Wolodymyr Selenskyj ist in Berlin. Kein Staatsgast kann uns herzlicher willkommen sein als der ukrainische Präsident. Und kaum ein anderer muss derart bewacht werden. Bereits gestern war der S- und U-Bahnhof Brandenburger Tor geschlossen. Wer heute in der City unterwegs ist, muss sich auf weitere Sperrungen gefasst machen, zumal noch mehr Staats- und Regierungschefs erwartet werden. Möge es den Aufwand wert sein – und der seit bald vier Jahren von Russland terrorisierten Ukraine einen Frieden bringen, mit dem sie leben kann! Wir halten Sie auf dem Laufenden über die Ereignisse.
Für die Polizei bedeutet der Staatsbesuch wieder einen Mega-Einsatz, für den binnen kürzester Zeit „alles hochgefahren und aus der Freizeit in den Dienst alarmiert werden (musste), was laufen kann“, wie es Stephan Weh ausdrückte, Landeschef der Gewerkschaft GdP. Obendrauf kam der Schutz der Chanukka-Feier vor dem Brandenburger Tor am Sonntagabend, der nach dem antisemitischen Mordanschlag in Sydney laut Polizei noch einmal verstärkt wurde. Besinnlichkeit scheint zu viel verlangt in diesem Advent. Darf’s vielleicht wenigstens ein bisschen weniger schlimm zugehen auf der Welt?
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Ohne Steuergelder läuft in der Hauptstadt gar nichts. Die Mitarbeitenden der Berliner Finanzämter sorgen täglich dafür, dass die Hauptstadt flüssig und lebenswert für alle bleibt.
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Die „Enquete-Kommission für gesellschaftlichen Zusammenhalt, gegen Antisemitismus, Rassismus, Muslimfeindlichkeit und jede Form von Diskriminierung“ sollte nach dem Hamas-Terror vom 7. Oktober 2023 und den damit verbundenen Konflikten in der Stadt ein parteiübergreifendes Zeichen für Zusammenhalt setzen. Jetzt droht sie an einem internen Konflikt zu scheitern.
Nach Tagesspiegel-Informationen sind die von der Linkspartei berufenen externen Sachverständigen des Gremiums, Saraya Gomis und Hajdi Barz, am Freitag von ihren Funktionen zurückgetreten – wohl vor allem aus Unmut über CDU-Abgeordnete. Erst ging es wohl um strukturellen Rassismus, und nachdem Kommissionsmitglied Timur Husein (CDU) Sinti und Roma als „Zigeuner“ bezeichnet hatte, wurde es zu viel.
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80 Jahre Flucht und Vertreibung.
Ankunft und Leben in Berlin.
Wir suchen Erinnerungsstücke an Flucht und Vertreibung! Unser Aufruf richtet sich an Zeitzeuginnen, Zeitzeugen und ihre Nachfahren aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten oder Siedlungsgebieten in Osteuropa, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Berlin und Umland eine neue Bleibe fanden. Mehr
Mit dem Fahrplanwechsel am Wochenende hat sich nicht nur im Regional- und Fernverkehr viel geändert (Überblick hier), sondern auch für S-Bahn-Fahrgäste vor allem im Berliner Südosten: Die S45 wurde abgeschafft, die S85 fährt neuerdings zum Flughafen statt nach Grünau. Die Lücke dort wird mit einem Bonsai-Ableger der S46 gefüllt (man könnte sie „S23“ nennen: halbe Strecke, halbe Wagenzahl), die zwischen Grünau und Hermannstraße fährt. Auch neu: S3 und S9 von und nach Spandau haben ihre Abfahrtszeiten getauscht. Ebenso verrutschen die Fahrpläne der Express-S3 sowie der Rush-Hour-Verstärker von S5 und S75 um jeweils zehn Minuten.
Die BVG schickt auf der U3, dem 147er-Bus und der Tram M5 längere Fahrzeuge auf die Strecke. Außerdem wird an insgesamt 80 Straßenbahnhaltestellen ab sofort mit Ansagen gewarnt: „Bitte Vorsicht, Ausstieg auf der Fahrbahn.“ Wer je erlebt hat, wie unaufmerksame Autofahrer an solchen Stellen ungebremst an der haltenden Bahn vorbeirauschen, fragt sich, warum diese Stationen nicht längst entschärft wurden – ob durch Aufpflasterungen oder Bodenschwellen oder wenigstens durch große Haltestellensymbole auf dem Asphalt. Aber die Kapazitäten der Berliner Verkehrsverwaltung sind offenbar im Engagement gegen Tempo 30 gebunden.
