es kommt etwas ins Rutschen in Deutschland. Wenige Tage nachdem in Dresden der SPD-Politiker Matthias Ecke brutal zusammengeschlagen wurde, wurde gestern Nachmittag Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey attackiert.
Die SPD-Politikerin wurde „gegen 16.15 Uhr unvermittelt von einem Mann in einer Bibliothek in der Straße Alt-Rudow von hinten mit einem Beutel, gefüllt mit hartem Inhalt, attackiert und am Kopf sowie am Nacken getroffen“, teilte die Berliner Polizei vergangene Nacht mit. Anschließend habe sich der Täter entfernt.
Giffey kam mit Kopf- und Nackenschmerzen ins Krankenhaus, konnte dieses aber glücklicherweise wieder verlassen. Staatsschutz und Staatsanwaltschaft ermitteln. Auch die Dresdner Polizei meldete am Dienstag erneut einen Angriff auf eine Politikerin. Es kommt etwas ins Rutschen in Deutschland.
Nur wenige Stunden dauerte ein pro-palästinensisches Protestcamp gestern an der FU Berlin – dann löste die Polizei die nicht angemeldete Versammlung, teils gegen Widerstand, auf.
Die Protestierenden forderten Solidarität mit der Zivilbevölkerung in dem von der Terrororganisation Hamas kontrollierten Gazastreifen, der seit dem Massaker vom 7. Oktober von Israel bombardiert wird. Neben Solidaritätsparolen kam es laut FU dabei auch zu antisemitischen Äußerungen. Die Uni stellt den Lehrbetrieb teilweise ein.
„Diese Form des Protests ist nicht auf Dialog ausgericht“, erklärte Universitätspräsident Günter M. Ziegler am Dienstagabend. „Eine Besetzung ist auf dem Gelände der FU Berlin nicht akzeptabel. Wir stehen für einen wissenschaftlichen Dialog zur Verfügung – aber nicht auf diese Weise.“
Nach dem Protest an der HU am Freitag war es bereits die zweite von der Polizei aufgelöste pro-palästinensische Versammlung innerhalb weniger Tage. Für die Unis bleibt der Umgang mit den Protesten ein „heikler Balanceakt“, kommentiert Tagesspiegel-Kollege Tilmann Warnecke. Von Zuständen wie in den USA, wo Tausende demonstrierten und es zu heftigen Ausschreitungen kam, sei man noch weit entfernt. „Es sollte alles versucht werden, dass es so weit nicht kommt.“

Lichte Reihen gestern Abend im Willy-Brandt-Haus: Der Schlagabtausch der verbliebenen Kandidatenpaare um den Berliner SPD-Vorsitz lockte gerade mal etwas mehr als 100 Genossen nach Kreuzberg. Beim ersten Mitgliederforum, als noch drei Duos antraten, waren es rund 3000.
Die, die da waren, sahen einen guten Verlierer: Raed Saleh, der in der ersten Runde krachend scheiterte, eröffnete den Abend. Auf der Bühne blieb es danach wie immer fair zwischen den Kontrahenten Martin Hikel & Nicola Böcker-Giannini und Kian Niromaand & Jana Bertels.
Auf den Nebenplätzen wird’s dafür langsam ruppiger. Die Jusos Neukölln veröffentlichten gestern auf Instagram ein Video, in dem sie Hikel und Böcker-Giannini vorwerfen, „nicht die Werte unserer Partei“ zu vertreten. Am 18. Mai wird das Ergebnis der Mitgliederbefragung bekannt gegeben.
Der AfD-Abgeordnete Tommy Tabor sorgt sich, dass die Berliner Verwaltunng durch zu viele Schriftliche Anfragen überlastet wird und hat zu dem Thema – Sie ahnen es – eine Schriftliche Anfrage gestellt. Als Hauptverantwortlichen hat Tabor die „Regierungsparteien“ ausgemacht.
„Seit der Neukonstituierung am 16. März 2023 stellten […] alleine Abgeordnete der Regierungsparteien CDU und SPD zusammen 814 Schriftliche Anfragen und trugen somit zur oben beklagten Belastung von Verwaltungen bei“, schreibt Tabor mit Verweis auf einen Tagesspiegel-Artikel.
