Berlin vibriert im Takt der Auspuffe und Hupen: Heute ist Großkampftag für die Bauernproteste. Rund 3000 Traktoren, 2000 Lkw und 10.000 Menschen werden zur Sternfahrt in die Hauptstadt erwartet. Bereits gestern Abend begann der Rush von Traktoren und Lkw auf die Strecke zwischen Brandenburger Tor und Großer Stern – die Straße des 17. Juni wurde in beide Richtungen gesperrt. Später in der Nacht wollte die Berliner Polizei die gesamte Innenstadt für weitere Protest-Landwirtschaftsmaschinen abriegeln – es wurde zu voll. Auf welchen Strecken die Landwirte und Brummifahrer:innen den Verkehr heute lahmlegen wollen, erfahren Sie hier. Unser Newsblog hält Sie ab sieben Uhr aktuell auf dem Laufenden.
Vergangene Woche deckte ein Bericht von Correctiv ein geheimes Treffen von Rechtsextremen, AfD- und Werteunion-Mitgliedern sowie reichen Unternehmern bei Potsdam auf, bei dem unter anderem über die massenhafte Deportation von Unerwünschten nach Nordafrika schwadroniert wurde. In der Folge fanden am Wochenende in mehreren großen deutschen Städten Demonstrationen statt. In Berlin kamen 25.000 Menschen zusammen, um für Demokratie und gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren. Die Potsdamer Demo war mit 10.000 Personen die größte seit Jahren – und mit Kanzler und Außenministerin prominent besucht. Sie hatten’s aber auch nicht weit.
Keine Stadt für alte Menschen: Das neue Jahr ist gerade zwei Wochen alt – doch schon vier Fußgänger im Seniorenalter sind im Berliner Straßenverkehr so schwer verletzt worden, dass sie gestorben sind. Unerträglich, sagt Roland Stimpel vom Fachverband Fußverkehr Berlin (FUSS): „Sie waren 74 bis 89 Jahre alt. Zwei starben nah an Haltestellen, zwei beim Versuch, Hauptverkehrsstraßen zu überqueren. Alle Unfälle zeigen: Man kann nicht alte Menschen verkehrsgerecht trimmen.“ Der Verkehr sei es, der menschengerecht werden müsse.
Scharf kritisiert Stimpel das Schweigen von Manja Schreiner (CDU) zu den Tragödien, und ihr Eintreten für mehr Tempo 50 auf Hauptstraßen. „Es zählt für Schreiner offenbar nicht, dass bei 50 die Sterbewahrscheinlichkeit eines gerammten Fußgängers viermal so hoch ist wie bei 30. Ihr scheint auch gleichgültig zu sein, dass dann ein Fahrer, der eine Gefahr wahrnimmt, einen doppelt so langen Weg zum Anhalten zurücklegt wie bei 30.“ Schreiner solle nicht auf ihren Fraktionschef, den „Auto-Populisten Dirk Stettner“ hören, sondern mit Expert:innen sprechen, fordert Stimpel. „Berlin braucht Sicherheit für alle – und keine Verkehrspolitik, die gedankenlos über Leichen fährt.“
Neuer Ärger für Harald Burkart, Junge-Union-Früchtchen und möglicherweise illegitimer Vorsitzender der Berliner CDU-Parteijugend. Diesmal allerdings geht es nicht um fragwürdige Vorstandswahlen: Burkart soll 2020 die damalige Kanzlerin Angela Merkel wegen ihrer Coronapolitik mit Adolf Hitler und dem Horror-Clown aus dem Film „Es“ verglichen haben – mit per Whatsapp verbreiteten Fotomontagen, von denen Screenshots nun beim Spiegel gelandet sind. Auch wird ihm vorgeworfen, einen Instagram-Post des AfD-Abgeordneten Matthias Helferich geliket zu haben, in dem dieser eine seiner Reden teilte. Darin soll Helferich (Selbstbeschreibung: „das freundliche Gesicht des Nationalsozialismus“) von einer „Doktrin“ gegen den Willen des Volkes gesprochen haben.
