Die Jahrzehnte des Wladiwostok-Feelings in bester Lage sind vorerst vorbei: Nur 21 Jahre nach der Kür des siegreichen Masterplans wird heute der Scharounplatz zwischen Philharmonie und Gemäldegalerie eröffnet. Damit hat das Kulturforum ein Herz bekommen, wo eine Narbe war. Erstmals gibt es hier Platz und Anlass zum Flanieren. Auch die Überlebenschancen für Radfahrer wurden erhöht, Abstellbügel installiert, und die BVG-Busse müssen sich vor und nach den Konzerten nicht mehr hinter den Privatautos selbsternannter VIPs stauen. Wirtschaftssenatorin Ramona Pop kabelte Sonntagabend spontan ihre Freude über die gut angelegten knapp 9 Mio. Euro Fördergeld durch. Mal sehen, wann und wie viel vom Platz für das direkt nebenan geplante Museum der Moderne wieder aufgerissen wird.
Am Donnerstag jährt sich zum dritten Mal der zwölffache Mord vom Breitscheidplatz. Der schmerzt auch deshalb so sehr, weil er vielleicht zu verhindern gewesen wäre. Aus internen Dokumenten ergibt sich, dass das BKA vom marokkanischen Geheimdienst gewarnt worden war – zwei Monate vor dem Anschlag. Nur gab die Bundesbehörde wesentliche Infos nicht ans Berliner LKA weiter. Die Berliner Kriminalisten erfuhren davon erst, als es zu spät war – und mussten das Versäumnis auf Geheiß von oben auch noch kleinreden. „Ein Anfang wäre mit einer neuen Fehlerkultur gemacht“, kommentiert mein Kollege Alexander Fröhlich auch mit Hinweis auf das Behördenversagen beim NSU. „Wer einzelne Beamte wegen Fehlern abstraft und Köpfe rollen lassen will, vergibt die Chance, dass Behörden und Beamte aus ihren Fehlern lernen, schlauer und besser werden.“
Behaupte nie wieder jemand, R2G sei wirtschaftsfeindlich: Die „WamS“ hat Protokolle von 2018 veröffentlicht, die die Verhandlungen zwischen Senatskanzlei und Konzern zur Ansiedlung des Siemens-Innovationscampus wiedergeben. Demnach kam Siemens sehr breitbeinig daher: Priorisierung eigener Belange, „konstruktiver Umgang“ mit dem Denkmalschutz, „Ermöglichung von Abrissgenehmigungen“, Siemensbahn auf Landeskosten – aber mit Konzernvorgaben zu Takt und Anbindungen. Laut dem Bericht lassen sich die Ansagen von Siemens etwa mit „Fordern und gefördert werden“ zusammenfassen. Die Senatskanzlei ist dem Konzern weit entgegengekommen – um dessen sukzessiven Rückzug aus Berlin zu verhindern und in der bisher unbestätigten Erwartung, dass Siemens hier nicht nur ein riesiges Immobilienprojekt aufzieht, sondern ernstzunehmende Arbeitsplätze schafft.
Es ist wieder soweit: Fahrplanwechsel. Passagiere der S3 merken das am ehesten, weil sie mit den neuen Expresszügen entweder drei Minuten schneller am Ostkreuz ankommen (ab Friedrichshagen) oder gar nicht (von einer der drei Stationen, an denen es für die Expresszüge kein Halten gibt). Passagiere der S85 hätten es beinahe gemerkt, weil die chronisch überfüllten Züge von vier auf sechs Wagen verlängert werden sollten, was aber wegen altersbedingter Fahrzeuggebrechen abgeblasen wurde. Nachtschwärmer müssen sich den vom Alex zum Hackeschen Markt verlegten Umsteigeknoten der Nachtlinien merken. Und die Tramhaltestelle „Buschallee/Hansastraße“ heißt jetzt „Hansastraße/Buschallee“. Das gilt auch auf der Rückfahrt.
