der Checkpoint ist Teamarbeit. Dahinter stehen seit einiger Zeit immer zwei kluge Köpfe. Ab sofort machen wir das noch deutlicher und zeigen ab nun doppelt Gesicht.
Sie haben das Gefühl, in der Berliner Politik passiert zu wenig? Nun, das dürfte erstmal nicht mehr werden. Das Berliner Abgeordnetenhaus verabschiedet sich ab morgen einen Monat lang in den Urlaub. Bis 12. Mai tagen weder das Plenum noch die Ausschüsse. Anschließend warten auf Berlins Abgeordnete dann zwei Monate mit Arbeit. Zum Glück startet aber schon am 12. Juli die parlamentarische Sommerpause.
Bis 8. September sind dann wieder Ferien angesagt. Nicht, dass sich noch jemand überarbeitet. Da macht’s auch nichts, dass manche Ausschüsse lange Antragslisten vor sich herschieben. Jeder Abgeordnete erhält dafür übrigens 7684 Euro Diät monatlich. Nur wieso sich die Parlamentarier die Extraferien gönnen, wollte auf Checkpoint-Anfrage von den Parlamentarischen Geschäftsführern von CDU, SPD, Grüne und Linke keiner beantworten.
Gedanklich im Urlaub waren einige Abgeordnete von CDU und SPD schon während des Plenums am Donnerstag. Als es in Tagesordnungspunkt 19 um den Antrag der Grünen „Veräußerungsverbot von Berliner Liegenschaften aufrechterhalten – Verkauf des Stölpchenwegs 41 aussetzen“ ging, saßen zu viele Koalitionspolitiker nicht im Saal. Kurz war die schwarz-rote Mehrheit futsch. Bei der Abstimmung gingen in der Opposition für Grüne (26), Linke (9) und einen Fraktionslosen bei Enthaltung der AfD zusammen deutlich mehr Hände hoch als bei CDU (18) und SPD (7). Nur Abgeordnetenhauspräsidentin Cornelia Seibeld (CDU) schien nicht durchgezählt zu haben. Sie wertete das Votum pro Koalition. Daran änderten auch Beschwerden der Opposition nichts mehr: „Die Abstimmung ist umgesetzt. Ich gehe davon aus, dass eine Mehrheit vorhanden ist.“
Keine tragfähige Idee gibt es weiterhin fürs ICC. Im Konzeptverfahren konnte bislang kein geeigneter Bewerber aus der Privatwirtschaft gefunden werden, teilt die Wirtschaftsverwaltung am Donnerstag mit. Der Senat ist weiter auf der Suche. Im Mai soll eine neue Bewerbungsrunde starten. Damit es diesmal klappt, werden die Anforderungen runtergeschraubt. Von einer „marktgerechten Anpassung der vorliegenden Kriterien“, spricht die Wirtschaftsverwaltung, „beispielsweise für Anforderungen hinsichtlich der Nachweise zur Leistungsfähigkeit“. Sprich: Die ganz großen Investoren lassen von dem Koloss wohl lieber die Finger. Vier Bewerber gibt es offenbar jedoch, erfuhr Tagesspiegel-Kollegin Teresa Roelcke. Bei einem davon hofft man im neuen Anlauf mit reduzierten Anforderungen auf ein Match. Und falls nicht? Weg damit, forderte Tagesspiegel-Kollege Alexander Fröhlich. Ist abreißen das beste Konzept? Sagen Sie es uns!

Zum Ferienstart wird’s traditionell voll auf den Straßen, besonders da, wo schon im Alltag wenig rollt: Die Verkehrsinformationszentrale warnt für Samstag und am Gründonnerstag vor Staus, insbesondere rund um die Großbaustellen auf der A100, A115 und A10 sowie der Prenzlauer Promenade, der Köpenicker Landstraße oder an der Kreuzung Schönhauser Allee Ecke Bornholmer und Wisbyer Straße.
