bei der Flughafeneröffnung vor einem Jahr hatte Bundesauspuffminister Andi Scheuer verkündet:
„Die Zeit der Jokes über den BER muss jetzt zu Ende sein.“
Tatsächlich gibt’s seitdem nichts mehr zu lachen, jedenfalls nicht für die Passagiere. In Berlin ist es schon eine Meldung wert, wenn der BER den internationalen Medien mal keine Meldung wert ist, und das sieht dann so aus:
„Schlangen am BER, aber kein Chaos“ (Berliner Zeitung)
„Chaos am BER bleibt aus“ (Morgenpost)
„Lange Schlangen und weniger Probleme“ (B.Z.)
„Chaos am Flughafen bleibt aus“ (Tagesspiegel)
Mit anderen Worten: Es herrscht nur der ganz normale Wahnsinn. Eine Liste neuer, ausgewählter Wochenendpannen finden sie heute in der Checkpoint-Vollversion (zur Anmeldung für den kostenlosen Probemonat geht’s hier).
Zum Trost schreibt unsere USA-Korrespondentin Juliane Schäuble: „Na, immerhin etwas: Ab Mai 2022 gibt es wieder einen täglichen Direktflug von Berlin nach Washington.“ Die Reaktion ihres Kollegen Karl Doems vom Redaktionsnetzwerk Deutschland: „Aber man muss spätestens im April am BER sein.“
Ok, auch an den Flughäfen anderer Städte geht mal was schief – dafür funktioniert dort aber zumeist der Rest der Stadt leidlich. Ja, Berlin bleibt anders, da hat der Senat schon recht (auch wenn er es ganz anders gemeint hat): Unsere Stadt funktioniert eben einfach nicht richtig, und das schon seit Jahren. Auch Kollegen aus anderen Städten stellen das immer wieder aufs Neue fest:
Benedict Neff (NZZ) fand Berlin „ein bisschen wie Afrika“ – er flüchtete zurück nach Zürich.
Jan Fleischhauer (Focus) wähnte sich „in Venezuela" – ihn zog es weiter nach München.
Marcus Weingärtner von der Berliner Zeitung fühlt sich nach einer Landung in der „BER-Hölle“ jetzt hier „wie in Kalkutta“ – mal sehen, wohin es ihn verschlägt, vielleicht in seine Heimatstadt Stuttgart.
Ein Letztes für heute zum BER: Mit nur einem Jahr Verspätung steigt am 23.