In der Nacht zu Sonntag wurde auf der Landsberger Allee ein 51-jähriger Fußgänger totgefahren, als er die Straße überquerte. Das Auto war laut Polizei mit überhöhtem Tempo unterwegs und fuhr ohne anzuhalten weiter. Ob der 32 Jahre alte Fahrer beim Unfall noch nüchtern war, lässt sich womöglich nicht mehr feststellen, denn er meldete sich erst fünf Stunden später bei der Polizei – alkoholisiert und unter Drogen. So kann ihm der Konsum kaum gerichtsfest nachgewiesen werden. Aber vielleicht ein Mord oder Totschlag durch Unterlassen, wenn er einen Menschen nachts sterbend auf der Straße liegen ließ, um nicht erwischt zu werden? Nicht ausgeschlossen, aber im rund um die Uhr frequentierten Berlin sehr unwahrscheinlich, sagt ein vom CP befragter Verteidiger für Verkehrsstrafsachen.
Berliner Schnuppen

Telegramm
„Welche Regeln gelten für ‚Hop-on-Hop-off-Busse‘ in Berlin?“, wollte Henner Schmidt (FDP) vom Senat wissen. Zunächst die Grundegel: Hop on, hop off. Und sonst: Die Routen sind laut Verwaltung ebenso genehmigt wie die Halteplätze, Schleichfahrt ist nur bei massiver Behinderung des Verkehrsflusses zu beanstanden, das Abgasverhalten wird jährlich oder spontan bei schwarzer Rußfahne überprüft. Und „das Verdecken von Sehenswürdigkeiten durch das Halten oder Parken von Sightseeing-Bussen stellt einen rein ästhetischen Aspekt dar, welcher weder gesetzliche Halt- oder Parkverbote noch eine Anordnung von Verkehrszeichen und -einrichtungen rechtfertigt, die ein solches Verhalten unterbinden würden.“
Weil der Bundestag einen Tunnelbau nahe dem Reichstag blockiere, werde die S21 viel später fertig und noch teurer, sagte ein leitender Senatsbeamter meinem Kollegen Jörn Hasselmann. Quatsch, kontert Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP): Es gehe nicht um Blockade, sondern um Sorgfalt, und im Übrigen seien die gemeinsamen Planungen mit der Bahn fast abgeschlossen. Es kommentiert Max Maulwurf: „Nach 14,7 Mio. Jahren ist es mal wieder Zeit für eine kleine Katastrophe.“
In der „Linkenmühle“ von Paska gab es am Samstag einen rechten Festschmaus. Paska ist das Thüringer Dorf, in dem die AfD bei der Landtagswahl 62,7 Prozent holte. Zum Dank lud die Partei die Einwohner zum Essen in Gesellschaft ihrer Führer Bernd Höcke und Stephan Brandner. Interessanterweise fanden Wähler anderer Parteien keine Einladungen in ihren Briefkästen vor. Tagesspiegel-Kollegin Saara von Alten (Herzlich Willkommen!) hätte sich außerdem ein Foto von Höcke und Brandner am Ortseingangsschild für ihre finnische Verwandtschaft gewünscht. In deren Sprache heißt Paska nämlich Sch…
Dem AfD-Abgeordneten Hugh Bronson ist ein Lamborghini mit verdächtig kurzem Kennzeichen aufgefallen. „Wie gelangt man zu einem verkürzten Nummernschild für ein Fahrzeug, das bauartbedingt kein verkürztes Nummernschild erfordert und für Normalbürger unerreichbar ist?“, fragte er den Senat. Der lässt ausrichten: „Ein Mitarbeiter der Fahrzeugabnahme hat nach eingehender Prüfung festgestellt, dass bauartbedingt nur eine Kennzeichengröße von 360x110 mm möglich ist. Demnach musste eine kurze Kennzeichenkombination zugeteilt werden.“ Ein längeres Schild verstieße „durch den Abstand zur gebogenen Schürze“ gegen die Zulassungsverordnung. Wie man an einen Lamborghini kommt, wurde leider nicht mitgeteilt.
Der „Kurier“ widmet dem Abfuhrproblem aus der zugeparkten Hochkirchstraße in Schöneberg (CP vom 6.12.) heute anderthalb Seiten („Papier- und Plaste-Tonnen quillen über“) und konstatiert Einigkeit bei den Anwohnern, dass es so nicht bleiben kann. Die einen bringen halbseitiges Gehwegparken ins Gespräch, die anderen kleinere Müllwagen. Wie wär es, das Problem der blockierten Wohnstraßen mal grundsätzlich anzugehen? Oder wollen wir’s mit kleineren Feuerwehren versuchen, falls ein Silvesterknaller eine der „überquillenden Plaste-Tonnen“ in Brand setzt – oder eine der Wohnungen darüber?