Auch jenseits der Landesgrenze wird’s eng. Wer an Ostern zu Freunden oder Familie fährt, steht vor der Frage: Auto oder Zug? Auf Checkpoint-Anfrage hat der ADAC die durchschnittlichen Fahrtzeiten von Berlin nach Hamburg, Köln, Stuttgart und München berechnet, Baustellen und Sperrungen inklusive. Eine kleine Entscheidungshilfe:
+ Hamburg: Auto – 3,5 Stunden. ICE - knapp 2 Stunden. Deutschlandticket - 4 Stunden.
+ Köln: Auto – 7 Stunden. ICE – 4,5 Stunden. Deutschlandticket – 10 Stunden.
+ Stuttgart: Auto – 7 Stunden. ICE – 6,5 Stunden. Deutschlandticket – 10,5 Stunden.
+ München: Auto – 6,5 Stunden, ICE – knapp 7 Stunden. Deutschlandticket – 11 Stunden.
Auch Berlins Wildschweine haben gerade Frühlingsgefühle: Sie spazieren mit Kind und Kegel durch Wohngebiete, wühlen sich durch Gärten und Parks, plündern Mülleimer – und kommen dabei vielen Spaziergängern, Kleingärtnern und Stadtrandbewohnern samt ihren Frischlingen gefährlich nahe. Scheu haben sie kaum: Sie verhalten sich anders als ihre Artgenossen vom Land, schreibt Jana Einöder vom NABU Berlin auf Checkpoint-Anfrage: „Stadtschweine haben gelernt, dass von Menschen, Straßen und Häusern üblicherweise keine Gefahr ausgeht.“
Was bei einer Begegnung zunächst gilt: Ruhe bewahren. „Von Wildschweinen kann man sich langsam rückwärts laufend entfernen, dann signalisiert man den Tieren, dass sie nichts zu befürchten haben“, so Einöder. Füttern sollte man sie auf keinen Fall, das würde langfristig zu noch mehr „Mensch-Tier-Konflikten“ führen. Wer keinen ungebetenen Besuch im Garten haben möchte, muss einen stabilen Zaun bauen, das sei „die einzige langfristige Lösung“.
Der Führerschein wird immer mehr zum Luxusgut. Laut dem Fahrlehrer-Verband Berlin kostete der Führerschein 2024 durchschnittlich zwischen 2.500 Euro und 3.500 Euro. (Q: RBB) Damit der Traum vom eigenen Auto nicht schon an der Fahrerlaubnis scheitert, fordert die Berliner FDP, das Land solle für die besten Schüler die Kosten übernehmen. „Für mich ist es vorstellbar, den besten zehn Prozent jedes Abschlussjahrgangs den Führerschein zu finanzieren“, sagte Berlins FDP-Generalsekretär Peter Langer dem Checkpoint. Profitieren sollten auch Soldaten und Freiwilligendienstler. Der Staat solle die Fahrschule „als vollständig finanzierten Bestandteil der Grundausbildung bei der Bundeswehr sowie im Rahmen eines Freiwilligendienstes“ anbieten. So bleibe das Verhältnis zwischen Leistung und Gegenleistung bestehen.
CDU-Verkehrspolitiker Johannes Kraft biegt auf die Ideen noch nicht richtig ab. „Ich würde mir wünschen, dass der Führerschein nicht am Geld hängt. Aber die Mittel des Landes sind begrenzt.“ Schuld an den hohen Kosten sei oft das zu lange Warten auf den Prüfungstermin. „In vielen Fällen muss man dann wieder bei null anfangen.“ Schuld sei der Mangel an Fahrprüfern. Durch Ausnahmeregelungen bei den Zulassungsvorschriften habe man darauf schon reagiert. Über den Bundesrat strebe Berlin dazu eine grundsätzliche Gesetzesänderung an, sagte Kraft. „Dann ergibt sich das Problem mit den Kosten hoffentlich nicht mehr.“
Der SPD-Verkehrsexperte Tino Schopf hat eine andere Lösung gegen das Problem: „ein preiswertes und attraktives ÖPNV-Angebot“. Ganz nach dem Motto: Es verzichtet sich leichter, wenn man gar nichts vermisst.
