Erst Nebel, dann Sonne und etwas Wind bei um die 16°C

Alter Reaktor steht seit 50 Jahren im Berliner Süden: Kein Abbau geplant1. Mai in Berlin: Polizei beobachtet „Migrantifa“ wegen antisemitischer ParolenWegen Putin: Berliner Badewasser soll in diesem Jahr weniger geheizt werden

wir beginnen mit den neuesten Entwicklungen im russischen Krieg gegen die Ukraine:

+++ Russlands Außenminister Lawrow sieht eine reale Gefahr eines dritten Weltkriegs. „Die Gefahr ist ernst, sie ist real, sie darf nicht unterschätzt werden“, sagte er in einem Fernseh-Interview.

+++ In der von Moldau abgespaltenen, selbsterklärten Republik Transnistrien ist es im Ministerium für Staatssicherheit zu Explosionen gekommen. Russlands erklärtes Kriegsziel ist auch, eine Landverbindung zu Transnistrien herzustellen.

+++ Die Firma Rheinmetall hat bei der Bundesregierung die Lieferung von 88 Leopard-Panzern an die Ukraine beantragt. Das berichtet die „Welt“.

+++ Die russische Region Belgorod meldet ukrainischen Beschuss. Die laut Behörden bereits mehrfach beschossene Region grenzt an das ukrainische Gebiet Charkiw.

+++ Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagt Russland ein Scheitern im Krieg voraus.

Der Tagesspiegel-Newsblog informiert Sie fortlaufend über die aktuelle Lage im russischen Angriffskrieg in der Ukraine.

Achtung, Altlast: Heute vor 36 Jahren, am 26. April 1986, ereignete sich die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl. Durch den russischen Überfall auf die Ukraine wird das Unglück von damals in die Gegenwart gebeamt. In Berlin ist der letzte Forschungsreaktor BER II (bitte nicht verwechseln!) Ende 2019 vom Netz gegangen, der Reaktor BER I in Steglitz-Zehlendorf wurde nach einem Störfall schon 1972 stillgelegt. Das Bauwerk und mit ihm hochkontaminierte Teile wurden damals in einen Betonblock eingeschlossen. Um den notwendigen Rückbau wird seither gestritten. 50 Jahre später steht er noch. Behörden-Ping-Pong auf höchster Ebene.

Während der Reaktor BER II seit Ende 2019 zurückgebaut wird, bestätigte ein Sprecher der Umweltverwaltung auf Checkpoint-Anfrage, dass für das alte Reaktor-Erbe BER I weiterhin keine Abbau-Pläne existieren. Dabei wurden die Reste längst in die vom Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) betriebene Zentralstelle für radioaktive Abfälle des Landes Berlin überführt. Der Senat beschloss schon 2018, dass die Reaktoren BER I und II gemeinsam zurückgebaut werden sollen. Das sei „auch aus Sicht des Strahlenschutzes die sinnvollere Lösung“. Das will was heißen.

Allein kann der Senat den alten Reaktor aber nicht abbauen. Das HZB ist zu 90 Prozent vom Bund finanziert, nur zu 10 Prozent aus Berlin. Beiden Stellen hatte der Senat damals einen Brief wegen des Abbaus geschrieben. Und der Bund? „Eine abschließende Positionierung des zuständigen Bundesministeriums für Bildung und Forschung hierzu erfolgte unserer Kenntnis nach bislang nicht“, schreibt Sprecher Jan Thomsen. Der Brief ist schließlich erst vier Jahre alt. Aber der Reaktor steht ja auch schon 50 Jahre herum. Bettina Stark-Watzinger, bitte übernehmen.

Frieren für den Frieden: Wenn Berlins Freibäder am Wochenende öffnen, wird alles kälter sein als gewohnt. Das liegt nicht nur an den zurzeit frischen Temperaturen, sondern auch daran, dass Energie gespart werden soll. Wegen Putin. Das Wasser in Sommerbädern, die mit fossilen Energieträgern beheizt werden, soll deshalb um bis zu zwei Grad kälter sein. Hallenbäder werden maximal ein Grad niedriger eingestellt. Mit diesen Maßnahmen sollen bis zu 20 Prozent an Energieeinsparungen erreicht werden, teilen Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) und Bäder-Betriebe-Boss (BBB) Johannes Kleinsorg mit. Brrrr.