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Nachdem die Berliner Bäderbetriebe vergangene Woche die Schwimmkursbuchung für Erwachsene freigeschaltet hatten, gab es wieder arges Gedränge am virtuellen Beckenrand. Ein Checkpoint-Kollege tauchte kurz nach zehn Uhr auf Platz 1784 in der Online-Warteschlange auf. In 90 Minuten rückte er 1000 Plätze vor, noch eine Viertelstunde später konnte er buchen. Der bevorzugte Kraulkurs war da allerdings schon voll.
Nach Auskunft der Bäderbetreibe gab es den Riesenandrang beim Verkaufsstart schon zu Zeiten, als man sich noch leibhaftig anstellen musste. Im Online-Shop werde zum Buchungsbeginn eine „Warteschlange aus den zu diesem Zeitpunkt Anwesenden nach dem Zufallsprinzip gebildet.“ Wer erst nach Verkaufsbeginn kommt, wird dahinter einsortiert. Alles in allem habe es rund 12.500 Zugriffe auf die 2200 Plätze in 226 Kursen gegeben. Generell seien Seepferdchenkurse besonders gefragt – und am Donnerstag der Kraultechnikkurs.
Wer schon kraulen kann oder gar nicht kraulen will, kann sich auf die morgige Wiedereröffnung der Schwimmhalle in der Zingster Straße in Hohenschönhausen freuen, die mehr als zwei Jahre lang renoviert wurde. Ab 10 Uhr wird angebadet.
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WEIHNACHTEN UND SILVESTER
IM DT
Gemeinsame Zeit im Theater: McNeal mit Ulrich Matthes als Literaturnobelpreisträger im Zeitalter von KI (25.12.), Hinkemann mit Schauspieler des Jahres Moritz Kienemann (27.12.) oder Die kahle Sängerin (30.12.) und Eine Minute der Menschheit (31.12.) mit einem absurd-lustigen Ensemble.
Mehr entdecken!
deutschestheater.de
Was an diesem Montag außerdem neu und lesenswert ist:
++ Etwa jedes vierte Kind in Berlin lebt in Armut. In manchen Kiezen fast keines, in anderen die Mehrheit. Ein Stadtplan zeigt die Situation in Bezirken und Kiezen.
++ „Autonome Busse werden der große Gamechanger“, sagt BVG-Chef Henrik Falk im großen Tagesspiegel-Interview. Auch den U-Bahn-Verkehr will er teilweise automatisieren. Und im Kampf gegen das ewige Ampelstauproblem sieht er ungewohnte Fortschritte.
++ Das „Futurium“ nahe dem Hauptbahnhof soll Wissenschaft einem großen Publikum näherbringen. Doch der Bundesrechnungshof kritisiert das aktuelle Konzept als Millionengrab – und legt sogar einen Umzug aus dem futuristischen Bau am Spreeufer nahe.

Noch 9 Tage bis Weihnachten! In unserem Adventskalender ein „Erlebnistürchen Berlin“ verlosen wir Zeit zu zweit, mit der Familie oder Freunden. Mit Türchen Nr. 15 konnten alle Abonnenten der Vollversion einen Backkurs in „Bellas Kinderbackstube“ für bis zu sechs Kinder im Wert von 270 Euro gewinnen.
Sie wollen auch gewinnen? Das können Sie – in jeder Hinsicht! Mit einem Tagesspiegel-Plus-Abo bekommen Sie nicht nur diese Chance, sondern auch das komplette Programm unserer Redaktion, mit dem wir Sie täglich informieren, beraten und berühren. Die Bezirksnewsletter Ihrer Wahl sind ebenso im Paket enthalten wie die Checkpoint-Vollversion. In der erfahren Sie heute beispielsweise:
++ Welches bekannte Schmerzmittel im Abwasser ein Problem ist – und welches nicht.
++ An welchem S-Bahnhof gerade ein beliebter Dönerladen gerettet wurde.
++ Wie ein Nachwuchspolitiker mithilfe eines altgedienten Verkehrsexperten bei der nächsten Wahl gewinnen will.
Neben dem Adventskalender haben Sie täglich weitere Gewinnchancen, diese Woche auf:
++ 5x2 Tickets für Kino/Musik: Live-Übertragung des Silvesterkonzerts der Berliner Philharmoniker (31.12.) im teilnehmenden Wunschkino,
++ 2x2 Karten für Theater: „Dinner for One“, Hexenberg Ensemble, Silvester,
++ 1x2 Karten für Theater: „Orlando“ an der Schaubühne“ (27.12.),
++ 2x2 Karten für Lesung: Max Goldt „Aber?“ am 30.12. im Delphi Filmpalast.