Der Kreuzberger Findlingsstadtrat Florian Schmidt (Grüne) lässt die Twitterwelt mit folgendem Cliffhanger aufhorchen: „,Die Politik will den Verkehr neu organisieren... Wehtun soll dieser Strukturwandel niemandem, schon gar nicht den Autofahrern. Das kann nicht funktionieren.‘ Sehen wir nicht so in Xhain. Aber es braucht einen Plan, meine Lehre aus 2019. Bald mehr dazu.“ Das Zitat stammt aus einer Kolumne im „Spiegel“, der Nachsatz von Schmidt. Klingt nach weiteren interessanten Nachrichten aus seinem Sprengel.
Die BVG sucht einen Ingenieur für Aufzugs- und Fahrtreppentechnik – „schnellstmöglich“ (Q: Amtsblatt). Das glaubt man gern. Das Bezirksamt Charl-Wilm braucht jemanden für die „Sachbearbeitung im Ordnungsamt in der Arbeitsgruppe belastende Verwaltungsakte/Ordnungswidrigkeiten“. Da klingt die von Xhain ausgeschriebene „Sachbearbeitung in der Gutscheinstelle“ positiver, aber das täuscht: „Besonderheit am Arbeitsplatz: Aufgabenerledigung bzw. Antragsbewilligung unter Zeitdruck, hohe Fallzahlen, hohes Publikumsaufkommen (hoher Anteil an Personen mit Migrationshintergrund), schnelle Reaktion bei Veränderungen, kurzfristige Informationen, die schnelles Handeln erfordern“.
Falls Sie im Frühjahr 2020 noch nichts vorhaben und lieber was ohne hohes Publikumsaufkommen und belastende Akten machen wollen: Die Umweltverwaltung sucht jemanden, der den Bäketeich entschlammt. Die Angebotsfrist läuft bis 6. Februar, aber danach sollten Sie startklar sein: „Ausführungszeitraum spätestens 12 Werktage nach Zuschlagserteilung bis spätestens 450 Tage nach Zuschlagserteilung“. Wenn auch das nichts für Sie ist, nehmen Sie wenigstens ein bisschen unnützes Berlin-Wissen mit: Die Bäke floss einst von Steglitz bis zum Griebnitzsee, bevor sie im 1906 eröffneten Teltowkanal unterging. Und ganz früher hieß die Bäke Telte.
Wer im Berliner Südosten oder im Umland wohnt und immer noch einen Weg sucht, die Eröffnung des BER in Schönefeld zu verhindern, bekommt hier vielleicht die letzte Chance: Die Obere Luftfahrtbehörde sucht einen „Sachbearbeiter für Landeplätze“, zu dessen Aufgaben u.a. die „Durchführung von Genehmigungsverfahren für die Anlage und/oder den Betrieb von Landeplätzen und deren Änderung gemäß § 6 Luftverkehrsgesetz“ gehört. In dem steht z.B., dass die Genehmigung für einen Flughafen widerrufen werden kann, wenn der Lärmschutz nicht ausreichend berücksichtigt wurde.
BER Count Up – Tage seit Nichteröffnung:
Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hat das Wunder vollbracht: Am 31. Oktober 2020 ist der Flughafen BER offiziell eröffnet worden. 3.073 Tage nach der ersten Nicht-Eröffnung stellen wir damit unseren Count Up ein. Wer nochmal zurück blicken will: Im Tagesspiegel Checkpoint Podcast "Eine Runde Berlin" spricht Lütke Daldrup mit Tagesspiegel Chefredakteur Lorenz Maroldt und Checkpoint Redakteurin Ann-Kathrin Hipp über detailverliebte Kontrollen, politische Befindlichkeiten und aufgestaute Urlaubstage.
Zitat
„Für mich ist der Austritt wie der Auszug aus meinem Zuhause. Man gibt viele Erinnerungen und enge Verbindungen auf.“
Der Berliner Unternehmer Harald Christ verlässt nach mehr als 30 Jahren Mitgliedschaft die SPD, in der er u.a. dem Präsidium des Wirtschaftsforums angehörte. Die Partei sei für ihn inakzeptabel weit nach links gerückt.
Tweet des Tages
Jo @DB_Presse, fahre gleich mit dem IC zurück nach Berlin. Könntet ihr kurz meine Sitzplatzreservierung twittern? Sonst setz ich mich in den Gang.
Antwort d. Red.: (Die ganze Geschichte dazu gibt’s hier.)
