Teils bewölkt, abends klar bei 27°C

Gerichtsurteil für mehr Transparenz bei LebensmittelkontrollenIT-Sicherheit: Auch Trinkwasserversorgung soll überprüft werdenSo viel Rente bekommen Berlins ehemalige Diensthunde

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in solchen Verhältnisse sollte niemand wohnen müssen. Ratten rennen über den Hinterhof, wo das Abwasser tagelang auf brüchigem Beton steht, viele Fensterscheiben sind zerbrochen (Video hier). Heizung oder Warmwasser fehlen teils komplett. Diese Häuser existieren – in Deutschland, in Berlin, bei uns um die Ecke. Mindestens 75 solcher Schrottimmobilien gibt es in der Stadt, gegen die Eigentümer kommt der Staat kaum an, weil sie rechtliche Graubereiche ausnutzen: „Wir tun, was wir können, aber wir kämpfen mit stumpfem Schwert“, sagt ein langjähriger Mitarbeiter des Bezirksamtes Neukölln. Ein Gesetz dagegen ist seit Jahren in Arbeit – und wurde ewig verschleppt.

Und bis dahin? Bleiben diese Häuser für Eigentümer und Verwalter Gelddruckmaschinen. Ich habe die Geschichte der Berliner Peter-Brüder recherchiert, die diese Häuser seit Jahren genauso auspressen wie die Menschen, die darin leben. Die einen Mann beschäftigen, den alle nur „Patron” nennen. Einer der beiden ist auch politisch aktiv: für die Berliner CDU. So richtig gestört, hat das dort bislang niemanden – aber lesen Sie selbst (Tplus).

Berlins Grünen-Fraktionschefin Antje Kapek kommentierte am Abend: „Dass die Berliner CDU einfach wegschaut, wenn die eigenen Funktionäre sich durch die Ausbeutung von Menschen bekanntermaßen bereichern, ist ein Skandal.“ Die Partei müsse jetzt für umfassende Aufklärung und Transparenz sorgen.

Themenwechsel: Der Countdown läuft. Noch elf Tage, dann sind die Ferien vorbei. Kinder packen wieder ihre Ranzen, Eltern schmieren die Schulbrote – und kratzen sie ein paar Tage später verschämt-verschimmelt vom Rucksackboden. Soweit, so normal. Weil das Coronavirus aber nicht an Pause denkt, wird’s wohl das eigenartigste Sommerferienende seit Jahrzehnten. Schulsenatorin Scheeres wirbt deshalb in einem Brief (vollständig hier) an die Eltern schon jetzt um „Verständnis, Ihre Geduld und Ihren Pragmatismus”. Ruckeln könnte es, schreibt sie, und wenn die Infektionszahlen weiter steigen, könnten Schulen zeitweise schließen. Wie das alles funktionieren soll? Elf Tage, elf Checkpoint-Fakten:

1) Die Maskenpflicht in der Schule gilt nur sehr eingeschränkt – im Unterricht, auf dem Schulhof oder bei Aktivitäten im Freien müssen Schüler keinen Mund-Nasen-Schutz tragen.

2) Auch in Grund- und Förderschulen muss Maske getragen werden.

3)  Eltern und alle schulfremden Personen müssen immer ihr Gesicht bedecken.

4) Wer die Maskenpflicht kontrolliert? Na klar: Unklar.

5) Abstandsregeln gelten nicht für die Schüler in Klassenräumen.

6) Wegen des Infektionsschutzes werden Schüler in Lerngruppen zusammengefasst: Kohorten.

7) In Berlin müssen alle Schüler zum Unterricht, die kein Attest wegen einer Vorerkrankung vorlegen können – oder mit jemandem aus einer Risikogruppe zusammenleben.

8) Alle Lehrer da? Nein. An manchen Schulen fehlen auch altersbedingt bis zu 40 Prozent.

9) Gibt’s in Berlin eine Vertretungsreserve? Nein.

10) Niemand prüft, ob Familien in einem Risikogebiet im Urlaub waren.

11) Sind Schüler durch die Urlaubsquarantäne am ersten Tag nicht in der Schule, zählt das als Schwänzen.

