das 29-Euro-Ticket droht noch vor seiner Ankunft in Berlin zu entgleisen. Ein fahrplanmäßiger Start zum 1. Oktober ist seit Mittwoch sehr unwahrscheinlich geworden, denn im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) gibt es Widerstand. Zur Erinnerung: Auch wenn das Angebot nur im Tarifbereich Berlin AB gelten soll, müssen im VBB auch das Land Brandenburg und die dortigen Kommunen zustimmen. Weil die Berliner Beschlussvorlage erst Mittwochnachmittag und damit deutlich nach der Frist eingetroffen ist, bräuchte es zumindest für einen Beschluss bei der Aufsichtsratssitzung am Donnerstag sogar Einstimmigkeit. Doch die ist nach Tagesspiegel-Informationen nicht mehr gewährleistet.
Als Prellbock erweist sich Gernot Schmidt (SPD), Landrat von Märkisch-Oderland, der sein Veto gegen das Berliner Ticket einlegen will, berichtet Kollege Thorsten Metzner (T+). Umkurven kann Berlin das Problem wohl nur noch mit einem neuen, fristgerechten Sitzungstermin in der kommenden Woche, heißt es aus der Senatskanzlei. Dann allerdings dürfte der Zug für den Starttermin 1. Oktober bereits abgefahren sein. BVG und S-Bahn hatten immer betont, mindestens 14 Tage Vorbereitung zu brauchen. Grund für die Betriebsstörung bleibt allerdings nicht zuletzt: Berlin.
Nicht nur haben die SPD-Spitzen Franziska Giffey und Raed Saleh ihre Ansage für das reduzierte Ticket viel zu spät und ohne jede Absprache mit Brandenburg gemacht – offenbar in Unkenntnis darüber, dass auch das Nachbarbundesland abnicken muss.