Hätte Tabor diesen aber aufmerksam gelesen, wäre ihm aufgefallen, dass die Opposition naturgemäß die große Mehrheit der Anfragen stellt (mehr als 75 Prozent) – und dass der Abgeordnete, der die Verwaltung in den vergangenen zwölf Monaten mit 269 Anfragen am meisten belastet, ein AfD-Politiker ist. Sein Name: Tommy Tabor.
Wie geht’s eigentlich dem ICC? Die Mega-Ausschreibung, um das seit zehn Jahren leerstehende Raumschiff zu einem Ort der Kunst, Kultur- und Kreativwirtschaft zu verwandeln, soll bekanntlich noch in diesem Jahr starten. 2026 plant der Senat einen Gewinner zu küren.
Wer will, kann sich aber zwischendurch schon mal einmieten. Senat, der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf sowie die Messe Berlin „unterstützen vom Grundsatz her die Öffnung des ICC für Zwischennutzungen“, heißt es in einem Bericht der Wirtschaftsverwaltung an den Hauptausschuss im Parlament.
Schmackhaft macht diese es möglichen Interessenten aber nicht gerade. „Die Nutzenden müssen sich u.a. im Klaren darüber sein, dass diverse technische Einrichtungen bzw. Anlagen nur eingeschränkt nutzbar bzw. sogar stillgelegt oder funktionslos sind“, schreibt sie. Das betrifft unter anderem: Rolltreppen, Sanitäranlagen, Trinkwassernetz, die gesamte Bühnentechnik, große Teile der Elektroanlage, Teile der Beleuchtungsanlagen und der Lichtsteuerung, Lüftungsanlagen, Übertragungsnetze für IT und Breitbandkabel und Feuerlöscher. „Der aktuelle Stillstandsbetrieb wäre auf eigene Gefahr und Kosten für den Nutzungszeitraum zu unterbrechen.“ Na, Interesse?
Berliner Schnuppen

Telegramm
Seit gestern liegen die Pläne für eines der wichtigsten Verkehrsprojekte Berlins aus: die „Tangentiale Verbindung Ost“, die Marzahn und Köpenick besser verbinden soll. Dass die geplante Straße vierspurig und zum Teil auf einer Trasse für eine neue S-Bahnstrecke gebaut werden soll, stößt bei der Bürgerinitiative Wuhlheide und so manch anderen auf wenig Gegenliebe.
Sie wollen, dass Ihre Graffiti nicht überpinselt werden? Sprühen Sie einfach was besonders Hübsches – und fragen Sie vorher. So ist zumindest eine Antwort der Kulturverwaltung auf eine Anfrage von Dunja Wolff (SPD) zu verstehen. Darin heißt es: Die „Graffitigestaltung von Verkehrsbauwerken” werde durch den Senat zwar u.a. wegen Korrosion abgelehnt, aber: „Da dem illegalen Auftragen von Graffiti kaum wirksam begegnet werden kann und dies zu immer größeren Farbschichtdicken führt, wird im Einzelfall auf konkrete Anfrage eine optisch ansprechende einmalige Gestaltung von Flächen auf Grundlage einer Nutzungsvereinbarung geduldet.”
Bock auf Herkulesaufgaben? Die Berliner Stellenbörsen hätten diverse: Unter anderem könnten Sie Tarifbeschäftigter für Digitalisierung und E-Government in der Umweltverwaltung werden („hohes Verständnis für Prozessabläufe erforderlich”) – oder auch Schulleiter an der neuen Integrierten Sekundarschule in Neu-Hohenschönhausen, die gerade noch gebaut wird. Außerdem sucht die Sportverwaltung einen neuen Betreiber für die Max-Schmeling-Halle und das Velodrom, falls Ihnen eher nach latentem Schweißgeruch ist. Obwohl, dann könnten Sie auch Schulleiter werden.
Kampf dem Leerstand: In Charlottenburg-Wilmersdorf hat es letztes Jahr berlinweit die meisten amtlichen Leerstandsverfahren gegeben (1027), gefolgt von Tempelhof-Schöneberg (862). Das geht aus einer Anfrage von Katrin Schmidberger (Grüne) hervor. Insgesamt wurden in Berlin 2023 mehr als 3200 Verfahren eingeleitet, wobei Steglitz-Zehlendorf keine Daten vorgelegt hat. Zur Verhängung von Zwangsgeldern gibt es deutlich weniger Statistiken – aber: Allein in Reinickendorf wurden letztes Jahr 340.000 Euro zwangsweise verhängt. Immerhin.
