es ist eine Zäsur in der bundesdeutschen Geschichte: Im Deutschen Bundestag kam gestern erstmals eine Mehrheit nur mithilfe der AfD zustande. Die teils rechtsextreme Partei stimmte genau wie die FDP dem von CDU-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz eingebrachten Antrag für eine Verschärfung der Asyl- und Migrationspolitik zu. Darin fordert die Union unter anderem ein „faktisches Einreiseverbot für Personen, die keine gültigen Einreisedokumente besitzen“ sowie alle ausreisepflichtigen Menschen in Haft zu nehmen. Viele Experten halten diese Vorschläge für europarechts- und verfassungswidrig.
Die Bundestagsabgeordnete und ehemalige Vorsitzende der Berliner CDU, Monika Grütters, blieb der Abstimmung fern und zeigte sich gestern Abend schockiert. „Ich ertrage diese Nähe zur AfD nicht“, sagte sie dem Tagesspiegel nach der historischen Abstimmung. „Für mich ist eine rote Linie überschritten.“ Insgesamt nahmen acht Unionsabgeordnete nicht an der Abstimmung teil. Neben Grütters auch der Berliner CDU-Abgeordnete Thomas Heilmann. Beide treten bei der Wahl am 23. Februar nicht erneut an.
Auch im Berliner Abgeordnetenhaus wird die gemeinsame Abstimmung von CDU, AfD und FDP heute die Debatten prägen. In der „Aktuellen Stunde“ diskutieren die Abgeordneten auf Antrag der Linksfraktion zum Thema „80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz: Die Brandmauer gegen Faschismus und Rechtsextremismus darf nicht fallen“.
Berlins SPD-Chefin Nicola Böcker-Giannini fand bereits gestern deutlich Worte Richtung ihres Koalitionspartners. „Dieser Merz-Bruch der CDU ist ein dunkler Tag der Demokratie in Deutschland“, sagte Böcker-Giannini dem Checkpoint. Wenn es Kai Wegner ernst meine mit der Abgrenzung zur AfD, „muss er seinen Parteichef und Kanzlerkandidaten nun deutlich zur Vernunft rufen“.
Kai Wegner reagierte auf eine Anfrage des Checkpoints gestern Abend nicht. Spätestens heute im Parlament wird er Stellung beziehen müssen. Noch 24 Tage bis zur Bundestagswahl.
Die Migrationspolitik bleibt auch im Land Berlin umstritten: Die schwarz-rote Koalition plant, die Geflüchtetenunterkunft auf dem Tempelhofer Feld deutlich zu erweitern. Bereits jetzt leben in den Hangars des ehemaligen Flughafen-Gebäudes sowie in den umliegenden Containern mehr als 2000 Menschen. Nun sollen noch einmal neun dreistöckige Container für rund 1000 Menschenhinzukommen, wie aus einer Anfrage der Grünen-Abgeordneten Jian Omar und Julian Schwarze an die Sozialverwaltung hervorgeht.
„Der Senat scheint aus den Zuständen in der Großunterkunft Tegel nichts gelernt zu haben“, sagt der Grünen-Abgeordnete Omar meiner Kollegin Anna Thewalt mit Blick auf Missstände in der Großunterkunft, in der aktuell knapp 4000 Menschen untergebracht sind. Berlin drohe „ein zweites Tegel“, so Omar. Alle Details zu dem Vorhaben können Sie hier nachlesen (T+).
Der Plumpsack geht um im Abgeordnetenhaus: Der Fraktionswechsel des Ex-Linken-Politikers Sebastian Schlüsselburg zur SPD löst ungeahnt viel Bewegung im Parlament aus. Weil die SPD nun einen Platz mehr und die Linke einen weniger hat, verändert sich auch die Berechnungsgrundlage für die Sitzverteilung in den Fach-Ausschüssen. Allein die Linke würde Sitze in drei Ausschüssen verlieren.
Glück im Unglück für die Partei: Die CDU würde zwar zwei Sitze gewinnen, aber ausgerechnet im Innenausschuss einen an die SPD abgegeben müssen. Um das zu verhindern, wollen CDU, SPD und Linke nach Checkpoint-Informationen nun die Gesamtanzahl der Mitglieder in den betroffenen Ausschüssen erhöhen, sodass keine Fraktion einen Sitz an irgendjemanden verliert. Grüne und AfD sind von den Änderungen ohnehin nicht betroffen.
