Am Tag nach dem großen Knall bei der Polizei trug Ex-Präsident Kandt ein paar Umzugskartons ins Hauptquartier, um seine dienstlichen Habseligkeiten in den Ruhestand zu retten (Foto hier). Der Stil seines unfreiwilligen Abgangs stößt zwar einigen bitter auf, an der Entscheidung selbst aber gibt es kaum Kritik. Wie sehr die Doppelspitze Kandt/Koppers am Ende abgewirtschaftet hatte, wird deutlich im Interview mit der GdP-Landesvorsitzenden Kerstin Philipp, das Alexander Fröhlich mit ihr für den Tagesspiegel führte – sie sagt: „Ich erwarte von der Führung Professionalität, eine gute Zusammenarbeit mit Personalräten und Gewerkschaften ohne persönliches Rumgejammer. Bitte kein Kindergarten mehr.“ Eine deutliche Anspielung auch auf den selbstmitleidigen Abschiedsbrief von Kandt und Koppers, in dem sich die Spitzenbeamten bedauerten: „Die ‚Behördenleitung‘ ist die jeder Menschlichkeit beraubte Adresse für allen Unbill der Welt und alle subjektiv empfundene Ungerechtigkeit.“ Eine Mütze Mitleid bitte.
Anders als die Polizeiführung hat Innensenator Geisel sich und seine Leute im Griff: Den Kandtus Interruptus bis zum letzten Moment unter der Decke zu halten, war schon eine politische Meisterleistung. Er ist zu Höherem berufen. Polizeipräsident vielleicht.
Hier eine Schlagzeile für die Geschichtsbücher: „Der BER wird immer billiger“ (bekommt bestimmt irgendwann Sammlerwert). Worum es geht: Finanzsenator Kollatz-Ahnen hat mit seinem Brandenburger Kollegen Christian Görke und Bundesvertretern beschlossen, das Zusatzterminal T2 als Mietkaufmodell zu errichten – und so das Defizit der Flughafengesellschaft zu senken.