wie schlimm steht es um die Welt – oder zumindest um Berlin – in der Vorweihnachtszeit? So schlimm: Nicht einmal der Weihnachtsbaum fürs Bundeskanzleramt schaffte es dieses Wochenende problemlos in die Hauptstadt. Er blieb im Brandenburger Matsch stecken und traf verspätet in Berlin ein. Auf landespolitischer Ebene laufen die Vorbereitungen nicht weniger schleppend. Berlins Regierender Kai Wegner (CDU) ist am heutigen Montag nur bei drei Weihnachtsmarkt-Eröffnungen anwesend (Dominik Mai/X). Zum Vergleich: Vorgängerin Franziska Giffey (SPD) hatte 2022 immerhin fünf geschafft.
Kai Wegner muss erstmal Piroggen und Wodka verdauen, bevor er sich Glühwein und Stollen zuwenden kann. Die Berliner CDU-Delegation kehrte nämlich am Sonntag von ihrer Klausurtagung in Warschau zurück.
Sie erreichte Berlin mit zwei Ankündigungen: Erstens will die CDU-Fraktion erneut über eine Bebauung des Tempelhofer Feldes abstimmen lassen, zweitens mehr Hochhäuser in Berlin. Moooment! Haben Sie auch irgendwie ein Déjà-vu? Kein Wunder: Schon Anfang Oktober ließ die CDU die Stadt wissen, „noch in dieser Legislaturperiode“ erneut „darüber abstimmen“ zu lassen. Und einen Plan für mehr Hochhäuser mit dem catchy Slogan „radikal vertikal“ hatte die Fraktion bereits bei ihrer Klausurtagung 2022 in Düsseldorf beschlossen.
Neu war eigentlich nur die Schneeballschlacht, die sich die Abgeordneten Christopher Förster und Alexander Herrmann auf dem höchsten Gebäude der EU, dem Warschauer Varso Tower, lieferten. Einen Gewinner gab’s leider nicht. Der soll erst „auf einem der vielen neuen Berliner Wolkenkratzer abschließend“ ermittelt werden, sagten die dem Checkpoint. Radikal vertikal, Sie wissen schon.
Schwunglose Weihnachtsstimmung ist natürlich nichts gegen den Wohnungsmarkt, auf dem es bekanntlich übel aussieht. Mit einem Weihnachtswunder ist nach Checkpoint-Informationen nicht zu rechnen. Daten vom RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung zeigen, wo in Berlin die Immoscout-Angebotsmieten seit 2009 am stärksten gestiegen sind. Das Tagesspiegel Innovation Lab hat sie ausgewertet. Die Angaben beziehen sich auf kleine räumliche Einheiten von einem Quadratkilometer. Das sind die Gegenden mit den drastischsten Mietsteigerungen:
Platz eins: ein Neuköllner Quadratkilometer rund um den Herrfurthplatz nahe des Tempelhofer Feldes. Hier stiegen die durchschnittlichen Angebotsmieten von 5,62 Euro 2009 auf 17,53 Euro in 2023 – also um schlappe 210 Prozent.
Auch in Rixdorf ist Musike: Rund um Richardplatz, Sonnenallee und Kanal stiegen die Mieten am zweitstärksten von 5,39 Euro auf 16,01 Euro – immerhin „nur“ 200 Prozent Steigerung. Platz drei: Rund um Jüdisches Museum, Blücherstraße und südliche Friedrichstraße in Kreuzberg stiegen die Mieten um 195 Prozent.
Die Gegenden mit den moderatesten Steigerungen liegen – wenig überraschend – am Stadtrand. Der einzige Quadratkilometer Berlin, in dem die Angebotsmieten gefallen sind, ist fast schon Brandenburg. In Wilhelmshagen, nordöstlich von Neu-Venedig, fiel der Durchschnittswert von 10,35 auf 7,70 Euro. Die geringste prozentuale Steigerung verzeichnet die Gegend westlich der Neuen Wiesen in Köpenick (von 6,54 auf 6,83 Euro). Platz drei liegt rund um die Kreuzung Bitterfelder Straße / Märkische Allee in Marzahn. Hier stiegen die Mieten um sieben Prozent.