Allzu großes Interesse an der Pandemie scheint es in Berlin ohnehin nicht mehr zu geben. Mit dem hauptstadteigenen Schulterzucken wird das Virus von vielen hingenommen – selbst das Berghain sperrt den Garten wieder auf. Ein Hersteller für Schutzbedarf hat das Internet durchwühlt und will herausgefunden haben: In kaum einer großen deutschen Stadt werden die Begriffe „zweite Welle“ und „Maskenpflicht“ so selten gegoogelt wie in hier. Auf 1000 Einwohner entfielen im Schnitt nur 17 Suchanfragen – zweitniedrigster Wert der Untersuchung. Nur Duisburg hat „Is’ mir egal“ noch stärker im Blut: 14 Suchanfragen/1000. In Wuppertal und Stuttgart dagegen will man’s genau wissen: Dort googeln die Menschen doppelt so häufig pandemisches Fachvokabular. Vielleicht lernen Berliner aber auch einfach schneller – die drei Corona-Ampeln schalteten gestern wieder auf grün.

Gute Nachrichten für Topfgucker: Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat in letzter Instanz entschieden, dass Verbraucher ein Recht haben, über Lebensmittelkontrollen informiert zu werden. Das Urteil liegt dem Checkpoint exklusiv vor. Sie erinnern sich vielleicht an den Fall der Neuköllner Großbäckerei Höhn, die wegen himmelschreiender Hygienezustände schließen musste. Im Gesundheitsamt waren die Missstände lange bekannt, die Öffentlichkeit wusste nichts. Diesmal hatte „Real“ dagegen geklagt, dass behördliche Kontrollen auf Anfrage öffentlich gemacht werden – und verloren. Über das Portal „Topf Secret“ des gemeinnützigen Vereins Foodwatch wurden allein in Berlin schon 4000 solcher Abfragen gestellt. Das Urteil sendet auch ein Signal in Richtung Hauptstadtverwaltung: Die meisten der zwölf Bezirke wollten bislang keine Kontrollergebnisse veröffentlichen. Erst auf den Druck der Leib-und-Magen-Aktivisten geben Mitte und Neukölln nun Berichte raus, Charlottenburg-Wilmersdorf will folgen. Die Berliner sollten erfahren, wenn im Kiezmarkt rumgesaut wird. Die Verdauung wird’s danken – mehr gibt’s später auf tagesspiegel.de.

„Erzähl mal weiter“ – gemeinsam mit Berliner AutorInnen und Ihnen wollen wir während der Sommerferien Fortsetzungsgeschichten schaffen. Die vierte beendet heute Team Checkpoint (die vorherigen Parts lesen Sie hier).

Breaking News
von Team Checkpoint, Knut Lehmann, Hans Ettemeyer und Stefanie Herfurth-Schmidt

Das könnte sogar klappen... „Sieht so aus, als müsste ich mich doch nochmal bei deiner Tochter melden“, sagte er und legte auf. Das Disziplinarverfahren wegen der Beleidigung würde er wahrscheinlich nicht mehr stoppen können. Aber zumindest hatte er jetzt, da ihm bewusst wurde, wer der Absender war, die Chance ihn zu besänftigen und diesen vermaledeiten Brief doch noch seinem Empfänger zuzuführen. Schließlich war die Beziehung zu Marie auch daran zerbrochen, dass sie wegen der textilen Inneneinrichtung für das neue Homeoffice des Regierenden kurz vor dem Burnout stand und nachts lieber Vorhangkataloge wälzte, statt neben ihm zu schlummern. Mit ein bisschen Glück gab es da einen kurzen Draht zum Teufelsberg-Tower-Mann, hatte sie doch immer betont, wie gut sie sich mit dem Auftraggeber verstehe (er hatte gekocht vor Eifersucht!). Und was soll er sagen? Es hatte tatsächlich geklappt. Marie hatte die Wogen geglättet. Der bescheuerte Brief – in dem doch allen Ernstes lediglich stand, dass sich der Einzugstermin des Regierenden verschieben würde – war nochmal geschrieben, zugestellt und das Disziplinarverfahren gegen ihn gestoppt worden. Und das Beste an der Geschichte: Nachdem er sich bei Marie mit zehn Abendesseneinladungen bedankt hatte, durfte er auch wieder einziehen. Neu verliebt in Berlin.

Hier geht es kommende Woche mit der nächsten (und letzten) Geschichte weiter – dann mit Berit Glanz.

