auch wenn der Wetterbericht für den Rest der Woche herrliches Sommerwetter verspricht: Es gibt ein untrügerisches Anzeichen dafür, dass der Winter naht (Berlinkenner wissen, was jetzt kommt): Die Polizei sucht für ihre Fahrradstaffel mal wieder lange Unterhosen (Ausschreibung PPrBln 359_21). Dabei wird selbstverständlich Wert aufs Detail gelegt. Falls Sie mitbieten wollen – so sollen die Schlüpfer beschaffen sein:
Auch wenn der Wetterbericht für den Rest der Woche herrliches Sommerwetter verspricht: Es gibt ein untrügerisches Anzeichen dafür, dass der Winter naht (Berlinkenner wissen, was jetzt kommt): Die Polizei sucht für ihre Fahrradstaffel mal wieder lange Unterhosen (Ausschreibung PPrBln 359_21). Dabei wird selbstverständlich Wert aufs Detail gelegt. Falls Sie mitbieten wollen – so sollen die Schlüpfer beschaffen sein:
„Hochwertig gefertigt aus einer wärmeisolierenden Maschenware mit Feuchtigkeit regulierenden, antibakteriellen Eigenschaften. Ausstattungsmerkmale sind eine ergonomische, enganliegende Schnittführung, flache und druckfreie Bundabschlüsse sowie eine Naht-arme Verarbeitung. Wärme-isolierend und Temperatur ausgleichend durch funktionelle bzw. intelligente Stricktechnologien. Die Material-Innenseite muss Feuchtigkeit aufnehmen und nach außen ableiten, so dass die Unterhose innen trocken bleibt und für ein angenehmes Tragegefühl sorgt.“ Nur bei den Farben gibt’s ein bisschen Freiheit: Ob Dunkelblau, Schwarz oder Anthrazit ist der Polizei egal. Hauptsache: „ohne Sitzpolster“. Tja, jetzt wissen Sie Bescheid, wenn Sie das nächste Mal auf die Polizeiradler treffen: In jeder Uniform steckt mehr als nur ein Mensch.
Die auffällige Abwesenheit von Laschet-Plakaten (so selten zu finden wie ein Dodu bei Pokémon Go, CP v. 9. u. 10.8.) ist offenbar kein Zufall. Nach unserem Checkpoint-Aufruf sind hier zwar vereinzelte Sichtungen eingegangen, aber die Söder-freundliche Berlin-CDU verabreicht sich selbst und der Stadt offensichtlich aus gesundheitlichen Gründen (Bluthochdruck) nur homöopathische Dosen des Kanzlerkandidaten. Immerhin: So steigt der Sammlerwert. Jedenfalls ist das kein Vergleich mit früheren CDU-Wahlkämpfen – die Älteren werden sich, zumal am heutigen „Internationalen Tag des Elefanten“, sicher gut erinnern: Helmut Kohl stellte sich uns damals auf fast allen Straßen überlebensgroß in den Weg, und auch Angela Merkel stand stets auffällig lächelnd Spalier.
Aber mal abgesehen davon, dass die ganz heiße Phase des Wahlkampfs ja noch kommt: Neu ist das Phänomen nicht. Die Grünen-Abgeordnete Marianne Burkert-Eulitz erinnert sich an einen Fall aus den eigenen Reihen: „Wir haben mal auch nicht so viel Joschka Fischer gehängt.“
Apropos Grüne: Wo hängt eigentlich Annalena Baerbock ab? Von Robert Habeck ist jedenfalls mehr zu sehen und zu hören, seit die Werte der Partei deutlich besser sind als die ihrer Kandidatin (ganz anders als bei der SPD, die schon weiß, warum sie Olaf Scholz nach vorne schiebt). Und auch Baerbocks Ruhrpott-Auftritt hätten wir verpasst, wenn Sie dort nicht ausgerechnet für die Berliner Enteignungskandidatin Vonovia Trikotwerbung gemacht hätte (CP v. gestern). Dass ein paar Stunden später in Berlin fast ein Dutzend Fahrzeuge der Immobilienfirma bei Brandanschlägen zerstört wurde, wäre übrigens auch mal ein paar Worte im Wahlkampf wert.