Stadtleben
Essen – Zu behaupten, die hausgemachte Schlagsahne sei das Beste am Dinkel-Streuselkuchen im 1900 Café in Charlottenburg, wäre übertrieben. Die üppigen, saftigen Kuchenstücke sind schon Grund genug für einen Abstecher in die Knesebeckstraße 76, das Sahnehäubchen versichert einen nur noch, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Dazu bestellt man am besten einen kräftigen Espresso an einem der rustikalen Holztische, holt das Buch aus der Tasche und lehnt sich zurück. Wer es lieber gesund mag und für ein vollwertiges Frühstück aus dem Haus gegangen ist, ist mit pochiertem Ei auf Avocado, buntem Quinoasalat, oder Eggs Benedict bestensbedient. Es gibt sogar veganes Rührei! Mo-Fr 8-19 Uhr, Sa-So 9-19 Uhr
Trinken gegen Rechts: Das Hotel Orania veranstaltet zum zweiten Mal mit dem Verein Gastronomie gegen Rassismus ein Bar-Event mit politischer Botschaft. Dafür hat Barmanagerin Laura Driftmann Barkeeper wie Thomas Lang von Jura Whisky, oder Dennis Wolf und Steffen Zimmermann, die mal in der Bar Raclette hinter dem Tresen standen, eingeladen. Vom Preis eines jeden Drinks, den die Keeper mixen, gehen zwei Euro und das Trinkgeld an die Gastronomie gegen Rassismus, die mit Workshops für das Thema sensibilisiert und für bedingungslose Gastfreundschaft unabhängig von Herkunft, sexueller Orientierung oder Glauben einsteht. Wer pünktlich um 19 Uhr am Oranienplatz 17 (U-Bhf Kottbusser Tor) eintrudelt, ergattert sicher noch einen der beliebten Barplätze.
Berlinbesuch – Abseits des vorweihnachtlichen Großstadttrubels kann man auch noch Entspannung finden. Dafür lohnt sich die etwas weitere Fahrt nach Wendisch Rietz südöstlich von Storkow in der Mark. Direkt am Scharmützelsee befindet sich nämlich das Satama Saunaressort, wo in zehn Saunen eine Bandbreite von 40 bis 120 Grad geboten wird und sich die Ausstattung von der Feuersauna über das römische Dampfbad erstreckt. Wem das noch zu gewöhnlich ist: Entertainment wird in der Märchensauna mit Lesungen oder in der Theatersauna mit Showeinlagen geboten. Weniger actionreich geht es im Ruhebereich zu, zur Abkühlung können Gäste schnell in den Außenpool hüpfen. Geöffnet isttäglich 9-23 Uhr, außer am 24. Dezember – wer noch eine Alternative zum Weihnachtsprogramm sucht: über die Feiertage sind noch Zimmer frei. Strandstraße 12, 15864 Wendisch Rietz, Eintritt ab 35 Euro
Geschenk – Dinner mit Weinbegleitung, mit diesem Geschenk kann man in den seltensten Fällen etwas falsch machen. Nennt sich der moderierte Abend mit fünf Gängen aber „Die Nacht der langen (M)Esser“ kann das schon Skepsis bei dem Beschenkten auslösen. Die ist allerdings nicht angebracht, das „Crime & Dine“ im Westin Grand (Friedrichstraße 158/164, S/U-Bhf Brandenburger Tor) beim „eat! Berlin“-Festival am 21. Februar (ab 19 Uhr) ist zwar mit Nervenkitzel aus Elisabeth Herrmanns Krimiromanen gewürzt, auf den Tellern landen aber nur feinste vegetarische Gerichte von Köchin Arne Anker, bekannt aus dem „Pauly Saal“. Es lesen Elisabeth Herrmann selbst, sowie Krimi-Schauspielerin Marion Kracht. Karten für das Krimi-Menü im Februar kosten 169 Euro.
Last-Minute-Tickets bekommen Sie noch, wenn Sie schnell sind, für die Soundperformance „Echoing Europe – Postcolonial Reverberations" im Ballhaus Naunynstraße. Performancekünstler meLê yamomo hat sich Gedanken darüber gemacht, wie Kolonialismus klingt und dabei Aufnahmetechniken aus der Zeit zwischen 1890 und 1950 in Südostasien rezipiert. Das Ergebnis erleben Zuhörer ab 20 Uhr in der Naunynstraße 27 (U-Bhf Kottbusser Tor). Tägl. bis Donnerstag, Karten kosten 15,40 Euro.