Achtung, Witz: Was tut ein Berliner, dessen Nummernschild gestohlen wurde? Erstmal bei der Polizei melden, klar. Die Anzeigenaufnahme: eine gute Stunde. Amt, aber fast glücklich! Er braucht auch ein neues Schild, deshalb geht’s zum Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten (LABO). Weil das genauso schnell arbeitet, wie sich der Name liest, bekommt jener emsige Mann den nächsten freien Termin: am 6. Oktober 2020. Wie er nun in den nächsten neun Wochen sein Auto nutzen könne, fragt sich unser Berliner? Bitte Kennzeichen auf Papier aufmalen und an Heck- und Frontscheibe kleben, rät ihm ein kluger Hauptstadtbeamter. Das sei zwar nicht legal, werde aber – Berlin, Berlin! – temporär geduldet. Gesagt, getan: Weniger als 48 Stunden später haben sich die Zettel auf der Scheibe vermehrt. Ein Aufkleber vom Ordnungsamt besagt, er möge doch bitte das nicht angemeldete Fahrzeug entfernen. Einige Anrufe später ist das Missverständnis zwar geklärt, ein Nummernschild aber weiter nicht in Sicht. Amt, aber unglücklich. Zu viele Klischees? Ist ihm aber wirklich so passiert, schreibt uns Checkpointleser Martin Burth.

Weil wir Ihnen ja hier eine wilde Achterbahnfahrt der Berlingefühle bieten wollen, geht’s gleich weiter mit „Amt, aber glücklich“. Checkpointleserin Iris Gruber-Beerfeltz freut sich über ein kurzweiliges Erlebnis mit dem Bezirksamt Mitte. Dienstagmorgen um acht Uhr angerufen, 12 Uhr der Termin für die Beantragung eines Reisepasses, 12.15 Uhr fertig. Kein Witz. Und: „Die Mitarbeiterin war super freundlich und kompetent.“ Wir wünschen schönen Urlaub!

Telegramm

Das Sicherheitsleck bei den Berliner Wasserbetrieben (CP von gestern) könnte größer sein als angenommen: Deshalb soll jetzt nach der Abwasser- auch die Trinkwasserversorgung durch einen externen Dienstleister auf Schwachstellen untersucht werden. BSR und BVG versichern derweil eilig, ihre IT sei komplett von den Anlagen der Wasserbetriebe getrennt. Und Wirtschaftssenatorin Ramona Pop befindet sich weiter auf Tauchstation.

Ohne den Roman „Onkel Toms Hütte“, soll der alte Abraham Lincoln gesagt haben, hätte es den Bürgerkrieg nicht gegeben, der das Ende der US-Sklaverei einleitete. So erzählt es die Historikerin Briann Greenfield meinem Kollegen Lars Spannagel. Kann die Zehlendorfer Station ihren Namen nun doch behalten? Es ist kompliziert. Wir wollen deshalb mit Ihnen am kommenden Montag, 18.30 Uhr, diskutieren: über das Buch „Onkel Toms Hütte“ von Harriet Beecher Stowe, über die Petition des Basketballers Moses Pölking und über Alltagsrassismus. Moderiert wird die Veranstaltung von Lorenz Maroldt. Ein paar Plätze sind noch frei. Wenn Sie mitreden möchten, schreiben Sie uns bitte bis heute 15 Uhr eine kurze E-Mail an checkpoint@tagesspiegel.de und, warum Sie sich für die Debatte interessieren.

Was ihr nicht seht (30)

Das Projekt @wasihrnichtseht macht Rassismuserfahrungen von Schwarzen sichtbar. Wir machen das durch eine Kooperation an dieser Stelle auch.

Groß gedacht, klein gemacht: Statt der angekündigten 500.000 Menschen kommen eher 10.000 Corona-Demonstranten nach Berlin. Der Veranstalter korrigierte seine Prognose am Donnerstag um schmale 490.000 Menschen nach unten und will nun gemeinsam mit den Übriggebliebenen, der NPD und dem vom Verfassungsschutz beobachteten „Compact“-Magazin den „Tag der Freiheit“ und das „Ende der Pandemie“ feiern. Verirrte unter sich.

Übrigens: Das Robert-Koch-Institut hat am Donnerstag 902 neue Corona-Infektionen gemeldet. Das ist die höchste Zahl seit Mai, abgesehen vom lokalen Corona-Ausbruch beim Fleischfabrikanten Tönnies im Juni. Aktuell gib es in Deutschland wieder 7322 registrierte, aktive Fälle. Vor zwei Wochen waren es etwa 6200.

