möge das Tauziehen beginnen. Union und SPD starten heute in Sondierungsgespräche für eine schwarz-rote Koalition. Es werden spannende Tage. Beiden Heiratswilligen ist klar, dass man sich zusammenraufen muss – ohne die AfD ist nach der Bundestagswahl am vergangenen Sonntag rechnerisch keine andere Koalition möglich. Das verschafft der SPD, die eigentlich taumeln müsste nach dem schlechtesten Wahlergebnis ihrer Geschichte, einerseits ein erstaunlich starkes Blatt für den kleineren Koalitionspartner. Andererseits ist, trotz anderslautender Klingbeil-Behauptungen, auch klar, dass die Sozialdemokraten die Ehe am Ende eingehen wollen.
Team Merz wiederum hat als klarer Wahlsieger das Vorrecht auf selbstbewusstes Auftreten, wird aber wegen des Situationszwangs ebenfalls Federn lassen müssen. Differenzen gibt es in Feldern wie Migration, Schuldenbremse und Ukraine-Politik. Und die Grundstimmung ist vergiftet: Der mutmaßliche künftige Bundeskanzler ist für viele Sozialdemokraten ein rotes Tuch, berichten die Kolleg:innen aus dem Hauptstadtbüro. Gelingt es Friedrich Merz (und einer provokanten parlamentarischen Anfrage aus der alten Unionsfraktion) also doch noch, die Koalition schon vor dem Start zu verspielen?
Nach dem Ende seiner politischen Karriere hat uns Berlins Ex-Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) gestern für eine Newsletter-Kritik in der Tagesspiegel-Redaktion besucht. Unter anderem sprach er über …
… die Berliner SPD nach der Bundestagswahl: „Es fehlt die selbstkritische Analyse. Es muss eine Auseinandersetzung stattfinden, wie wir inhaltlich und personell die Mitte der Gesellschaft erreichen können.“
… die Berliner SPD vor der Abgeordnetenhauswahl: „Einen geborenen Spitzenkandidaten sehe ich nicht.“
… die Haushaltseinsparungen der Berliner Koalition: „Es fehlt eine klare Kommunikation darüber, wo man wie sparen will und wo nicht. Ich würde nicht bei Kultur und Wissenschaft sparen.“
… Alltagsbegegnungen: „Wenn ich morgens Brötchen hole, treffe ich manchmal einen, der sagt: ‚Hallo Faschist!‘ Am Anfang habe ich noch ‚Was soll das?!‘ gerufen, jetzt lache ich meistens freundlich.“
Zum Abschluss freute er sich über die Checkpoint-Kaffeetasse und kommentierte: „Das Beste kommt zum Schluss!“
Na immerhin: Die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern ist in Berlin leicht geschrumpft. Frauen verdienen „nur noch“ zehn Prozent weniger. Das verkündete Gleichstellungssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) gut eine Woche vor dem Internationalen Frauentag (8. März).
Auch erfreulich: Berlins Männer beteiligen sich täglich mehr an Haushalt und Familie als bundesweit üblich. Frauen übernehmen in Deutschland knapp 1,5 Stunden mehr Care-Arbeit als Männer – in Berlin beträgt der Unterschied „nur“ knapp eine Stunde. Kiziltepe resümiert: „Gleichstellung ist noch keine Normalität. Dafür müssen wir weiterkämpfen.“ Und wie läuft’s bei Ihnen?

Kräftige Elstern: Seit einigen Monaten verschwinden in Berlin Bronze-Statuen von Friedhöfen und aus Parks. Vermisst wird unter anderem ein Kopf von Ernst Thälmann, eine trauernde Frau, ein trauerndes Mädchen, eine „Liegende“, eine Kirchenglocke und ganz aktuell die Skulptur „Knabe mit Fisch“ aus dem Tempelhofer Franckepark.
Die Polizei schreibt auf Checkpoint-Anfrage, dass die Motivation der Täter unklar sei: Es könne sich sowohl um „gewinnbringenden Weiterverkauf im Kunsthandel oder an Privatpersonen“ als auch um „Verwertung im Buntmetallhandel“ handeln. Die Preise für Bronze seien zuletzt gestiegen und aktuell auf hohem Niveau. „Buntmetalldiebstahl“ sei bundesweit nicht neu, auffällig aber die Ausweitung auf Kunstwerke. Steile These: Jemand baut die Terracotta-Armee aus Bronze nach.
