Die Kapitulation der Polizei beim AbschleppenDas bittere Aus für die TransfergesellschaftTürkei lässt Menschenrechtler frei

Es geschehen doch noch Zeichen und Wunder: Die türkische Justiz hat Peter Steudtner freigelassen. Der Heimreise des 45-jährigen Menschenrechtlers aus Prenzlauer Berg steht nach mehr als 100 Tagen Haft nichts mehr im Wege, sagt sein Anwalt. Überraschend hatte der Staatsanwalt am Mittwoch beantragt, Steudtner auf freien Fuß zu setzen. Er selbst hatte zum Prozessauftakt allen Terrorvorwürfen widersprochen. „Ich plädiere in allen Anklagepunkten auf nicht schuldig und bitte um meine sofortige und bedingungslose Freilassung“, sagte der aufrechte Mann in seiner rund 40-minütigen Verteidigung. „Ich habe nie in meinem Leben irgendeine militante oder terroristische Organisation unterstützt.“ Seine Angehörigen und Freunde sind happy.

Wenn es ein Beispiel bräuchte, das deutlich macht, was in Deutschland schiefläuft, dann ist es das Ende von Air Berlin. Während Unternehmenschef Thomas Winkelmann seine Schäfchen im Trocknen hat - dank Bankgarantie wird ihm bis 2021 jährlich fast eine Millionen Euro hinterhergeworfen – stehen 4000 Angestellte im Regen. Ihnen droht die Kündigung, weil die Verhandlungen über eine Transfergesellschaft gescheitert sind. Allein das Land Berlin war bereit, sich in größerem Umfang zu beteiligen – im Gegensatz zu den unionsgeführten Ländern Bayern und NRW sowie dem Bund. „So verspielt man Vertrauen in die soziale Marktwirtschaft“, kommentiert Alfons Frese im Donnerstag-Tagesspiegel. Freitag landet die letzte Air-Berlin-Maschine in Tegel.
 

Wenn es ein Beispiel bräuchte, das – im Kleinen – deutlich macht, was in der Hauptstadt Deutschlands schiefläuft, dann ist es die Buslinie TXL.