Vermissen werden viele in Westend die legendäre Kneipe „Tunneleck“. Schon bald ist Schluss in der Kult-Gaststätte zwischen Kleingärten und Bahngleisen. „Uns wurde super kurzfristig zum 30.9.2025 gekündigt“, schreibt die Tochter der Betreiber, Sophia Voigt auf Facebook. Grund ist der anstehende Ersatzneubau der Rudolf-Wissell-Brücke der A100. Das Grundstück am Fürstenbrunner Weg, auf dem das „Tunneleck“ steht, soll während der Arbeiten als Baustraße dienen. Für Voigt und ihre Familie „ein großer Schock“. Nun müsse sie alles abreißen, was ihr Großvater vor vielen Jahrzehnten dort gebaut habe und die Fläche zu Oktober ebenerdig übergeben. Bis es so weit ist, soll die Zeit noch zum Anstoßen genutzt werden: „Ich denke, es wäre schön, wenn wir noch einmal zusammenkommen, um die Erinnerungen an diesen besonderen Ort zu feiern und Abschied zu nehmen.“

Machen statt Meckern: Für unsere neue Serie „Berlin 2030“ haben wir 50 Ideengeber nach ihrer Vision für die Hauptstadt gefragt. Den Beitrag von Schauspielerin Lena Urzendowsky (u. a. „Dark“ und „How to Sell Drugs Online (Fast)“) lesen Sie hier. Alle Folgen und kreative Konzepte finden Sie täglich online unter tagesspiegel.de/berlin2030.
Uns erreichen täglich Mails mit kreativen und spannenden Ideen und Visionen, vielen Dank! Leser Martin Hospach kann sich beispielsweise vorstellen, Zoo und Tierpark zusammenzulegen und auf dem Tempelhofer Feld einen frei zugänglichen Safaripark einzurichten: „Wer näher an die Tiere heranwill und auch weitere Angebote wie Gastronomie oder Streichelzoo nutzen will, kann ein Ticket lösen oder eine Fahrt im Jeep durch alle Gehege buchen.“
Machen Sie gerne mit, wir sind gespannt: Schicken Sie Ihre Lösungen für Berlins Probleme an checkpoint@tagesspiegel.de.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Gute Nachrichten: Der Tarifstreit bei der BVG steht vor dem Abschluss. Am Donnerstag haben sich die Chefverhandler von BVG und Verdi auf Basis der Schlichter-Empfehlung auf einen neuen Tarif geeinigt. Jetzt müssen bis 28. April noch die Verdi-Mitglieder zustimmen. Die Gewerkschaft empfiehlt die Annahme.
Und die nächste gute Nachricht aus dem Berliner Nahverkehr: Die Bauarbeiten am Ostbahnhof sind endlich auf der Zielgeraden. Als die Baustelle 2010 startete, regierte Klaus Wowereit noch mit SPD und Linke Berlin. 15 Jahre später ist es fast geschafft. Zum Beweis entfernt die Deutsche Bahn am Freitag die letzten Gerüste in der Gleishalle. Bis Sommer sollen alle Hauptarbeiten des aktuellen Bauabschnitts abgeschlossen sein.
Zur großen Verkehrsstudie, laut der das Auto in Berlin den Rückwärtsgang einlegt (CP von Mittwoch), hat uns nun auch die Einschätzung von Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) erreicht: „Wir begrüßen die Ergebnisse der Studie ausdrücklich. Sie zeigen die wachsende Bedeutung des Umweltverbundes.“ Zugleich zeige die Studie, dass auch der Autoverkehr „in Berlin eine starke Daseinsberechtigung hat“, sagte Bonde. Mal sehen, ob er irgendwann unter Artenschutz gestellt wird.