All das bekommen Sie zwei Monate lang für nur zwei Euro. Klingt gut? Ist es auch! Hier geht’s zum Probeabo.
Berliner Schnuppen
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Telegramm
Neun Tage noch bis Heiligabend, und die Wetterprognosen deuten ein laues Adventsfinale an. Sollten wir den Traum von weißen Weihnachten schon mal auf der grünen Wiese begraben? Jörg Riemann würde uns nicht abhalten. Der Chefmeteorologe der „Wettermanufaktur“ sieht zwar deutliche Indizien für einen nachhaltigen Umschwung zu kälterem Wetter – aber eher Richtung Jahreswechsel und nicht unbedingt mit Schnee verbunden. „Allenfalls kann es etwas Industrieschnee geben“, sagt Riemann. Dabei ist es mit der Industrie ähnlich wie mit dem Schnee: Etwas mehr davon täte vielen gut.
Aktuell sieben Gebiete in Berlin tragen das Prädikat „Kriminalitätsbelasteter Ort“. Die Polizei darf Personen dort auch ohne konkreten Anlass durchsuchen. Am Kotti hat sie das von Jahresbeginn bis Mitte November knapp 5000 Mal gemacht, am Alex 4500, um Görli und Hermannplatz jeweils rund 2000, an der Warschauer Brücke knapp 1400 und um den Bahnhof Neukölln 1100 Mal. Und in der Rigaer Straße genau ein Mal. Nix mehr los bei den Autonomen? Kann man so auch nicht sagen: 560 Straftaten wurden seit Jahresbeginn dort registriert, wobei Sachbeschädigungen dominieren, gefolgt von Diebstählen und Körperverletzungen (Quelle: Innenverwaltung auf Anfrage Niklas Schrader, Linke).
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Bei den Bewerbungen um Plätze im Freiwilligendienst dominieren weibliche Interessenten, ergibt sich aus einer Übersicht der Bildungsverwaltung auf Anfrage von Klara Schedlich (Grüne). Die Frauenanteile liegen bei 65 Prozent fürs Freiwillige Soziale Jahr (FSJ), bei 55 fürs Ökologische (FÖJ) und bei 60 Prozent für den Bundesfreiwilligendienst. Die Zahl der Bewerbungen fürs FSJ sei etwa dreimal so hoch wie die der Plätze. Und sie steigt von Jahr zu Jahr auf zuletzt rund 8400, während die Bewerberzahl fürs FÖJ eher abgenommen hat auf knapp über 1000. Warum die Freiwilligendienste vor allem Frauensache sind, wird in der Anfrage nicht thematisiert.
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Heute besucht Berlins Regierendes Herrchen Kai Wegner das Tierheim. Ein „Wort-Bild-Termin“ laut Senatskanzlei; Wegners Hund Casper muss allerdings draußen bleiben. Wir haben vorab beim Tierschutzverein gefragt, wie es im Tierheim weihnachtet. Demnach gilt vom 20.12. bis zum 6.1. ein Vermittlungsstopp. Eine Statistik übers alljährliche Elend der verschenkten und gleich wieder ausrangierten Tiere führt der Verein nicht, aber die Zahl der Fundtiere steige immer um Weihnachten, heißt es. „Oft sind es auch die den Weihnachtsurlaub störenden Tiere.“ Kleintiere und Kaninchen führten die Weihnachtsjammerliste an, gefolgt von Katzen.
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Wie funktioniert eigentlich Ordnungsamt-Online? Zum Beispiel so: Man meldet am 16.11. eine Einkaufswagenleiche mit Adresse und Beweisfoto, erhält Eingangsbestätigung, Bearbeitungscode (hier: bc4ikh) und tags darauf die Info, dass „die Störung zur Bearbeitung an die Berliner Stadtreinigung weitergeleitet“ worden sei. Einen Monat später kommt wieder eine Mail – praktischerweise von einer No-Reply-Adresse des Bezirksamtes – mit der Nachricht: „Die Berliner Stadtreinigung teilte uns am 09.12.2025 mit, dass die Angelegenheit erledigt wurde.“ Was die BSR unter „erledigt“ versteht, wird leider nicht mitgeteilt. Das Wrack steht jedenfalls noch da.
Auch das noch: Laut dem aktuellen Amtsblatt wurde der Verein „Institut für Kreatives Schreiben – PTI e.V.“ durch Beschluss der Mitgliederversammlung aufgelöst. Keine Pointe.