Immer sind die anderen schuld: Der Wintereinbruch Mitte Februar hat offenbar Chaos am BER ausgelöst. Valerie K. wollte am 13. Februar gegen Abend von Berlin nach Basel fliegen, saß bereits im Flugzeug, musste dann aber wieder nach Hause fahren. Der Grund: „Der Pilot sagte uns, dass am gesamten BER nur drei Enteisungsmaschinen in Betrieb seien“, erzählt Valerie. Der Abflug habe sich immer weiter verzögert, bis er schließlich auf den Folgetag verschoben wurde. Informationen und Hilfe vom Flughafenpersonal? Fehlanzeige. Stattdessen: Lange Schlangen und fragende Gesichter in der Check-In-Halle.
Auf CP-Anfrage bedauert der BER Verzögerungen und Flugausfälle durch den Schneefall. Managementfehler weist man allerdings von sich: Nicht nur drei, sondern 18 Enteisungsfahrzeuge seien in Betrieb gewesen. Vorsorglich habe man das Personal aufgestockt, und der Schneefall sei stärker ausgefallen als vom Deutschen Wetterdienst vorhergesagt. Alles Weitere liege in der Verantwortung der Airline.
„Wie wird mit herrenlosen Straßenlaternen umgegangen?“, fragt der CDU-Abgeordnete Dennis Haustein den Senat. Herrenlose Straßenlaternen, die nachts Berlin unsicher machen, womöglich mit Peitschenmast? Bei Lichte betrachtet geht es um Laternen „z.B. aus DDR-Bestand oder auf privatem Grund“.
Die vom Senat gesammelten Rückmeldungen aus den Bezirken sind bedingt erhellend. Kurz: Herkunft und Sozialisation der Laternen spielen keine Rolle. Für die im öffentlichen Straßenland ist Stromnetz Berlin zuständig, für die in Grünanlagen meist die Bezirksämter, für die auf Privatgelände der Eigentümer. Dazu ein bisschen unnützes Berlin-Wissen: Allein für die Stromnetz-Laternen sind in den vergangenen drei Jahren 202.075 Störungsmeldungen eingegangen.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Heute ist „Romanustag“, die passende Bauernregel lautet: „Romanus kalt und klar, gibt dem Bauer ein gutes Jahr“. Damit können wir leider nicht dienen, der letzte Februartag zeigt sich in Berlin ähnlich durchwachsen wie der gesamte Winter: Es gab zwar viel Schnee, war aber insgesamt mal wieder deutlich zu warm.
Österreichischer Rechtsextremist in Wilmersdorf: Martin Sellner, Kopf der „Identitären Bewegung“, soll nach Informationen des Kollegen Julius Geiler gestern Abend nahe dem U-Bahnhofs Güntzelstraße einen Vortrag gehalten haben. Vor dem Lokal soll es zu Handgreiflichkeiten mit linken Gegendemonstranten gekommen sein.
Bizarre Attacke: Bereits am Sonnabend wurde ein Jugendclub in Friedrichshain Ziel eines gespenstischen Angriffs. Etwa ein Dutzend Unbekannte sollen die Räumlichkeiten in der Liebigstraße betreten, die Anwesenden gefragt, aus welchem Bezirk sie kommen, und sie dann getreten und geschlagen haben. Vier Jugendliche wurden verletzt, einer musste ins Krankenhaus. Die Polizei hatte ursprünglich nichts über den Vorfall mitgeteilt, berichten die Kollegen Julius Geiler und Robert Klages.
Morgen ist meteorologischer Frühlingsbeginn, oder wie wir in Deutschland sagen: Übergangsjacken-Saison. Passenderweise versteigert der Zoll zehn Exemplare mit Kapuze und herausnehmbarem Fleece-Futter. Sicher ist sicher.