Alles nicht so gemeint gewesen, behauptet nun Burkart: Er sei lediglich ein Freund der Filmplakat-Satire und habe Merkel und Hitler nicht personell vergleichen wollen. Der Like bei Helferich: ein Versehen, man habe sich privat kennengelernt, den Post habe er gar nicht gelesen, den Like inzwischen zurückgenommen. Und da hinten hoppelt der Osterhase!
In der Mutterpartei haben sie die Schnauze gestrichen voll: „Bei Herrn Burkart fehlen einem langsam wirklich die Worte“, sagte Ottilie Klein, CDU-Generalsekretärin in Berlin, dem Checkpoint. „Für uns ist er nicht JU-Vorsitzender, und auch diese unsägliche Äußerung werden wir satzungsrechtlich prüfen.“
Sie haben Angst, dass die Maschinen uns ersetzen? Christopher Lauer, Berliner und Ex-Pirat, kann Sie beruhigen (leicht redigiert): „Die Selbstscankassen beim Kaufland Gesundbrunnen sind ein Erlebnis. Man darf nur 15 Artikel haben. Dann ist das eine Kasse, die die Ware wiegt. Und immer, wenn man etwas zwei Sekunden zu spät auf diese Waage stellt, nachdem man es gescannt hat, muss eine Mitarbeiterin kommen. Wenn die Person nebenan ihre Tasche draufstellt, sagt die Kasse auch nicht, dass da irgendwas auf der Waage steht, sondern es muss auch ´ne Mitarbeiterin kommen. Krönender Abschluss: Wenn man seine vier Artikel bezahlt hat, muss man mit seinem Kassenbon eine Schranke öffnen, sonst kommt man nicht raus. Die Person, die sich das ausgedacht hat, plant normalerweise Justizvollzugsanstalten.“ Kafkaeske Prozessabläufe – ohne Menschen eben (noch) nicht möglich.
Apropos Christopher Lauer: Den interviewen zufällig auch Katja Füchsel und Sebastian Leber für die neuste Folge des Tagesspiegel-Podcasts „Tatort Berlin“. Es geht um den Mordfall Gerwald Claus-Brunner – der war ein ehemaliger Berliner Abgeordneter und Parteifreund Lauers bei den Piraten. 2016 wurde er neben einem weiteren Mann tot in seiner Wohnung gefunden. Lauer sagt, ihm sei gleich klargewesen, dass Mitleid mit Claus-Brunner wahrscheinlich fehl am Platz ist – und spricht über die ungewollte Nähe zu einem sehr gefährlichen Mann. Hier hören Sie weiter!
Berliner Schnuppen

Telegramm
Zu Neujahr angekündigt, zwei Wochen später unterschreiben beide einen Wisch, zack, bumm: Dänemark hat einen neuen König! Frederik X. löste Königin Margrethe am Sonntag nach 52-jähriger Regentschaft ab – und es war angenehm unaufgeregt. Könnten gewisse deutschstämmige Inselfamilien sich mal ein Beispiel nehmen.
Was wohl Rosa Luxemburg zu Monarchien im Jahr 2024 gesagt hätte? Die wurde heute vor 105 Jahren gemeinsam mit Karl Liebknecht von rechten Soldaten ermordet – hier lesen Sie ein sehr schlechtes, aber trotzdem rührendes Gedicht des Kollegen Tucholsky über die Bluttat, die übrigens ungesühnt blieb. Bei der gestrigen Gedenkveranstaltung kam es, vermutlich nach propalästinensischen Äußerungen, zu gewaltsamen Konfrontationen zwischen Demonstrant:innen und Polizei. Es gab mehrere Verletzte – einer davon schwer.
Mord auf der A9: Vor dem Potsdamer Landgericht beginnt heute der Prozess gegen Björn R. und Benjamin K., beide 42 Jahre alt. R. wird vorgeworfen, K. zum Mord an seiner Ex beauftragt zu haben, mit der er sich in einem Sorgerechtsstreit befunden haben soll. Die 40-jährige Lehrerin war im Mai 2023 erschossen in ihrem Auto auf dem Standstreifen zwischen Brück und Beelitz gefunden worden.