Zitat
„Unsere erste Frage ist immer: Wie kann ich helfen? Nicht als Spruch, nicht als Dienst, sondern als Persönlichkeit. Das ist sonst nicht üblich.“
Claudia Bannier, Leiterin des Finanzamtes Steglitz – des bundesweit am besten bewerteten. Checkpoint-Kollege Sönke Matschurek war da, um das Geheimnis dieser Beliebtheit zu lüften.
Kiekste
Unüberlesbar steuern wir auf das Fest der Liebe zu. Neun Tage noch bis Heiligabend! Wir bedanken uns bei Leserin Eveline Schmidt, die in der Leonorenstraße in Lankwitz die Augen offen hatte. Schicken auch Sie Ihre besinnlichen Berlin-Momente gern an checkpoint@tagesspiegel.de und nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Annalena Baerbock (45), Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen), seit 2025 Präsidentin der 80. Sitzungsperiode der Generalversammlung der Vereinten Nationen. Zuvor Bundesministerin des Auswärtigen im Kabinett Scholz / Karen-Susan Fessel (61), Schriftstellerin („Ein Stern namens Mama“) / Katja von Garnier (59), Filmregisseurin (für „Abgeschminkt!“ erhielt sie 1994 den Studenten-Oscar als bester nicht englischsprachigen Film) / Renate Künast (70), Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen), bis 2025 langjähriges Mitglied des Bundestags, bis 2005 Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz / Clayton Maxwell Nemrow (60), US-amerikanischer Schauspieler und Musicaldarsteller („Tannbach – Schicksal eines Dorfes“) / Marion Poschmann (56), Schriftstellerin („Die Kieferninseln“, „Chor der Erinnyen“, 2023 Joseph-Breitbach-Preis) / Ingo Schulze (63), Schriftsteller und seit November 2023 Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung („Simple Storys“, „Adam und Evelyn“) / Lina Larissa Strahl (28), Schauspielerin (Bibi Blocksberg in den „Bibi & Tina“-Filmen) und Singer-Songwriterin
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Prof. Dr. Martin Vogel, 13. September 1938, verstorben am 3. Dezember 2025 / Christiane Hoss (geb. Schaak), * 5. Januar 1942, verstorben am 9. November 2025
Stolperstein – Kurt Gärtner (*1879) arbeitete in Guben als Tischler und engagierte sich in der SPD sowie im Deutschen Holzarbeiter-Verband. Nach seinem Umzug nach Neukölln wurde er 1919 in die Stadtverordnetenversammlung gewählt und war ab Ende 1920 Mitglied der BV Neukölln. Viele Jahre war er zudem hauptamtlicher Funktionär des Deutschen Freidenker-Verbandes. Im August 1944 wurde er im Rahmen der Gestapo-Aktion „Gewitter“, bei der frühere Politiker und Funktionäre der Weimarer Republik verhaftet wurden, festgenommen und ins KZ Sachsenhausen deportiert, wo er am 15. Dezember 1944 starb. Heute erinnert ein Stolperstein in der Gretelstraße 10 in Neukölln an ihn.
Encore
Im Oktober kommt der italienische Musiker Gigi D’Agostino ins Velodrom. Das ist klasse, aber vielleicht auch gefährlich, seit ein Rudel wohlstandsverwahrloster Echtholzköpfe 2024 auf Sylt dessen Hit „L’amour toujours“ mit ausländerfeindlichem Gegröle geschändet hat und Dorffestdeppen landauf landab zur Nachahmung inspirierte. Auf Fanmeile und Oktoberfest wurde er vorsorglich nicht gespielt, und auf Kai Wegners Hoffest 2024 bekam der DJ Ärger, als er’s tat. Der österreichische Veranstalter Semtainment äußert sich auf Checkpoint-Anfrage unbesorgt: „Dieses Lied ist eine explizite Botschaft der Liebe! Wir haben mit dem Künstler die größten Hallen Österreichs ausverkauft, nie gab es ein Problem mit diesem fabelhaften Song.“ Also Berlin: Blamier' uns nicht!
Die Band für diesen Checkpoint bestand aus Anna Thewalt, Sönke Matschurek, Christoph Papenhausen und Valentin Petri, außerdem Stadtleben-Produzent Tobias Langley-Hunt und Bühnenbildnerin Jennifer Katona. Morgen treten hier Margarethe Gallersdörfer und Sönke Matschurek auf. Kommen Sie gut in die Woche!
Bis bald,
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