Weniger grün wird’s gerade in Treptow-Köpenick:Seit November wurden am Britzer Verbindungskanal 16 Bäume illegal gefällt, weitere angesägt. Der Schaden beläuft sich auf rund 40.000 Euro. Das Bezirksamt stellte Ende Januar Strafanzeige und brachte Schilder mit Zeugenaufrufen an – doch auch die verschwinden immer wieder. Falls Sie etwas Verdächtiges beobachtet haben (oder Ihr Nachbar plötzlich sehr viel Holz hat), wenden Sie sich an das Straßen- und Grünflächenamt.
Apropos Grünzeug: die „Gemüseerhebung 2024 Brandenburg“ ist da! Wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg berichtet, wurde im vergangenen Jahr bei unseren Nachbarn zwar mehr Gemüse geerntet (rund 98.900 Tonnen), gleichzeitig schrumpfte aber die Anbaufläche. Checkpoint Kollege Stefan Jacobs kommentiert: „Gemüseerhebung – nicht zu verwechseln mit Katzenbuckel und Gurkentruppe.“
Keinen Bock auf Gemüse haben Berlins Panda-Zwillinge Leni und Lotti: Der Zoo meldet, dass die beiden „großen Appetit“ haben und nun täglich ein zusätzliches Fläschchen Milch bekommen. Halleluja.
Einen großen TV-Abgesang bekommt bereits heute der Noch-Bundeskanzler: „Olaf Scholz – Schicksalsjahre eines Kanzlers“ läuft in der ARD-Mediathek. Die dreiteilige Doku-Serie erzählt von seiner politischen Karriere „zwischen Pandemie, Desinformation und der Cum-Ex-Affäre, vom Krieg in Europa bis zum schwindenden Vertrauen in die Demokratie“.
Zum Sport: „Wir freuen uns riesig“, jubelt Johanna Suwelack vom FC Hansa 07: Der Kreuzberger Verein hat für sein Fußball-Projekt „Mehr Raum für Mädchen und Frauen“ den Zukunftspreis des Sports gewonnen, dotiert mit 7000 Euro. Seit 15 Jahren werden gezielt Mädchen für den Sport begeistert und Trainerinnen ausgebildet, sagte Suwelack dem Checkpoint. Es funktioniert: Heute hat der Verein elf Mädchen-Teams mit über 200 Spielerinnen und 23 Trainerinnen.
Und noch ein geschmackvoller Last-Minute-Tipp: Team Checkpoint eröffnet heute den „Eat!Berlin“-Markt in Neukölln. Neben Peanut-Butter-Burgern, Entensandwiches und Pasta Carbonara von Spitzenköchen gibt es spannende Gespräche: Berlins Ex-Regierender Michael Müller (SPD) und der Neuköllner Stadtführer Reinhold Steinle sind zu Gast. Die Checkpoint-Band sorgt für Stimmung, es gibt ein interaktives Berlin-Quiz und die „Kiekste“-Show mit Berlins besten Bildern. Zu den Tickets hier entlang!
Zitat
„Für mich ist mit dieser Bundestagswahl eine rote Linie überschritten, und mein Entschluss steht fest: Ich werde Deutschland verlassen.“
Hanna Veiler, Vorsitzende der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD). Die JUSD und das American Jewish Comittee Berlin haben in einem gemeinsamen Bericht außerdem eine „Explosion“ antisemitischer Vorfälle an deutschen Hochschulen dokumentiert.
