zum Wochenende haben wir diesen Gruß von Checkpoint-Leser Enno Lenze aus der Ukraine bekommen. Er schreibt: „Ich habe den Checkpoint südwestlich von Saporischschja, am Khakovka Reservoir gelesen, gegenüber vom russisch besetzten Atomkraftwerk. Aber das Wetter war gut und es gab nachher Eis!“

Egal, wo Sie auf der Welt unterwegs sind – nehmen Sie uns mit! An dieser Stelle zeigen wir während der Sommerferien, wo Sie gerade den Checkpoint lesen. Schicken Sie uns ein Foto mit einem Satz zum Urlaubsort an checkpoint@tagesspiegel.de.
Löwen-/Wildschwein-/Wolpertingerjagd hin oder her: Heute wird in der Hauptstadt gefeiert! Ab 12 Uhr zieht die CSD-Parade durch Mitte, Schöneberg und Tiergarten. Vorher werden Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) die Demo gemeinsam mit dem Berliner CSD-Vorstand am Startpunkt an der Leipziger Straße/Ecke Spittelmarkt eröffnen. Anschließend heißt es: Techno, Glitzer und Pride-Party – dieses Jahr sind 72 Wagen angemeldet. Sogar das Bundesinnenministerium (Platz 22), die US-Botschaft (Platz 25), Ikea (Platz 55) und die Technische Universität Berlin (Platz 43) fahren mit. Zum großen Abschlusskonzert am Brandenburger Tor werden Tokio Hotel und Ton Steine Scherben erwartet, außerdem wird es Redebeiträge, etwa von Berlins Queerbeauftragtem Alfonso Pantisano, geben.
Getrübt wird die Feierstimmung von einer bitteren Schlagzeile. Hape Kerkeling hat am Donnerstagabend seinen Abschied von Berlin verkündet, ein Grund: die steigende Queerfeindlichkeit in der Stadt. „Die Atmosphäre ist deutlich homophober geworden, ja“, sagte der Komiker in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“. „Und dementsprechend haben wir uns dafür entschieden, Berlin schweren Herzens zu verlassen und nach Köln zurückzugehen, was wir auch bisher nicht bereut haben.“ Ein weiterer Grund, die CSD-Kundgebungen zu besuchen – und ein Zeichen zu setzen: Wir sind mehr.
Wem auf dem CSD zu viele Menschen herumwuseln – immerhin werden eine halbe Million erwartet –, dem empfiehlt mein Kollege Thomas Wochnik einen Ausflug in die Werkhalle Wiesenburg: Dort zeigen zwölf schwedische Farbforscher gerade ihre abstrakten Werke, heute Abend werden die luftigen Leinwände in drei Konzerten in Resonanz versetzt.
Wer lieber Wochenendlektüre gustiert, wirft einen Blick auf unsere Tagesspiegel Plus-Texte: Da wären zum Beispiel Helena Pionteks Porträt eines 60-jährigen Mannes, der noch nie in einer Beziehung war, aber trotzdem weiter nach der Liebe sucht – oder ein anregendes Interview mit dem Philosophen Michael Cholbi, der über Sinn und Unsinn von Arbeit spricht.
Alternativ gibt es den Tagesspiegel natürlich auch für die Ohren: In den letzten Folgen vor der Sommerpause hat das Team von „Berliner & Pfannkuchen“ unter anderem eine erste Schwarz-Rot-Bilanz gezogen und die verhärteten Fronten der Berliner Verkehrspolitik seziert. Und sollten Sie die letzte „Runde Berlin“ noch nicht gehört haben, sollten Sie das schleunigst nachholen: Die Moderatorin Ruth Moschner war zu Gast.
So, jetzt aber ab zum Wochenrätsel – auf dass Sie trotz Löwenalarm noch klar denken können! Das Lösungswort der letzten Woche lautete: MITTAGSHITZE. Danke fürs Mitmachen!
1. Endlich Ferien! Auch für Berlins Regierung geht es in diesen Wochen in den mehr- und minderverdienten Urlaub. Wohin fährt eigentlich Kai Wegner?
„In den Norden, wo mich keiner kennt“ (K)
„In den Süden und in die Sonne“ (L)
„In die Uckermark natürlich, zu Angie“ (S)
2. Wer in Berlin bleibt, springt zur Abkühlung ins Wasser. Doch wie soll Berlin mit den Freibad-Randalierern umgehen, die die Sommerruhe stören? Der neue CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat da einen Vorschlag:
„Wer mittags im Freibad Menschen angreift, muss abends vor dem Richter sitzen und abgeurteilt werden. Auch am Wochenende.“ (Ö)
„Wer mittags im Freibad Menschen angreift, muss abends die Pommesbude schmeißen.“ (Ä)
„Wer mittags im Freibad Menschen angreift, darf nachmittags nur noch mit Schwimmtier ins Wasser.“ (Ü)
3. Der Kronprinzessinnenweg im Grunewald führt Fußgänger, Radler und Skater autofrei zum Badeausflug an den Wannsee. Pünktlich zu den Sommerferien …
… spendiert der Senat Gratis-Eis am Wegesrand (T)
… führt der Bezirk eine 1-Euro-Maut ein (N)
… wird der Weg wochentags gesperrt (W)
4. Nanu? Die Verkehrsverwaltung hat am Montag weitere fünf Radwege verkündet, die gebaut werden dürfen. Eine Stunde später gab sie aber eine neue Meldung mit komplett anderen Vorhaben heraus. Was war da los?
