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Erste Infektionen mit Corona-Virus in DeutschlandBezirksämter akzeptieren fragwürdige Begründungen von Wohnungs-LeerstandBerlinale-Reporter und die Schminkbox

Das Coronavirus ist in Deutschland angekommen. Es dürfte also eine Frage von Tagen sein, wann die ersten Fälle in Berlin erkannt werden. Der Innensenator wollte am Dienstag weder ankündigen noch ausschließen, dass dann schlimmstenfalls ganze Kieze abgeriegelt werden. Zumal sich die Frage stellt, was das in einer 3,7-Millionenstadt bringen kann. Pläne für den Ernstfall gibt es, aber laut „Morgenpost“ dürften die Berliner Gesundheitsbehörden schnell an ihre Grenzen kommen: Rund 500 Stellen – davon 55 ärztliche – in den Gesundheitsämtern seien nicht besetzt. Hinzu kommen schon jetzt Probleme bei Anlaufstellen und Abrechnungen für Infektionstests.

Die Aktionswoche der Berliner Polizei zur verschärften Verkehrsüberwachung ist beendet, also wieder alles wie gewohnt. Bilanz aus fünf Tagen mit 478 Einsätzen: 3966 angezeigte Ordnungswidrigkeiten, 107 Straftaten. 650 Abbiegeverstöße, 35 Alkoholisierte (Rekord: Scooter-Fahrer mit 2,3 Promille), 43 anderweitig Zugedröhnte. 531 Leute waren zu schnell, 425 fuhren bei Rot (je zur Hälfte Rad- und Kfz-Fahrer), 285 mit Handy am Ohr. 156 Autoinsassen waren nicht angeschnallt, 19 Kinder nicht korrekt gesichert, 84 Kfz fuhren illegal durch Fahrradstraßen, 62 Radler auf Gehwegen. Von 1795 Falschparkern wurden 65 abgeschleppt. Als Beifang stoppte die Polizei in Malchow einen mit geklauten Fahrrädern beladenen Lkw, dessen Fahrer zwar keine Fahrerlaubnis hatte, aber einen gefälschten Ausweis.

Nachdem der Tagesspiegel die Polizeimeldungen über Unfälle thematisiert hatte, die gefühlt oft aus Sicht des verständnisvollen Beifahrers formuliert waren („konnte nicht mehr bremsen“/ „übersah die Fußgängerin auf dem Zebrastreifen“), hatte sich auch Grünen-Innenpolitiker Benedikt Lux an die Polizeipräsidentin gewandt, weil ihn das Thema schon länger umtrieb.

Inzwischen hat Barbara Slowik geantwortet. Kernaussagen: Die Schilderung eines einzelnen Beteiligten oder Zeugen genüge nie als Basis für eine Meldung, möglichst konzentriere man sich auf „Sachbeweise“ – aber die geschilderte Wahrnehmung der Formulierungen durch manche Leute sei ein Grund, noch sensibler zu sein. Insofern sei sie dankbar für die Hinweise.
Lux will das Thema noch mal mit Fachleuten bereden, ist aber erst einmal zufrieden mit Slowiks offener Antwort. Zumal nicht nur ihm aufgefallen ist, dass der Ton vieler Meldungen neuerdings tatsächlich objektiver klingt.