Stadtleben
Verlosung – Hier die Stadt, da die Provinz, auch im Nachgang der Bundestagswahl war das (mal wieder) Thema. Das konnten die Kurator:innen der Ausstellung „Ein Dorf 1950–2022“ natürlich nicht voraussehen. Das Langzeitprojekt von drei Fotograf:innen – Ute Mahler, Werner Mahler und Ludwig Schirmer – befasst sich mit dem thüringischen Dorf Berka und weist doch weit über dessen Grenzen hinaus. Über 120 Fotografien stellen Fragen nach Kontinuitäten und Veränderungen, nach Wegziehen und Zurückkommen. Die Schau ist im Rahmen der EMOP-Opening-Days bis Sonntag kostenlos zu sehen (verlängerte Öffnungszeiten: heute bis 22 Uhr, Sa bis 20 Uhr). So, und wenn Sie fürs Wochenende schon andere Pläne haben, ärgern Sie sich nicht: Wir verlosen drei Päckchen mit jeweils zwei Eintrittskarten für die Ausstellung zu einem frei wählbaren Termin plus Postkartenset mit Motiven der Werke! Di–Fr 14 bis 19 Uhr, Sa/So 11–19 Uhr, Eintritt regulär 10/7 Euro, Hanseatenweg 10, S-Bhf Bellevue
Essen & Trinken – Fast immer gilt: je besser das Restaurant, desto kleiner die Auswahl. Diese Formel dreht das „Prism“ in Charlottenburg gerade um. Sternekoch Gal Ben Moshe hat parallel zu seinem levantinischen Tasting Menü eine neue À-la-Carte-Auswahl zusammengestellt. Die klassische Pâté en Croûte füllt er originell mit Lamm und Datteln (24 Euro), zwei an Tacos erinnernde Sorghum-Hirsepancakes belegt er mit bretonischem Hummer in Harissa-Butter und mit Fingerlimettenöl, japanische Ramen mischt er mit Tahini, Eigelb und einem Chili-Crisp aus Aleppo. Die Gerichte sind so portioniert, dass man nach drei Tellern auch satt ist – und dabei eine ganze Menge erlebt hat. Di-Sa ab 18 Uhr, Fritschestraße 48, U-Bhf Wilmersdorfer Str.
Noch hingehen – Wer in der DDR das Machwerk malte, war den SED-Oberen suspekt bis verfolgungswürdig. Unerschrockene Künstlerinnen wie Ellen Fuhr oder Annemirl Bauer thematisierten den „Antifaschistischen Schutzwall“ dennoch in all seiner Monstrosität. Mit Malerei, Druckgrafik, Aquarellen und Zeichnungen von 1978 bis 1994 entwirft die Ausstellung „Die Mauer: vorher, nachher, Ost und West“ im Max Liebermann Haus ein Panorama der deutsch-deutschen Geschichte und der Jahre des Umbruchs aus dem Blickwinkel von 25 Künstler:innen der DDR sowie der BRD. Nur noch bis Sonntag, Fr-So von 11 bis 18 Uhr, Eintritt 6/4 Euro, Pariser Platz 7, U-Bhf Brandenburger Tor
Last-Minute-Show – Die Zielgruppe: Menschen, die wissen, warum Kassettenrekorder und Bleistift einst untrennbar zusammengehörten. Die neue Comedy-Show von Thomas Nicolai feiert heute Berlin-Premiere. „Kamisi“ sei vollgepackt mit Musik der 80er-Jahre, mit Schulterpolstern und Popper-Frisuren, verspricht die Ankündigung. Später Geborene, die sowas interessiert (oder die einfach nett zu ihren Eltern sind), dürfen natürlich auch kommen. Heute und morgen, je 20 Uhr. ufaFabrik, 12-22 Euro, Viktoriastraße 10-18, U-Bhf Ullsteinstraße
Grübelstoff – Gestern früh, 9.30 Uhr, nahe Potsdamer Platz: Menschen mit Kaffeetassen sitzen vorm Café in der Sonne! Recht wahrscheinlich, dass der Winter noch nicht ganz fertig ist mit uns, aber dennoch: Haben Sie schon leichte Frühlingsgefühle?
Kiekste

Freitag, Zeit für Straßenmusik! Oder Streetart, je nach Gusto. Leserin Nicole Martin wurde jedenfalls in Moabit fündig. Weitere Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – Stresemannstraße (Kreuzberg): Die Straße ist bis 20 Uhr in Fahrtrichtung Potsdamer Platz zwischen Wilhelmstraße und Großbeerenstraße für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Hadlichstraße (Pankow): Bis voraussichtlich Mitte April ist die Straße in Richtung Berliner Straße von der Damerowstraße bis Höhe Busparkplatz gesperrt.
Oranienburger Straße (Wittenau): Bis Ende März ist die Fahrbahn in beiden Richtungen in Höhe Göschenplatz auf einen Fahrstreifen je Richtung verengt und verschwenkt.
Nahverkehr – S-Bahn – S2: Ab 2 Uhr bis Montag Betriebsbeginn fahren keine Züge zwischen Pankow und Karow.
S8: Ab 22 Uhr bis Montag Betriebsbeginn fahren keine Züge zwischen Pankow und Birkenwerder.
