Regen möglich, später Wolken, dann Sonne bei um 27°C

Bezirk verhängt nächtliches Alkoholverbot im James-Simon- und MonbijouparkLandeseigene Gebäude Berlins verbrauchen rund 610.000 MWh EnergieDie Rückkehr der Tigermücke

von Checkpoint-Leser August Langenbrinck haben wir diese malerischen Urlaubsgrüße aus Portugal zugeschickt bekommen. Der Checkpoint wird dort jeden Morgen in Olhos de Água (Albufeira) gelesen.

Foto August Langenbrinck (Olhos de Água, Portugal)

Beach, Berge oder Balkonien – nehmen Sie uns mit! An dieser Stelle zeigen wir während der Sommerferien, wo Sie gerade den Checkpoint lesen. Schicken Sie uns ein Foto mit einem Satz zum Urlaubsort an checkpoint@tagesspiegel.de

Tigermücke – allein der Name klingt nach Ärger. Und tatsächlich gibt es keine guten Neuigkeiten von der Stechmücke, die unter anderem das Dengue-Fieber und das Zika-Virus übertragen kann. Nachdem einige Exemplare im Spätsommer 2021 in einer Kleingartenanlage in Treptow-Köpenick gefunden worden waren, versuchte das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) im Frühjahr 2022, mit einem amtlichen Flyer gegenzuhalten (CP vom 19.04.). Gebracht hat es nichts: Gestern meldete die Senatsgesundheitsverwaltung erneut Tigermücken-Alarm in Treptow-Köpenick. Damit sei auch belegt, dass sie den Winter überlebt hätten und sich langfristig ausbreiten könnten. Das LAGeSo ruft nun dazu auf, Verdachtsfunde an das Projekt „Mückenatlas“ zu schicken. Wichtig: Die Mücke sollte lebendig gefangen werden und danach zunächst über Nacht ins Gefrierfach… wenn Sie‘s übers Herz bringen.

Mittes Bürgermeister Stephan von Dassel lässt den Worten Taten folgen und verhängt ein Alkoholverbot für den James-Simon-Park und den Monbijoupark. Gelten soll das Verbot vom 22. Juli bis zum 11. September zwischen 22 und 6 Uhr. Es sei das „mildeste Mittel, um die Grünanlage und ihre Funktionen zu schützen“. Nur sollte ein Verbot ja nicht nur verhältnismäßig sein, sondern vor allem auch wirken. Hier darf zumindest ein großes Fragezeichen gesetzt werden. Denn wer glaubt, dass der Exzess an diese Orte gebunden ist, der hat den Exzess nicht verstanden. Dieser wird sich Wege, Orte und Zeiten suchen, um ausgelebt zu werden, auch außerhalb des James-Simon- und Monbijouparks.

Telegramm

Wir beginnen das Telegramm mit den neusten Entwicklungen rund um den russischen Angriffskrieg in der Ukraine:

+++ Mykhailo Podolyak, Berater des ukrainischen Präsidenten, hat einen Verhandlungsfrieden, der Gebietsabtretungen an Russland beinhaltet, ausgeschlossen.

+++ Der ehemalige russische Präsident und aktueller Vize-Chef des russischen Sicherheitsrates, Dimitri Medwedew, drohte der Ukraine unterdessen unverhohlen mit der Vernichtung. Dass die Ukraine „von der Weltkarte verschwinden könnte“ sei nicht Russlands Schuld, so Medwedew.

+++ Kiew und Moskau bezichtigen sich gegenseitig gefährlicher Aktionen an dem von russischen Soldaten besetzten Atomkraftwerk Saporischschja. 

Alle weiteren Entwicklungen lesen Sie in unserem Liveblog.

Wir bleiben noch kurz beim Ukraine-Krieg. In unserem Bezirksnewsletter Steglitz-Zehlendorf beschreibt die ukrainische Juristin Maria Avdeeva, wie sie den Krieg in ihrer Heimatstadt Charkiw (das auch Partnerstadt von Steglitz-Zehlendorf ist) erlebt. Sie berichtet von nächtlichem Raketenterror Russlands und ermahnt, weiter hinzuschauen, was in der Ukraine passiert.