Berücksichtigt sind in der Auswertung nur Quadratkilometer, in denen es ausreichend Wohnungsangebote gab. Außerdem haben die RWI-Forscher die Angebotsmieten statistisch verwertbar gemacht, indem sie Faktoren wie Baujahr, Balkone und mehr eingerechnet haben. Hier geht’s zur deutschlandweiten Analyse.
Berliner Schnuppen
Telegramm
Glatteis droht derzeit nicht nur auf Berlins Straßen (der Wetterdienst warnt). Auch Sahra Wagenknecht hat sich womöglich auf solches begeben – mit der Wahl ihres Bankiers. Spenden für die Wagenknecht-Parteigründung gehen auf ein Konto bei der Volksbank Pirna, wo auch ein Ableger des russischen Propagandamediums RT ein Konto hat. Der Bank-Chef sieht die Russland-Sanktionen kritisch und pflegt nach eigenen Angaben intensive Kontakte nach Russland. Hier geht’s zur ganzen Recherche.
Wagenknecht war dieses Wochenende zudem die bekannteste Rednerin auf der Friedensdemo gegen Krieg, zu der 10.000 Menschen kamen. Der Musiker Pablo Miró verglich dort die Bombardierung Gazas mit dem Holocaust.
Die CDU ist dafür, die Stadt dagegen: Knapp zwei Drittel der Menschen in Berlin sind gegen eine Olympia-Bewerbung Berlins. Das geht aus einer exklusiven Civey-Befragung im Auftrag des Tagesspiegels hervor. Hier können Sie mehr dazu lesen.
DJ gesucht: Die Polizei stellte in Lichtenberg eine Fritz!Box 7362 von 1&1 sicher, ein Mischpult von Hercules und ein Notebook von Medium. Eigentümer: leider unbekannt, Beruf: wahrscheinlich DJ (Checkpoint-Prognose). Abgeholt werden können die Sachen – mit Eigentumsnachweis und gültigem Perso – auf dem Abschnitt 34 in der Nöldnerstraße 35. Ob sich die Beamten bis dahin selbst hinters Pult stellen, geht aus dem Amtsblatt (Seite 4672) nicht hervor.
Nehmt und fahndet nach meinem Leib: Nicht per Rasterfahndung, aber immerhin mit Bild und Pressemitteilung sucht die Berliner Polizei nach einer Hostienschale aus 800er-Silber mit eingravierter Inschrift aus dem Matthäus-Evangelium – Fotos hier. Nach dem rechtmäßigen Besitzer wird bundesweit gesucht. Sachdienliche Hinweise bitte an das Fachkommissariat für Kunstdelikte: lka444@polizei.berlin.de.
Union Berlin hat einen neuen Trainer: Nenad Bjelica. Er folgt auf den freigestellten Urs Fischer. Bjelica sieht sich als „ein Soldat des Vereins“. Mehr dazu hier.
Und Berlin hat eine neue Landesbeauftragte für Naturschutz und Landschaftspflege: Prof. Dr. Aletta Bonn. Zu ihrem Antritt hat sie dem Checkpoint ihren Berliner Lieblingsort verraten: der Gosener Graben in Köpenick. Außerdem mag sie die Seen und den Botanischen Garten. Wenn’s mal nicht für einen Ausflug reicht, tun’s auch „die Baumalleen auf dem Weg zur Arbeit“, „die Rufe der Mauersegler“ oder auch „die Blühwiesen an den Wegrändern“.