Immer wieder ist die Bezirkszentralbibliothek Tempelhof-Schöneberg das Ziel von Rechtsradikalen, und das schon seit Jahren.
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt,
der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier
den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können
personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu
erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer
Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
***Rechte Akteure zerstören mutwillig Bücher in der Bibliothek (Ein Thread 1/11)***
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Neulich fanden Kolleg_innen unserer #Bezirkszentralbibliothek in #Tempelhof zu Dienstbeginn einen Medienkorb voller mutwillig zerstörter Bücher. Die Seiten dieser Titel, die sich allesamt
Hier die Liste der Bücher, die dort vor kurzem von Unbekannten zerschnitten und damit unlesbar gemacht wurden:
I: Wolfgang Wippermann: „Denken statt denkmalen: Gegen den Denkmalwahn der Deutschen“, 2010.
II: Lou Zucker: „Clara Zetkin - eine rote Feministin“, 2021.
III: Patrick Stegemann & Sören Musyal: „Die rechte Mobilmachung: Wie radikale Netzaktivisten die Demokratie angreifen“, 2020.
IV: Philip Schlaffer: „Hass. Macht. Gewalt: Ein Ex-Nazi und Rotlicht-Rocker packt aus“, 2020.
V: Michael Kraske: „Der Riss: Wie die Radikalisierung im Osten unser Zusammenleben zerstört“, 2020.
VI: Robert Misik: „Marx für Eilige“, 2010.
VII: Andreas Speit: „Völkische Landnahme: „Alte Sippen, junge Siedler, rechte Ökos“, 2019.
Das Muster ist klar – und ebenso klar ist, dass es nicht um die Güte der einzelnen Bücher geht, sondern: ums Ganze. Diese Werke sollten deshalb in keiner öffentlichen Bibliothek lange fehlen.
Noch ein schnelles Bier vor der Ausgangssperre – und dann nach Hause rasen? So stellte sich der AfD-Abgeordnete Roland Gläser (no name jokes, please!) das offenbar vor. Wie viele Geschwindigkeitsübertretungen die Berliner Polizei in der Woche vom Montag, den 26. April 2021, bis Freitag, den 30. April 2021 kurz vor Beginn der Sperrstunde gemessen hat, wollte er von der Innenverwaltung wissen. Antwort: 263 – im Vorjahreszeitraum waren es noch 487. Ob das Glas jetzt halb voll war oder halb leer, müssen Sie allerdings selbst entscheiden.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Erkenntnis nach einem Tag Lokführerstreik: Davon lässt sich Berlin nicht aus der Bahn werfen – dank archaischer Gegenmaßnahmen (hier zu sehen) kamen am Ende fast alle ans Ziel.
Theoretisch ist das Leben eines Ehrengrabs unendlich – der Senat kann die Laufzeit (jeweils 20 Jahre) immer wieder verlängern (nötig bei „Persönlichkeiten mit besonderer Bedeutung für Berlin“, Ehrenbürgergräber sind unbefristet). Hier eine Liste der Verstorbenen, bei denen laut Senatsgutachten „ein fortlebendes Andenken in der allgemeinen Öffentlichkeit nicht mehr erkennbar ist“ und deren Ehrengräber (845,64 Euro zahlt das Land im Jahr pro Grab für Pflege und Instandhaltung) deshalb nicht verlängert werden sollen:
+ Albert Emil Brachvogel (1824-1878), Schriftsteller (Dom-Friedhof II).
+ Karl-Heinz Martin (1886-1948), Regisseur und Intendant (Friedhof Heerstraße).
+ Balduin Möllhausen (1825-1905), Reise- und Romanschriftsteller (Friedhof Columbiadamm).
+ Gerhart Pohl (1902-1966), Schriftsteller und Verlagslektor (Waldfriedhof Zehlendorf).
+ August Scholtis (1901-1969), Schriftsteller und Journalist (Friedhof Heerstraße).
+ Gerhart von Westerman (1894-1963), Komponist und Musikschriftsteller (Waldfriedhof Dahlem).
Neu geehrt werden sollen dafür:
+ Reinhard Lakomy (1946-2013), Komponist, Pianist, Sänger und Liedermacher (Friedhof Pankow X)
+ Maria Gräfin von Maltzan (1909-1997), Biologin, Tierärztin und NS-Widerstandskämpferin (Friedhof Heerstraße).
