falls Sie gestern Abend zeitig schlafen gegangen sind, haben Sie so viel nicht verpasst – es sei denn, Sie sind Schweizer. Nach angehenden Europameistern sah das nicht aus, was da vor und nach den Tagesthemen über den Fernseher lief. Rund 70.000 Menschen auf den verlängerten Fanmeilen hatten trotzdem ihren Spaß; laut Polizei gab es bis in die Nacht hinein keinen berichtenswerten Ärger. Das nächste Deutschland-Spiel gibt’s am Sonnabend, unser tägliches Checkpoint-Promi-Tippspiel heute hier ganz am Ende. Vorher schauen wir, was noch los ist in Berlin.
Wie war das noch mal mit den Gebühren für Trink- und Schmutzwasser? Wasserbetriebe-Aufsichtsratschefin Franziska Giffey (SPD) kündigte vergangene Woche „moderate“ Erhöhungen ab 2027 an, während sich im Geschäftsbericht bereits „jährlich 8%“ finden und der Vorstand mit Verweis auf eine Arbeitsgruppe schweigt. Die CP-Prognose, dass das ein Fall für Mr. Gratisstadt Raed Saleh werden könnte, hat sich indirekt bestätigt: Am Freitag verschickte Salehs Vize Jörg Stroedter eine Mitteilung, die fünf Absätze lang von den Herausforderungen der Wasserversorgung im Klimawandel handelt und unvermittelt mit dem Satz endet: „Aktuelle Diskussionen über die Preise in 2027 durch den Vorstand der Berliner Wasserbetriebe sind nicht angebracht.“
Auf CP-Nachfrage sagt Stroedter, dass vor einer Preiserhöhung für die inflationsgebeutelten Berliner über Geldbedarf und Gewinnabführung des hoch profitablen Landesunternehmens geredet werden müsse. Und Giffeys Ankündigung? „Das ist nicht die Meinung der Fraktion“, sagt Stroedter. Ist das noch kalte Dusche oder schon Eiswürfelbeschuss?
Die meisten Großverbraucher von Wasser sichern sich ihren Bedarf aus eigenen Brunnen. Wer? Seit wann? Wieviel? Wofür? Keine dieser von Katalin Gennburg (Linke) eingereichten Fragen vermochte der Senat zu beantworten. Auf CP-Nachfrage ermittelte die Umweltverwaltung immerhin die Zahl von 133 Unternehmen und Institutionen (deren Namen nicht genannt werden dürfen), die mehr als 6000 Kubikmeter fördern und dafür Grundwasserentnahme-Entgelt zahlen müssen – seit 20 Jahren konstante 31 Cent pro Kubikmeter, bei denen es der Senat trotz schwindender Reserven auch belassen will. Über die Abertausenden privaten Brunnen haben weder er noch die Wasserbetriebe (die an derselben Ressource saugen) einen Überblick.
Gennburg schäumt, der gerechte Zugang zu Wasser sei „eine Klassenfrage“, und die Ignoranz des Senats gefährde nicht nur die Versorgungssicherheit, sondern auch den sozialen Frieden, „wenn mal wieder Menschen mit geringem Einkommen zur Nutzung von Waschlappen aufgefordert werden, während allein ein Berliner Golfplatz so viel Wasser verbraucht wie 3000 Berliner*innen im Schnitt zusammen“.
Heute Abend will Gennburg, deren Treptower Wahlkreis quasi an den Görlitzer Park grenzt, mit anderen Linken sowie der TU-Soziologieprofessorin Johanna Hoerning über den (Un-)Sinn eines Zauns um den Görli diskutieren. Das Event am Schlesischen Busch ist als Demo angemeldet, aber Gemütlichkeit will die Versammlungsbehörde der Polizei im Keim ersticken, wie Gennburg berichtet: Ein paar Stühle für bedürftige Teilnehmer seien diesmal verboten worden, weil die Polizei davon ausgehe, „dass die Stühle während der Versammlung der Bequemlichkeit der Teilnehmenden dienen sollen.“ Stühle seien aber „aus versammlungsrechtlicher Sicht nur dann statthaft“, wenn sie ausschließlich von Bedürftigen genutzt würden. Nun brauche sie eine straßenverkehrsrechtliche Erlaubnis dafür, berichtet Gennburg. Klingt nicht so, als ergäbe es irgendeinen Sinn, aber ist sicher leichter durchzusetzen als die Rückeroberung des Görlitzer Parks für die Allgemeinheit.
