Dumm gelaufen für die Bundes-SPD, dass ihr eigener Staatssekretär aus dem Innen-, Bau- und Heimatministerium gekegelt wurde, damit Hans-Georg Maaßen dort einen Schreibtisch beziehen kann. Vor dem morgigen „Wohngipfel“ im Kanzleramt hat Horst Seehofer Baustaatssekretär Gunther Adler, einen erfahrenen Fachmann, in den einstweiligen Ruhestand geschickt – das nennt man wohl Prioritäten-Versetzung. Aber vielleicht ist es auch besser so für die Reputation der Sozialdemokraten, denn beim Wohngipfel laufen laut „Lobbycontrol“ fast nur Vertreter der Immobilienwirtschaft auf. In Berlin steigt deshalb gleich mal parallel dazu ein „Alternativer Wohngipfel“, organisiert von Mieterverein.
Kleiner Trost für alle Maaßen-Kritiker: Dafür ist der hochgelobte, genauer: nach oben gelobte Ex-Chef des Verfassungsschutzes an der Freien Universität ohne Lobby. Schon 2012 hatte ihm der Akademische Senat eine Honorarprofessur verweigert. Der damalige Referatsleiter für Ausländerrecht im Bundesinnenministerium habe sich, so hieß es an der Uni, moralisch diskreditiert – wegen seiner Rolle in der Affäre um den jahrelang unschuldig inhaftierten Guantanamo-Häftling Murat Kurnaz. „Der Professorentitel ist mir schnurz“, kommentierte Maaßen die Niederlage im Titelkampf. Bis 2016 war er dann noch Lehrbeauftragter, und weil sein Name seither immer noch auf der Homepage des Fachbereichs Rechtswissenschaft stand, starteten Jusos an der Uni eine Onlinepetition gegen ihn.