Kaum ist Pfingsten vorbei und der Heilige Geist ausgegossen, reist der Regierende Bundesratspräsident zu einer Privataudienz beim Papst (26.5.) – es scheint also alles schlimmer zu sein als gedacht, offenbar hilft nur noch beten. Oder erhofft sich Michael Müller Tipps für den Umgang mit seinen Social-Media-Kanälen? Seine Nonnen wies Franziskus im gerade veröffentlichten „Cor Orans“ jedenfalls an, Twitter und Facebook nur mit „Ernsthaftigkeit und Diskretion“ zu nutzen, „Zeitverschwendung“ ist zu vermeiden. Da machen wir doch lieber schnell weiter und schauen nur noch kurz bei @pontifex_de für unser Tagesmotto vorbei: „Alles, was ihr von anderen erwartet, das tut auch ihnen!“ Oje, das kann ja heiter werden…
Die Empörung aus der Opposition über die Hausbesetzung in Neukölln am Pfingstwochenende war genauso übertrieben wie die Empörung mancher Koalitionspolitiker über die Räumung: Weder brachte die Aktion den Rechtsstaat in Gefahr, noch die Stadt einer Lösung der Wohnungsprobleme näher (mangels Leerstand in großem Maß). Und auch die Hoffnung mancher Linker und Grüner, sich mit verbaler Unterstützung selbst als Aktivisten positionieren zu können, ging angesichts nicht abzuschüttelnder politischer Verantwortung nach hinten los – die Besetzer stellten klar: „Wir wollen eine vollständig andere Wohnungspolitik! Fuck R2G!“ Mehr dazu hier und um kurz nach 8 im Dienstagskommentar bei Radioeins.
Die einen befinden sich auf dem Pfad der Erleuchtung, der BER dagegen (nach eigenen Angaben) auf „kritischen Pfaden“ – zum Beispiel denen durch den Kabelsalat im Terminal.