Das ging fix: Erst am Montag hatten wir uns hier die Aussagen von Staatssekretärin Sabine Smentek zur eigenartig profilierten Ausschreibung „Leiter/in Verfassungsschutz“ auf WV gelegt – zur Erinnerung:
1) Frage: Hat der Senat eine Bewerberin oder einen Bewerber im Blick? Antwort: „Nein“.
2) Frage: Schließt der Senat Kontakte im Vorfeld der Ausschreibung aus? Antwort: „Im Zusammenhang mit der Ausschreibung hat es keine Kontakte gegeben.“
Jetzt stellt sich heraus: Smenteks zuständiger Kollege Torsten Akmann hat den künftigen Behördenchef schon lange im Blick – und über einen Mangel an Kontakt untereinander dürfte sich auch keiner der beiden beschweren: Michael Fischer soll es werden, flüsterte ein Mann mit langem Mantel und tief ins Gesicht gezogenem Hut dem Checkpoint zu - also ein alter Bekannter von Akmann, dem die Ausschreibung passt wie ein Maßanzug mit Monogramm von „Q“ (nur ein einziger konkurrierender Interessent hat das nicht verstanden und sich trotzdem beworben). Bei der Bund-Länder-Kommission Rechtsterrorismus leitete Akmann (damals Ministerialrat im Innenministerium) die Geschäftsstelle, Fischer war sein Stellvertreter (und damals beim Verfassungsschutz in Hessen). Zuletzt stand der Wunschkandidat, den Akmann gerne schon früher geholt hätte, beim Verfassungsschutz in Schleswig-Holstein als Leiter des Referats „Grundsatz und Zentrale Dienste“ (IV 70) im Organigramm.
Fischers Vorgänger Palenda, bekannt geworden durch seinen Wunsch nach einem Geländedienstwagen, der auch bei einer Verfolgungsjagd über den Teufelsberg eine gute Figur macht (Audi Q7, damaliger Listenpreis: 102.400 Euro), hatte den Dienst nach Dauerärger mit Akmann im Juni quittiert (den Wagen war er schon vorher wieder los) – er arbeitet jetzt bei der Senatskanzlei im Roten Rathaus (wo Akmanns Auswahl noch bestätigt werden muss).