Der Berliner Senat äußert „erhebliche Kritik“ an der Cannabis-Legalisierung. Das geht aus einer Antwort auf eine Anfrage der CDU-Abgeordneten Dennis Haustein und Christian Zander hervor. Zwar sei man für Entkriminalisierung und Entstigmatisierung Konsumierender. Aber der Senat befürchtet Mehrarbeit. Die Aufgaben der Bundesländer im Fall einer Legalisierung seien „nur mit einem erheblichen personellen Aufwand zu bewältigen“, zudem sei „eine Entlastung der Justiz (…) durch die beabsichtigte Neuregelung (…) nicht zu erwarten.“
Damit hält Berlin an den Bedenken des Bundesrats fest, der bereits im September heftige Kritik an dem Legalisierungs-Gesetzesentwurf geäußert hatte. Der Bund hatte die Kritik Anfang Oktober zurückgewiesen („Die Bundesregierung teilt die Bedenken des Bundesrates zum Vollzugsaufwand nicht“). Scheinbar gibt’s weiterhin Gesprächsbedarf.
Zum Schluss gute Nachrichten: Die Schüler haben Großes vor. Meine Kollegin Carla Siepmann hat mit dem neuen Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz gesprochen: Florian Fabricius, 18, aus Hessen. Er verspricht „konstruktive Gespräche“ mit den Entscheidern im Bildungssystem. Aber es sei auch wichtig, „den Mut zu haben, mal auf den Tisch zu hauen“. Denn: „Schüler sind ein Frühwarnsystem für das, was Politiker dann auch irgendwann feststellen.“ Das ganze Interview erscheint morgen auf tagesspiegel.de.
Ganz zum Schluss schlechte Nachrichten: Helene Fischer kommt 2026 nach Berlin! Ob die schlechte Nachricht ist, dass sie kommt, oder dass sie erst 2026 kommt, dürfen Sie selbst entscheiden.
Zitat
„Es gibt den Antisemitismus in Deutschland. Ob er von Steffi aus Berlin, von Heinrich aus Halle oder von Mohammed aus Essen kommt, ist dabei egal.“
Pianist Igor Levit im Tagesspiegel-Interview
Stadtleben
Essen & Trinken – Sie kennen jedes Restaurantfenster und jede bekannte Bar der Hauptstadt? Dann wird es Zeit, die verborgenen Edellokale und Bars zu entdecken! So manch schicke Einkehr bleibt in Berlin lieber im Untergrund: Da wäre etwa die Bar Tausend (Schiffbauerdamm 11), deren kleine Eisentür unter der S-Bahnbrücke Friedrichstraße zwischen Graffiti und Dreck gern übersehen wird. Oder The Duc Ngos 893 Ryōtei, das sich mit seiner verspiegelten, beschmierten Fassade in einer heruntergekommenen Platte als Bauleiche tarnt. Alle meine Tipps für Berlins versteckte Gastro finden Sie hier (T+).
Berlinbesuch – Die klassischen Weihnachtsmärkte sind Ihnen zu abgedroschen? Dann ab nach Schöneberg! Unter der Hochbahnbrücke Nollendorfplatz startet heute der queere Weihnachtsmarkt „Christmas Avenue“, der allerhand bunte, frivole und spaßige Geschenke anbietet – und Baumstriezel und Langosz schmecken bei Dragqueen-Unterhaltung noch besser. Ab 18 Uhr feiert der Markt seine diesjährige Eröffnung, erwartet werden u.a. Kai Wegner und Kevin Kühnert. Die „Avenue“ ist bis zum 23.12. zu besuchen. Weitere alternative Weihnachtsmärkte hat meine Kollegin Cristina Plett hier gesammelt (T+).
Geschenk – Keine Idee für die Schwiegermutter? Schals gehen immer! Besonders eigens designte: Die Schalfabrik druckt eigene Motive auf Seidentücher. Mit einem exklusiven Berlin-Design der Manufaktur können Lokalpatrioten sogar die Hauptstadt um den Hals tragen: Dom, Fernsehturm, Brandenburger Tor, Oberbaumbrücke und eine U-Bahn finden sich auf dem blau-weißen Stoff. Ein Berlin-Tuch (Motiv unter diesem Link unter dem Stichwort „Berlin“) ist für rund 120 Euro zu haben – oder für umme beim Checkpoint: Wir verlosen einen XXL-Berlin-Schal. Einen Adventskalender mit gleichem Motiv gibt’s auch noch obendrauf – wer möchte?