Die Polizei Berlin ruft Zeugen und Opfer von Kriegsverbrechen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine dazu auf, sich bei ihr zu melden. Informationen und Hinweise können in allen Polizeidienststellen entgegengenommen werden.

Unter dem Motto „United in LOVE! Gegen Hass, Krieg und Diskriminierung“ wollen am Samstag während des Christopher Street Days (hier alle Infos zu Demoroute, Zeitplan und Bühnenprogramm) Zehntausende Menschen durch Berlin ziehen. Dass Berlin noch weit entfernt vom Ziel der „sicheren Regenbogen-Hauptstadt“ (Justizsenatorin Lena Kreck) ist, zeigt ein Blick in die Kriminalstatistik. 645 Verfahren zu sogenannten Hassverbrechen mit Bezug auf die sexuelle Identität oder die sexuelle Orientierung gab es in Berlin im vergangenen Jahr,wie mein Kollege Hannes Heine recherchiert hat.

Spielplatz I: Der Wasserspielplatz im Buschkrugpark in Neukölln wird den ganzen Sommer über zum Spielplatz degradiert. Unbekannte haben Wasserzapfstelle und andere Wasser-Vorrichtungen offenbar mutwillig beschädigt. Helfen könne da nicht mal die für die Wartung zuständige Spielplatzkolonne (ja, die heißt tatsächlich so).

Zum Schluss stiften wir noch schnell den Verwaltungsliteratur-Nobelpreis und vergeben ihn an das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf für die Übersetzung folgender Banalität – „Es stinkt nach Klo und wir wissen nicht, warum.“ –  in dieses lyrische Meisterwerk: „Ein Rauchversuch zeigte, dass bei schlechten Windverhältnissen der Rauch von der Lüftungsanlage der WC-Anlage angesogen wurde. Daraufhin wurde die Abluftführung der WCs verlängert. Dennoch kam es weiterhin zu olfaktorischen Belastungen.“ (Q: Schriftliche Anfrage von Kristian Ronneburg/Die Linke).

Behördle #10

Zitat

„Nach 20 Jahren als Abgeordneter ist Schluss mit dem Gequatsche, jetzt wird gesungen!“

Daniel Buchholz (SPD), von 2001 bis 2021 Mitglied im Abgeordnetenhaus, kommentiert sein bevorstehendes Konzert beim Hoffest in der Spandauer Altstadt am Samstag.

 

Tweet des Tages

In der U5 in Berlin: ‚Liebe Fahrgäste, ich würde mich freuen, wenn Sie sich nicht an der Notbremse festhalten würden. Das wird sonst nichts mehr mit dem Hauptbahnhof.‘

@BahnAnsagen

Stadtleben

Essen Nahe des Lietzensees befindet sich die Salumeria Rosa. Das kleine, aber feine sizilianische Restaurant strahlt eine besondere Gemütlichkeit aus, nicht zuletzt dank Inhaberin Rosa. Hier können Sie am Tresen eine leckere Meeresfrüchteplatte genießen und dem bunten Treiben auf der Kantstraße zusehen, oder Sie kommen in großer Runde und sitzen am Familientisch mit einer Pasta Salsiccia. Die zuvorkommende Belegschaft findet stets die richtige Weinbegleitung. Sehr zu empfehlen: der Mittagstisch mit wöchentlich wechselnden saisonalen Speisen. Mo-Fr 12-15 Uhr und 17-22 Uhr, Neue Kantstraße 25, U-Bhf Sophie-Charlotte-Platz

Berliner Gesellschaft

Geburtstag – Heik Afheldt (85), Wissenschaftspublizist und ehemaliger Herausgeber von Wirtschaftswoche, Handelsblatt und Tagesspiegel / „Lisa-Marie Becker aus Berlin Friedrichshain, derzeit Kalifornien, USA: Einen dicken Geburtstagsgruss, beste Tochter, an einem besonderen Datum über den Atlantik und dann wirst Du auch noch 33 … Bewahre Dir einen kühlen Kopf und ein heisses Herz, Always Mum“ / Klaus Bresser (86), Journalist / Heiko Herberg (35), Politiker (SPD) / Thomas Kraft (34), ehem. Torwart bei Hertha BSC / Birgit Labes (58), Geschäftsführerin im Evangelischen Luisenstift Berlin / Rüdiger Bernd Möllering (83) „Druckermeister, Grafiker, künstlerischer Visionär“ / Franka Potente (48), Schauspielerin und Schriftstellerin / Christian Thomsen (63),Physiker, ehem. Präsident der TU Berlin, FridaysForFuture-Unterstützer / Vera Tschechowa (82), Schauspielerin, Regisseurin und Produzentin