+ Emilie Mayer (1812-1883), Komponistin (Dreifaltigkeitsfriedhof I).
+ Otto Ostrowski (1883-1963), Politiker, Oberbürgermeister von Groß-Berlin (Friedhof Wilmersdorf).
+ Rio Reiser (1950-1996), Sänger, Musiker, Komponist, Liedtexter und Schauspieler (Alter St. Matthäus-Friedhof).
+ Edith Schollwer (1904-2002), Theater- und Filmschauspielerin, Sängerin, Synchronsprecherin Friedhof Heerstraße).
+ Dietrich Stobbe (1938-2011), Politiker, Regierender Bürgermeister (Dorotheenstädtisch-Friedrichswerderscher Friedhof).
+ Ewald Wenck (1891-1981), Schauspieler, Kabarettist, Hörspielsprecher und Moderator (Friedhof Bergstraße).
+ Arthur Werner (1877-1967), Architekt und Ingenieur, Oberbürgermeister von Groß-Berlin (Parkfriedhof Lichterfelde).
+ Karsten Witte (1944-1995), Filmkritiker und Filmwissenschaftler (Friedhof Heerstraße).
Im Kurs „Mathe mit dem Checkpoint“ heute eine Aufgabe aus der Baumschule Neukölln: 2018 wurden hier im Bezirk Fällgenehmigungen für 834 Bäume auf privaten Grundstücken erteilt, 2019 für 885 Bäume und 2020 für 1011 Bäume. Und jetzt zur Gegenrechnung: 2018 wurden 200 Ersatzpflanzungen „beauflagt“ (ja, so nennen die das im Grauflächenamt), 2019 waren es 393 und 2020 wurden 234 gezählt. Aufgabe: Ziehen Sie den richtigen Schluss. Na? Ok, war nicht so schwer. Die richtige Antwort lautet: Über die grüne Stadt zu reden ist leichter, als sie zu machen.
Die Anfrage zur Baumbilanz hatte Christian Hoffmann (Grüne) übrigens bereits am 22.3.2021 gestellt (an meinem Geburtstag!), aber Bezirksstadtrat Bernward Eberenz bequemte sich erst 19 Wochen später zu einer Antwort (ein heimischer Spitzahorn wäre in dieser Zeit 53,7 Zentimeter gewachsen). Vermutlich war Eberenz einfach zu sehr mit seinen Parteiwechseln beschäftigt (von der AfD zur CDU und von dort zu den Freien Wählern).
Die Anfrage zur Baumbilanz hatte Christian Hoffmann (Grüne) übrigens bereits am 22.3.2021 gestellt (an meinem Geburtstag!), aber Bezirksstadtrat Bernward Eberenz bequemte sich erst 19 Wochen später zu einer Antwort (ein heimischer Spitzahorn wäre in dieser Zeit 53,7 Zentimeter gewachsen). Vermutlich war Eberenz einfach zu sehr mit seinen Parteiwechseln beschäftigt (von der AfD zur CDU und von dort zu den Freien Wählern).
Schule 1: Gestern hatten wir hier über die Schnitzeljagd einer Berliner Schülerin berichtet, die auf der Suche nach einer Schnelltest-Ergebnis-Überprüfungs-Station (SEÜS) nur leere Räume fand. Etwas subtiler ist die aktuelle Aufgabe der Bildungsverwaltung: Wer die drei Straßenschreibfehler auf der aktualisierten Grafik in alphabetischer Reihenfolge aufzählen kann, erhält einen Kauperts gratis.
Schule 2: Jetzt soll alles besser werden bei der Berliner Schul-Digitalisierung – allerdings erst, nachdem alle Ziele aus der Koalitionsvereinbarung von 2016 verfehlt wurden (selbst Senatorin Sandra Scheeres sagt: „Das hatten wir uns schneller vorgestellt“). Aber bitte beachten Sie das Kleingedruckte: „vorbehaltlich der hierfür erforderlichen Haushaltsmittel“.
