Runder Tisch soll Taxi-Streit in Schönefeld beilegenSo haben Berliner Kieze seit der Wende gewähltBerlin ist reicher als gedacht

Heute ist Weltfriedenstag, besser bekannt unter seinem aggressiver klingenden Zweitnamen Antikriegstag. So oder so vielleicht ein Anlass, kurz innezuhalten und zu bedenken, woher man kommt und wohin man will – im Kleinen wie im Großen. Außerdem ist meteorologischer Herbstanfang. Wer wie gestern ohne Jacke loszieht, wird es spätestens beim Warten auf die Bahn spüren.

Berlins finanzielle Lage wird immer melodramatischer, denn jetzt ist noch viel mehr Geld da, als die Verwaltung schon bisher nicht auszugeben vermochte. Laut neuer Prognose der Finanzverwaltung schließt Berlin das laufende Haushaltsjahr mit einem Plus von 716 Millionen Euro ab. Die Mehreinnahmen resultieren z.B. aus zusätzlichen Gewinnen der Wasserbetriebe (Rohstoff wurde im Sommer ja reichlich geliefert), höherer Einnahmen für die Sondernutzung öffentlicher Straßen sowie überplanmäßigen Buß- und Strafgeldern plus Gerichtskosten.

Kollegen aus der Tagesspiegel-Redaktion und unserem Data-Team haben ein geniales Online-Tool gebaut, das zeigt, wie Berliner Kieze seit der Wende gewählt haben. Auf dem lässt sich z.B. klasse studieren, wie rot fast ganz Berlin 1998 war, wie die City bis 2009 immer grüner wurde und wie es in Grunewald und Dahlem auch dann noch kräftig gelb blieb, als einschlägige Spitzenkräfte sich Unfug auf die Sohlen klebten oder sehr selektiv Steuern senkten. Das Tool funktioniert für alle Parteien und Wahlen und sogar für jeden Stimmbezirk.