Die Legende von Kai und Kathi: Sind der Regiermeister und die Bildungssenatorin schon länger zusammen als behauptet? Bleibt erst mal geheim. Dienstwagen-Fahrtenbücher, die das klären könnten (CP vom 11.1.), existieren nämlich nicht.
Trottel des Wochenendes: So sieht das aus, wenn man besoffen mit dem BMW einen Zaun durchbricht, eine Böschung runterrast und dann auf Hellersdorfer U-Bahn-Schienen landet. Sehr dämlich, nämlich. (Q: Bild)
Das abgerissene Konzentrationslager Columbia-Haus am ehemaligen Flughafen Tempelhof bekommt ein Erinnerungszeichen: Riesige, mit Ziegelschotter gefüllte Buchstaben sollen bis Ende Mai installiert werden, auf der Böschung, die am Columbiadamm das Flughafengebäude vom Gehsteig trennt. „nicht mehr zu sehen“ lautet der Text, der Passant:innen neugierig machen und zu den bereits aufgestellten Informationstafeln führen soll. Nur machen muss es noch jemand. Ihre Firma kann Schriftinstallationen? Dann hier entlang.
Glatteis, unerwünscht: „Berlin watschelt, bisschen wie beim Tanzkurs neunte Klasse, schön hüftsteif, alle gucken angestrengt auf den Boden, keiner hat Bock. Und dann fehlt's auch noch am richtigen Partner“, stellte Kollege Julius Betschka am Freitag fest. Da auch diese Woche durchgehend Glatteiswetter angekündigt ist: Schicken Sie uns eine Mail mit Ihren besten Anti-Schlitter-Tipps an checkpoint@tagesspiegel.de! Die nützlichsten Hinweise streuen wir dann im Laufe der Woche unter die Leserschaft.
Kaffee für die Kältehilfe: Auch in diesem Jahr nehmen Neukölln und Reinickendorf wieder Kaffeespenden an, die dann an die Kältehilfe gehen. Der Reinickendorfer Unternehmer Michael Lind, ein Nahkauf-Betreiber, legt zudem erneut in beiden Bezirken 500 Euro pro abgegebene 200 Kaffeepäckchen drauf. Zwischen 18. und 25. Januar kann das Kaffeepulver in beiden Rathäusern an der Pforte abgegeben werden.
Glatteis, erwünscht: In Neukölln arbeitet man daran, das funktionale, aber geschlossene Eisstadion zum Winter 2024/2025 wiederzueröffnen. „Im Augenblick werden Maßnahmen erarbeitet, wie bei einer Havarie austretendes Ammoniak entweichen kann“, heißt es in einer (nur leicht beunruhigenden) aktuellen Mitteilung des Bezirksamts. Sogar den passenden Job dazu schreibt Neukölln derzeit aus: Sportplatzwart/-in oder Kunsteisbahnwart/-in im Bezirk. Los geht’s!
Allet Jute, BFC Dynamo! Der Fußballverein wurde am 15. Januar 1966 gegründet – und erst einmal Stasi-Club geziehen, weil Erich Mielke ihn unterstützte. Tempi passati, wie der Russe gern sagt! Am Sonnabend gabs einen Sieg in der Regionalliga Nordost. 2:1 gegen Optik Rathenow.
Mit Ihrem T-Plus-Abo können Sie heute übrigens auch folgende Texte, die wir Ihnen sehr empfehlen, lesen:
Unbehandelte Schusswunden, Angst vor Folter: Das ungewisse Schicksal der Hamas-Geiseln. Hundert Tage nach dem Hamas-Überfall auf Israel sind noch immer mehr als 130 Geiseln in Gaza gefangen. Ihre Angehörigen sind verzweifelt – denn die letzten Lebenszeichen ihrer Geliebten sind Wochen her, berichten Saara von Alten, Barbara Nolte und Lars von Törne.