Bei den Berliner Grünen ruckelt es sich zurecht: Landeschefin Nina Stahr will 2021 in den Bundestag wechseln. Die Lehrerin will Bildungspolitik machen, da laufe es seit „Jahrzehnten“ falsch. Jetzt fehlt noch eine Spitzenkandidatin fürs Rote Rathaus…

Auch das Abgeordnetenhaus sortiert sich: Die Sommerpause wird für ein Umstyling genutzt. Statt blonder Stränhchen oder Geheimratseckenkur gibt’s mehr Platz. Aus Infektionsschutzgründen sollen die Abgeordneten auf Abstand gehen, der Plenarsaal im Preußischen Landtag wird im Pandemiestyle umgebaut.

Apropos Preußen: Der Grünen-Abgeordnete Daniel Wesener wollte vom Senat wissen, welche Absichten das Land Berlin mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz habe. Die kurze Antwort: noch keine. Die lange: „Bei allem Bemühen, eine umfassende Antwort geben zu können, hatte jedoch der Senat bislang noch keine Möglichkeit, sich soweit mit dem Thema zu befassen, dass er schon jetzt eine detaillierte Stellungnahme zu den rechtlichen, inhaltlichen und finanziellen Konsequenzen abgeben könnte.“ Das sage ich demnächst auch, wenn jemand nach meinen Wochenendplänen fragt. Bei allem Bemühen…

Sarrazin, die Viertelnachzwölfte: Die Bundesschiedskommission der SPD verhandelt heute darüber, ob Genosse Thilo zum Herrn Sarrazin wird. Kreis- und Landesschiedsgericht hatten bereits den Daumen gesenkt, Sarrazin selbst würde wahrscheinlich bis zum Gerichtshof für Menschenrechte ziehen, um zu bleiben. Ob die Schiedskommission heute nur berät oder auch entscheidet, wird „je nach Lage“ entschieden.

Aus der verkehrten in die Verkehrswelt: In Charlottenburg-Wilmersdorf wollten sie einen prächtigen Radweg vom „Kurfürstendamm bis zum Kurt-Schumacher-Damm“. Dafür sollte es auch Schnellwege auf den zwei Autobahnbrücken für die A100 geben, die in ein paar Jahren die marode Rudolf-Wissell-Brücke ersetzen sollen. 2018 wollte das der damalige grüne Verkehrsstaatssekretär, Jens-Holger Kirchner, noch wohlwollend prüfen. Aber die Verkehrsverwaltung sagt jetzt: Nein. Es seien „keine Radwege vorhanden und auch keine geplant“. Zumindest Ersteres konnten wir uns denken. Alle weiteren Hintergründe lesen Sie heute im Leute-Newsletter von Cay Dobberke.

24-Stunden-Sicherheitsdienst: Extremisten von Links und Rechts bedrohen Politiker zunehmend auch zu Hause. In Berlin sollen Amts- und Mandatsträger deshalb effektiver geschützt werden. Rund um die Uhr gibt es ab sofort eine Ansprechperson beim Staatsschutz des LKA, das teilte Innensenator Andreas Geisel in einem Brief an alle Landespolitiker mit. In eiligen Fällen gelte aber wie für alle anderen: 110.

Außerdem will sich die Berliner Polizei eine „Flussradaranlage“ liefern lassen. Der Meeresspiegel steigt, Berlin baut Wasserstreitkräfte auf.

Bei uns läuft’s dagegen! Am Samstag, 11 Uhr, trifft sich wieder unsere Checkpoint-Laufgruppe – mit Abstand, Kontaktliste und Teamchef Felix Hackenbruch. SSC-Coach Nathalie Baron hilft beim Technik- und Intervalltraining. Treffpunkt ist vor der SMS-Praxis in der Schöneberger Hauptstraße 87, dort können die Umkleiden und Toiletten genutzt werden. Das Training dauert etwa 90 Minuten, danach gibt’s kühle Getränke – damit niemand auf dem Trockenen sitzt.

Kreisch! Berlin hat neue Pandababys. Schon am 6. Juni sind zwei sogenannte Kleine Pandas in Friedrichsfelde auf die Welt gekommen, teilte der Tierpark gestern mit. Mit Pit und Paule sind die beiden rötlich schimmernden Flauschfusel zwar nicht direkt verwandt, Bambus mögen sie aber genauso. Ab September sollen sie auf der Außenanlage rumkullern. Knuffich.

