Stephan von Dassel ist einer jener Grünen, die auch bei weniger Grünen ankommen und deshalb von manchen Parteifreunden beargwöhnt werden. Zur Wahl 2021 soll der Bezirksbürgermeister von Mitte – weithin bekannt geworden durch die Räumung ausufernder Obdachlosencamps – interne Konkurrenz bekommen: Tilo Siever, BVV-Fraktionsvorstand, will gegen ihn antreten. Siever war gestern Abend nicht erreichbar, aber von Dassel bestätigte die Info. Am CP-Telefon sagte er, es gebe Debatten, „bei denen man viele Bürger und Wähler mitnimmt, aber nicht alle Mitglieder der eigenen Partei“, etwa beim Umgang mit dem öffentlichen Raum und der Durchsetzung von Regeln. Stichwort: weniger Kreuzberg wagen. Er wolle jedenfalls wieder kandidieren – und weiter regieren nach dem Motto: „Wenn man gewählt ist, ist man sofort der Bürgermeister für alle. Also für die, die gar nicht gewählt haben ebenso wie für die, die einen gewählt haben und für die, die etwas gewählt haben, das man schrecklich findet.“ So funktioniere Demokratie.
Knapp die Hälfte der Sommerferien ist vorbei – und an vielen Schulen herrscht verdächtige Ruhe, obwohl auf vollen Touren der Neustart unter Corona-Bedingungen am 10. August vorbereitet werden müsste. So beschreibt beispielsweise GEW-Landeschef Tom Erdmann die Lage. Zu nötigen Umbauten und Konzepten für den Umgang mit Infektionen komme die Frage, wie die mit Attest aus dem Unterrichtsbetrieb ausgestiegenen Lehrkräfte ersetzt werden können. Die Bildungsverwaltung kontert die Bedenken mit dem Hinweis, es passiere gerade „unheimlich viel im Hintergrund“ und habe wenig Sinn, jetzt „Wasserstandsmeldungen“ herauszugeben.