Bauernpräsident Joachim Rukwied: Wer ist der Mann, der die Traktoren nach Berlin schickt? Der Chef des Deutschen Bauernverbands ist bekannt für seine Kompromisslosigkeit. Jetzt führt er die Landwirte in eine beispiellose Machtprobe mit der Bundesregierung. Susanne Ehlerding und Christian Schaudwet stellen ihn vor.
Kleine Sünden unter Freunden: Ukrainer eröffnen eine spezielle Bar in Berlin-Friedrichshain. Austern, Meeresfrüchte und Freiheit. Ein Team aus Ukrainern baut im Szenekiez eine Gastrobar auf – und verfolgt ambitionierte Pläne. Yuliya Valova war zu Besuch.
Zitat
„Wir fürchten, dass es durch den nächsten Mietspiegel zu deutlichen Mieterhöhungen kommt.“
Das ist eine Warnung des Berliner Mietervereins. In München stiegen die Mieten zuletzt um 21 Prozent.
Stadtleben
Essen & Trinken – Unweit des Dong Xuan Centers serviert das vietnamesische Lokal „Thành Koch“ viele große Gerichte zum Teilen. Täglich von 11 Uhr bis Mitternacht wird auch abseits typischer Phở, Frühlings- oder Sommerrolle gekocht. Wichtig! Es gibt zwei verschiedene Menükarten, die schwarze führt eher abwechslungsreiche Rezepte. Unbedingt mit Freunden bestellen: Bananenblütensalat und Ziegen-Carpaccio. Wohl bekomm‘s! Herzbergstraße 104, Tramstation: Herzbergstraße/Siegfriedstraße
Last-Minute-Literaturveranstaltung – Jeden dritten Dienstag im Monat (und damit auch morgen) kommen Literaturbegeisterte in der Mark-Twain-Bibliothek zusammen. Um das Spektrum der Dichtkunst einzugrenzen, steht der Nachmittag ab 16 Uhr immer unter einem Motto. Beflügelte Menschen der Feder können auch gern einen kurzen Vortrag dazu mitbringen. Auch Ausflüge, poetische Spaziergänge oder Besuche von Literaturveranstaltungen über Marzahns Breiten hinaus werden geplant. Anmeldungen richten sich telefonisch oder per Mail an Renate Zimmermann. Marzahner Promenade 55, S-Bhf Raoul-Wallenberg-Straße
Karten sichern – Am 3. Februar geht's frevelhaft zu: Um 19 Uhr ist „Das tödliche Vermächtnis“ Thema des Kriminal Dinners. Der Tatort: Das Hofbräu Wirtshaus. Beim Verzehr eines Mehr-Gang-Menüs helfen die Gäste Inspektor Watson bei der Aufklärung eines bizzaren Mordes an einem exzentrischen schottischen Lord. Wer sich mit an den Tisch gesellen möchte, zückt 89,90 Euro. Wir haben vorab zwei Plätze für Sie reserviert. Karl-Liebknecht-Straße 30, S/U-Bhf Alexanderplatz
Noch Hingehen – In der Biosphäre Potsdam sind die Gäste momentan „Zu Besuch beim Kakao“. Die aktuelle Ausstellung des Reisefotografen Jochen Weber zeigt Bilder der Kakaoproduktion in Brasilien – vom Anbau bis zur Fermentierung. Bis zum 11. Februar wird die internationale Tropenfrucht zum Bedauern aller Schleckmäuler „nur“ visualisiert. Aber das Auge isst ja bekanntlich mit. Georg-Hermann-Allee 99, Tramstation: Potsdam, Volkspark
Grübelstoff – Mehr Schlafen, weniger Alkohol trinken oder einfach nachhaltiger leben. Die Mitte des Monats ist um – und damit stellen Ihre guten Vorsätze Sie seit zwei Wochen auf die Probe. Sie testen Ihren Willen und Ihre Geduld, sich langfristig zu verbessern, vielleicht sogar glücklicher zu werden. Haben Sie Ihre Neujahrsvorsätze schon über Bord geworfen oder helfen neue Gewohnheiten Ihnen bei der Umsetzung?