Umfrage neues Hertha-Stadion

Antisemitismus I: Die Berliner Polizei bereitet sich nach den anti-israelischen und antisemitischen Aufmärschen am Wochenende auf ähnliche Vorfälle am ersten Mai vor. Besonders den zuletzt immer größeren Block der „Migrantifa“ werde man beobachten, sagte ein Sprecher. Im vergangenen Jahr wurden aus dieser Gruppe heraus antisemitische Vorfälle festgestellt. Der Verfassungsschutz rechnet mit bis zu 20.000 Menschen, die am Sonntag vom Herzbergplatz in Neukölln an den Oranienplatz nach Kreuzberg ziehen wollen. Die Organisatoren der Proteste beschweren sich, dass der Bezirk Neukölln ihre Demonstration mit Straßenfesten „erschwert“ – unter anderem stören sich die Linksradikalen an einem Fest zum Fastenbrechen in Kooperation mit dem Deutsch-Arabischen Zentrum und einem Kinderfest am Rathaus. Welche Demonstrationen am Wochenende in Berlin geplant sind und wer dort (nicht) erwünscht ist, schreibt Frank Bachner.

Antisemitismus II: Berlins Antisemitismusbeauftragter Samuel Salzborn fordert vor dem ersten Mai ein schärferes Vorgehen gegen antisemitische Proteste. Er sieht eine rechtliche Grundlage für das Verbot von Demonstrationen wie am vergangenen Wochenende. Salzborn sagte dem Checkpoint: „Da es immer wieder zu Versammlungen kommt, die dem antisemitischen Terror gegen Israel mit antiisraelischen Parolen sekundieren und dabei nicht nur zahlreiche Formen von antiisraelischem Antisemitismus artikulieren, sondern sich der antisemitische Hass, wie auch am Wochenende, direkt gegen Jüdinnen und Juden richtet, scheinen mir die Grundlagen für die Prüfung von Verbotsverfügungen vorzuliegen.“

Das sei nach Paragraf 14 des Berliner Versammlungsfreiheitsgesetzes möglich, argumentiert Salzborn. Versammlungen könnten aufgelöst oder eingeschränkt werden, wenn „gegen eine nationale, durch rassistische Zuschreibung beschriebene, religiöse oder durch ihre ethnische Herkunft bestimmte Gruppe […] zum Hass aufgestachelt“ wird. Auch ein Bezug zu internationalen Hass-Kampagnen könne ein Verbotsgrund sein. Salzborn: „Antisemitische Versammlungen finden regelmäßig statt, wenn Israel auf antisemitischen Terror reagiert. Es wäre wichtig zu sehen, dass solche Versammlungen eben in einem Kontext internationaler antisemitischer Kampagnen stattfinden.“ Bundesinnenministerin Nancy Faeser hatte am Wochenende getwittert: „Für Judenfeindlichkeit gibt es in unserer Gesellschaft keinen Platz.“ Schön wär’s.

Telegramm

Aufstand gegen die „Flaniermeile“: Händler an der Friedrichstraße bewerten die Verkehrsberuhigung mehrheitlich negativ. Für 34 von 46 Filial-Betreiber habe sich die Lage durch das Aussperren der Autos verschlechtert. Am 2. Mai will Verkehrssenatorin Bettina Jarasch ein neues Konzept vorstellen. Ohne Autos.

Apropos Shopping: Tesla-Chef Elon Musk kauft den Kurznachrichtendienst Twitter. Dafür gibt der milliardenschwere Exzentriker 44 Milliarden Dollar aus. Klar, das Geld hätte man womöglich sinnvoller einsetzen können. Der Staat hätte damit fast sieben Mal den BER bauen können. Ich jedenfalls bin ganz stolz, dass jemand so viel Geld extra für meine Tweets ausgibt. Gebe mir ab jetzt noch mehr Mühe.

Wo wir schon dabei sind: Welche Groß- und Kleinigkeiten in Berlin würden Sie gern kaufen, damit sie auf welche Art besser funktionieren? Ideen bitte an checkpoint@tagesspiegel.de. (Hertha BSC gilt nicht als Antwort.)