Last-Minute-Verlosung für die „Beethoven Experience“ als Auftakt zum 250. Jubiläumsjahr des Komponisten in der Berliner Philharmonie: Ab 20 Uhr gibt „Le Concert Olympique“ im Kammermusiksaal Werke des jungen Beethoven wie die Klaviersonate Nr. 8, aber auch sein 1. Klavierkonzert und die 1. Symphonie zum Besten. Damit wird Bezug auf Beethovens Konzert in Wien im April 1800 genommen, bei dem die Orchesterwerke uraufgeführt wurden. Es dirigiert Beethoven-Biograf Jan Caeyers – nach einem Vorwort zusammen mit dem Musikwissenschaftler und Dramaturgen Prof. Dr. Dieter Rexrtoh (ab 19.15 Uhr). Für diesen besonderen Jubiläumsauftakt verlosen wir 2 Freikarten (bis 12 Uhr).
Noch hingehen – Mit der Idee des „Triadischen Balletts“ brachten Bauhaus-Künstler Walter Gropius und Oskar Schlemmer erstmals das Konzept des „Totaltheaters“ auf. Eine Kunstform im Tanztheater, bei der die Grenzen zwischen Darstellern und Publikum, Bühne und Zuschauerrängen verschwimmen sollte. Heute hat man dafür auch die technischen Möglichkeiten: Die Interactive Media Foundation hat einen interaktiven, sich ständig veränderten Virtual-Reality-Raum namens „Das Totale Tanz Theater“ geschaffen, an dem man bis zum 31. Januar im Palais Populaire (Unter den Linden 5, S/U-Bhf Friedrichstraße) noch teilhaben kann. Der Eintritt kostet 9 Euro. Mo, Mi & Fr-So 11-18 Uhr, Do 11-21 Uhr, 31. Dez 11-16 Uhr, 1. Jan 14-18 Uhr
Das Stadtleben zum Wochenstart von: Maria Kotsev.
Mit dem heutigen „Türchen Berlin“ kann man Märchen in der Oper erleben
Im Checkpoint-Adventskalender „Ein Türchen Berlin“ verlosen wir heute ganz besondere Karten – „Hänsel und Gretel“ als Oper für die ganze Familie.

Noch 8 Tage bis Weihnachten, und statt krampfhaft nach Weihnachtsgeschenken zu suchen, haben wir ein paar Ideen, was Sie stattdessen machen könnten: Zeit miteinander verbringen. Und das geht am besten bei einer richtig guten Geschichte. Eine, die jede(r) kennt und die rund um Weihnachten ein großes Revival erfährt, beginnt mit „Es war einmal…“ und endet mit einem Geschwisterpaar, das nach einer Odyssee im Wald wieder zu seinen Eltern zurückfindet. Am 23. Dezember stehen „Hänsel und Gretel“ um 18 Uhr auf der Bühne der Deutschen Oper und wir verlosen vier Freikarten. Wer mit ins Knusperhäuschen möchte, schreibe bitte bis 12 Uhr eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
Bild: Naomi Fearn
Berlin heute
Verkehr – Allee der Kosmonauten (Marzahn): Ab 7 Uhr in Richtung Märkische Allee Höhe Poelchaustraße nur eine Spur frei (bis Mittwoch).
Warschauer Straße (Friedrichshain): Ab 12 Uhr ist die Rechtsabbiegerspur an der Kreuzung Frankfurter Allee Richtung Petersburger Straße gesperrt (bis Mittwoch).
Demonstration – Die Friedrichshagener Bürgerinitiative organisiert von 19-20.30 Uhr eine Mahnwache zum „Protest und Info gegen den falschen Standort BER – für eine umwelt- und gesundheitsverträgliche Verkehrspolitik in Deutschland“ mit 400 Teilnehmenden in der Bölschestraße 100 in Friedrichshagen. Und zwischen den Tramhaltestellen am Frankfurter Tor macht der Aktive Tierschutz in Berlin e.V. mit 10 Personen auf „Jagd – auch in Berlin ein Thema“ aufmerksam (17-20 Uhr).
