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Podcast: Lohnt sich die EM für Berlin? Checkpoint-Tippspiel Wochenrätsel Fußballfreie Tipps fürs Wochenende

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selbst hartnäckigste Fußball-Verweigerer (mich eingeschlossen) können es nicht mehr leugnen: Die Fußball-EM hat die Stadt fest im Griff. Ausgehtipps für Enthusiasten und Entnervte gibt es wie gewohnt weiter unten – außerdem natürlich das Checkpoint-Wochenrätsel, bei dem Sie einen exklusiven Checkpoint-Jutebeutel gewinnen können. Willkommen im Wochenende!

Zunächst ein kritischer Blick auf Olympiastadion und Fanmeile: Rund 83,7 Millionen Euro lässt sich Berlin die sechs Spiele und das vierwöchige Fußballfest kosten. Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) spricht optimistisch von einer „Stadtrendite“ in Höhe von 600 Millionen Euro. Es ist eine Millionenwette, die das Land mit dieser EM eingeht. Wird diese Wette am Ende aufgehen? Was meinen Sie?

Lohnt sich die Fußball-EM für Berlin?

„Wir scheuen keine Mühe, unseren Gastgeberpflichten nachzukommen“, sagt Moritz van Dülmen, Geschäftsführer der landeseigenen Kulturprojekte GmbH. Das Unternehmen ist für Organisation und Programm der Fanzone vor Reichstag und Brandenburger Tor verantwortlich. Vergleicht man die Kosten für Berlins Fanzone mit denen anderer Host-Citys, fällt auf: Berlin steht mit rund 24 Millionen Euro deutlich an der Spitze. Gut investiertes Geld, sagt van Dülmen: „Wenn ich das umrechne auf über zwei Millionen Leute, kostet das pro Person zehn Euro. Für ein kostenloses Festival, einen ganzen Monat lang.“

Was bei Planung und Finanzierung der EM in Berlin gut und weniger gut gelaufen ist, wie sich die Berliner Polizei auf vier Wochen Ausnahmezustand vorbereitet hat, und ob wir für das Geld die bestmögliche EM bekommen, darüber sprechen Anke Myrrhe und Lorenz Maroldt in der aktuellen Folge des Checkpoint-Podcasts.

Mein Wochenende mit

Durchgecheckt

Kevin, unser liebstes Wildschwein in der Rotte, kennt jeden Flecken Land in Berlin und Brandenburg. An dieser Stelle gibt er wöchentlich Ausflugstipps ins Umland.

„Des Deutschen liebstes Haustier ist das Haus-Schwein, meine ich. Nicht umsonst wird die domestizierte Form des Wildschweins mit der Vorsilbe ‚Haus‘ geschmückt. Sicherlich vertritt nicht jeder meine Meinung. Einer von ihnen ist beispielsweise Brandenburgs Ehrenbürger Vicco von Bülow alias Loriot. Für ihn scheint ein Leben ohne Mops zwar möglich, aber komplett sinnlos. Auf einer Spurensuche durch seine Heimatstadt Brandenburg an der Havel können Sie den von ihm entdeckten Waldmöpsen nachgehen. Jene wurden in Erinnerung an den großen Humoristen ausgewildert. Wer sein Fernrohr zu Hause lassen möchte, seine Spürnase als ausbaufähig einstuft und sowieso anderen gern blindlings vertraut, der findet sich morgen oder jeden anderen Sonntag bis September um 14.30 Uhr am Neustädtischer Markt 3 zusammen. Stadtführer begleiten Sie zu den possierlichen Tierchen und erzählen nebenbei Interessantes zum Wirken Loriots in der Havelstadt. Ich empfehle mich mit freundlichen Grunzen.“ (von Sophie Rosenfeld)

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Encore

Ganz zum Schluss schalten wir nochmal kurz zum Sport und widmen uns einem Thema, das im großen EM-Trubel eher wenig Beachtung findet: Queerness im Profifußball. Tatsächlich gibt es im deutschen Männerfußball keinen aktiven, offen schwul lebenden, Fußballer. Warum das so ist? Darüber sprechen am Montag in der Landesvertretung Baden-Württemberg u.a. der (noch) verlobte VFB-Chef Alexander Wehrle (heiratet im August seinen Mann nach 25 Jahren) und Julia Monro vom LSVD. Die Schnauze bringt Dragqueen Jurassia Parka ein, sie moderiert die Runde. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung unter diesem Link (bis Montag 14 Uhr) notwendig.

An diesem Checkpoint tatkräftig mitgewirkt haben Nora Weiler, Ann-Kathrin Hipp und Felix Hackenbruch. Am Montag startet Lorenz Maroldt mit Ihnen in die neue Woche. Machen Sie sich ein schönes Wochenende!

Ihre Jessica Gummersbach