Ein echter Leisetreter: Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann (CDU) will die lauten Kurz-Starts am BER verringern. Dazu hat er BER-Chefin Aletta von Massenbach und die Fluggesellschaft Eurowings aufgefordert. Besonders der laute Postflieger nach Stuttgart auf der Startbahn nachts um halb eins ärgert Beermann. Lenken Flughafen und Gesellschaften nicht ein, sollen die Kurz-Starts teuer werden, berichtet Thorsten Metzner.

Wo Robert Habeck drauftritt, steckt Gold drin: Die Grünen in Münster verkaufen jetzt sogar das Stück Rasen, auf dem er dort zu den Jüngern sprach. Das berichtet taz-Kollegin Silke Mertins. Wie diese Turbo-Privatisierung im Münsterland zu den Enteignungsplänen der Berliner Grünen passt, muss mir aber noch jemand erklären. (Nur ein Spaß. Bitte nicht erklären.)

Vielleicht habe ich die Erklärung eh selbst gefunden: In Berlin liegt das Geld einfach auf der Straße.

Wer noch ein Stück dieser Berliner Straßen erwerben will, kann das inzwischen im sogenannten Metaverse „NextEarth“ machen. Dort besteht die Welt aus 100 Quadratmeter großen Digital-Kästchen, eines kostet im Schnitt 1,97 US-Dollar. Das berichten die Kollegen von T-online. In Berlin sind die meisten Sehenswürdigkeiten und viele Grundstücke in angesagten Bezirken schon verkauft. Die Siegessäule zum Beispiel kostet 2469 US-Dollar. Das ist immerhin deutlich weniger als der durchschnittliche Quadratmeter-Kaufpreis von Wohnungen in Berlin: Der beträgt inzwischen 5140 Euro. Was so ein Stück Habeck-Rasen im Metaverse wohl kosten würde?

Willkommen bei der neuen Checkpoint-Kategorie „Absage des Tages“. Als ersten Tagessieger präsentieren wir heute Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Er hat seine Teilnahme am diesjährigen Bundespresseball abgesagt, der in diesem Jahr als „Solidaritätsball für die Ukraine“ stattfindet. Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk soll dagegen kommen.

Apropos Russland: Wenn am 8. Mai der Tag der Befreiung gefeiert werden soll, sind russische Fahnen nur in begrenzter Zahl erlaubt. Das Gericht unterstützte eine Vorgabe der Polizei Berlin für einen Auto-Korso. Ein russisches „Flaggenmeer“ könne militant, „martialisch“ und „einschüchternd“ wirken und den Eindruck eines Siegeszuges hervorrufen. Oder großen Zorn.

Das Schicksal der Geflüchteten aus der Ukraine berührt die Gefangenen in der Jugendstrafanstalt Berlin. Sie haben eine Spendenaktion initiiert. Der Tenor: Diesen Menschen geht’s noch viel schlechter als uns. Das Ergebnis: 1184 Euro, die jetzt an die Nothilfe Ukraine gehen. Keine Resozialisierung mehr nötig.

„Wir laden Sie herzlich zur Übergabe der letzten Berliner Toilette ein und freuen uns über Ihr Kommen“, schreibt die Firma Wall in einer Presseeinladung. Heute soll die letzte von 278 öffentlichen Toiletten „fristgerecht und betriebsbereit“ an den Senat übergeben werden. Checkpoint-Kollege Stefan Jacobs würde noch folgende Frage interessieren: „Zählt Einweihung einer freistehenden Toilette eigentlich als Außentermin?“ In jedem Fall ist sie ein sauberes Geschäft.

Corona I: Die Isolation nach einem positiven Corona-Test soll bei der heutigen Senatssitzung von sieben auf fünf Tage verkürzt werden, wenn der Test negativ ausfällt. Die Quarantänepflicht für Kontaktpersonen entfällt künftig für alle.

Corona II: Die Corona-Testpflicht an Schulen soll auch in Berlin bald enden. In dieser Woche werden aber alle Kinder noch fünf Mal getestet. Die Bildungsverwaltung arbeitet an einer Neuregelung.

Falls Sie auf Burgen, In Extremo und Schwertkämpfe stehen: Der neueste Hit in Neukölln sollen Frisuren mit der Beschreibung „medieval“ – also mittelalterlich – sein. Als Nächstes kommt die Tonsur zurück.