Lars Bocian (CDU) verfolgt weiter seinen persönlichen Krimi: Warum knattern so viele Helis über Pankow?! Im Anschluss an seine Anfrage von Mitte April, die einen deutlichen Anstieg der Polizei- und Privatflüge in den letzten fünf Jahren ergeben hat, hat der Abgeordnete nochmal beim Senat nachgebohrt. Warum haben sich die Polizeieinsätze über Pankow seit 2019 verzehnfacht? Gute Frage, sagt die Innenverwaltung. Über Berlin flögen auch Bundespolizei und die Beamten anderer Länder. „Dem Senat sind keine Gründe für die Einsatzanlässe anderer Polizeien bekannt.” Und die privaten Flüge, die sich allein im letzten Jahr verdoppelt haben? Dito: keine Ahnung, schreibt die Verwaltung. Sind das damit eigentlich automatisch Unbekannte Flugobjekte?
Polizei I: Von Tuten und Blasen ham’se Ahnung? Ab ins Polizeiorchester Brandenburg! Das sucht gerade eine neue Klarinette. Polizist müssen Sie dafür nicht sein, nur Musik studiert haben. Mit seinen Konzerten leiste das Ensemble einen „wesentlichen Beitrag zur Öffentlichkeitsarbeit der Polizei” und unterstütze die Präventionsarbeit, heißt es in der Ausschreibung. Was die Stelle noch zu bieten hat? Die kostenlose Nutzung der Polizei-Sportkurse und Fitnessräume – und, ganz wichtig, „eine musikalische Tätigkeit im polizeilichen Umfeld.”
Polizei II: Die Beamten scheinen es richtig ernst zu meinen mit ihrer Öffentlichkeitsarbeit. Neben Musikern sucht das Berliner LKA gerade “Streuartikel” – nein, nicht etwa Salz, sondern Werbegeschenke. Unter anderem auf der Liste: Regenponchos, Stadionsitzkissen, Pflasterspender und Taschentücher. Natürlich mit Polizeiwappen.
Unser Fahhradklau-Barometer: Vergangene Woche wurden in Berlin 250 Fahrräder im Wert von 335.792 Euro als gestohlen gemeldet. Das sind weniger als in der Woche davor (291). Innerhalb des Rings wurde mehr (129) geklaut als außerhalb (121). Die meisten Diebstähle gab es in Alt-Friedrichshagen (Treptow-Köpenick), Wrangelkiez (Friedrichshain-Kreuzberg) und Revaler Straße (Friedrichshain-Kreuzberg).
Besonders häufig wurden Fahrräder um 17 Uhr sowie am Dienstag gestohlen. Höchster Diebstahlwert: 9450 Euro. Das Rad stand in der Uhlandstraße. 2024 klauten Diebe bisher 5906 Räder im Wert von 7.494.210 Euro. Das geht aus einer Checkpoint-Auswertung von Daten der Berliner Polizei hervor. Der nächste Klau-Counter erscheint kommenden Dienstag. Auf unserer Fahrraddiebstahl-Karte sehen Sie, wie die Lage in Ihrem Kiez ist.
Zum Schluss noch ein Podcast-Hinweis: In der 36. Folge von „Tatort Berlin“ geht es diesmal um einen Femizid. Staatsanwältin Antonia Ernst gibt einen exklusiven Einblick in die Ermittlungen zu einem Fall, bei dem das Berliner Landgericht am Ende entscheiden muss: War das ein Mord oder Totschlag? Die Folge mit Katja Füchsel und Sebastian Leber können Sie hier hören.
Zitat
„Beim estnischen Beitrag etwa denkt man: Huch, ist das ein WLAN-Passwort?“
Thorsten Schorn moderiert am kommenden Samstag erstmals den Eurovision Song Contest und tritt damit die Nachfolge von Peter Urban an, der die Veranstaltung zuvor 27 Jahre begleitete. Im Tagesspiegel-Interview spricht Schorn über große Fußstapfen und warum LGBTQI-Anliegen für ihn beim ESC keine Rolle spielen. (Der estnische Beitrag lautet übrigens: „(nendest) narkootikumidest ei tea me (küll) midagi“.)
