Wir legen heute früh erstmal kurz unser Ohr auf die Gleise der U-Bahn, und was hören wir da? Sich fünf Minuten Zeit nehmen bekommt in Berlin bald eine neue Bedeutung: Die BVG verlängert den Takt etlicher Linien auf genau diese Spanne. Ziel der Operation: Der wegen Fahrzeugmangels zuletzt völlig verrutschte Fahrplan soll wieder einigermaßen zuverlässig sein (wichtig vor allem für Umsteiger). Auf manchen Strecken (U5, U8) muss nur 15 bis 30 Sekunden länger als bisher gewartet werden (jedenfalls theoretisch), auf anderen könnte es eine Minute länger sein - oder auch mehr. Vorteil für die BVG: Sie
braucht weniger Wagen. Der Planungsvorlauf ist allerdings gewaltig, vor dem Frühjahr wird das wohl nichts. Die konkreten Pläne sollen aber schon bald verkündet werden. Die Streckung ist übrigens optimierbar: Bei Einführung des 24-Stunden-Takts kommt den ganzen Tag über kein Zug mehr zu spät.
Und noch etwas wird anders bei der BVG: Das quietschende Unternehmen bekommt endlich einen Betriebsvorstand (ist anderswo längst üblich) - der ist dann hauptamtlich zuständig, wenn irgendwo eine Schraube locker ist (das war bisher Chefsache von Sigrid Nikutta – oh, stopp, sorry, das ist missverständlich… Sie musste sich um alles selbst kümmern). Und hier gleich der neueste Beitrag der BVG zum Betriebsstörungsbingo, gestern gehört von CP-Leser Robert Czech: „Aufgrund von Bahnmangel, Zugschäden und anderen Vorkommnissen kommt es auf der U6 zu Verspätungen“.
Wir bleiben beim Thema Verkehr und kommen – nein, noch nicht zu den Grünen, sondern erst kurz zur Bahn: Als gestern früh der ICE 903 aus Hamburg auf offener Strecke stehen blieb und der Zugführer aus der Zettelbox den Begriff „Signalstörung“ zog, gähnten fast alle zugleich „Bingo“.