Falls Sie sich noch wundern, warum die Wohnungssuche stockt: 2024 wurden in Berlin rund 9700 Wohnungen genehmigt – 38,5 Prozent weniger als im Vorjahr (Q: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg). Die Zahl sinkt damit zum achten Mal in Folge. Besonders stark war der Rückgang in Mehrfamilienhäusern und Wohnheimen – hier wurden knapp 40 Prozent weniger Wohnungen genehmigt.
Passend dazu: Heute eröffnet die Landeszentrale für Politische Bildung in der Hardenbergstraße die neue Open-Air-Ausstellung „Wohnen in Berlin“. (Ob überdachte Räume nicht genehmigt wurden, ist unklar.) Ab 16 Uhr gibt’s ein Podiumsgespräch mit Bausenator Christian Gaebler (SPD). Die Ausstellung ist bis 2027 zu sehen, wir nehmen Wetten an, wie viele Wohnungen bis dahin genehmigt wurden.
„Er wird immer fertiger und fertiger“, sagte Ex-BER-Chef Mehdorn 2015. Unser Lieblingsflughafen wird immer besser und besser, zeigt sich zehn Jahre später: Der BER wurde bei den World Airport Awards als „World’s Most Improved Airport 2025“ ausgezeichnet. Im weltweiten Vergleich hat er demnach die größten Fortschritte bei Service, Kundenzufriedenheit und Effizienz gemacht.
Beweisen kann er das schon heute: Zum Ferienstart wird es voll. Bis 27. April rechnet der Flughafen mit insgesamt 1,2 Millionen Fluggästen. Besonders heute (82.000 Passagiere) und am Osterwochenende (300.000 Passagiere) könnte es eng werden. Es wird empfohlen, eine Woche vor Abflug ein Zeitfenster für die Sicherheitskontrollen zu buchen.
Die Osterfeiertage wirbeln die Abfuhrtermine der BSR kräftig durcheinander. Achtung, volle Konzentration: Mülltonnen, die eigentlich am Montag, 14. April geleert werden sollten, sind bereits morgen dran. In der kommenden Woche werden alle Termine jeweils um einen Tag vorgezogen. In der übernächsten Woche verschieben sie sich dann um einen Tag nach hinten. Hier können Sie das in Ruhe nachlesen.
Brasilien, Bangladesch, Berlin: Fridays for Future ruft heute zum internationalen Klimastreik auf. Mit einer Fahrraddemo und einem „kreativen Aktionsbild“ vor den SPD- und CDU-Parteizentralen wollen die Aktivisten ein Zeichen setzen – auch als Reaktion auf den Koalitionsvertrag, der ihrer Ansicht nach „die Klimakrise ignoriert“.
Heute vor 60 Jahren trat ein Team der Freien Universität im griechischen Olympia zum Crosslauf gegen Studenten aus Athen, Belgrad und Rom an. Mit dabei: Berlin-Marathon-Begründer Horst Milde. Die Berliner schnitten stark ab: Bodo Tümmler siegte, Dierk Vollmer wurde Fünfter, Hartmut Lehmann Siebter, Horst Milde Neunter und Manfred Heyn Zehnter. Zum Jubiläum trifft sich Milde heute mit zwei Läufern von damals zu Kaffee und Kuchen. Hier geht’s zu den Fotos aus Olympia.
Wertvoll und hochbetagt ist Gorilla-Dame Fatou: Sie feiert heute ihren 68. Geburtstag und gilt längst als ältester Gorilla der Welt. Gemeinsam mit Flamingo Rosa (66 Jahre), drei Chile-Flamingos (jeweils Jahrgang 1962) und Elefant Drumbo (55 Jahre) bildet sie den Ältestenrat im Berliner Zoo.
