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Sondierungsgespräche beginnenMichael Müller: „SPD fehlt selbstkritische Analyse“Martin Sellner in WilmersdorfBronze-Kunstwerke verschwindenTeam Checkpoint eröffnet „Eat!Berlin“

von Margarethe Gallersdörfer
und Jessica Gummersbach
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möge das Tauziehen beginnen. Union und SPD starten heute in Sondierungsgespräche für eine schwarz-rote Koalition. Es werden spannende Tage. Beiden Heiratswilligen ist klar, dass man sich zusammenraufen muss – ohne die AfD ist nach der Bundestagswahl am vergangenen Sonntag rechnerisch keine andere Koalition möglich. Das verschafft der SPD, die eigentlich taumeln müsste nach dem schlechtesten Wahlergebnis ihrer Geschichte, einerseits ein erstaunlich starkes Blatt für den kleineren Koalitionspartner. Andererseits ist, trotz anderslautender Klingbeil-Behauptungen, auch klar, dass die Sozialdemokraten die Ehe am Ende eingehen wollen.

Team Merz wiederum hat als klarer Wahlsieger das Vorrecht auf selbstbewusstes Auftreten, wird aber wegen des Situationszwangs ebenfalls Federn lassen müssen. Differenzen gibt es in Feldern wie Migration, Schuldenbremse und Ukraine-Politik. Und die Grundstimmung ist vergiftet: Der mutmaßliche künftige Bundeskanzler ist für viele Sozialdemokraten ein rotes Tuch, berichten die Kolleg:innen aus dem Hauptstadtbüro. Gelingt es Friedrich Merz (und einer provokanten parlamentarischen Anfrage aus der alten Unionsfraktion) also doch noch, die Koalition schon vor dem Start zu verspielen?

Nach dem Ende seiner politischen Karriere hat uns Berlins Ex-Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) gestern für eine Newsletter-Kritik in der Tagesspiegel-Redaktion besucht. Unter anderem sprach er über …  

… die Berliner SPD nach der Bundestagswahl: „Es fehlt die selbstkritische Analyse.