Plätze sichern – Der Verein „Querstadtein“ führt dahin, wo zu oft weggeguckt wird. Die Organisation hat sich auf alternative Stadtführungen spezialisiert: Ehemalige Obdachlose zeigen ihre alten Schlafplätze und erzählen, wie sie sich aus der Sucht gekämpft haben; Geflüchtete führen durch die Neuköllner Straßen, die seit 2015 ihr neues Zuhause sind. Ziel der Führungen ist es, Vorurteile und Berührungsängste abzubauen. Plätze reservieren Sie für 13 Euro, für alle Touren sind auch Geschenkgutscheine zu haben.
Grübelstoff – Noch 28 Tage bis Weihnachten! Höchste Zeit, an Geschenke zu denken. Praktisch, wenn man fürs Besorgen nicht einmal in die Stadt muss, sondern nur an den Computer: Erlebnisgeschenke sind eh die besten. Grund, zu grübeln: Auf welche Berliner Veranstaltung 2024 freuen Sie sich am meisten? Welcher Künstler kommt endlich in die Hauptstadt? Und schwenken Sie gedanklich schon die Fähnchen für die Fußball-EM?
Kiekste
Der Herbst kann geradezu futuristisch schön sein in Berlin, hier ein fotografischer Beweis von Checkpoint-Leser Udo Barske, aufgenommen auf dem Dach des Futuriums in Mitte. Vielen Dank! Ob idyllisch, bezaubernd oder schräg, wir freuen uns auf Ihre Berlin-Bilder: checkpoint@tagesspiegel.de.
>Berlin heute
Verkehr – Landsberger Allee (Alt-Hohenschönhausen): Stadtauswärts ist die Fahrbahn zwischen Schalkauer Straße und Ferdinand-Schultze-Straße auf zwei Fahrstreifen verengt (bis Mitte Dezember).
Frankfurter Allee (Friedrichshain): Im Rahmen von zwei Tagesbaustellen werden auf der Frankfurter Allee stadtauswärts Reparaturarbeiten durchgeführt: Zwischen Frankfurter Tor und Niederbarnimstraße sowie Finowstraße und Weichselstraße ist daher der linke Fahrstreifen gesperrt (bis 18 Uhr).
Schönhauser Allee (Prenzlauer Berg): Zwischen Kopenhagener Straße und Gleimstraße steht stadteinwärts nur ein Fahrstreifen zur Verfügung (bis Dienstagabend).
Nahverkehr – S45, S46, S47, S8 und S9: In der Nacht (22-1.30 Uhr) ist zwischen Schöneweide und Plänterwald, sowie zwischen Plänterwald und Treptower Park ein Pendelverkehr im 10-Minutentakt eingerichtet. Fahrgäste beachten bitte die weitergehenden Einschränkungen auf dem südöstlichen S-Bahnast.
S75: In den folgenden Nächten bis 30.11./1.12.2023, jeweils 22-1.30 Uhr, ist der Streckenabschnitt zwischen Wartenberg und Springpfuhl unterbrochen. Es fahren Busse als Ersatz.
Regionalverkehr – RB22: In der Nacht von 20.30-5.30 kommt es zu diversen Ausfällen und Fahrplanänderungen rund um den Flughafen BER. Nähere Informationen finden Sie hier.