Die Verwaltung ist in der Zeile verrutscht (E)
Eine Spontandemo hat Manja Schreiner umdenken lassen (A)
Die Pressemitteilung war nur eine Testmeldung (O)
5. Berlin schafft die Rundum-Grün-Ampel am Checkpoint Charlie ab. Die Verkehrsverwaltung erklärt, warum:
Zu viele Rotlichtverstöße der Fußgänger (N)
Zu lange Wartezeiten (N)
Zu viele Rotlichtverstöße durch zu lange Wartezeiten (N)
6. Alle Jahre wieder wird der Rasen vorm Kanzleramt in der prallen Mittagssonne gesprengt. Was sagt das Bezirksamt Mitte dazu?
„Die Bewässerung unserer Grünanlage ist abhängig von den Dienstzeiten der Gärtner:innen.“ (J)
„Die Bewässerung unserer Grünanlage ist abhängig von den Dienstzeiten des Kanzlers.“ (K)
„Die Bewässerung unserer Grünanlage ist abhängig davon, wann sich die Abgeordneten auf der Wiese sonnen wollen.“ (N)
7. Wie geht es eigentlich der Berliner E-Akte? Nun ja, geht so: Mitte hat seinen Amtsmitarbeitern die Nutzung der Software untersagt. Der Grund?
Berlin soll Brandenburg bei der Digitalisierung nicht abhängen (L)
Mittes Uralt-PCs stürzen beim Öffnen der E-Akten ab (E)
Die E-Akten machen zu viel Mehrarbeit (A)
8. Neues aus Neukölln! Womit macht das örtliche Ordnungsamt Schlagzeilen?
Ein Wildschwein hat die Mülleimer am Tempelhofer Feld zerstört (R)
Ein Mann wurde vom Amt dabei erwischt, wie er Sperrmüll in den Wald getragen hat – und musste ihn wieder wegräumen (G)
Die Sonnenallee wird künftig von den Stadträten gefegt (D)
9. Die Vielleicht-Löwin versetzt den Berliner Süden in Aufruhr. Der Kleinmachnower Bürgermeister stellt am Donnerstag klar:
„Das ist genau die Tourismusspritze, auf die Kleinmachnow schon immer gewartet hat.“ (T)
„Notfalls fang’ ich die Katze auch selber!“ (P)
„Es ist nicht unser neues System der Wildschweinbejagung“ (D)
Notieren Sie die richtigen Buchstaben und senden Sie das Lösungswort an checkpoint@tagesspiegel.de. Einsendeschluss ist Sonntag, 23.59 Uhr. Unter allen Einsendungen mit der richtigen Antwort verlosen wir eine original „Checkpott“-Kaffeetasse. Viel Glück!
Mein Wochenende mit

Kevin, unser liebstes Wildschwein in der Rotte, kennt jeden Flecken Land in Berlin und Brandenburg. An dieser Stelle gibt er wöchentlich Ausflugstipps ins Umland.
„Pssssssssssst, schauen Sie jetzt bloß nicht in meine Richtung! Tun Sie einfach so, als hörten Sie mich gar nicht! Zur Info: Jawohl, ich bin das, hier im Gebüsch, Ihr Kevin – Sie kennen mich. Vertrauen Sie mir! Ich handle im Auftrag ihrer Majestät, Chantal der Ersten, edle Sau von Nebenan. Es geht um die nationale Sicherheit. Ich weiß, das kommt jetzt überraschend. Glauben Sie mir, das ist es für mich auch. Wenigstens einen Crashkurs in Agentenkunde hätte man mir ja geben können, bevor man mich in dieses viel zu enge Tarnfell zwängte. Wie auch immer, ich muss Ihnen was sagen. Heimlich! Lassen Sie sich also nichts anmerken! In Potsdam werden einmal im Monat Spionagegeschichten systematisch offengelegt. So auch diesen Sonntag. Stellen Sie sich das mal vor! Da können sich Hinz und Kunz anmelden und einfach so Hintergründe erfahren. Und das vor Ort, bei einem sogenannten ‚Spaziergang‘ – was für eine geschickte Tarnung. Meine Nachforschungen haben ergeben: Treffpunkt ist immer die Agentenbrücke. Ich bitte Sie, gehen Sie dorthin, finden Sie für mich heraus, was da erzählt wird und ob es mich betrifft. Ich muss wissen, ob meine Tarnung noch intakt ist. Bis dahin tauche ich unter. Suchen Sie also nicht nach mir – ich werde Sie schon finden, wenn es so weit ist. Ach ja: dieses Gespräch hat nie stattgefunden. Sie sind ab hier auf sich gestellt, passen Sie also auf sich auf! Ich empfehle mich, mit freundlichen Grunzen.“ (von Thomas Wochnik)
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Trotz Löwenalarm hat Nora Weiler diesen Checkpoint verpackt und verschickt. Am Montag startet Lorenz Maroldt mit Ihnen in die letzte Juliwoche. Passen Sie gut auf sich auf!
