mit der heutigen Veröffentlichung können wir hoffentlich Checkpoint-Leser Peter Wilkitzki eine kleine Bitte erfüllen: „Ich versuch's halt jedes Jahr wieder, ein Foto von unserer ‚Zweitresidenz‘ in Lettland zu schicken, wo es so viel zu sehen gibt – diesmal aus dem Kronvald-Park in Riga im Licht der Abendsonne.“

Beach, Berge oder Balkonien – nehmen Sie uns mit! An dieser Stelle zeigen wir während der Sommerferien, wo Sie gerade den Checkpoint lesen. Schicken Sie uns ein Foto mit einem Satz zum Urlaubsort an checkpoint@tagesspiegel.de.
Happy Pride! Eine halbe Million Menschen feiern heute die Vielfalt in der Hauptstadt: Ab 12 Uhr zieht der CSD-Umzug vom Spittelmarkt zur Straße des 17. Juni, natürlich via Potsdamer Straße und Bülowstraße. Mit dabei sind 75 knallige Wagen sowie nicht zuletzt Familienministerin Lisa Paus (Grüne), Regiermeister Kai Wegner (CDU), so viele bunte Dragqueens, dass Sie der Glitzer blenden könnte – und ein erst gestern angekündigter Headliner: Herbert Grönemeyer.
Die Abschlusskundgebung mit Reden und ordentlich Musik beginnt ab 13 Uhr am Brandenburger Tor. Außerdem steht eine Preisverleihung auf dem Programm: Fünf Organisationen und Personen erhalten für ihre Verdienste um die Gleichstellung der queeren Community den „Soul of Stone Wall Award“. Der Tagesspiegel ist natürlich mittendrin: Wir berichten in einem Blog live. Alle Beiträge, Hintergründe und Interviews zum CSD finden Sie zudem auf unserer Themenseite.
Ach ja: Unter welchem Soundtrack dieser Checkpoint steht? „Born this way“ von Lady Gaga, natürlich! Alle Checkpoint-Sommertracks finden Sie übrigens in dieser Playlist.
Noch gibt es in Berlin leider immer wieder Anlässe für queere Menschen, sich nicht sicher zu fühlen: Erst am Donnerstagabend kam es in Mitte zu einer queerfeindlichen Attacke, bei der zwei Männer verletzt wurden. Das Berliner Antigewaltprojekt „L-Support“ erklärt, dass sich die Zahl der erfassten Fälle lesbenfeindlicher Gewalt 2023 gegenüber dem vorigen Jahr verdoppelt hat. Der Arbeitskreis „Bekämpfung homophober und transfeindlicher Gewalt“ meldete im vergangenen Jahr einen „extremen Anstieg der Fallzahlen“.
Auch Berlins Queerbeauftragter Alfonso Pantisano wird derzeit wieder massiv bedroht und steht, wie bereits vor einem Jahr, unter Polizeischutz. Am CSD teilnehmen will er trotzdem: „Viele von Euch fragen mich nun, ob ich morgen zu Hause bleibe oder zum CSD komme. Und da bin ich ganz klar“, schrieb er am Freitag auf Facebook. „Seit meinem Coming-out vor 31 Jahren habe ich mich nie mehr verleugnet. Für nichts und für niemanden. Selbstverständlich werde ich morgen beim Berliner CSD dabei sein. Ich bin nicht der schwule Mann, der ich heute bin, um mich gerade jetzt zu verstecken.“ Am Ende des Tages sei ein Angriff auf ihn „auch ein Angriff gegen unsere Community“.
Wir wechseln das Thema und kommen zu einer anderen Großveranstaltung: den Olympischen Spielen. Die haben gestern ihre Eröffnung in Paris zelebriert – nachdem es am Freitag zu massiven Angriffen auf das französische Schnellzugsystem gekommen ist (aktuelle Infos hier). Bis zum 11. August werden bei der Olympiade mehr als 11.000 Sportler in 32 Sportarten um Medaillen ringen – neu mit dabei sind Breakdance und Kitesurfen. Heute können Sie sich unter anderem zum Surfen, Synchronspringen und zum Skateboardfahren dazuschalten: Das ganze Programm finden Sie hier. Ab dem 28. August folgen dann die Paralympics.
