Aus gegebenem Anlass beginnen wir heute mit einer Warnung: Falls Sie an Paraskavedekatriaphobie leiden, schauen Sie mal lieber nicht auf den Kalender. Für alle anderen gilt: Statistisch gesehen passiert an einem Freitag, den 13. weniger als an allen anderen Tagen - vielleicht aber auch nur, weil die Paraskavedekatriaphobiker besonders gut aufpassen.
Nähern wir uns also vorsichtig den Meldungen aus Berlin …
..von denen manche mal wieder kaum zu glauben sind. Sonderermittler Bruno Jost stellt in seinem Amri-Abschlussbericht (72 Seiten, hier als Download) katastrophale Zustände beim Berliner LKA fest. Der Attentäter vom Breitscheidplatz hätte lange vor seiner Tat verhaftet werden können, eine lückenlose Überwachung scheiterte aber u.a. am Dienstplan: „Alle Observationen beschränken sich auf die Wochentage Montag bis Freitag, und zwar auch in den Wochen, in denen Amri auf Rang 1 der Berliner Gefährder steht. An Wochenende und Feiertagen finden keine Observationen statt. Sie beginnen am späten Vormittag, gelegentlich auch nachmittags, dauern selten länger als bis 23 Uhr und werden selbst dann beendet, wenn sich Amri noch im Stadtgebiet bewegt.“ (S. 38) Alles weitere regelt der Personalrat. Eilig hatte es die Polizei erst nach dem Anschlag: Bereits 48 Stunden später waren die ersten Akten manipuliert.
Politisch verantwortlich zur Zeit der (nach) lässigen Observation nach Berlin-Art: Innensenator Frank Henkel, einst angetreten, die Polizei besser auszustatten. Für den Dauereinsatz gegen Haschischhändler im Görli hat’s gereicht, zur besseren Terrorabwehr nicht.