Außerdem in der ungekürzten Checkpoint-Vollversion:

+ Vielfalt, Echsenmenschen und Verschwörungsideologen:
Wer in Berlin am Wochenende alles demonstriert

+ Urlaub ganz nah: Wo Sie zu Brandenburger Wracks abtauchen

+ Traumtanzen in Prenzlberg: Welche Performance Sie nicht verpassen dürfen

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BER Count Up – Tage seit Nichteröffnung:

3073

Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hat das Wunder vollbracht: Am 31. Oktober 2020 ist der Flughafen BER offiziell eröffnet worden. 3.073 Tage nach der ersten Nicht-Eröffnung stellen wir damit unseren Count Up ein. Wer nochmal zurück blicken will: Im Tagesspiegel Checkpoint Podcast "Eine Runde Berlin" spricht Lütke Daldrup mit Tagesspiegel Chefredakteur Lorenz Maroldt und Checkpoint Redakteurin Ann-Kathrin Hipp über detailverliebte Kontrollen, politische Befindlichkeiten und aufgestaute Urlaubstage.

Zitat

„Ich finde, wer helfen kann, der muss auch helfen. Deutschland ist stark genug.“

Berlins Innensenator Andreas Geisel zum Veto von Horst Seehofer, mehr Flüchtlinge nach Berlin zu holen.

 

Tweet des Tages

Nicht zu glauben, dass das Gegenteil von Winzling nicht Riesling ist.

@kriegundfreitag

Stadtleben

Wieder Essen & Trinken – Die Qual der Wahl lernen Kreuzberger Nachtschwärmer lieben. Wer sich partout nie entscheiden kann, probiert sich flott durch den gesamten Bite Club: Vor einer Woche hat der Street Food Markt die Zelte nach der Virenpause wieder aufgeschlagen – an neuer Location. Künftig ruft der Club im Jules Biergarten am Gleisdreieck zu Tempeh und Tacos, Pie und Paella. Dazu nippen die Gäste an Craftbier aus der Brlo Brauerei und lauschen elektronischen Beats vom DJ-Pult. Decke ins Gepäck: Ihre Bites knabbern Besucher auf den Wiesen des Parks, während langsam die Sonne sinkt – Stadtromantik unter U-Bahn-Brücken. Losgefuttert wird freitags ab 17 Uhr, der Eintritt ist frei. Luckenwalder Straße 6b, U-Bhf Gleisdreieck

Das ganze Stadtleben – mit täglich neuen Ideen für den spontanen Urlaub vor der Haustür – gibt’s mit Tagesspiegel-Plus-Abo.

Insel-Check

Team Checkpoint hat die Segel gehisst und alle Berliner Inseln besucht, es sind mehr als 50. Den kompletten Insel-Check lesen Sie jeden Tag im Tagesspiegel-Plus-Abo – wir würden uns freuen, wenn Sie unseren Berliner (Reise-)Journalismus unterstützen, zur Anmeldung für den kostenlosen Probemonat geht’s hier entlang.

Berliner Gesellschaft

GeburtstagHeinz Buschkowsky (72), ehem. SPD-Bezirksbürgermeister von Neukölln / Joachim Deutschland (40), Sänger und Musiker / Beatrice Manowski (52), Schauspielerin / Hartmut Mehdorn (78), ehem. BER-Flughafenchef / Harald Moritz (63), für die Grünen im AGH / Cees Nooteboom (87), Schriftsteller und Journalist / Caspar Schwietering, Checkpoint-Redakteur und Leute-Autor, hoch soll er leben! Es gratuliert das ganze Team! / Stina, (20), „Wir haben dich lieb, deine Eltern und Schwester“ / Gustav Peter Wöhler (64), Schauspieler

Sonnabend – Dr. Ulrike Albrecht-Sonnenschein (48), „Happy Birthday, allerbeste Ehefrau der Welt, tollste Freundin und beste Mutter!“ / Rainer B., „Hasenfuß, zum Geburtstag nur das Beste und einen dicken Knutsch!“ / Marco Börries (52), Entwickler der Software StarOffice / Stephan Braunfels (70), Architekt / „Unserer Britta gratulieren heute die Alpha Angels von ganzem Herzen zum 40. Geburtstag“ / Jörn Schlönvoigt (34), Schauspieler / Ditmar Staffelt (71), ehem. für die SPD im AGH (1979-98) und im BT (1998-2009) / Christa Thoben (79), ehem. CDU-Bürgermeisterin von Berlin (1999-2000) / İdil Üner (49), Schauspielerin und Regisseurin / Norbert H. Weber (79), Professor für Erziehungswissenschaft an der TU Berlin (i.R.)