Apropos Schlüsselburg: Der hat sich auf der Fraktionsklausur in Dresden am vergangenen Wochenende prächtig eingelebt in seiner neuen SPD-WG, sang Arbeiterlieder mit den Genossen, hielt viele und lange Wortbeiträge zu allen möglichen Themen und ist schon jetzt einer der umtriebigsten Berliner Sozialdemokraten auf Social Media.
All das hat im Wortsinn aber auch seinen Preis: Alle Parteien verlangen von ihren Abgeordneten sogenannte Mandatsbeiträge. Bei der SPD liegen sie zurzeit bei 450 Euro im Monat. Allerdings scheint auch die Linke nicht auf den Mandatsbeitrag von Schlüsselburg verzichten zu wollen – trotz Partei- und Fraktionsaustritt.
Derzeit läuft nach Checkpoint-Informationen beim Landesverband dazu eine rechtliche Prüfung. Sollte diese im Sinne der Linkspartei ausfallen, könnte es teuer werden für Schlüsselburg. Die Abgabe bei den Linken beträgt 15 Prozent der Abgeordnetendiät, das entspricht rund 1150 Euro.
Na, erinnern Sie sich noch an das sogenannte „Bündnis für Wohnungsneubau und bezahlbares Wohnen“? Falls nicht, ist es nicht Ihre Schuld: Die letzte Sitzung des Bündnisses fand am 30. September 2024 statt. Damals kündigte der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) eine Überarbeitung des Bündnisses an.
Diese dauere immer noch an, heißt es nun aus der Senatskanzlei auf Checkpoint-Anfrage. Immerhin: „Die nächste Bündnissitzung wird noch in der ersten Jahreshälfte 2025 stattfinden, in diesem Rahmen soll dann die neue Bündnisvereinbarung gemeinsam verabschiedet werden.“
Gretchenfrage: Darf Vonovia Teil des Bündnisses bleiben? Deutschlands größtes Wohnungsunternehmen hatte im vergangenen Sommer sein Bündnis-Versprechen, Mietsteigerungen auf maximal elf Prozent zu begrenzen, gebrochen.
Bausenator Christian Gaebler (SPD) deutete am Wochenende an, dass es eher ohne Vonovia weitergeht. Es laufe auf eine „Verbände-Bündnis“ hinaus, sagte Gaebler auf der Fraktionsklausur seiner Partei. Der SPD-Politiker war ohnehin nicht gut auf Vonovia zu sprechen, weil deren Vorstandsvorsitzender Rolf Buch weniger Tage zuvor den Berliner Mietspiegel als „getürkt“ bezeichnete.
Buch solle „sich vielleicht darum kümmern, was sein Unternehmen manchmal so für merkwürdige Dinge macht“, grummelte Gaebler und gab dem Vonovia-Chef gleich noch einen Sprachtipp: Das Wort „getürkt“ sei „nicht politisch korrekt“.
Seit vielen Jahren beklagen sich etliche Senatsverwaltungen über die Anfragen-Flut aus dem Parlament. Gebracht hat das offensichtlich nur wenig: Im Jahr 2024 gingen exakt 3529 Anfragen an die elf Fachverwaltungen ein, 173 mehr als im vergangenen Jahr.
Die Argumente dazu wurden schon oft ausgetauscht: Die Abgeordneten halten (zu Recht) ihr parlamentarisches Kontrollrecht hoch. Die Verwaltungen kritisieren den extrem hohen Arbeitsaufwand – auch durch teils sinnlose Anfragen, deren Beantwortung dennoch verpflichtend ist.
Zugegeben: Ganz abstreiten lässt sich das nicht. So wollte Frank Balzer, Abgeordneter und CDU-Chef in Reinickendorf, kürzlich von der Senatskanzlei (!) wissen, ob denn das Osterfeuer in Berlin-Frohnau in diesem Jahr stattfindet (DS 19/21200). Warum Balzer nicht einfach zum Telefon griff und die Frage seiner Nachfolgerin im Amt, der Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (CDU) stellte, bleibt sein Geheimnis.