Pünktlich zum Wochenende gibt’s noch was zum Hören: Der Checkpoint-Podcast hat einen Ausflug in den „Schleusenkrug“ gemacht. Meine Kolleginnen Anke Myrrhe und Katharina Kalinke haben den Betreiber des Biergartens, Dominik Ries, interviewt. Sein Erfolgsrezept? Sechs Wochen arbeiten, sechs Wochen frei – mehr zu Ries’ Job und zur Geschichte des Biergartens, durch den einst die Mauer verlief, hören Sie hier.

Und was läuft sonst noch am Wochenende? Zum Beispiel das „Big Cuba“-Filmfestival im Babylon Kino, das sich noch bis zum 4. August der kubanischen Filmszene widmet. Alternativ feiert der Wasserturm Prenzlauer Berg noch bis Sonntag das „Framed“-Kunstfestival samt Poesie-Ausstellung, Installationen und Konzerten. Wer keine Lust hat auf Stadt, dem habe ich zudem eine Reihe Kurztrips aufgeschrieben, die auch spontan klappen und wenig Planung brauchen – meine Kolleginnen Silvia Passow, Matthias Matern und Annette Kögel haben außerdem Brandenburger Geheimtipp-Badeseen einem Praxischeck unterzogen. So hübsch wie schaurig liegt etwa der wildromantische Grabowsee nördlich von Oranienburg: Dort sollen unsichtbare Kirchenglocken läuten und mysteriöse Jungfrauen am Ufer tanzen. Alle Tipps lesen Sie hier. Oder Sie wählen eine Aktivität aus unserer Checkpoint-Sommer-Bucketlist: Die Tipps der ersten Ferienwoche finden Sie gesammelt unter diesem Link.
So, jetzt aber ab zum Wochenrätsel! Das Lösungswort von letzter Woche war FERIENBEGINN. Viel Spaß!
1. Computer funktionieren! Dank Digitalisierung werden die Anträge auf Einbürgerung in Berlin jetzt …
S) … doppelt so schnell bearbeitet wie zuvor.
P) … drei Mal so schnell bearbeitet wie zuvor.
T) … gleich schnell bearbeitet wie zuvor – aber immerhin nicht langsamer!
2. Ende einer Ära: Die Station „Messe Nord / ICC“ wird umbenannt in …
A) … Messe Nord / Internationales Kongresszentrum.
R) … Messe Nord / ZOB.
I) … Messe Nord / Funkturm.
3. Schock bei Union Berlin:
I) Stadionwurst und Bier werden teurer!
E) Es gibt keine Bratwurst mehr!
U) Das Bier wird auf zwei pro Nase rationiert!
4. Und gleich noch mehr schlechte Nachrichten für Fußballfreunde:
D) Das riesige Fußballtor von der Fanmeile wird doch verschrottet.
W) Der Senat schließt ein weiteres Großturnier in Berlin aus.
L) Diverse Gratis-Fußbälle von der Fanzone lösen sich bei Regen auf.
5. Apropos: Der Fanmeilen-Kunstrasen soll in der Stadt verteilt werden, doch es gibt zu viele Bewerber. Mittes Lösung:
C) Der Rest-Rasen bleibt am 17. Juni.
N) Die Rest-Stücke werden jeweils geviertelt.
E) Der Rest-Rasen wird verlost.
6. It’s a cruel summer! Taylor Swift macht auf ihrer „Eras“-Tour keinen Halt im Berliner Olympiastadion. Warum eigentlich?
H) Swift ist Union-Fan und will nicht beim Rivalen auftreten.
P) Wegen der EM war der Kalender dicht.
F) Der Innenraum des Stadions wäre zu klein für Swifts Bühne.
7. Die Bundesregierung ist jetzt im Olympia-Fieber – und unterstützt eine Bewerbung Deutschlands. Welches Jahr wird angepeilt?
E) 2036
A) 2040
O) 2044
8. Was Paris kann, fällt in Berlin schwer. Die Aktivisten für ein Berliner Flussbad verkünden enttäuscht:
G) „Olympia wird in der Spree wohl nie was.“
R) „Das Interesse des Senats ist deutlich erlahmt.“
M) „Kai Wegner will das Ding lieber in Spandau als in Mitte.“
9. Was macht eigentlich das Vergesellschaftungsrahmengesetz? Die Finanzverwaltung hat immer noch keinen Auftrag für ein Gutachten vergeben. Warum?