Stadtleben
Verlosung I – Muttertag feiern Sie eigentlich nicht – aber vielleicht doch eine kleine Aufmerksamkeit ...? Machen Sie doch zusammen einen Ausflug. Wir laden Sie ein: ins „Café Le Gâteau rose“ in Bad Saarow, zu Kaffee und Torte. Das kulinarische Päckchen ist für vier Menschen geschnürt, wir stellen uns drei Geschwister vor, die ihre Mutter ausführen, aber Sie finden sicher noch andere Konstellationen. Termin ist auf jeden Fall der Muttertag (12.5.). Die „rosarote Torte“ im Lostopf beschreibt Kollege Ferdinand Dyck aus dem Genuss-Ressort übrigens so: „ein zart geschichtetes Petit Four aus Biskuit, Creme, Fruchtgelee, überzogen von Ruby-Schokolade – unbedingt probieren“! Bewerbungen ans Checkpoint-Postfach. Falls etwas übrig bleiben sollte, steht ein Tortenkarton bereit. In dem Kurstädtchen kann man schön spazieren gehen. Seestraße 11, 15526 Bad Saarow
Essen & Trinken – Richtig gut Mittagessen in Berlin? Uff, gar nicht so einfach. Gute Neuigkeiten also, dass das „Remi“ in Mitte seinen Lunch revitalisiert hat. Von Dienstag bis Freitag ist hier ein Menü aus Vor- und Hauptspeise im Angebot (28 Euro). Entweder drinnen, im lichten, mit Sichtbeton und offener Küche ausgestattetem Gastraum oder auf der hübschen Sonnenterrasse vor dem Suhrkamp-Haus. Gekocht wird mit Top-Produkten, viel Gemüse und originellen Ideen. Zu den Kichererbsen mit karamellisierten Karotten gibt es Sauerampfer mit Feta. Das geschmorte Hähnchen kommt mit einem kernigen Roggen-Risotto und Chimichurri. Klar, à la carte kann man auch bestellen. Ist ja Mittag. Di-Fr 12-14.30 Uhr, Di-Sa 18-22 Uhr, Torstraße 48, U-Bhf Rosa-Luxemburg-Platz
Noch hingehen – Bei der Entstehung der Welt dabei sein? Und zwar dem spannenden Teil, wo die Tiere und Menschen dazukommen? Das ermöglicht die Lichtshow „Genesis II“ in der Passionskirche noch bis 2. Juni. Wir verlosen 3x2 Tickets für die „Special Night Show“ am 23. Mai (19.15 Uhr, es gibt anschließend eine weitere Show)! Da bringen Musiker:innen von „More than Classic“ ihre Klänge synchron mit den Lichtillusionen in Einklang, das Spektrum reicht von Barock bis zu moderner Filmmusik. Zeitfenster gibt es von Do-So zwischen 16 und 20 Uhr für 13,90 Euro (Erwachsene), Karten für die Special Night kosten 44,90 Euro. Marheinekeplatz 1, U-Bhf Gneisenaustraße
Last-Minute-Konzert – Sie wollen einfach mal wieder überrascht werden? Das könnte bei „The Omer Count: Fanny Girl“passieren – ein musikalischer Salon, der Fanny Mendelssohns „Sonntagsmusiken“ und das Broadway-Musical „Funny Girl“ zusammenbindet. Dazu laden Ariel Efraim Ashbel & friends heute (Mittwoch) ab 17 Uhr im Gropius Bau ein. Begleitend werden philosophische Vorträge gehalten. Eintritt frei, Niederkirchnerstraße 7, S-/U-Bhf Potsdamer Platz
Grübelstoff – Tagebuch schreiben, das Kitaabschluss-Buch mit Aufklebern verzieren, Mützchen stricken, Origami-Frösche falten ... welche kreative Beschäftigung konnten Sie zuletzt in einer U- oder S-Bahn beobachten? Und hat Sie das inspiriert?
Kiekste

Das entlaufene Gebiss möchte am Alten Luisenstädtischen Friedhof abgeholt werden! Dank an Kollege Wiehler. Weitere bissige Berlin-Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
Berlin heute
Verkehr – A113 (Schönefeld-Zubringer): Von 8 bis 16 Uhr ist stadteinwärts die Ausfahrt Grenzallee gesperrt.