Kiekste

Und wie war Ihr Wochenende so? In Zehlendorf war’s mal wieder eins der härteren Sorte. Schönen Dank und beste Grüße an Leser Rainer Kahle für diesen Eindruck! Über weitere Foto-Einsendungen à la „nur in Berlin“ freuen wir uns jederzeit. Der direkte Draht zu uns: checkpoint@tagesspiegel.de!
>Berlin heute
Verkehr – Gesamtes Stadtgebiet: Zum Abschluss der einwöchigen Protestaktionen der Landwirte findet ab 7 Uhr eine Sternfahrt mit ca. 3000 Traktoren und 2000 Lkw statt. Weitere Informationen hier. Jeweils ab der Landesgrenze beginnen Fahrzeugkorsos, die bis zur Straße des 17. Juni fahren, auf der B96 Oranienburger Chaussee (Frohnau), B5 Hamburger Chaussee (Staaken), B2 Dorfstraße (Stadtrandsiedlung Malchow), B96 Kirchhainer Damm (Lichtenrade) und der B1 Alt-Mahlsdorf (Mahlsdorf).
A100: Zwischen 6 und 9 Uhr sind die Auffahrten der AS Tempelhofer Damm auf die A100 in beiden Richtungen aufgrund einer Protestaktion blockiert. Der Tempelhofer Damm bleibt in dieser Zeit frei befahrbar.
Berliner Allee (Prenzlauer Berg): Sperrung stadtauswäts zwischen Eschengraben und Hallandstraße (bis vsl. März).
Manteuffelstraße (Tempelhof): Richtung Boelckestraße steht zwischen Bosestraße und Alt-Tempelhof nur ein Fahrstreifen zur Verfügung (bis Ende April).
Westend: Im Bereich des Messegeländes sowie des AD Funkturm kann es zu Verkehrsstörungen aufgrund eines erhöhten LKW-Aufkommens kommen.
Regionalverkehr – FEX: In der Nacht von 23. 45 bis 4 Uhr halten mehrere Züge nicht in Flughafen BER sondern (als zusätzlicher Halt) in Schönefeld (bei Berlin).
Demonstration – Für heute sind 27 Demonstrationen (Stand 14.1., 14 Uhr) angemeldet, u.a. „Demonstration zur aktuellen Haushaltspolitik der Bundesregierung“: 10.000 Demonstrierende, Deutscher Bauernverband e.V., u.a. ab Landesgrenze B96 Oranienburger Chaussee – Beusselstraße – Straße des 17. Juni (7-15 Uhr)
„Keine Eurofighter für Saudi-Arabien!“: 15 Menschen, Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner:innen, Platz vor dem Neuen Tor 1 (10-10.30 Uhr)
„Mahnwache – Klimaschutz ist kein Verbrechen“: 30 Teilnehmende, Wilsnacker Straße 15 (12-13 Uhr)
„strike is resistance“: 200 Personen, Richardplatz – Hermannplatz – Sonnenallee/Reuterstraße (14-18 Uhr)
„Gedenkveranstaltung zum Todestag von Rosa Luxemburg“: 30 Menschen, Friedensinitiative Schöneberg, Cranachstraße 58 (16-16.45 Uhr)
Gericht – Nach einem schweren Unfall bei einer privaten Silvesterparty, bei der vor zwei Jahren durch Zündung illegaler Pyrotechnik 16 Menschen zum Teil schwer verletzt wurden, wird zwei 45- und 57-Jährigen der Prozess wegen fahrlässiger Körperverletzung und Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion gemacht (9.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 704).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Meret Becker (55), Schauspielerin, bekannt durch ihre Rolle als „Rumpelstilzchen“ in der Comicverfilmung „Werner – Beinhart!“ / Mathias Döpfner (61), Journalist, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE / „Zweimal 80 macht 160 Lebensjahre für die Zwillinge Angelika Eckers & Gertraude Ohene zu Besuch in Berlin. Wir feiern das mit Familie und Freunden. Der JO wünscht zum Jubel-äum viel Vergnügen, gute Gesundheit und weiterhin große Lebenslust.