Sonnnabend – „Herzlichen Glückwunsch lieber Atze und schnelle Covid-Genesung, wir feiern später mit dir!“ / Susan Hoecke (41), Schauspielerin und Model / Irina Liebmann (79), Schriftstellerin / „Angelika Lenz, beste Gärtnerin, herzlich gratuliert Dir Deine Radlfreundin“ / Anna Maria Mühe (37), Schauspielerin / „Mit Bravour hast du, Monika Smerda, die ärztlich vorgeschriebenen Ertüchtigungen gemeistert und bist zum Geburtstag mobil. Herzlichen Glückwunsch, ich umarme dich – Achim Melchior“ / Mathias Müller von Blumencron (62), ehem. Chefredakteur des Tagesspiegels

Sonntag Oliver Dunk (59), Journalist und Unternehmer / Ernst Elitz (81), ehem. Intendant des Deutschlandradios / Pierre Gerckens (84), ehem. Herausgeber des Tagesspiegels / Josef Heynert (46), Schauspieler / Gordon Lemm (45), SPD-Bezirksstadtrat in Marzahn-Hellersdorf / Carmen Nebel (66), Fernsehmoderatorin / Sophie Rosenfeld, „Autorin für das Stadtleben im Checkpoint, Sommerkind, hilfsbereite Kollegin und Berlin-Auskennerin: einen wunderschönen Sonntags-Ehrentag wünscht das Team Checkpoint!“ und „Der tollsten Tochter und Schwester der Welt, gratulieren Mamsi & Felix zum 1/4 Jahrhundert. Godt gået 😉🇩🇰 and enjoy 🇮🇹 Italy.” / Eric Schweitzer (55), ehem. Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer, ehem. Präsident der IHK Berlin / Samuel Tuia (36), Spieler bei den Recycling Volleys

+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++

Gestorben – Dipl.-Ing. Ulrich Kluge, * 20. April 1936 / Paul Nellen, * 26. Februar 1947 / Bärbel Nieuweboer, * 4. Januar 1943 / Prof. Dr. Peter Wust, am 9. Juli 2022 verstorben

Stolperstein Theodor Loewenthal wurde am 4. März 1861 in Sedlec u Karlových Var (nahe Karlsbad) geboren. Er kaufte 1898 ein Grundstück in der Achenbachstraße in Wilmersdorf, um darauf ein Wohnhaus für seine Frau Jenny und ihre vier Kinder sowie ein Geschäft zu errichten. Die Adresse machte sich als hervorragende nicht koschere Fleischerei einen Namen. 1938 wurde Loewenthal gezwungen, das Haus zu verkaufen. Am 8. Juli 1942 deportierten die Nationalsozialisten ihn zusammen mit 99 anderen Berliner Juden nach Theresienstadt, wo er heute vor 80 Jahren ermordet wurde. Als Todesursache wurde im Sterbedokument ein „Lungen-Ödem“ mit anschließender „Herzlähmung“ eingetragen. An der Lietzenburger Straße 32 in Wilmersdorf erinnert ein Stolperstein an Theodor Loewenthal.

Encore

An dieser Stelle gibt’s in den Sommerferien jeden Tag einen Neun-Euro-Ticket-Tipp für Kurzentschlossene. Alles, was Sie tun müssen, ist: den Checkpoint lesen, um 9 Uhr am Hauptbahnhof stehen und losfahren. Heute zum Beispiel geht es nach B... Und zum Probe-Abo hier entlang.

Geschwitzt für diesen Checkpoint – wenn auch etwas weniger als in den vergangenen Tagen – haben Thomas Lippold (Recherche und Co-Autor), Sarah Borufka (Stadtleben), Kathrin Maurer (Frühdienst) sowie Joana Voss und Nora Weiler (Ferienaktionen). Morgen nimmt Sie dann wie gewohnt Thomas Wochnik an die Hand und mit ins Wochenende.

Auf bald,

Ihr Daniel Böldt

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