der Tag beginnt mit einer schlechten Nachricht für Kanzleramtsminister Helge Braun: Angela Merkels wichtigster Mann muss sich in den kommenden sechs Monaten neben der Pandemie-Koordination und seinem fünften Bundestagswahlkampf (Direktkandidat im Wahlkreis Gießen/Vogelsberg) mit dem „Einfluss intraoperativer Tachykardien auf die postoperative Prognose“ herumschlagen – so jedenfalls lautet der herzrasende Titel von Brauns Doktorarbeit, der in Teilen „ein wissenschaftliches Fehlverhalten“ zugrunde liegt, wie seine Heimat-Uni jetzt festgestellt hat. Seinen Titel darf der „Bundesminister für besondere Aufgaben“ (da hat er mal wieder eine) zwar weiterhin führen, allerdings wurde ihm auferlegt, in der Frist eines halben Jahres „detaillierte Einzelnachweise zu früheren Publikationen“ anzufügen.
Und da wir bis zur nächsten Meldung noch etwas Zeit haben, schauen wir ruhig mal kurz in eine solche frühere Publikation des Abgeordneten Helge Braun – nehmen wir seine richtungsweisende Bundestagsrede zur „Anerkennung von Bildungsabschlüssen“ vom 3.12.2009 (Titel: „Niemand soll unter seiner Qualifikation beschäftigt werden“). Braun fordert darin, „die Ergänzungs- und Anpassungsqualifizierungsmaßnahmen in Deutschland auszuweiten, sodass diejenigen, die nicht unmittelbar eine Anerkennung erhalten können, im Wege eines Ergänzungs- und Anpassungsqualifizierungsverfahrens eine Anerkennung erreichen können“. Das klingt geradezu visionär.