Na, auch am Wochenende darüber gestritten, ob Berlin einen neuen Feiertag braucht? Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Bremen geben als maritime Nordländer ja sozusagen Luther bei die Fischer und wollen am Reformationstag freimachen. Auch in Berlin wird einer einen zusätzlichen Frei-Tag schon mal diskutiert, wie beispielsweise auf dem Twitterkanal @TspBerlin nachzuverfolgen ist. Wobei eine gewisse Lücke zwischen Idee und Verwirklichung klafft – wie so oft in dieser Stadt. Die Vorschläge reichen aber schon mal von 8. März (Frauentag), über 8. Mai (Kriegsende) und – typisch Berlin - 4. September (Tag der Currywurst) bis zum 9. November (deutscher Schicksalstag). Mancher wünscht sich auch nur irgendeinen einen Tag in der warmen Jahreszeit. Oder den Tag, an dem Union und SPD mit ihrer Groko zu Potte kommen (verhandeln btw. weiter, Ergebnisse hier). Oder nur den Montag.
Und damit zu den Montagsmeldungen:
Von Amts wegen für den Reformation-Feiertag muss natürlich Markus Dröge, der evangelische Landesbischof sein. Allerdings würde er den Tag - angesichts von 16 Prozent evangelischen Christen in Berlin - eher als eine Art Tag der Freiheit verstanden haben, wie er dem Tagesspiegel sagte. Bevor aber schon alle Kreuzchen im Kalender machen – sicher ist der zusätzliche Feiertag noch lange nicht. Grünen-Politikerin Antje Kapek bremst via Twitter die Begeisterung: „Es gibt überhaupt keinen politischen Konsens darüber, dass wir einen weiteren Feiertag in Berlin brauchen.“ Sowieso dagegen ist die FDP, die alle Berliner - kurz gefasst - wissen lässt: Geht mal lieber arbeiten.
Falls der Feiertag doch kommen sollte, dann könnte bei der Entscheidung der Blick in den Kalender der Ehren- und Gedenktage der DDR helfen.