Der Tod einer Schülerin erschüttert Berlin – die 11-Jährige hatte sich selbst verletzt und starb wenige Tage später im Krankenhaus, zuvor war sie gemobbt worden. Was in der Reinickendorfer Schule geschah, ist auch anderswo zu hören – und macht wütend: Vorfälle werden verharmlost, es wird eine Mitschuld im Verhalten der Betroffenen gesucht oder allenfalls eine Mediation angeregt. Die Folgen: Das soziale Umfeld der Opfer bricht weg, die Täter werden nicht als solche benannt. Dabei ist nicht Mobbing an sich eine Schande für eine Schule, sondern der fahrlässige Umgang damit. Gute Schulen stellen sich dem Problem, bevor etwas Schlimmes geschieht. Schlechte Schulen reden sich damit raus, sie seien doch eigentlich gut.
Die Zahl ist ungeheuerlich, die fehlende Aufmerksamkeit auch: Mehr als eine Million Bücher der Berliner Zentral- und Landesbibliothek könnte Nazi-Raubgut sein – das wäre ein Drittel des Bestands. Die Schätzung beruht auf der Arbeit des Provenienzforschers Sebastian Finsterwalde: Sein kleines Team prüft jedes Exemplar, fotografiert Stempel, Unterschriften, Randnotizen, Zettel - also alles, was auf die rechtmäßigen Eigentümer hinweist (die „New York Times“ berichtete gerade darüber). Als „NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut“ gelten alle Objekte, die gewaltsam entwendet oder enteignet wurden, aber auch jene, die von den Verfolgten verkauft werden mussten, um ihre Flucht zu ermöglichen. Was Sie tun können: Denken Sie bei Ihrem nächsten Besuch in der ZLB daran - und erzählen Sie es weiter.