Apropos Geburtstag: Wir suchen Sie! Sind Sie (oder ein Familienmitglied, Bekannter, Nachbar) am Tag der Befreiung, 8. Mai 1945, geboren? Und haben Sie Ihr Leben in Bildern festgehalten, zumindest ein Foto pro Jahrzehnt? Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie diese mit uns teilen und für eine Tagesspiegel-Sonderausgabe mit uns sprechen. Schreiben Sie uns: checkpoint@tagesspiegel.de.
Zitat
„Kein Klo ist auch keine Lösung.“
Das Kotti-Klo ist wohl die meistdiskutierte öffentliche Toilette Berlins, die Grünen in Kreuzberg wehren sich gegen den Abriss. Jetzt will die Bezirkspolitik erstmals über Anträge gegen das Klo diskutieren.
Stadtleben
Verlosung – Wer Ostern nicht zu Hause essen will, sollte langsam reservieren ... Wir haben das, wenn Sie Glück haben, schon mal erledigt: Im Verlosungstopf sind zwei Plätze für den Brunch in der Ganymed Brasserie (mit Livemusik)! Den gibt es Ostersonntag als Buffet, kredenzt werden u.a. hausgebeizter Lachs, französischer Käse, Austern, Spareribs, frischer Apfelstrudel; Prosecco oder alkoholfreier Sekt sowie Orangensaft sind inklusive. Regulär: 59 Euro pro Person. Entweder 9 bis 12 Uhr oder 12.30 bis 15.30 Uhr, Schiffbauerdamm 5, S-/U-Bhf Friedrichstraße
Essen & Trinken – Dass man beim Restaurantbesuch erst durch einen eher nackten Hausflur in den ersten Stock klettern muss, ist ungewöhnlich. Beim Restaurant „Com Viet“ lohnt sich das aber. Es befindet sich schräg gegenüber vom S-Bahnhof, die weitläufige Terrasse zieht Ausflügler an. Wie es sich für ein Speckgürtel-Restaurant gehört, ist das Programm weit gefasst zwischen Kokossuppe mit Zucchini, Cherry Tomaten und Thai-Basilikum, gesalzenen und gedämpften Sojabohnen zum Knabbern und gedämpftem Klebreis in Bananenblättern mit Kokoscreme. Bei den Hauptgerichten spielt die Pho, die große Suppe, eine Hauptrolle. Eine veritable Auswahl an Sushi rundet das Angebot ab. Mo-Sa 11-22 Uhr, Clara-Zetkin-Straße 9, S-Bhf Birkenwerder
Noch hingehen – Modell sein war lange die alleinige Rolle der Frau in der Kunst, auch Margarethe Moll (1884-1977) wurde porträtiert, u.a. von Lovis Corinth und Henri Matisse. Sie war aber auch selbst Künstlerin, gehörte mit ihren Plastiken zur ersten Generation freischaffender Bildhauerinnen in Deutschland. Ihre Kunst galt unter den Nazis als „entartet“, 1952 kehrte sie nach Deutschland zurück und stellte erfolgreich aus. Die Ausstellung „Kühne Frauen. Von Leidenschaft und Widerstand in der Kunst“ würdigt Pionierinnen der Klassischen Moderne und Nachkriegskunst (nur noch bis morgen). Salongalerie Die Möwe, Eintritt frei, Fr/Sa 14-18 Uhr, Kurfürstendamm 71, U-Bhf Adenauerplatz
Brandenburg-Ausflug – Frischer Spargel ist ja zumindest in Deutschland ein Knaller (Kollegin Silvia Silko findet das gewöhnungsbedürftig). In Frankfurt (Oder) – direkt an der Grenze zu Polen – kommt heute und morgen ein Stück auf die Bühne, das den meist osteuropäischen Saisonarbeiter:innen, die die Stangen ernten, eine Stimme gibt. In „Ein Pfund Spargel“ geht es um Arbeitsmigration, Klassismus und Sprache – mit Text, Musik und Spargelsuppe. Der Eintritt ist frei (Reservierung nötig), Start jeweils 19.30 Uhr, Platz der Einheit 1, Frankfurt (Oder)
Grübelstoff – Gibt es bei Ihnen ein traditionelles Ostergericht, das Jahr für Jahr auf den Tisch kommt? Und haben Sie schon abgefragt, ob alle Beteiligten noch Fleisch/Fisch/Eier essen oder ob man umdisponieren sollte?