Checkpoint-Vermutung: Balzer wollte mit dieser Anfrage bereits im Januar seinen Rekord aus dem Vorjahr übertreffen. Die Osterfeuer-Anfrage war bereits seine zweite in diesem Jahr, im vergangenen Jahr stellte Balzer eine einzige Parlamentsanfrage (DS 19/19456).
Berliner Schnuppen
Telegramm
Der Influencer Atallah Younes schoss in der Silvesternacht augenscheinlich gezielt eine Rakete in eine Wohnung und filmte sich dabei. Nun hat der Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. Sie wirft Younes versuchte schwere Brandstiftung, versuchte gefährliche Körperverletzung und Sachbeschädigung vor. Ihm droht bei Verurteilung eine Haftstrafe.
Berlins Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) will das Saubere-Küchen-Gesetz wieder abschaffen. Auffallen würde das wohl kaum jemanden. Das von Rot-Grün-Rot kurz vor der Wahl 2021 eingeführte Gesetz, das bunte Transparenzbarometer zur Hygiene an Restaurants vorschreibt, wird von den Bezirken ohnehin nicht umgesetzt.
Heute entscheidet der Landeswahlausschuss über Beschwerden gegen die Zulassung von Direktkandidatenin den Berliner Wahlkreisen. Insgesamt neun Beschwerden richten sich gegen die Zurückweisung von Kreiswahlvorschlägen. Die meisten davon stammen von der Partei „dieBasis“. Eine Beschwerde richtet sich jedoch auch gegen die Zulassung einer Kandidatin. Dabei geht es um die Grüne-Kandidatin in Pankow, Julia Schneider, die der Kreisverband kurzfristig anstelle von Stefan Gelbhaar ins Rennen schickte.
Große Trauer im Berliner Zoo: In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ist dort Elefantenbulle Victor überraschend gestorben. Das Tier kam 2000 nach Berlin und war mit einem Gewicht von fast fünf Tonnen „das mit Abstand schwerste Tier im Zoo“, wie Zoodirektor Andreas Knieriem mitteilte.
Große Freude dagegen beim NABU: Die Zahl der Fledermäuse in einem Winterquartier in Spandau hat sich im Vergleich zum letzten Winter fast verdoppelt. Dass sich die Gäste sichtlich wohlfühlen, zeigte auch ein Kontrolltermin der NABU-Fachgruppe „BatCity”. Die Mitarbeiter konnten Fledermäuse bei der Paarung beobachten. Das bekomme man „nur sehr selten zu sehen“, freute sich Rainer Altenkamp, Vorsitzender des NABU Berlin. Was wiederum sicher sehr im Sinne der Fledermäuse ist.
Kurz vor der Bundestagswahl schreibt das Bezirksamt Pankow eine neue Leitung für das Bezirkswahlamt aus. Ende der Bewerbungsfrist: 16. Februar, exakt eine Woche vor der Bundestagswahl. Wird das nicht ein bisschen knapp? Das Bezirksamt gibt Entwarnung: Die bevorstehende Wahl sei von der Ausschreibung nicht betroffen. „Alle Aufgaben werden durch die bisherigen etablierten Strukturen (wie schon in den vorherigen Wahlen) vollumfänglich wahrgenommen”, heißt es auf Anfrage. Wir hoffen, dass mit „vorherigen Wahlen“ nicht das Jahr 2021 gemeint ist.
Auch die „Gedenkstätte Deutscher Widerstand“ sucht eine neue Leitung. Doch auch hier: Kein Grund zur Aufregung. „Die Ausschreibung ist ein ganz normaler Vorgang, da ich zum Ende des Jahres in den Ruhestand gehe (Jahrgang 1957). Es gibt keinen anderen Hintergrund”, schreibt der derzeitige Leiter Johannes Tuchel. Der Checkpoint wünscht alles Gute! Zur Ausschreibung geht’s hier.
Große Jubiläen werfen bekanntermaßen ihre Schatten voraus. Im kommenden Jahr feiert die Berliner Feuerwehr ihr 175-jähriges Bestehen. Die Senatsinnenverwaltung will daher nun für rund 100.000 Euro eine Agentur für die Konzeption und Umsetzung einer „360°-Kommunikationskampagne“ beauftragen. Hoffentlich dreht sich da keiner im Kreis.
