Angela Merkel wird heute 66 – und zum Geburtstag schenkte ihr Wolfgang Schäuble den Skalp von Friedrich Merz. Per Interview mit der „Zeit“ ließ er die Welt wissen, dass er seinen bisherigen Nachfolge-Favoriten fallen lässt und nun auf Jens Spahn setzt: „Er hat den Willen zur Macht.“ Und Spahn? Der will „zuversichtlich nach vorne schauen statt schwermütig zurück“. Und das tun wir jetzt auch.
„Berlin 2070“ – das klingt gewaltig, vor allem: gewaltig weit weg. 50 Jahre städtebaulich in die Zukunft schauen in einer Zeit, in der kaum jemand den Verlauf der nächsten fünf Jahre vorherzusagen vermag? In der Pragmatismus regiert – und sich täglich korrigiert? Der Berliner Architekten- und Ingenieurverein (AIV) hat es dennoch gewagt und einen Ideenwettbewerb ausgelobt – gestern wurden die prämierten Entwürfe vorgestellt (einen Bericht finden Sie hier). Hätte ich teilgenommen, läge mein Berlin 2070 an der Ostsee (Klimawandel, steigender Meeresspiegel) und wäre umgeben von einer Mauer: dem antiaquatischen Schutzwall. Aber ich bin ja nicht vom Fach (und täusche mich da gerne).
Auch Berlins nähere Zukunft liegt am Wasser – und zwar in Oberschöneweide (formerly known as Oberschweineöde). Auf dem ehemaligen Industriegelände an der Spree entsteht rund um die Hochschule für Technik und Wirtschaft, die mit einem Campusteil bereits hergezogen ist, ein moderner Technologiestandort – so jedenfalls der Plan. Die Wirtschaftsverwaltung will hier ein Innovationszentrum ansiedeln (ITZ 0.4), aber auch die HTW braucht Platz für den Nachzug der noch in Karlshorst residierenden Hochschul-Reste.
Jetzt will der Senat eine Entscheidung herbeiführen – und beide Interessen verbinden.