Familie Fuchs wohnt jetzt unter dem Gartenhaus unserer Spandauer Leserin Gisela Hügenell. Das dazugehörige Foto finden Sie auf unserem Instagram-Account. Für mehr tierisch süße Bilder folgen Sie uns gern dorthin.

In der neuesten Ausgabe unseres Podcasts „Berliner & Pfannkuchen“ hören Sie, wie sich Lorenz Maroldt über die angebliche Flaniermeile Friedrichstraße aufregt und wie der Linke-Politiker Tobias Schulze seine Partei vor dem Zerfall retten will. Viel Spaß – überall dort, wo es Podcasts gibt.

Zitat

„Wer war noch mal Kanzlerin über 16 Jahre? Vielleicht sollte der Bundestag das genauer untersuchen.“

Tagesspiegel-Herausgeber Stephan-Andreas Casdorff fragt nach der Verantwortung von Angela Merkel für die deutsche Russland-Politik. Schließlich saß nicht die SPD 16 Jahre lang im Kanzerlamt.

 

Tweet des Tages

Deutschland: Mit 417 km/h über die Autobahn: ‚Niemand wurde gefährdet‘ – Verfahren gegen Millionär eingestellt. Auch Deutschland: Zwei Studentinnen beim Retten von Lebensmitteln aus dem Müll erwischt: 15 Tagessätze à 15 € auf Bewährung sowie je acht Arbeitsstunden bei der Tafel

@kaffeecup

Stadtleben

Essen Kleiner, feiner Italiener an der Gärtnerstraße in Friedrichshain: Die „Trattoria la Famiglia“ besticht mit hausgemachten Pastagerichten, leckerer (und riesiger!) Pizza und sehr nettem Service. Auch mittags ist das Restaurant gut besucht, was neben der leckeren Küche auch am äußerst fair bepreisten Mittagstisch liegen mag: Tagessuppe, Pizza oder Pasta und Softdrink für 8,50 Euro. Klare Empfehlung für alle, die Kohlenhydrate lieben! Mo-Fr 11.30 bis 22 Uhr, Sa/So 12-22 Uhr, Gärtnerstraße 21, U-Bhf Frankfurter Tor

Das ganze Stadtleben gibt’s mit dem Tagesspiegel-Plus-Abo.

Berliner Gesellschaft

Geburtstag – „Anakonda-Klaus, der Handwerks-Alleskönner, Technik-Freak, Firmen-Furchtloser, Star-Koch und Wein-Kenner wird 69. KG Klaus Schröter  Du bist ein Gigant. Grüße aus dem 4.“ / Marianne Buggenhagen (69), Leichtathletin im Behindertensport / Marian Gold (68), Musiker (Alphaville) / Jörg Heiser (54), Professor und Dekan an der Universität der Künste / Lukas Klünter (26), Fußballspieler bei Hertha BSC / „Horst „Kölschi“ Kölschbach hat heute Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch der rheinischen Frohnatur mit kleinen Jahrzehnte bestehenden tiefen Verästelungen in Berlin“ / Magdalena Kožená (49), Mezzosopranistin / „Erwin Luczak (92), Lieber Papa, Opa, Ur-Opa - alles Gute zu diesem  besonderen Tag - Claudia, Hannah und Lars“ / „Liebe Martina herzlichen Glückwunsch zum letzten 50er Geburtstag. Alles Liebe aus Malle wünschen Gabi und Angelika“ / Rainer Merkel (58), Schriftsteller / Jonas Reckermann (43), ehemaliger Beachvolleyballspieler / „Für die Frau, der mein Herz gehört: Liebste Shmoulik, zu Deinem 58. Geburtstag wünsche ich Dir weiterhin beste Gesundheit, Sonne im Herzen und uns Beiden atemberaubende Spiele AdAF & Away, endlich wieder atemberaubende Konzerte im verschwitzten Underground und sowieso viele schöne gemeinsame Zeit. Ich liebe Dich. Shmaboudi“

 

+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++

Gestorben Hannelore Ingrid Borchardt, * 25. Januar 1942 / Helmut Peter Borchardt, * 22. Februar 1943 / Prof. Bernd Albers, * 20. Juli 1957, Architekt BDA / Claudia Münzenberg, * 3. Mai 1965, Hochschulverwaltungsobersekretärin / Prof. Manfred Wilke * 2. August 1941 in Kassel