Zitat
„Lieber Tobi, du wirst uns fehlen. Du hast allen stets ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert. Genauso werden wir dich immer in Erinnerung behalten!“
Die Eisbären Berlin verabschieden sich von ihrem Spieler Tobias Eder, der mit nur 26 Jahren seiner Krebserkrankung erlag. Einen Nachruf von Benedikt Paetzholdt können Sie hier lesen.
Stadtleben
Verlosung – Fans können wahrscheinlich vor Aufregung schon nicht mehr schlafen, aber Sie können bei „Gutes Wedding, schlechtes Wedding!“ auch neu einsteigen – zu Beginn gibt es immer ein „Was bisher geschah …“. Am Freitag hat im Prime Time Theater Episode 135 Premiere: „Absturz mit Folgen“. Die ist ausverkauft, aber wir verlosen für die Aufführung am Sonnabend (1.2.) 2x2 Karten! Es geht u.a. um eine Buchmesse im Kiez und eine böse Überraschung nach einer Partynacht. Start 20.15 Uhr, reguläre Tickets gibt es ab 36 Euro. Müllerstraße 163, Eingang Burgsdorfstraße, S-/U-Bhf Wedding
Essen & Trinken – Gerade ist halb China ist auf den Beinen, denn gestern begann nach dem Mondkalender das Chinese New Year. Das Neujahrsfest wird traditionell mit der Verwandtschaft und viel Feuerwerk gefeiert. In dem im Dezember eröffneten Imbiss „Susu Vegan Food“ gibt es auch reichlich Feuerwerk, das aber findet ausschließlich auf der Zunge statt. In der kleinen Garküche mit den unverputzten Wänden und salbeigrünen Holzeinbauten servieren sie Sichuan-Gerichte, eine Regionalküche, die für ihre besondere Schärfe bekannt sind. Eine kleine Attraktion alleine schon wegen seiner schönen geleeartigen Konsistenz ist das Mungobohnen Jelly mit Gurkenstreifen, Koriander, Sesam und Chilisauce, eine Stufe schärfer ist der Gurkensalat mit scharfer Erdnuss-Sauce. Das Mapo Tofu, ein Sichuan-Klassiker, kommt hier als Rice Bowl mit veganem Soja-Hack, Mu-Err-Pilzen und Zucchinistreifen. Ach ja, vegan ist es auch, wie alle Gerichte hier. Di-Sa 12-15, 17-20 Uhr, So 12-16 Uhr, Eberswalder Straße 29, U-Bhf Eberswalder Str.
Noch hingehen – Höhere Wesen befahlen: Polke zeigen! So lautet der Untertitel der Ausstellung im Schinkel Pavillon in Anspielung auf das wohl bekannteste Bild von Sigmar Polke: „Höhere Wesen befahlen: rechte obere Ecke schwarz malen!“. Die Kuratorin Bice Curiger meint es ernst mit der Abwandlung: Viel zu lange wurde der 2010 verstorbene Maler nicht mehr in Berlin gezeigt. Ein jüngeres Publikum soll ihn ebenfalls kennenlernen; vielleicht findet die Generation Z auch, dass seine humorvollen Gegenwartsanalysen uns in heutigen Zeiten von Krieg und Krisen helfen können. Noch bis Sonntag zu sehen, Führung am Fr um 17 Uhr. Do/Fr 14–19 Uhr, Sa/So 11–19 Uhr, 6/4 Euro, Oberwallstraße 32, U-Bhf Hausvogteiplatz
Berlinbesuch – Schade, dass seine Porträtierten nicht (mehr) zur Vernissage kommen können! Angelina Jolie, Nirvana, David Bowie: Frank Ockenfels 3 hat sie verewigt in seinem Stil, der Fotografie und Tagebuchschreiben verbindet. Zur Eröffnung der Ausstellung „Introspection“ diskutiert er mit Balbina und Jonny Tiernan, Chefredakteur von „The Berliner“, über ikonische Albencover. Außerdem spielt die Berliner Band Die Anstalt ihren rohen Mix aus 80er-Synth-Pop und düsterem 60er-Surf-Gitarren-Sound. Los geht es 19.30 Uhr, Fotografiska, 18 Euro, Oranienburger Straße 54, U-Bhf Oranienburger Tor
Grübelstoff – Sie sind ein pünktlicher Mensch? Herzlichen Glückwunsch (aber Sie haben ganz bestimmt eine andere Schwäche, oder?)! Falls nicht – stimmt es Sie heiter, wenn Sie durch eine Laune des Schicksals ausnahmsweise und unverhofft mal vor der Zeit irgendwo ankommen?