Sterndamm (Johannisthal): Von 7 bis 17 Uhr Richtung Michael-Brückner-Straße zwischen Winckelmannstraße und Königsheideweg für den Kfz-Verkehr gesperrt. Die Winckelmannstraße ist im genannten Zeitraum in beiden Richtungen zwischen Vereinsstraße und Haeckelstraße gesperrt.
Treskowallee (Karlshorst): Von 10 bis 14 Uhr Richtung An der Wuhlheide zwischen Waldowallee und Marksburgstraße für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Rudolf-Rühl-Allee (Köpenick): Die Straße ist von ca. 8 Uhr bis zum 14. Mai in beiden Richtungen zwischen Verlängerte Waldowallee und Köpenicker Straße für den Kfz-Verkehr gesperrt. Die Umleitung führt über An der Wuhlheide und Treskowallee.
Michelangelostraße (Prenzlauer Berg): An der Kreuzung Greifswalder Straße steht bis 14. Mai nur ein Fahrstreifen zur Verfügung und das Rechtsabbiegen ist nicht möglich.
Demonstration – Für heute sind 40 Demonstrationen angemeldet (Stand 7.5., 14 Uhr), u.a. „Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus! Der Tag der Befreiung, ein Tag des Erinnerns und des Mahnens!“: 100 Menschen, Die Linke Berlin, Wiltbergstraße (10-21 Uhr)
„Aktionstag mit Demonstration für Demokratie, Menschenrechte und gegen Rassismus“: 350 Menschen, GS auf dem Campus Rütli, Weserstraße 12, Sonnenallee, Rathaus Neukölln (11.45-14 Uhr)
„Volle, wirksame und gleichberechtigte Teilhabe in Marzahn-Hellersdorf? Abbau von Hürden und Barrieren!“: 40 Teilnehmende, KlarText, Alice-Salomon-Platz 5 (15-18 Uhr)
„Reclaiming Remembrance 1945-2024. Gedenken gegen den Krieg, gegen Diktatur und Geschichtsinstrumentalisierung“: 100 Menschen, Demokrati-JA, Treptower Park (16-24 Uhr)
„8. Mai – Nazifrei!“: 100 Menschen, S-Bhf Blankenburg (17.30-19.30 Uhr)
Donnerstag – Angemeldet sind 26 Demonstrationen, u.a. „Dank an die Befreier*innen – nein zum Krieg!“: 50 Menschen, Berliner VVN-BdA, Am Treptower Park (8.30-10.30 Uhr)
„Kundgebung zum Gedenken an die gefallenen sowjetischen Soldaten während des Zweiten Weltkriegs“: 1.000 Teilnehmende, Yitzhak-Rabin-Straße (11.30-13 Uhr)
„17 Ziele für nachhaltige Entwicklung – Sustainable Development Goals der UN – Tanzen für den Frieden“: 30 Menschen, Pariser Platz 1 (12.30-14 Uhr)
„Antifaschistisches und feministisches Gedenken am Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus“: 300 Teilnehmende, Annemirl-Bauer-Platz, Elsenbrücke, Treptower Park, bis zur Statue Mutter Heimat (13-16 Uhr)
„8. Mai – Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!“: 300 Demonstrierende, S/U-Bhf. Friedrichstraße, Unter den Linden, Simsonweg (Ehrenmal Sinti und Roma, optional Rheinmetall AG-Büro Berlin), Straße des 17. Juni (17-21 Uhr)
Gericht – Ein Autofahrer (30), der bei einer Straßenblockade der Gruppe Letzte Generation gezielt auf Klimademonstranten zugefahren sein soll, muss sich unter anderem wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung verantworten. Er habe die Aktivisten bewegen wollen, die Straße zu räumen. Es sei zu einer Berührung der Stoßstange seines Wagens mit den Beinen eines Demonstranten gekommen (10.30 Uhr, Amtsgericht Tiergarten, Kirchstraße 6, Saal 4104).
