In der zweiten Wochenhälfte steht Berlin eine Hitze bevor, die nach früheren Erfahrungen Menschenleben kosten wird. Die Temperaturprognosen reichen je nach Wetterdienst von 34 bis 39 Grad. Da sind die mittlerweile 180 öffentlichen Trinkbrunnen der Wasserbetriebe nicht nur Luxus. Im Laufe des Jahres sollen noch 50 dazukommen; gängigstes Modell ist der gusseiserne „Kaiserbrunnen“, gefolgt vom schlichten „Botsch-Brunnen“ (beide nach ihren Schöpfern benannt). Selten ist dagegen das auch für Kinder und Rollstuhlfahrer gut erreichbare Modell mit gebogenem Sockel. Wie passt das ins Jahr 2021, in dem beispielsweise an diesem Montag das erste barrierefreie Berliner Frauenhaus eröffnet wurde? Wasserbetriebe-Sprecher Stephan Natz sagt, die rolligeeigneten Brunnen gebe es erst seit 2020, und empfiehlt vorerst, sich mit einem mitgebrachten Gefäß an den nicht barrierefreien Modellen zu bedienen.
Apropos gemeinsame Tränken: Am Anfang der Pandemie bekundete Christian Drosten, in Kneipen seit Jahren nur Flaschenbier zu bestellen, weil Gläser bei Katzenwäsche im Abwaschbecken mit vielleicht nur homöopathisch vorhandenem Spüli „mit Sicherheit das Virus übertragen“ könnten. CP-Anfragen an elf Berliner Kneipen und Restaurants ergaben zwei Rückmeldungen: Im Kaulsdorfer „Gasthaus zum Oberfeld“ hieß es, wer Gläser – ganz gleich, welche – nur durchs Wasser ziehe, hatte schon vor Corona keine Ahnung vom Job und Herr Drosten könne gern mal vorbeikommen zwecks Blicks aufs wahre Gastro-Leben.