in solchen Verhältnisse sollte niemand wohnen müssen. Ratten rennen über den Hinterhof, wo das Abwasser tagelang auf brüchigem Beton steht, viele Fensterscheiben sind zerbrochen (Video hier). Heizung oder Warmwasser fehlen teils komplett. Diese Häuser existieren – in Deutschland, in Berlin, bei uns um die Ecke. Mindestens 75 solcher Schrottimmobilien gibt es in der Stadt, gegen die Eigentümer kommt der Staat kaum an, weil sie rechtliche Graubereiche ausnutzen: „Wir tun, was wir können, aber wir kämpfen mit stumpfem Schwert“, sagt ein langjähriger Mitarbeiter des Bezirksamtes Neukölln. Ein Gesetz dagegen ist seit Jahren in Arbeit – und wurde ewig verschleppt.
Und bis dahin? Bleiben diese Häuser für Eigentümer und Verwalter Gelddruckmaschinen. Ich habe die Geschichte der Berliner Peter-Brüder recherchiert, die diese Häuser seit Jahren genauso auspressen wie die Menschen, die darin leben. Die einen Mann beschäftigen, den alle nur „Patron” nennen. Einer der beiden ist auch politisch aktiv: für die Berliner CDU. So richtig gestört, hat das dort bislang niemanden – aber lesen Sie selbst (Tplus).
Berlins Grünen-Fraktionschefin Antje Kapek kommentierte am Abend: „Dass die Berliner CDU einfach wegschaut, wenn die eigenen Funktionäre sich durch die Ausbeutung von Menschen bekanntermaßen bereichern, ist ein Skandal.“ Die Partei müsse jetzt für umfassende Aufklärung und Transparenz sorgen.
Themenwechsel: Der Countdown läuft. Noch elf Tage, dann sind die Ferien vorbei. Kinder packen wieder ihre Ranzen, Eltern schmieren die Schulbrote – und kratzen sie ein paar Tage später verschämt-verschimmelt vom Rucksackboden.