Die Woche mit dem Feiertag in der Mitte ist ja wie im Fluge vergangen. Zum Start ins Wochenende heißt es nun, Sitze in eine aufrechte Position bringen und alle Tische hochklappen. Denn der Checkpoint zeigt sich wieder mal als echtes Flugwesen.
Fast unbemerkt schraubt unser östliches Nachbarland nämlich an einem Flughafen. 40 Kilometer von Warschau entfernt planen sie dort den größten Airport Polens. Eines Tages soll er sogar alle Flughäfen Europas in den Schatten stellen (was Berlin dann Passagiere kosten könnte). Die Eröffnung ist für 2027 geplant, 16 Milliarden Euro soll er kosten. Das ist etwa das Doppelte des BER - wenn mit diesem alles glattgeht und im Herbst 2020 der Flugbetrieb startet. Das hat am Mittwoch zumindest Oberboss Engelbert Lütke Daldrup im Beteiligungsausschuss des Berliner Parlaments noch einmal zugesichert.
Und wenn nicht? Dann könnte man ja vielleicht den Transrapid nach Polen bauen, und vom Hauptbahnhof, ohne, dass man am Flughafen noch einchecken muss, dann im Grunde genommen am BER starten – so ähnlich wie der Stoiber damals in Bayern (wo sein Nach-Nach-Nachfolger gerade bei 33 Prozent gelandet ist).
Bei vielen Arbeitern auf dem BER dürfte – eine gewisse Affinität für Familienfeiern vorausgesetzt – das kommende Fest der Liebe wenig Anlass für Jauchzen und Frohlocken bieten. Denn die Firma Bosch will die Weihnacht zum Tag der Arbeit machen, wie ein Vertreter des Gebäudeausrüsters vor den Politikern verkündete. Lange geplante Urlaube seien gestrichen. Der Grünen-Abgeordnete Andreas Otto kommentierte das so: „Da fragt man sich, ob der Zeitplan für das Unternehmen überraschend ist“.