die Groko hat ihr Klima gerettet. Während sich draußen Hunderttausende versammelt hatten, die sich die Zukunft des Planeten nicht länger verdieseln lassen wollen, hat es das Klimakabinett mal wieder mit Gemütlichkeit versucht: Der Spritpreis steigt bis 2025 um 10,5 Cent, sodass er (bei konstantem Ölpreis) dann ungefähr wieder auf dem Niveau von 2011 wäre. Damit es an der Tankstelle nicht zu sehr wehtut, wenn der geliebte SUV mal wieder einen über den Durst getrunken hat, wird die Pendlerpauschale erhöht.
Heizen mit nicht mehr taufrischer Technik wird wohl etwas teurer, ebenso Flüge, dafür werden Bahntickets dank Mehrwertsteuersenkung billiger und die EEG-Umlage beim Strom minimal gesenkt. Dazu gibt’s mehr E-Auto-Förderung und Steuervorteile bei der Gebäudesanierung. Gemessen am Erkenntnisstand über den Klimawandel und der Erwartungshaltung der Massen gestern auf den Straßen ist das Homöopathie, über die sich selbst klimawandelleugnende AfD-Windradverächter nur mit Mühe echauffieren können.
Trotzdem lohnt es sich, auf die Zukunft zu hoffen. Denn anders als bisher dürfen verfehlte CO2-Einsparziele nicht mehr schulterzuckend mit Verweis auf den großen Wurf 2050 ff. abgetan werden. Jahresscharfe Berichtspflichten der Ressorts dürften auf mittlere Sicht die Zeiten beenden, in denen der Bundesauspuffminister die Probleme des Verkehrs – bisher bei der CO2-Minderung ein Totalausfall – mit irgendwelchen Apps für gelöst erklären kann.