Jetzt pfeift der Wind direkt von Karelien in den Mantelkragen. Seit dem Frühling oder eigentlich schon immer war absehbar, dass der nächste Winter bestimmt kommen würde und die U-Bahn nicht auf ewig die letzte Hoffnung für jene sein kann, die ganz unten angekommen sind. Doch noch immer (oder erst jetzt) überlegt die sog. Sozialverwaltung, ob sie Obdachlose in einen finsteren kalten Tunnel unterm Alex einquartiert. Mehr dazu, wie kalt Berlin sein kann, gibt’s weiter unten – und um kurz nach acht von Lorenz Maroldt in seinem Dienstagskommentar auf Radio Eins.
Crashkurs in Kriminalistik gefällig? Voilà: „Die Kriminalitätsbelastung der Bezirksregionen wird anhand der Häufigkeitszahl (HZ) dargestellt. Die Häufigkeitszahl bezeichnet die Anzahl der Straftaten, bezogen auf 100.000 Einwohner. Sie drückt die durch die Kriminalität verursachte Gefährdung aus.“ Schreibt die Polizei zum Online-Kriminalitätsatlas. Am sichersten lebt es sich demnach in Müggelheim (HZ 3732). Die mit Abstand gefährlichste Ecke ist, tata!, das Regierungsviertel mit der Häufigkeitszahl 114.377. Den Spitzenplatz hat das Viertel auch in der Unterrubrik „Kieztaten“, die diverse Delikte bündelt, „bei denen oftmals ein enger räumlicher Bezug zwischen Tatort und Wohnort des Täters besteht“.
Das Verfälschen von Statistiken ist übrigens keine eigene Kategorie, aber es hat seinen Reiz, wie man sieht.