Kiekste
Unfassbar viele Fragen tun sich auf. Leser D. Bernd stand vor dieser Friedenauer Fleischtheke. Mehr Abstruses aus Berlin gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – A115: Von 21 bis 5 Uhr steht Richtung Dreieck Nuthetal zwischen Spanische Allee und Landesgrenze nur ein Fahrstreifen zur Verfügung.
Bismarckstraße (Charlottenburg): Bis Ende März ist die Fahrbahn stadteinwärts zwischen Am Schillertheater und Ernst-Reuter-Platz auf zwei Fahrstreifen verengt.
Bitterfelder Brücke (Marzahn): Zwischen 8 und 12 Uhr ist die Bitterfelder Brücke in Fahrtrichtung Pablo-Picasso-Straße für den Kfz-Verkehr gesperrt. Anschließend ist die Fahrbahn auf der Bitterfelder Straße in beiden Richtungen zwischen Walter-Felsenstein-Straße und Wolfener Straße jeweils einspurig befahrbar.
Leipziger Straße (Mitte): Von 9 bis 15 Uhr ist Richtung Potsdamer Platz die Fahrbahn in Höhe Charlottenstraße auf einen Fahrstreifen verengt.
Hauptstraße (Rummelsburg): Bis Mitte Februar ist die Fahrbahn stadteinwärts in Höhe Schlichtallee auf einen Fahrstreifen verengt.
Nahverkehr – S-Bahn – S45 und S9: Von 22 bis 1.30 Uhr fahren keine Züge zwischen Grünbergallee und Schöneweide.
S46 und S8 und S47: Von 22 bis 1.30 Uhr fahren keine Züge zwischen Grünau bzw. Spindlersfeld und Schöneweide.
Regionalverkehr – RE2: In den folgenden Nächten (bis Sa/So) fallen, jeweils von 19.30 bis 1.30 Uhr, mehrere Züge zwischen Nauen und Königs Wusterhausen aus.
RE7: Im gleichen Zeitraum, jeweils 19.45 bis 2.45 Uhr, fallen mehrere Züge zwischen Wannsee und Senftenberg in verschiedenen Abschnitten aus.
RB22: Von 20 bis 6 Uhr fallen Züge zwischen Flughafen BER und Königs Wusterhausen aus.
RB23: Von 20 bis 24 Uhr fallen Züge zwischen Berlin-Charlottenburg und Flughafen BER aus.
Demonstration – Für heute sind elf Demos angemeldet (Stand 29.1., 14.15 Uhr), u.a. „bunt statt braun“: fünf Menschen, Omas gegen rechts, Jungfernstieg 4B (9-11 Uhr)
„Mahnwache zur Bundestagswahl“: 20 Teilnehmende, Pariser Platz (12-19 Uhr)
„Kundgebung zu den Neuwahlen: Die bürgerlichen Parteien bieten uns keine Perspektive!“: zehn Protestierende, Hohenstaufenplatz (15-17 Uhr)
„Rollberg gegen Mieterhöhung“: 100 Demonstrierende, Werbellinstraße 12 (16-18 Uhr)
„Mitten im Wahlkampf reißt die CDU die Brandmauer zur AfD ein. ZusammenGegenRechts ruft zur Demonstration gegen die populistische Politik der CDU und ihres Kanzlerkandidaten Friedrich Merz auf“: 200 Menschen, ZusammenGegenRechts, Klingelhöferstraße 8 (Konrad-Adenauer-Haus) (18-19.30 Uhr)
Gericht – Im Prozess um beinahe tödliche Kopfschüsse auf einen 80-Jährigen könnte es zu einem Urteil kommen. Angeklagt sind eine 31-jährige Frau und ein 48-jähriger Mann – beide wie der Senior portugiesische Staatsangehörige. Sie sollen den Mann in seiner Wohnung mit drei Schüssen in den Kopf lebensgefährlich verletzt und dann Bargeld geraubt haben (13 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 504).