“ / Dirk Gerstle (63), ehem. Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales für die CDU / Herwig Haase (79), u.a. ehem. Präsident des AGH (CDU) / „… Gerd Luenen, engagiertes und erfolgreiches Mitglied von boule devant Berlin, Lizenzspieler und – nicht zuletzt – zentrale Stütze des (Boule-)Leistungszentrums Rangsdorf: alles, alles Gute zum Geburtstag.“ / Kathrin Maurer, das Team Checkpoint gratuliert herzlichst und wünscht alles Gute für die Zukunft / Hans von Przychowski (96), langjähriger Chef vom Dienst des Tagesspiegels / „Alles Gute für meine langjährige Freundin und Trauzeugin Renate von Barbara aus Falkensee!“ / Ronald Zehrfeld (47), Schauspieler und Mitglied der Deutschen Filmakademie / Lioba Zürn (71), ehem. SPD-Stadträtin in Pankow
Nachträglich zum 13. Januar: „Lieber Karsten Kaie, alles Gute zum Geburtstag und weiterhin viel Erfolg auf der Bühne. Marion.“
Nachträglich zum 14. Januar: „Dem Ullstein-Urenkel Geoffrey Layton einen herzlichen Geburtstagsgruß von Marion U.-L.“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Detmar Grammel, * 4. Oktober 1945 in Silberberg/Schlesien, Gesamtschulrektor i.R. / Karla Koch, geb. Förster, * 1. Januar 1936 in Schleswig / Enrico Kreutz, verstorben im Januar 2024, Alleinvorstand der IKK BB / Claus Schwenn, * 2. November 1935, Bauingenieur / Adolf Stock, * 24. November 1951 in Bad Wildungen / Jürgen Wagner, * 19. September 1934
Stolperstein – Heinrich Werner wurde am 5. Mai 1906 in Lennep im Rheinland geboren. Er war als Lehrer und später als Studienrat tätig. Als Sachbearbeiter für sowjetische Propaganda und die deutschen Gegenmaßnahmen informierte er die Widerstandsgruppe um Anton Saefkow über Ereignisse an der Front und übergab ihnen dienstliche Unterlagen für die Widerstandsarbeit. 1944 wurde er verhaftet und wenige Monate später vom Volksberichtshof zum Tode verurteilt. Heute vor 79 Jahren wurde er im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet. Auf der Spenerstraße 25a in Moabit erinnert ein Stolperstein an ihn.
Encore
Zum Abschluss ein Stück Kulturgeschichte: Heute vor 62 Jahren schlugen die Berliner das Boulevardblatt „Der Abend“ auf – und ärgerten sich schimmlig. Hatte doch tatsächlich der Kabarettist Wolfgang Neuss eine Großannonce gebucht, in der er verriet, wer in „Das Halstuch“ den Mörder spielt. Der Krimi-Mehrteiler von Francis Durbridge hatte in diesen Tagen die Erfindung des Wortes „Straßenfeger“ verursacht: Fabriken strichen ihre Nachtschichten, weil ganz Deutschland vor einer Glotze hing. Neuss beteuerte zeitlebens, er habe lediglich geraten – doch der Hass war ihm sicher, die schon immer extrem normale Bildzeitung nannte ihn einen „Vaterlandsverräter“. Dabei wollte Neuss eigentlich nur Werbung für seinen eigenen Kinofilm machen. (Q: Spiegel)
Die Realitäts-Spoiler recherchiert haben für Sie heute Stefan Jacobs, Christian Latz und Thomas Lippold, Sophie Rosenfeld hat das Stadtleben zusammengestellt, Florian Schwabe hat die Flüsterpost abgeschickt. Morgen erzählt Ihnen Robert Ide hier frische Geschichten aus Berlin!
Einen frohen Wochenstart wünscht