S41, S42, S8 und S85: Ab 21.45 Uhr bis Montag Betriebsbeginn fahren keine Züge zwischen Ostkreuz und Landsberger Allee.
Regionalverkehr – RE3: Von 20 bis 6 Uhr fallen die meisten Züge zwischen Stralsund Hbf und Berlin Hbf aus.
Demonstration – Für heute sind zwölf Demos angemeldet (Stand 27.2., 13.45 Uhr), u.a. „Tarifrunde 25 – Arbeitskampf DP AG“: 50 Menschen, Verdi, Neuköllnische Allee 14 (7.45-9 Uhr)
„Protest gegen die Verstöße der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD)“: 300 Teilnehmende, Potsdamer Platz (14-17 Uhr)
„Genug geschwiegen. Gegen Machtmissbrauch in Film und Fernsehen“: 20 Demonstrierende, Karl-Heinrich-Ulrichs-Straße 11 (15-17.30 Uhr)
„Mahnwache vor dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit der Aufforderung, die Rechte indigener Völker bei der Finanzierung und Unterstützung von Naturschutzprojekten im Ausland zu wahren“: zehn Protestierende, Survival International, Stresemannstraße 94 (17.30-18.30 Uhr)
„Mahnwache gegen israelische Übergriffe und Ausweitung in Südsyrien. Nein zur Teilung“: 200 Teilnehmende, Potsdamer Platz (17.30-18.30 Uhr)
„Zwei Jahre nach dem tödlichen Eisenbahnunglück von Tempi Griechenland“: 250 Menschen, Hiroshimastraße/Tiergartenstraße (17.30-20 Uhr)
Sonnabend – Angemeldet sind 23 Demos, u.a. „Restoration of love, unity and peaceful Coexistence in the community“: 50 Menschen, Europaplatz (10-17 Uhr)
„AUFZUG RUSSLAND GEGEN PUTIN. Protest der russischen Opposition gegen Wladimir Putin. (...)“: 3.000 Protestierende, Nawalnys Team, Potsdamer Platz, Friedrichstraße, Pariser Platz (13-17.40 Uhr)
„Die große Görli-zaunfrei Parade (...) Ein Zaun um den Görli und die nächtliche Schließung sind jedoch keine Lösung, sondern werden die bestehenden sozialen Probleme weiter verschärfen! Die Demonstration fordert daher auf den Zaunbau zu verzichten und stattdessen nachhaltige soziale Lösungen zu finden“: 400 Demonstrierende, Cuvrystraße 13/14, Görlitzer Park, Ohlauerstraße, Görlitzer Park (14-19 Uhr)
Sonntag – Angemeldet sind elf Demos, u.a. „Stand united for Refugee rights and climate justice“: 150 Menschen, Schlesischer Busch (0-24 Uhr)
„Gedenken an Berta Càceres“: 20 Teilnehmende, Naturfreunde Berlin, Pariser Platz 1 (13-14 Uhr)
„Versprochen ist versprochen: Planen-statt-Fällen-Demonstration für den Erhalt der 60 Bäume am T-Damm“: 250 Demonstrierende, Volksentscheid Baum, Tempelhofer Damm 95-97, Manfred-von-Richthofen-Straße 2 (14-15.30 Uhr)
Gericht – Mehr als zehn Jahre nach mutmaßlichen Steuerhinterziehungen in Millionenhöhe wird drei Männern im Alter von 41, 44 und 55 Jahren der Prozess gemacht. Von 2012 bis Anfang 2014 sollen sie als Geschäftsführer eines Unternehmens Umsatzsteuern in Höhe von rund 3,2 Millionen Euro hinterzogen haben. Tatsächlich habe die Firma keine Geschäftstätigkeit ausgeübt, sie sei Teil einer Umsatzsteuer-Betrugskette gewesen. Der Betrug sei über Scheinrechnungen gelaufen (9.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 820).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – „Birte Carstensen (BE), alles Gute für die Frau vom Meer …!“ / Lena Gercke (37, geboren am 29.2.), Model und Designerin, gewann 2006 die erste Staffel von „Germany’s Next Topmodel“ / Eric Mik (25) Eishockeyspieler bei den Eisbären Berlin / Bodo Morshäuser (72), Schriftsteller („Liebeserklärung an eine häßliche Stadt, Berliner Gefühle“) / Dominik Schickersinsky (21), Fußballspieler, spielt für Hertha BSC II / Klaus Staeck (87), Grafiker, Jurist und Verleger, von 2006 bis 2015 war er Präsident der Berliner Akademie der Künste, dann Ehrenpräsident
