„Nach Silvester ist selbstverständlich vor Silvester“, sagte Innensenatorin Iris Spranger (SPD) kurz nach dem erneut chaotischen Jahreswechsel. Nun sind es noch 64 Tage bis zur nächsten Runde. Was seitdem geschah: 2,1 Millionen Menschen unterzeichneten eine Petition für ein Böllerverbot, Sprangers Idee einer Länderöffnungsklausel zerplatzte bei der Innenministerkonferenz und Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) versprach neue Absprachen. Passiert ist – nichts. „Bedauerlicherweise haben keine Gespräche zur Anpassung des Sprengstoffrechts stattgefunden“, schreibt die Innenverwaltung auf Checkpoint-Anfrage.
Das ärgert auch die Gewerkschaft der Polizei. „Wieder ein verpasstes Jahr, wir haben den gleichen Rechtsrahmen wie vorher“, sagt Sprecher Benjamin Jendro und fordert erneut Einschränkung beim Verkauf von Pyrotechnik sowie mehr organisierte Silvesterfeiern – nicht weniger: „Jetzt haben wir nicht einmal mehr die Party am Brandenburger Tor, sondern selbst in dem Bereich Wildwuchs.“ Die „politische Tatenlosigkeit“, warnt Jendro, müssten die Einsatzkräfte am Ende mit ihrer Gesundheit bezahlen.
Weiter zum nächsten Knaller: Was Friedrich Merz (CDU) von Kreuzberg hält, ist spätestens seit 2023 bekannt („Nicht Kreuzberg ist Deutschland.“). Die Beziehung dürfte nicht zu kitten sein: Der Kreisverband der Grünen in Friedrichshain-Kreuzberg hat Strafanzeige gegen den Bundeskanzler erstattet – wegen seiner jüngsten Aussagen über „Probleme im Stadtbild“. „Wir sehen darin einen klaren Anfangsverdacht auf Volksverhetzung“, teilte der Kreisverband am Montag mit.