Schule 3: Berlins Schulen können offenbar mit einer nahezu flächendeckenden Ausstattung mit Luftfiltern rechnen – bis auf die AfD schlossen sich gestern alle Fraktionen einer Finanzierungsinitiative der Grünen-Abgeordneten Stefanie Remlinger an. Der Senat hatte einen großen Teil der Mittel anders verwenden wollen.
„Bus, aber glücklich“ ist Checkpoint-Leserin Adelheid Jasper – Sie beobachtete, wie im X10 eine ältere, elegant gekleidete Dame den Fahrer nach der besten Station für ihr Ziel fragte. Einige Zeit später eine Ansage per Lautsprecher: „Wir halten heute außerplanmäßig am Lehniner Platz. Die Dame, die zur Schaubühne möchte, kann hier aussteigen.“ So geschah es, und mit ihr nahmen noch einige weitere Fahrgäste die Gelegenheit wahr. Aber bitte nicht weitersagen, sonst bekommt der Fahrer noch Ärger mit der BVG.
Sonnabend 14. August, 20:30 Uhr, 25 Grad, wolkenloser Himmel: Die Prognose für unseren Checkpoint-Filmabend im Sommerkino Schloss Charlottenburg könnte besser nicht sein. Zu sehen ist das Polit-Drama „Und morgen die ganze Welt“. Checkpoint-Redakteurin Ann-Kathrin Hipp spricht vor dem Film mit der Hauptdarstellerin Mala Emde und dem Jugendkulturforscher Klaus Farin über die Frage „Wie weit darf, kann, muss Widerstand gehen?“. Tickets für 12 Euro (erm.10) gibt's hier – und bis 12 Uhr verlosen wir heute nochmal exklusiv 3x2 Tickets (via Mail an checkpoint@tagesspiegel.de).
Was fehlt: Eine Steckdose im Food Court des BER (da gibt es nämlich keine – als der Flughafen konzipiert wurde, haben die Leute noch mit Groschen telefoniert). Aber davon bekam Elektro-Guru Elon Musk auch gestern mal wieder nichts mit – er landete mit seinem Privatjet nebenan.
Zitat
„Zu oft sind gute Vorhaben schon im Zuständigkeitsdickicht einer Senatsbehörde versandet.“
Jörg Nolte, Geschäftsführer Wirtschaft und Politik der IHK Berlin.
Tweet des Tages
Jungs an der S-Bahn Haltestelle ohne Maske. Ich so: Ach echt Ihr seid noch keine 12? Jungs so: Doch klar 15 und 14! Wieso? Ich so: Naja ohne Maske, da denkt man doch, ihr seid unter 12. Zack, Masken auf.
Stadtleben
Essen – Bisweilen passiert es, dass man unentschieden ist. Essen im Freien, Trinken am Tresen oder Café und Naturwein im grün bepflanzten Nebenraum? Das Kink im Komplex der ehemaligen Brauerei im Pfefferberg bietet all das: unter rot spiralener Industrial-Beleuchtung und mit einem ganzen Haufen Umami. Das Konzept von Bar nebst Restaurant zeichnet sich durch den passenden Drink zum Essen aus. Empfehlenswert sind die Spaghetti Felicetti mit Pistazie, fermentierter gelber Tomate und Meerfenchel (18 Euro) mit einem „Nikkei Punch“ aus gelber Paprika, Ananas, Yuzu, Kardamom und weißer Schokolade (12 Euro). Der Weg ins Glück führt in die Schönhauser Allee 176, U-Bhf Senefelder Straße, Di-Fr ab 18 Uhr, Sa ab 16 Uhr
Machen – Apropos fermentierten Tomaten... wussten Sie, wie gesund Fermentieren ist? Das Berliner Duo von Edible Alchemy macht keinen Hehl daraus. Ob Kaffee, Wein, Käse, oder Senf – in der Online-Akademie von Alexis und Nathalie finden alle etwas zum Vergären. Einen dankbaren Einblick in die Philosophie der beiden Lebensmittel-Künstlerinnen gibt es heute bei der „Alles im Fluss“-Tour von Moviemento und Panther Ray. Die Floßtour mit sechs Stopps startet um 17.30 Uhr einen Kräutertour-Workshop in Müllrose, weiter geht es mit Siebdruck, Musik und Kurzfilmen unter Sternenhimmel. Alle an Bord!