Gericht – Zwei Männer, die aus einem fahrenden Auto heraus eine Radfahrerin beraubt haben sollen, kommen auf die Anklagebank. Den 23- und 28-Jährigen wird zudem vorgeworfen, den Inhaber eines Lokals erpresst zu haben (9 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 739). Und gegen einen 43-Jährigen, der zwölf angemietete Autos im Gesamtwert von knapp 390 000 Euro weiterverkauft haben soll, beginnt der Prozess wegen gewerbsmäßigen Betrugs (9.30 Uhr, Saal 806).
Universität – Um 18 Uhr referiert Stale Holgersen am Sozialwisseschaftlichen Institut der HU (Universitätsstraße 3b, S/U-Bhf Friedrichstraße) zum „Class Character of Urban Policy and Planning: From Urban Neoliberalism to Dark Conservatism?“. Der Eintritt ist frei.
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Detlef Dähn (59), Historiker, Fotograf und Autor des Zyklus „Supertramp“/ Paul van Dyk (48), DJ / Ute Finckh-Krämer (63), für die SPD im BT / Jürgen Klemann (75) ehem. CDU-Senator (1990-99) / Dieter Knorr (80), „Lieber Dieter ‚Knorri‘, ich wünsche alles Gute zum Geburtstag, Dein Freund und Vereinskamerad Christian“ / Ulrike Krumbiegel (58), Schauspielerin / Thomas Oppenheimer (31), Eishockeyspieler bei den Eisbären / Ina Paul (84), Dramaturgin, Schriftstellerin und Lyrikerin / Catherina Pieroth-Manelli (53), für die Grünen im AGH / Fabio Reinhardt (39), Grünen-Politiker, ehem. für die Piraten Partei im AGH (2011-16) / Jenny Schon (77), „Lieber Jenna-Schatz, zu deinem heutigen Geburtstag auf diesem Wege schon einmal tausend gute Wünsche für ein gesundes neues Lebensjahr voller Schaffenskraft und positiver Überraschungen. Es wird nicht gebaut! Umarmung von Jettchen“, Geburtstagslesung der Autorin heute um 19 Uhr bei Primobuch in der Herderstraße 24 in Steglitz / nachträglich: „Fips Elliot Glauche (1), aus Berlin-Buckow. Bleib weiter so fröhlich, Du süßer Prinz!!“
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
Gestorben – Jürgen George Bischof, * 24. Januar 1946, Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande / Jutta Harms, * 4. August 1962, „Pressesprecherin, Übersetzerin, Verlegerin, Netzwerkerin, Wegbereiterin vielversprechender Nachwuchskünstlerinnen und Künstler, Laudatorin, Kuratorin und noch einiges mehr" – ein Nachruf von Lars von Törne / Lothar Pfeiffer, * 23. Juni 1940 / Jürgen Röper, * 3. Juli 1937 / Kurt Tschöpel, * 27. Juni 1921
Stolperstein – Gertrud Friedmann-Braun (Jhg. 1870) lebte in der Nürnberger Straße 66 in Schöneberg, bis sie am 12. Dezember 1942 von der Gestapo festgenommen und im Sammellager Gerlachstraße inhaftiert wurde. Dort ist sie wohl heute vor 77 Jahren gestorben – noch vor der geplanten Deportation nach Theresienstadt. Die Familie glaubte aufgrund von heute unbestätigten Informationen, dass man Gertrud Friedmann-Braun eine tödliche Injektion gegeben habe. Die Leiche wurde der Familie freigegeben und am 31. Dezember 1942 bei einer Trauerfeier auf dem Evangelischen Südwestfriedhof Stahnsdorf begraben.
Encore
Zum Schluss eine Meldung, die für Berlin als gefühltem Mittelpunkt vons Janze besonders relevant ist: Könnte sein, dass die Urknalltheorie ein Irrtum ist und das Universum eher so eine Art atmender Deckel, nur eben zur Zeit viel größer. Es dehnt sich nur noch schlappe 100 Milliarden Jahre lang aus und zieht sich dann wieder auf die Größe eines Bakterienpupses zusammen, hat eine Kosmologin meinem Kollegen Ralf Nestler sinngemäß erklärt. Langfristig wäre es also vorbei mit der wachsenden Stadt – und es würde noch enger. Außerdem heute auf unserer Wissenschaftsseite (Seite 21, auch im E-Paper): Warum Wale nicht noch größer werden (Spoiler: Bringt nix.)
Kommen Sie gut in die vierte Adventswoche. Morgen begrüßt Sie hier Robert Ide mit galaktischen Meldungen aus seiner Walheimat.
Ihr