Sonnabend – Pepe Danquart (70), Filmregisseur („Heimspiel“ über die Eisbären Berlin), Oscar in der Kategorie bester Kurzfilm für „Schwarzfahrer“ / Andreas Geisel (59), Politiker (SPD), bis 2023 Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, MdA / „Casey Julian Keller, Synchronsprecher, wird heute 18 Jahre alt. Alles Gute für Deine kommende Zeit wünschen Dir Opa Klaus und Monika aus Alicante, Spanien“ / Stephan Kimmig (66) Theaterregisseur, am Deutschen Theater Berlin inszenierte er u.a. Gorkis „Kinder der Sonne“, ausgezeichnet mit dem Faust-Theaterpreis 2011 / „Lieber Micha, du bist stark, weiter so! Alles Gute zum 81.! Deine Eva-Maria und Peter“ / Maxim Orlov (23) Handballprofi, spielte für die Füchse Berlin, jetzt 1. VfL Potsdam
Sonntag – Dennis Haustein (35), Politiker (CDU), MdA / Antonio Vukojevic (25) kroatischer Wasserballer, Torhüter bei den Wasserfreunden Spandau / Elfie Wellhausen (19), Fußballspielerin, spielt für Hertha BSC
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Petra Benoit-Raukopf (geb. Bogs), * 30. August 1928, verstorben am 12. Januar 2025 / Peter von Gostomski, * 1. Juli 1946, verstorben am 14. Februar 2025 / Reiner Hartmann, * 14. Januar 1938, verstorben am 16. Februar 2025 / Hans-Georg Kauert, verstorben am 9. Januar 2025 / Ursula Rost (geb. Nickel), * 2. Oktober 1936, verstorben am 15. Februar 2025 / Dr. Alexander Tolnay, * 8. März 1944, verstorben am 9. Februar 2025
Stolperstein – Felicitas Luft wurde am 24. April 1929 in Berlin geboren. 1938 wurden sie und ihr kleiner Bruder Wolfgang mit einem Kindertransport in die Niederlande geschickt, um sie in Sicherheit zu bringen. Das gelang leider nicht: Die Geschwister wurden erst ins Durchgangslager Westerbork deportiert, weiter nach Theresienstadt und schließlich nach Auschwitz. Wolfgang wurde zwei Tage nach der Ankunft in der Gaskammer ermordet. Felicitas war unter den Überlebenden, als Auschwitz befreit wurde, starb aber am 28. Februar 1945 an den Folgen der erlittenen Qualen. An Felicitas Luft erinnert ein Stolperstein in der Karl-Marx-Straße 16 in Neukölln.
Encore
„Shake it like Hauptstadt“: Drei der angesagtesten Bars für Cocktailkurse befinden sich in Berlin. Das hat die Online-Erlebnis-Plattform „konfetti“ ausgewertet. Unter den Top 30 sind „Unique Berlin“ im Sheraton am Lützowufer, „Die Eule“ in Neukölln und „studio32“ in Schöneberg – die beiden letzteren sind allerdings keine klassischen Bars, sondern eher Koch- bzw. Cocktail-Schulen.
„Immer mehr Konsumenten bevorzugen Cocktailkurse gegenüber dem herkömmlichen Barbesuch“, so steht es in der Pressemitteilung. Falls Sie (wie wir) den „herkömmlichen Barbesuch“ präferieren: Die App „Kneipenradar“ leistet gute Dienste. Und die elf kultigsten Eckkneipen Berlins finden Sie hier. Prost!
Wir heben die Gläser auf Recherchen & Texte von Jessica Gummersbach und Christoph Papenhausen. Das hochprozentige Stadtleben kam von Antje Scherer, alles mit klarem Kopf sortiert hat in der Früh Jasmine Dellé. Morgen stößt Jessica Gummersbach mit Ihnen auf das Wochenende an.
Prost!
