Queere Menschen noch immer nicht sicher – Queerbeauftragter massiv bedroht

Noch gibt es in Berlin leider immer wieder Anlässe für queere Menschen, sich nicht sicher zu fühlen: Erst am Donnerstagabend kam es in Mitte zu einer queerfeindlichen Attacke, bei der zwei Männer verletzt wurden. Das Berliner Antigewaltprojekt „L-Support“ erklärt, dass sich die Zahl der erfassten Fälle lesbenfeindlicher Gewalt 2023 gegenüber dem vorigen Jahr verdoppelt hat. Der Arbeitskreis „Bekämpfung homophober und transfeindlicher Gewalt“ meldete im vergangenen Jahr einen „extremen Anstieg der Fallzahlen“.  

Auch Berlins Queerbeauftragter Alfonso Pantisano wird derzeit wieder massiv bedroht und steht, wie bereits vor einem Jahr, unter Polizeischutz. Am CSD teilnehmen will er trotzdem: „Viele von Euch fragen mich nun, ob ich morgen zu Hause bleibe oder zum CSD komme. Und da bin ich ganz klar“, schrieb er am Freitag auf Facebook. „Seit meinem Coming-out vor 31 Jahren habe ich mich nie mehr verleugnet. Für nichts und für niemanden. Selbstverständlich werde ich morgen beim Berliner CSD dabei sein. Ich bin nicht der schwule Mann, der ich heute bin, um mich gerade jetzt zu verstecken.“ Am Ende des Tages sei ein Angriff auf ihn „auch ein Angriff gegen unsere Community“.