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CDU und SPD bestreiten „Saufgelage“ bei Klausur Weiter warten auf die digitale Wohnsitzanmeldung Verwaltung hat die Faxen dicke

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Unsere Meldung über die hochprozentige Fraktionsvorstandsklausur von CDU und SPD (CP von gestern) hat bei manchen (vor allem den Beteiligten) einen schalen Beigeschmack hinterlassen („Das war doch kein Saufgelage!“ / „Wir hatten nur einen schönen Abend!“), bei anderen (vor allem den nicht Beteiligten) vor Erregung die vegane Bionade aufschäumen lassen. So empörte sich Grünen-Fraktionschef Werner Graf: „Es ist höchste Zeit, dass sich CDU und SPD mit den Herausforderungen dieser Stadt beschäftigen, statt sich gegenseitig unter den Tisch zu saufen.“ Am Ende müsse „die soziale Infrastruktur die Zeche zahlen“. Etwas nüchterner betrachtet der drogenpolitische Sprecher der Linken Niklas Schrader die Lage: „Es gibt vieles, was man SPD und CDU vorwerfen kann. Dass sie zusammen Drogen konsumieren, gehört nicht dazu.“

Thorsten Schneider, Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion (die laut Teilnehmern der CDU am Morgen danach verspätet und verkatert an den Klausurtisch zurückgekehrt war), gab am Montag bekannt, er könne sich an betrunkene Menschen „nicht erinnern“ – warum auch immer. Schneider betonte, die Fraktionsvorstände („circa 15 Personen“) hätten sich nach einem gemeinsamen Abendessen bis gegen 1:30 Uhr „auf Selbstzahlerbasis“ getroffen.

Und CDU-Fraktionschef Dirk Stettner erklärte, CDU und SPD seien „selbstverständlich“ in der Lage, „nach getaner Arbeit freundschaftlich und gesellig zusammenzusitzen und am nächsten Morgen weiter zu tagen.“ Den Grünen dagegen, den Stettner „Fake News“ vorwarf, sei „sowohl das Freundschaftliche als auch das Konstruktive leider fremd“, womit sie einen weiteren Grund dafür geliefert hätten, „warum niemand mit ihnen koalieren kann“.