Demonstrationen – Bitte beachten Sie, dass es generell zu kurzfristigen Absagen oder Verboten kommen kann. Heute sind 19 Demos angemeldet (Stand: 26.11., 14 Uhr), u.a. „Make Jews Count: Aufmerksamkeit für die Frauen generieren, die im Zuge des 7. Oktobers in Israel vergewaltigt wurden. Protest gegen UN Women, eine Organisation, die zu diesen Vorfällen bis jetzt geschwiegen hat“: 50 Personen, „Jüdische Studierendenunion Deutschland“, Anklamer Straße (11-12 Uhr)
„72h Versammlung – Gemeinsam Zukunft gestalten und die Gefahr von der Demokratie abwenden“: 40 Menschen, „Kunstwerk Menschheit e.V.“, vor dem Bundeskanzleramt (8.30-23.59 Uhr)
„Solidarität mit den Bürgerprotesten im Iran. Stoppt Hinrichtungen im Iran“: 30 Teilnehmende, „Exiliranische Gesellschaft“, vor dem Paul-Löbe-Haus (10-17 Uhr)
„Mahnwache am Kanzleramt für die sofortige Abschaltung aller Atomanlagen“: 20 Menschen, „Mahnwache am Kanzleramt“, vor dem Bundeskanzleramt (18-19 Uhr)
„Mahnwache für alle Opfer des Israel-Palästina Kriegs. Stille Versammlung für einen Waffenstillstand“: 10 Personen, vor dem Bundeskanzleramt (12.30-14 Uhr)
Gericht – Einem Lehrer wird der Prozess wegen Volksverhetzung gemacht. Der 62-Jährige habe während der Corona-Pandemie im Internet ein Video mit einem Standbild eines Konzentrationslagers veröffentlicht, in das mittels Bildbearbeitung der Text „Impfen macht frei“ eingefügt worden war. In einem weiteren Video habe er die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung mit dem Holocaust verglichen (10.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 671).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – „Happy Schnapszahl, Frl. D. Strahlen und Glitzer schickt der JO mit den Geburtstagswünschen für ein glückliches Jahr. Jetzt und in diesen Tagen erst recht!“ / Joanna Eichhorn (31), Schauspielerin, bekannt als „Billie“ aus der Kinderserie „Schloss Einstein“ / Julia Grimpe (54), Schauspielerin, Engagement u.a. an der Schaubühne und dem Renaissance-Theater / „Liebe Hedwig (Unternehmerin), zu deinem Geburtstag will ich dir nicht nur meine allerherzlichsten Glückwünsche senden, sondern auch sagen, dass du die allerbeste Frisurenmacherin bist, die es überhaupt gibt! Ohne dich wäre nicht nur ich nicht der zufriedene Kopf, der ich bin. Hoch sollst du leben. Von Herzen, Astrid“ / Ulrike Sommer (66), Journalistin, Autorin und Politikerin (bis 2012 Beisitzerin im Landesvorstand der Berliner SPD)
Nachträglich: „Liebe Jody, lieber Christoph, herzlichen Glückwunsch und alles Glück der Welt zur Geburt der kleinen Ella am 23.11.23 (definitiv ein Glückskind)! Gute Erholung und wunderbare erste Kennenlerntage wünschen euch Tante Anna & Jessi“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Dr. Ing. Bodo Contag, * 8. März 1932, Professor em. / Ismail Ibrahim Khalaf Al-Dulaimi, * 1. Juni 1938 / Helmut Kienzler, * 27. September 1940, Architekt / Prof. Dr. Hartmut Rühl, * 25. März 1938
Stolperstein – Dr. Johannes Kreiselmaier lebte in der Goethestraße 3 in Schlachtensee. Er betrieb eine Arztpraxis in Zehlendorf. Zu Beginn des 2. Weltkrieges wurde er als Militärarzt eingesetzt und leitete u.a. ein Lazarett in Charlottenburg. Ab 1943 stellte er der Widerstandsgruppe um Jacob und Saefkow Praxis, Geld und Arbeit zur Verfügung. Im Juli 1944 wurde er verhaftet und wenig später zum Tode verurteilt – heute vor 79 Jahren richteten ihn die Nazis im Zuchthaus Brandenburg-Görden hin.
Encore
Wer hat an der Uhr gedreht? Unter den Linden offenbar niemand. Dort zeigen einige Uhren, zum Beispiel die vorm Café Einstein, weiterhin Sommerzeit an. Das berichtet Leser Hinrich Hagemeyer. Wir wünschen uns den Sommer ja auch zurück, aber vielleicht könnte doch mal jemand …?
Gegen die Uhr gearbeitet haben für diesen Newsletter Thomas Lippold, Anna Thewalt und Helena Wittlich (Recherche), das Stadtleben hat Lotte Buschenhagen eingetaktet und ihren Wecker gehört hat Kathrin Maurer (Produktion). Morgen berichtet hier Robert Ide, wie Berlin so tickt.
Ihre Nina Breher