Kiekste

„Hesse hatte recht“, schreibt uns Leser Gerald Russbült zu seinem Bild vom Neuen See im Tiergarten. Weitere weise Werke gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – Möllendorffstraße (Lichtenberg): Für ca. zwei Wochen ist die Fahrbahn in Richtung Weißenseer Weg vor der Bornitzstraße auf einen Fahrstreifen verengt.
Rhinstraße (Marzahn): Ab Mittag ist bis Mitte Mai in Richtung Alt-Friedrichsfelde an der Kreuzung Allee der Kosmonauten eine Linksabbiegerspur gesperrt.
Wernsdorfer Straße (Schmöckwitz): Bis Ende Mai regelt eine Baustellenampel zwischen Adlergestell und Am Seddinsee den Verkehr.
Nahverkehr – Tram M1, M13 und 50: Ab 4.30 Uhr bis zum 30.6. kommt es zu folgenden Einschränkungen:
* M1 fährt nur zwischen U Eberswalder Straße und Rosenthal Nord bzw. Schillerstraße
* M13 fährt nur zwischen Prenzlauer Allee/Ostseestraße und Virchow-Klinikum
* 50 fährt nur zwischen Virchow-Klinikum und Guyotstraße.
S-Bahn – S3, S5, S7 und S9: Von 21.15 Uhr bis 22.4. ist der S-Bahnverkehr zwischen Ostbahnhof und Alexanderplatz unterbrochen.
S3: Von 21.45 Uhr bis 5.5. ist der S-Bahnverkehr zwischen Erkner und Rahnsdorf unterbrochen.
Demonstration – Für heute sind 15 Demos angemeldet (Stand 10.4., 13.45 Uhr), u.a. „Sichere Schulwege für alle – Selbst und Sicher auf dem Fahrrad zur Schule (Fahrrad-Demonstration)“: 130 Menschen, Reuterplatz, Südstern, Ritterstraße 78 (Freie Waldorfschule Kreuzberg) und parallel ab Oberbaumbrücke, Lausitzer Platz, Prinzenstraße zur Ritterstraße 78 (7.20-8 Uhr)
„Fahrraddemo zum Globalen Klimastreik Kommt und demonstriert mit Fridays For Future für Globalen Klimaschutz!“: 100 Demonstrierende, Fridays for Future, Stresemannstraße, Luisenstraße, Großer Stern, Klingelhöferstraße (14-17 Uhr)
„Eröffnung der Nachhaltigen BücherboXX – Aufrechterhaltung des Prinzips der Nachhaltigkeit“: 30 Teilnehmende, INBAK, Eugen-Gerstenmaier-Platz (15-16 Uhr)
„Stoppt Diskriminierung! Stoppt Islamfeindlichkeit! Es reicht! Freiheit für alle unterdrückten Menschen!“: 250 Menschen, Kirchhofstraße (16.30-23.55 Uhr)
„Jamshid Sharmahd war deutsch-amerikanischer Journalist und Menschenrechtsaktivist. (...) Im Oktober 2024 wurde der deutsche Staatsbürger von dem islamistischen Regime hingerichtet. Die genauen Umstände bleiben bis heute ungeklärt. Wir würdigen sein mutiges Engagement für Meinungsfreiheit und Menschenrechte – und machen weiter, wo er zum Schweigen gebracht wurde. Lasst uns ein Zeichen setzen in Solidarität mit seinen Hinterbliebenen, allen politischen Gefangenen im Land und für einen freien und gerechten Iran. Azadi Berlin“: 200 Protestierende, Pariser Platz 1 (17.30-20.30 Uhr)
Sonnabend – Angemeldet sind 19 Demos, u.a. „Friedliche Unterstützung der Studentenbewegung in Serbien bei ihrem Protest gegen Regierungskorruption, die mangelnde Verantwortung der Regierung für den Zusammenbruch einer tödlichen Infrastruktur sowie die fehlende Transparenz der Medien“: 300 Menschen, Pariser Platz (11.30-13 Uhr)