StolpersteinWilli Klüsener wurde am 27. Mai 1880 geboren. Im Alter von 29 Jahren trat er der SPD bei und wirkte für die Sozialdemokratie von 1920 bis 1930 als (ehrenamtlicher) unbesoldeter Stadtrat in Berlin-Lichtenberg. Zuletzt war er Betriebsleiter der Städtischen Straßenreinigung Lichtenbergs. Im Jahr 1933 wurde er aufgrund der NS-Gleichschaltung aus dem Dienst bei der Stadt hinausgeworfen. Lange Zeit stellungslos, kehrte er (spätestens 1941) in seinen alten Beruf als Bestattungsredner zurück. Er nutzte seine Reden bei Beisetzungen von gesinnungstreuen bzw. verfolgten SPD-Anhängern und Gewerkschaftern wiederholt dazu, um versteckt Kritik am NS-Regime zu üben. Im Oktober 1943 erhielt er deswegen Redeverbot für das Krematorium Baumschulenweg. Im August 1944 wurde er verhaftet und schließlich am 30. Oktober 1944 vom Berliner Kammergericht wegen „Wehrkraftzersetzung“ zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Zunächst im Zuchthaus Brandenburg eingesperrt, überstellte man den Gefangenen Mitte Februar 1945 ins Zuchthaus Hameln, wo der 65-jährige Willi Klüsener am 26. April 1945, heute vor 77 Jahren, den Strapazen (angebliche „Herzschwäche“) erlag. An der Grünberger Straße 6 in Friedrichshain erinnert seit 2009 ein Stolperstein an Willi Klüsener.

Encore

In der Kürze liegt die Würze: In einem Hundertstel einer Sekunde (0,01 Sekunden) schlägt der Kolibri einmal mit seinen Flügeln. Ein Tausendstel einer Sekunde (0,001 Sekunden), braucht ein Floh, um hochzuspringen. Die Hauptentladung eines Blitzes bei Gewitter dauert 400 Mikrosekunden (0,0004 Sekunden). Innerhalb von rund 300 Nanosekunden – eine Nanosekunde entspricht einer Milliardstel Sekunde – vereinigen sich Spermium und Eizelle. Die kürzesten von Wissenschaftlern erzeugten Lichtblitze dauern 80 Attosekunden – das ist das Milliardstel eines Milliardstels einer Sekunde.

Jetzt haben Atomphysiker an der Goethe-Universität Frankfurt die kürzeste jemals erfasste Zeitspanne gemessen: in Zeptosekunden. Das ist das Billionstel einer Milliardstelsekunde. Wie die Universität mitteilte, dauerte der untersuchte Vorgang, die Durchquerung eines Wasserstoffmoleküls von einem Lichtteilchen (Photon), etwa 247 Zeptosekunden. Preisfrage: Wie viele Zeptosekunden dauert es, damit in Berlin ein neuer Zebrastreifen entsteht?

Recherchiert mit mir hat heute Thomas Lippold. Das Stadtleben hat Sarah Borufka in Newsletterform gegossen, Cristina Marina den Frühdienst übernommen. Morgen grüßt Sie hier Robert Ide. Eine Millisekunde noch … Bis bald,

Ihr Julius Betschka

Berlin braucht guten Journalismus!

Finden Sie auch? Unterstützen Sie uns!
JETZT GRATISMONAT STARTEN

Seit 2014 berichten wir exklusiv aus Berlins Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wir stellten Berlins marode Schulen vor, bis die Politik reagierte. Wir standen vor dem Bürgeramt, bis es wieder Termine gab. Wir recherchieren hartnäckig und gründlich.

Das finden Sie gut? Dann unterstützen Sie uns mit dem neuen Tagesspiegel Plus-Abo! Für 14,99 € im Monat erhalten Sie den ungekürzten Checkpoint-Newsletter, den Checkpoint am Wochenende und das Beste vom Tagesspiegel im Web und in der App. Und Sie ermöglichen uns, auch weiterhin vor Ort zu sein, genau hinzuschauen und unabhängig zu bleiben. Die Anmeldung dauert nur eine Minute. Wir würden uns freuen!