Spielen – Fermentieren braucht Zeit und vor dem Weckglas zu sitzen ist nicht zwingend die sommerliche Freizeitbeschäftigung, auf die man gewartet hat. Diese allerdings wäre: Boule spielen! Einer der schönsten Orte hierfür befindet sich im sogenannten „Kreuzkölln“ am Landwehrkanal, in Form von 15 eingefassten Bahnen. Immer geht es ums „Schweinchen“ und immer ist es beruhigend, auf einer der Sitzgelegenheiten zuzuhören, wie Metall an Metall, auf Sand oder die steinernde Bande bockelt. Das sind die Geräusche des Sommers und darum lohnt sich ein Urlaub zuhause. Und wer es richtig ernst meint, wende sich an den Club Bouliste.
Anschauen – Die Deutsch-Türkin Asli hat noch keinen Schimmer, welche persönlichen und politischen Ausmaße ihre Verliebtheit zum Kommilitonen Saeed nach sich ziehen wird. Die Regisseurin Anne Zohra Berrached begleitet die Figur in ihrer Auseinandersetzung mit einem sich zunehmend radikalisierenden Ehemann und skizziert dabei implizit den Terroristen Ziad Jarrah, einer der Piloten, die bei den Anschlägen am 11. September 2001 beteiligt waren. Heute läuft „Die Welt wird eine andere sein“ deutschlandweit an, beispielsweise um 19 Uhr im Moviemento, und es wird rau, rührend und radikal. Ein Film, der definitiv aus der Reihe tanzt – und fliegt. Saeed nennt Asli nämlich seine Kopilotin: daher der englische Filmtitel „Copilot“.
Grübelstoff – Zum Glück haben die meisten Menschen zu unterschiedlichen Zeiten Urlaub. Überlegen Sie mal, wie es wäre, die ganze Welt würde dieselben zwei Wochen nicht arbeiten. Kein Pilot, kein Mensch an der Rezeption und auch kein Eis am Strand. Entspannung oder Verzweiflung für alle?
Berlins Spitzenkandidat:innen-Check
5 x 1: Bis zur Abgeordnetenhauswahl stellen wir den Spitzenkandidat:innen von CDU, FDP, Grüne, Linke und SPD jede Woche eine Frage, die sie mit nur einem Foto beantworten dürfen. Diese Woche: Wie bewegen Sie sich 2030 durch Berlin? Heute: Kai Wegner (CDU).

Foto: CDU Berlin
>Berlin heute
Verkehr – Hellersdorfer Straße (Hellersdorf): Zwischen Neue Grottkauer Straße und Alte Hellersdorfer Straße beginnt ein neuer Bauabschnitt, weshalb ab morgen zusätzlich die Anbindung der Neuen Grottkauer Straße an die Hellersdorfer Straße bis Ende September unterbrochen ist. Die Hellersdorfer Straße bleibt weiter in beiden Richtungen befahrbar. Die Gesamtarbeiten sind bis Ende des Jahres geplant.
Kurt-Schumacher-Damm (Reinickendorf): In der Zeit von 9.30 bis 14 Uhr ist in beiden Richtungen jeweils ein Fahrstreifen gesperrt.
Tunnel Tiergarten Spreebogen (Tiergarten): Hier ist in der Zeit von 21 bis 5 Uhr in beiden Richtungen zwischen den Anschlussstellen Heidestraße und Reichpietschufer gesperrt.
Olivaer Platz (Wilmersdorf): Wegen eines Kraneinsatzes ist die Straße ab 6 Uhr in Richtung Kurfürstendamm ab Schlüterstraße gesperrt. Der Fuß- und Radverkehr kann passieren.