Universität – Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Frauen. Flussaufwärts Frauen“ an der Humboldt-Universität gibt es am Donnerstag eine interreligiöse Bildbetrachtung mit der Performancekünstlerin Adi Liraz und den beiden Hochschullehrerinnen Dorothea Erbele-Küster und Almut S. Bruckstein in der St. Matthäus-Kirche. 14.30 Uhr, Eintritt frei, Matthäikirchplatz
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – „Wir Herzschrittmacher singen heute das Ständchen für unsere Altistin Anita mit den besten Wünschen zum Geburtstag!“ / Aneurin Barnard (37), walisischer Filmschauspieler (Netflix-Serie „1899“, „Marie Curie – Elemente des Lebens“) / Roddy Doyle (66), irischer Schriftsteller und Drehbuchautor („Die Commitments“, „The Snapper“) / Wolfgang Engler (72), Soziologe und Publizist, von 2005 bis 2017 Rektor der Berliner Schauspielschule Ernst Busch / Erika Franke (70), ehemalige Militärärztin, erste Frau in der Bundeswehr, die den Dienstgrad eines Generalstabsarztes erreicht hat, bis 2006 leitete sie das Institut für den Medizinischen Arbeits- und Umweltschutz der Bundeswehr in Berlin / Adalbert Kwasigroch (77), „Kaufmann, alles Gute zum Geburtstag und noch mehr wünscht Marion“ / Colja Löffler (35), ehemaliger Handballspieler, der bei den Füchsen Berlin spielte / Norbert Nigbur (76), ehemaliger Fußballprofi, 1976–1979 Torhüter bei Hertha BSC / Carola Rackete (36), Kapitänin, Aktivistin und Politikerin (parteilos), von der Partei Die Linke als Europaparlamentskandidatin nominiert / Marie Reim (24), Schlagersängerin, Tochter der Musiker Michelle und Matthias Reim, nahm im Februar mit „Naiv“ am deutschen Vorentscheid zum ESC 2024 teil (6. Platz)
Donnerstag – Lars Lindemann (53), Politiker (FDP), bis März 2024 MdB, Generalsekretär der FDP Berlin
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Prof. Dr. Gerd Brunk, * 20. Juni 1938 / Otto Höhne, * 30. Juli 1926 / Dr. med. Claus Jacobi, * 1. September 1948 / Frauke Elisabeth Kühnhold, * 4. Juli 1961 / Ulf Reinsperger, * 10. Dezember 1967
Stolperstein – Nathan Graetz wurde am 9. März 1870 in Landsberg an der Warthe geboren. Er hatte fünf Geschwister. Verheiratet war er mit Elsbeth Eger, das Paar hatte drei Kinder: Hans, Alfred und Rosy. Nathan Graetz war wie sein Bruder Salomon Juwelier und Kaufmann. 1909 gründeten die beiden in Berlin die Firma „N.&S. Graetz, Juwelen (Schmuck und Edelmetalle)“, die Firma wurde 1937 liquidiert. Nathan und Elsbeth wurden am 20. November 1942 von den Nazis in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Nathan Graetz starb dort am 8. Mai 1943, seine Frau am 5. August 1943. An beide erinnern Stolpersteine in der Westarpstraße 3 in Schöneberg.
Encore
Die Dönerpreisbremse – schon öfter Protagonist im Checkpoint – macht gerade eine erstaunliche Karriere. Jetzt hat sie es bis nach England geschafft. „Germans grill Olaf Scholz over soaring cost of doner kebabs”, titelt der Guardian gestern. Darunter finden sich Fotos und Schilderungen aus Berliner Dönerbuden, unter anderem von der Friedrichstraße.
Dort ist der Preis in den letzten zwei Jahren von 3,90 auf 7 Euro geklettert – nicht zuletzt wegen der hohen Miet- und Energiekosten, sagt Verkäufer Deniz: „People talk to us all the time about ‘Dönerflation’, as if we were diddling them, but it’s completely out of our control.” Anderswo koste der Döner sogar schon 10 Euro, heißt es im Artikel. Das ist uns noch nicht untergekommen. Ihnen schon? Einreichungen für den teuersten Döner der Hauptstadt (der klassische, mit Fleisch und im Brot) bitte an checkpoint@tagesspiegel.de
Co-Autorin dieser Ausgabe war Lotte Buschenhagen, Unterstützung kam außerdem von Julius Geiler. Antje Scherer hat das Stadtleben für Sie zusammengestellt und Lea-Marie Henn diese Ausgabe produziert. Morgen ist Feiertag. Am Freitag führt Sie hier Lorenz Maroldt über den Brückentag ins Wochenende.
Auf bald,
