Künftig können Corona-Impfungen in Berlin drei Monate nach der Zweitimpfung aufgefrischt werden. Bisher waren Booster erst nach fünf Monaten möglich. „Ab Montagabend können online und ab Dienstagabend in der Hotline Termine zum Boostern nach drei Monaten gebucht werden“, sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) dem Checkpoint. Die Senatorin geht davon aus, dass auch die Ständige Impfkommission eine kürzere Frist empfehlen werde. „Wir erwarten, dass die Stiko in Kürze entscheidet“, sagte Kalayci. „Das wäre eine gute Entscheidung.“ Bereits am Freitag hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) dem Redaktionsnetzwerk Deutschland gesagt, er rechne mit einer zeitnahen Stiko-Entscheidung.
Berlin ist das erste Bundesland, das eine Auffrischungsimpfung nach drei Monaten explizit ermöglicht – in den meisten sind aktuell fünf oder sechs Monate Abstand einzuhalten, einige Städte und Kommunen boostern nach vier. Mit der Verkürzung der Frist folgt Berlin dem Rat führender Corona-Expert:innen. Biontech-Chef Uğur Şahin hatte sich vor einer Woche für die Auffrischung nach drei Monaten ausgesprochen. Charité-Virologe Christian Drosten hatte schon im November eine deutlich frühere Frist als sechs Monate befürwortet. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA gab kürzlich an, Boostern nach drei Monaten sei möglich.
Die bisherige Fünfmonatsfrist war von den Berliner Impfzentren teilweise streng ausgelegt worden. Der Malteser Hilfsdienst, der das Impfzentrum auf dem Messegelände betreibt, teilte am Sonntag auf Anfrage mit, die Mitarbeiter:innen seien „von der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit dazu angehalten, dass diese vorgegebene Frist nicht unterschritten werden darf – auch wenn es sich nur um wenige Tage handelt“.