Universität – In der Reihe KOSMOS-Lesungen wirft die Philosophin Oxana Timofeeva heute an der Humboldt-Universität einen Blick auf Energie aus philosophischer Sicht und diskutiert die Frage nach den Grenzen von Nachhaltigkeit. Der Titel ihres Vortrags heißt „Energie und Gewinnung: Eine philosophische Annäherung“ (18 Uhr, in englischer Sprache), Hauptgebäude, Unter den Linden 6, Eintritt frei
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – „Liebe Angela, zu Deinem heutigen Geburtstag wünsche ich Dir die herzlichsten Wünsche, auch im Namen von Deinem Sohn Torsten. Natürlich gaaanz viel Gesundheit und wohlergehen. Mögen uns noch viele gemeinsame Jahre bevorstehen, zu den bisherigen 59! Jörg + Torsten“ / Phil Collins (74), britischer Rock-/Pop-Sänger, Schlagzeuger (Genesis), Songwriter und Schauspieler, 2022 in der Mercedes-Benz-Arena / Jochen Kowalski (71), Opern- und Konzertsänger, 2004 erhielt er den Verdienstorden des Landes Berlin / Maxim Leo (55), Journalist, Drehbuchautor und Schriftsteller, von ihm stammt u.a. eine Krimi-Reihe um Kommissar Voss, der in Brandenburg ermittelt; im Wechsel mit seinem Kollegen Jochen-Martin Gutsch veröffentlichte er im Magazin der „Berliner Zeitung“ bis 2021 die Kolumne Leo/Gutsch / Falko Liecke (52), Politiker (CDU), Staatssekretär für Jugend und Familie in der Berliner Senatsverwaltung / Christa Moog (73), Schriftstellerin („Aus tausend grünen Spiegeln“), führt in Berlin das „Hotel Friedenau – Das Literaturhotel Berlin“ / Marlon Morgenstern (24), Fußballspieler, Abwehrspieler bei Hertha BSC / Katrin Mühlbach (33), Tischtennisprofispielerin (East Side Berlin), 2010 deutsche Meisterin im Doppel / Sönke Harm Pörksen (75), „Die gesamte Patchwork-Familie gratuliert und wünscht Dir alles Gute für das neue Lebensjahr – bleib weiterhin so gesund, aktiv und engagiert!“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Rudolf Adam, * 24. Februar 1935, verstorben am 7. Januar 2025 / Erich Kleffel, * 25. Januar 1938,verstorben im Dezember 2024 / Prof. Dr. Wolfgang König, * 10. Januar 1949, verstorben am 18. Januar 2025 / Dr. Rudolf Steinke, * 23. Dezember 1948, verstorben am 31. Dezember 2024 / Marita Stuhlemer, * 23. Dezember 1956, verstorben am 2. Januar 2025
Stolperstein – Georg Kotte (* 1888) machte erst eine Ausbildung als Verlagskaufmann, dann als Redakteur. Er war u.a. in Thüringen tätig, dann als Konzert- und Theaterrezensent in Berlin. Er war homosexuell und lebte zeitweise mit seinem Lebensgefährten zusammen. Am 14. Oktober 1938 wurde er festgenommen, vermutlich wegen seiner sexuellen Orientierung, ins Hausgefängnis der Gestapo verschleppt und tagelang misshandelt. Im Oktober 1940 kam er ins Zuchthaus Luckau, 1943 wurde er ins KZ Buchenwald deportiert und dort am 30. Januar 1944 ermordet. An Georg Kotte erinnert ein Stolperstein in der Hornstraße 11 in Kreuzberg.
Encore
Zum Abschluss ist eine Entschuldigung unsererseits angebracht. Wir vermuten, dass Sie diesen Checkpoint nicht wirklich aufmerksam zu Ende lesen konnten, weil auch Sie die Frage quälte: Findet das Osterfeuer in Berlin-Frohnau nun statt oder nicht?
Hier also die Antwort der Senatskanzlei auf die Anfrage von Frank Balzer: „Es ist der gemeinsame Wunsch des Bezirksamtes Reinickendorf und des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Frohnau e.V., im April 2025 das Osterfeuer wie in früheren Jahren zu veranstalten.“
Wir (und Frank Balzer) bleiben dran an dem Thema, versprochen!
Ein Recherche-Feuerwerk hat Christoph Papenhausen für diese Ausgabe abgebrannt. Das Stadtleben kam von Antje Scherer. Produktion: Jaqueline Frank. Morgen zündelt hier Jessica Gummersbach.
Auf bald