in der Redaktion haben wir ein geflügeltes Wort für potenzielle Berliner Großlagen: Wir sagen: „Wenn der Fernsehturm umfällt…“ Gestern Abend ist etwas passiert, das diesem Horror-Szenario nahekommt. Nicht in Berlin, aber in unserer Partnerstadt Paris. Nicht der Eiffelturm, aber die ebenfalls weltberühmte gotische Kathedrale Notre-Dame brannte – und der über 90 Meter hohe spitze Mittelturm, der unzählige Postkarten und Urlaubsbilder schmückt, stürzte ein. Die Bilder sind surreal. Doch während ein Teil des Alten Europas zerstört wurde und BBC, CNN und andere live berichteten, zeigte die ARD zunächst eine Tierdoku (Duell der Tiger) und das ZDF den „Fernsehfilm der Woche“. Was das Feuer ausgelöst hat, ist noch unklar. Möglicherweise waren es Renovierungsarbeiten. Tausende Pariser schauten fassungslos zu, wie die Feuerwehr zunächst kaum etwas gegen die Flammen ausrichten konnte. Um kurz nach 23 Uhr die Erleichterung: eine vollständige Zerstörung sei nicht zu befürchten. Doch auch am frühen Morgen war das Feuer noch nicht vollständig gelöscht.
Damit kommen wir nach Berlin.Hier gab es gestern wieder mal kein Durchkommen. Zur Sperrung des Flughafen-Tunnels auf der A111 seit dem Morgen kam am Nachmittag noch die der Oberbaumbrücke hinzu. Die wurde jedoch nicht von Bauarbeitern blockiert, sondern von rund 300 Klima-Aktivisten – und das an einem Montag. Die Forderung der Initiative „Extinction Rebellion“: CO2-Neutralität bis 2025. Die Bundesregierung solle den Klimanotstand ausrufen, um „die Wirtschaft auf schnellstem Wege klimafreundlich umzubauen“.