Demonstration – Mit rund 20 Teilnehmenden findet zwischen 9 und 11.30 Uhr in der Turmstraße 91 die „Kundgebung gegen die Kriminalisierung von feministischen Protesten“ statt. „Rettet die Mokka-Milch-Eis-Bar“, wünschen sich ca. 30 Anwohner:innen um die Karl-Marx-Allee 35 und tun dies zwischen 9.30 und 11 Uhr kund. Bis zum 14. August werden jeweils zwischen 11.30 und 13.30 Uhr um die 50 Bürger:innen zur „Bürgersprechstunde mit der Bürgermeisterkandidatin Bettina Jarasch“ in der Bötzowstraße erwartet. „Wir brauchen eine Zukunft für die Pflege! Bessere Ausbildungsbedingungen Jetzt“, fordern ca. 50 Menschen von 16 bis 17 Uhr in der Oranienstraße 106. Angemeldete 20 „Bürger mit Schildern sagen ihre Meinung zu Corona-Maßnahmen“ versammeln sich zwischen 17 und 19 Uhr am Tempelhofer Damm.
Gericht – Der für heute geplante zweite Tag im Prozess gegen den mutmaßlichen Kannibalen aus Pankow wurde kurzfristig aufgehoben und wird erst kommenden Dienstag fortgesetzt, da die Verteidigerinnen noch Akteneinsicht benötigen. Der 41-jährige Lehrer soll einen Monteur, mit dem er sich über ein Dating-Portal verabredet hatte, in seiner Wohnung ermordet, das Opfer zerteilt und Leichenteile an verschiedenen Orten in Berlin abgelegt haben.
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Margit Bendokat (78), Film- und Theaterschauspielerin / Iris Berben (71), Schauspielerin / „Hej Borstel, alles Gute zum Geburtstag; viel Spaß in Kopenhagen und Louisiana wünscht Dir Jens“ / „Heinz Geßmann ist sportlich und humorvoll. Er kann Karten spielen und ist hilfsbereit. Sein Sprachwitz ist hörenswert. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag – Achim Melchior“ / Herta Däubler-Gmelin (78), ehem. Bundesjustizministerin (1998-2002) / Jessica Ginkel (41), Schauspielerin / Martin Goeres (37), Schauspieler und Stuntman / Wolfgang Huber (79), ev. Theologe, ehem. Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg (1994-2009) / Susanne Kitschun (53), für die SPD im AGH / Eva Poll (83), Galeristin und Kuratorin / Anja Schillhaneck (48), bis 2019 für die Grünen im AGH / „Lieber Stefan,‚Genieße Dein Leben und nicht die Gelenke‘. Alles Liebe zum Geburtstag wünscht ganz herzlich Deine bessere Hälfte!“ / Philip Tiedemann (53), Theaterregisseur / Hans-Ulrich Treichel (69), Schriftsteller
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
Gestorben – Reinhold Frieden, * 12. August 1953 / Gisela Höhn, * 31. August 1948 / Thomas Pix, * 29. Dezember 1951, Skipper und Bühnenmeister
Stolperstein – Frieda Saenger (geb. 1875) wurde Ende Juli 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Infolge katastrophaler Behandlung ist sie dort heute vor 79 Jahren im Alter von 76 Jahren gestorben. In Erinnerung an sie liegt in der Livländischen Straße 20 in Charlottenburg-Wilmersdorf ein Stolperstein.
Encore
Die beste Nachricht kommt heute zum Schluss: Weil die Bunderepublik nach dem Abzug der deutschen Soldaten aus Afghanistan ihre zivilen heimischen Helfer zurückgelassen hat, fürchten diese jetzt die Rache der Taliban. Am Dienstag hatten wir im Tagesspiegel exemplarisch über das Schicksal des Familienvaters Aref Saboor berichtet. Das las der Berliner Clemens Beck, der über die Redaktion seine Hilfe anbietet: Über die von ihm geführte Beck'sche Stiftung will er die Flugkosten für Aref Saboor und seine Familie übernehmen, sie in den ersten drei Jahren in Berlin miet- und nebenkostenfrei wohnen lassen und ihnen zusätzlich 15.000 Euro Starthilfe für Sprach- und Integrationskurse schenken. Jetzt muss nur noch die Bundesregierung der Einreise zustimmen (die sie bisher aus fadenscheinigen formalen Gründen ablehnt). Aber das sollte doch wohl auch noch zu schaffen sein – oder etwa nicht, Frau Merkel?
Von Team Checkpoint dabei waren heute Matthieu Praun (Recherche), Juliane Reichert (Stadtleben), Florian Schwabe (Produktion) sowie Anke Myrrhe und Nadine Voß. Morgen früh weckt Sie hier Robert Ide. Bis dahin,