Sonntag – Wolfgang Albers (70), für die Linke im AGH / Hannelore Bode (69), Sopransängerin / Jürgen Draeger (80), Schauspieler und Maler / Rüdiger Grube (69), Manager, ehem. Vorstandsvorsitzender der Deutsche Bahn AG (2009-2017) /Hinnerk (43), „von den Schokotippbrüdern Porsche, Grosso und Achillesbasti  an unseren ,Kanzler' die besten Geburtstagsgrüsse“ / Felix von Leitner (47), Blogger / Judith Reinhold (30), „Alles Liebe zum Geburtstag und einen erholsamen Urlaub wünscht dir dein berufliches Umfeld“ / Markus Schoninger (47), „Viel Spaß mit dem neuen Fahrradkorb, Dein Rennfahrer“ / Florian Stetter (43), Schauspieler / Gisela Weickert (70), „Alles Gute für einen tollen Start ins neue Lebensjahrzehnt!“

Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.

Gestorben – Lieselotte Kludas, verstorben im Alter von 92 Jahren / Heidi Kull, * 4. Juni 1965, Zeichnerin / Achim Riedel, * 17. September 1942, Präsident des Arbeitsgerichts Berlin i.R.

StolpersteinDr. Fritz Joachim Joelsohn (Jg. 1888) war bis zum Entzug seiner Approbation 1938 als Arzt tätig. Ab 1940 leistete er in der Abteilung Wernerwerk der Firma Siemens und Halske Zwangsarbeit, bevor er im Frühjahr 1943 zusammen mit seiner zweiten Ehefrau Elly nach Auschwitz deportiert wurde. Wenige Monate später – heute vor 77 Jahren – wurde Fritz Joelsohn ermordet. Elly Joelsohn überlebte das Konzentrationslager, kehrte nach ihrer Befreiung nach Berlin zurück und zog nach Friedenau. In der Schöneberger Else-Lasker-Schüler-Straße 15 wurde zu Fritz Joelsohns Gedenken ein Stolperstein verlegt.

Encore

Marcel Luthe sorgt sich um die Altersvorsorge von Frodo, Ghandi, Kleopatra, Gammel, X-Mica und Co. Der fraktionslose FDP-Mann fragt den Senat diesmal zur Umsetzung der „Hunderente“. 46 ehemalige Diensthunde befinden sich derzeit im wohlverdienten Ruhestand, verdienen laut Senat zusammen 5237,20 Euro im Monat. Davon müssen die Herrchen Futter-, Pflege- und Tierarztkosten bezahlen. Der Senat legt allerdings auf die Feststellung wert, dass die Rente nicht direkt an die Tiere ausbezahlt wird. Denn: „Diensthunde können (wie alle Tiere) selbst nicht Träger von Rechten oder Pflichten sein, weil sie zumindest nach der aktuellen deutschen Rechtsordnung nicht Rechtssubjekt sind und demzufolge keine eigene Rechtspersönlichkeit besitzen.“ Wichtig noch: „Das gilt für aktive Diensthunde ebenso wie für ausgesonderte.“ Solange der Fressnapf voll ist, wird’s den Vierbeinern um Alterspräsident Happy (15, Parson Russell Terrier) egal sein.

Ich gehe für heute ebenfalls in den Ruhestand. Dieser Checkpoint wurde unterstützt von Vivien Krüger (Recherche), Lotte Buschenhagen (Stadtleben) und Florenz Gilly (Produktion). Morgen trägt Sie hier Lorenz Maroldt ins verdiente Wochenende.

Ihr Julius Betschka

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Seit 2014 berichten wir exklusiv aus Berlins Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wir stellten Berlins marode Schulen vor, bis die Politik reagierte. Wir standen vor dem Bürgeramt, bis es wieder Termine gab. Wir recherchieren hartnäckig und gründlich.

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