„Gedenkmarsch zur Erinnerung an die Opfer des Völkermords an den Tutsi in Ruanda 1994“: 50 Teilnehmende, IBUKA – Erinnerung und Gerechtigkeit e.V., Platz des 18. März, Friedrichstraße 158 (12.30-13 Uhr)
„Protest gegen die Aussetzung von Asylanträgen syrischer Schutzsuchender und Familiennachzugsverfahren mit dem Ziel, auf die bestehenden Blockaden aufmerksam zu machen und die unverzügliche Wiederaufnahme der Bearbeitung zu fordern“: 1.000 Demonstrierende, European Academy for Democracy and Against Extremism and Violence, Platz der Republik (15-17 Uhr)
Sonntag – Angemeldet sind zwölf Demos, u.a. „Berliner Plattform für Demokratie in der Türkei. Bei der Demonstration wird es in erster Linie um die antidemokratischen Entwicklungen in der Türkei gehen“: 5.000 Demonstrierende, Alevitische Gemeinde zu Berlin, Neptunbrunnen, Unter den Linden, Platz der Republik (13-17 Uhr)
„Mahnwache für die Geiseln – Lasst mein Volk gehen“: 50 Menschen, Pariser Platz 1 (16.30-18 Uhr)
„Wir bleiben bunt! Bunte Kette für Demokratie – Zusammen setzen wir mit Seifenblasen und bunten Kreidebildern ein Zeichen gegen Hetze und Ausgrenzung und feiern die Demokratie“: 30 Teilnehmende, Tuchollaplatz 4 (18-18.30 Uhr)
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – „Die Herrenrunde der aus der Straßenbahn erhebt heute das Glas Elbling auf WOLLE G. zum 75.!“ / „Liebe Melanie, zu deinem Geburtstag schicke ich dir herzliche Glückwünsche aus dem Ruhrpott und wünsche dir ein wunderschönes, neues Lebensjahr mit viel Freude, Gesundheit, schönen Begegnungen und Erlebnissen Uschi“ / Udo Schenk (72), Schauspieler, spielt seit 2007 den Dr. Kaminski in der Serie „In aller Freundschaft“; spielte u.a. am Maxim-Gorki-Theater und am Deutschen Theater / Lena Schöneborn (39), ehemalige Moderne Fünfkämpferin, trainierte am Olympiastützpunkt Berlin, 2008 gewann sie die Goldmedaille bei den Olympischen Sommerspielen in Peking
Geboren: „Am 10. April wurde Ava Charlotte Ella Felicia Freiin Roeder von Diersburg geboren. Die Eltern Nina und Philipp, sowie die Geschwister Ida und Emy freuen sich sehr.“
Sonnabend – „40 Jahre – kreativ, rhythmusstark, emotional intelligent, geliebt. Das Beste vom Glück zum Geburtstag, liebster David Jasper.“ / Joschka Fischer (77), ehemaliger Politiker (Bündnis 90/Die Grünen), war bis 2005 deutsche Außenminister, im März stellte er in der Urania bei einer Tagesspiegel-Veranstaltung sein neues Buch vor / „Herbert Grönemeyer hat Geburtstag – Glückwunsch aus Berlin vom Begegnungschor“ / Herbert Grönemeyer (69), Musiker („Männer“, „Zeit, dass sich was dreht“), Produzent und Schauspieler, mit einem Konzert nach dem Fall der Mauer auf einer Wiese im Speckgürtel hielt er mit rund 100.000 Menschen jahrelang den Zuschauerrekord für einen deutschen Musiker / Amelie König (22), Profifußballerin, spielt für Hertha BSC / „Alles Gute zum Jubeltag der lieben Sabine Luding wünscht Hartmut! Fühl dich gedrückt, lass dich feiern und verwöhnen - das Anstoßen holen wir gebührend nach!“ / „Marlene, unsere hormiga más pequeña wird heute drei. Es grüßen Oma und Opa aus dem Rheinland.“