I) Für die „inhaltliche Reichweite“ holt die Verwaltung noch die Meinung von Kanzler Scholz (SPD) ein.
A) Für die „inhaltliche Abstimmung“ stehen Rückmeldungen von drei von vier beteiligten Senatsverwaltungen aus.
V) Für den „inhaltlichen Wumms“ schreibt Finanzsenator Evers (CDU) das Gesetz gerade höchstpersönlich.
10. Hiobsbotschaft vom Statistischen Landesamt Berlin-Brandenburg:
D) 2024 gab es die schlechteste Erdbeerernte seit 1997.
R) 2024 war das Jahr des wässrigsten Spargels seit 1983.
T) 2024 gab es die meisten Beschwerden über Kartoffeln seit 2004.
11. Die BVG spendiert ihren Mitarbeitern derweil neue Arbeitskleidung! Welches Stück gehört nicht zur Kollektion?
L) Hoodie
N) Jumpsuit
E) Jogginghose
Alles korrekt erinnert …? Dann notieren Sie jetzt die richtigen Buchstaben in der Reihenfolge der Fragen und senden Sie das Lösungswort an checkpoint@tagesspiegel.de. Einsendeschluss ist Sonntag, 23.59 Uhr. Unter allen Einsenderinnen und Einsendern mit der richtigen Antwort verlosen wir einen limitierten Checkpoint-Jutebeutel. Viel Glück!
Berliner Schnuppen

Mein Wochenende mit

Kevin, unser liebstes Wildschwein in der Rotte, kennt jeden Flecken Land in Berlin und Brandenburg. An dieser Stelle gibt er wöchentlich Ausflugstipps ins Umland.
„Die Deutschmeister sind da! Die Kapelle des k. und k. Infanterieregiments Hoch- und Deutschmeister Nr. 4 aus Wien lädt zum Choriner Musiksommer. Morgen um 15 Uhr repräsentiert die Österreichisch-Ungarische Militärkapelle die Tradition der Militärmusik des ehemaligen Österreich-Ungarn. Es ertönt Wiener Tanzmusik der Brüder Strauss und deren Zeitgenossen sowie bekannte Märsche Alt-Österreichs. Lieder von Robert Stolz sowie Querschnitte aus den Operetten ,Die Fledermaus‘ und ,Im Weißen Rössel‘ werden von der Sopranistin Nadja Plattner vorgespielt. Die Musiker spielen auf Instrumenten, die in der modernen Blasmusik kaum mehr zu hören sind, wie beispielsweise: Es-Trompeten, Drehventilposaunen, Basstrompeten und Helikone. Ein wahres Juwel der Blasmusikszene! Tief in meinen Herzen spüre ich, dass die Welt mehr zu bieten hat, als die tiefen Wälder Brandenburgs. Mit klopfendem Herzen verlasse ich also mein Revier und vorerst auch den Wochenend-Checkpoint und mache mich auf den Weg ins Ungewisse. Machen Sie es gut!“ (von Sophie Rosenfeld)
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Encore
Willkommen im Sommerloch, in der Ferienzeit stellen wir Ihnen jeden Tag ein anderes Berliner Loch vor (im wahrsten Sinn des Wortes). Heute: Wer von der Kantstraße in Charlottenburg aus in die Leibnizstraße abbiegt und auf die S-Bahnbrücke zugeht, kann das heutige Berliner LOCH auf der rechten Seite erspähen: Ein glatter Durchschuss durch den Brückenpfeiler.
Es ist ein Relikt der Schlacht um Berlin im Zweiten Weltkrieg. Im Frühjahr 1945 hatte die Rote Armee die Hauptstadt erobert. Mit der Kapitulation der Wehrmacht in Berlin endete die letzte große Schlacht in Europa und kurz danach der Krieg. Knapp 80 Jahre später sind die Spuren des Krieges noch sichtbar. Weitere Einschusslöcher finden Sie hier.
Die Produktion dieses Newsletters hat Nora Weiler gestemmt. Montagfrüh weckt Sie hier Margarethe Gallersdörfer, den Wochenendcheckpoint übernimmt nächsten Samstag wieder Jessica Gummersbach. Kommen Sie gut ins Wochenende!
Ihre