Sonntag – „Die sehr geschätzte Henrike Albrecht hat heute Geburtstag – die besten Wünsche dazu kommen von Hartmut!“ / „Heute feiern wir ‚Herzschrittmacher‘ unsere wunderbare Altistin und großzügige Gastgeberin der Sommerfeste ANNETTE B.!“ / „Herzlichen Glückwunsch an Ulrike Czerny zum 72. Geburtstag senden Sohn Paul, viele Freunde und neue Bekannte aus aller Welt – und natürlich aus Spandau“ / „Klaus wird heute 75! Herzlichen Glückwunsch von deiner Freundin Suse. Lass es dir gut gehen und ich freue mich auf die große Party 🧡“ / Martin Matz (60), Politiker (SPD, zuvor FDP), MdA / William McDowell-White (27), australischer Basketballspieler, Point Guard bei Alba Berlin/ András Schäfer (26), Fußballspieler, Mittelfeldspieler bei Union Berlin / „Meiner Freundin Susanne ganz herzliche Geburtstagsglückwünsche und für das neue Lebensjahr nur!!! Sonnenschein ☀️“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Wolfgang Jagow, * 7. April 1935, verstorben am 2. März 2025 / Wolfgang Kempert, * 20. September 1941, verstorben am 3. März 2025 / Bodo Körtge, * 13. Januar 1938, verstorben am 24. März 2025 / Siegfried Tober, * 30. Oktober 1940, verstorben am 25. März 2025
Stolperstein – Horst Spieler wurde am 14. November 1930 in Berlin geboren. Er wurde in den Akten als „evangelisch getauft, Mischling 1. Grades“ geführt. Nachdem Horst mehrfach in Kinder- und Erziehungsheime eingewiesen worden war, wurde er im 24. März 1944 in die Tötungsanstalt Hadamar deportiert. Am 11. April 1944 wurde er dort ermordet, die fingierte Todesursache lautete „Darmgrippe“. An Horst Spieler erinnert ein Stolperstein in der Claszeile 57 in Zehlendorf.
Encore
Passend zum „Fisch-Freitag“ in vielen Kantinen: Schlager-Star Frank Zander hat ein Backfischbrötchen kreiert (Quelle: „BZ“). Den „Zander im Brötchen“ gibt’s exklusiv an den Würfel-Imbissen in Reinickendorf, für die hatte der Entertainer bereits eine Currysauce erfunden.
Zur Premiere am Montag ist er selbst vor Ort, um 16 Uhr am Würfel I, um 18 Uhr am Würfel II. Für 3,99 Euro kann der Promi-Fisch probiert werden. Wichtig sei ihm, dass der Backfisch aus hundertprozentigem Zanderfilet besteht: „Der Kunde kriegt also einen echten Zander“, sagte er der BZ.
Der echte Christoph Papenhausen hat für diesen Checkpoint recherchiert und geschrieben, das Stadtleben hat Antje Scherer zusammengestellt und Jasmine Dellé hat am Morgen in der Produktion die Angel ausgeworfen. Morgen fischt die heutige Co-Autorin Jessica Gummersbach für Sie wieder Berlins frische Fische. Einen guten Start ins Wochenende wünscht und bis bald