Weil die Autos immer breiter werden und der verbleibende Platz immer knapper, fährt die Müllabfuhr nicht mehr nur Mercedes. Zur Flotte gehören neuerdings auch 13 „Mini-Abfallsammelfahrzeuge“ von Mitsubishi. Neben engeren und zugeparkten Fahrbahnen spielen nach Auskunft der BSR auch veränderte Vorschriften wie ein Rückwärtsfahrverbot über mehr als 150 Meter (relevant in Sackgassen ohne Lkw-Wendeplatz) eine Rolle. Der Einsatz der kleineren Fahrzeuge habe sich bewährt; die Touren würden entsprechend geplant. Also kürzer, weil die kleinen Laster schneller voll sind. Theoretisch gäbe es das Problem mit der Enge gar nicht, weil ein großer Lkw 2,55 Meter breit ist und Autos so geparkt werden müssen, dass mindestens 3,05 Meter Fahrbahnbreite übrigbleiben. Aber auf Berlins Straßen gilt bekanntlich das Recht des Dickeren.
Vielen Dank allen, die sich regelmäßig an unseren Umfragen beteiligen! Hier kommt der Rückblick auf die (nicht repräsentativen, aber dank vierstelliger Beteiligung allemal als Stimmungsbild taugenden) Ergebnisse der vergangenen Woche:
- „Soll die Straße des 17. Juni nach der EM autofrei bleiben?“ 41% Ja, 55% Nein
- „Ist die deutsche Einheit insgesamt gelungen?“: 45% Ja, 46% Nein
- „Haben Sie noch vor, auf die Fanmeile zu gehen?“: 10% Ja, 84% Nein
- „Sollen Ku’damm und Tauentzien umgebaut werden gegen Raserei?“: 74% Ja, 23% Nein
- „Vermissen Sie die FDP im Abgeordnetenhaus?“: 25% Ja, 71% Nein
- „Konsumieren Sie Cannabis?“: 9% Ja, 88% Nein
Außerdem hatten wir Sie gefragt, wie Berlin mit den immer offenkundigeren Drogenproblemen umgehen sollte. Lotte Buschenhagen hat eine halbwegs repräsentative Auswahl Ihrer Mails zusammengefasst – im E-Paper am Sonntag und online.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Die Häufung von Messerangriffen in Berlin hat am Wochenende einen dramatischen Gipfel erreicht: Auf dem U-Bahnhof Kottbusser Tor wurde ein 26-Jähriger erstochen, am Sonntagnachmittag starb in Wilmersdorf ein Mann wohl ebenfalls an Stichverletzungen. Die Polizei fahndet nach den bisher unbekannten Tätern. Ein Gesamtbild hatte Polizeipräsidentin Barbara Slowik bei „n-tv“ skizziert: „Zugespitzt formuliert: Nach unseren Zahlen ist die Gewalt in Berlin jung, männlich und hat einen nicht-deutschen Hintergrund. Das gilt auch für Messergewalt.“
Das 14-Tagesziel für Bürgeramtstermine gehörte zu den dringendsten Baustellen, die Kai Wegner nach seinem Start vor gut einem Jahr abräumen wollte. Tatsächlich liegt die durchschnittliche Wartezeit aktuell bei 30 Tagen, und von terminfreien Tagen oder gar Samstagsöffnung ist keine Rede mehr. Der Rat der zuständigen Staatssekretärin: Wenn es eilt, solle man einfach ohne Termin zum Amt kommen. So gesehen ist das Problem doch gelöst.
Der Berliner Straßenverkehr hat ein weiteres Opfer gefordert – eines, das nicht in die Statistik eingeht: Am Sonntag meldete die Polizei den Tod einer 62-Jährigen, die am Platz der Luftbrücke von einem rechts abbiegenden Transporter angefahren worden war, als sie mit ihrem Hund die Straße überquerte. Der Unfall ist fünf Wochen her, und als Verkehrstote zählen laut Statistikgesetz nur Menschen, die binnen 30 Tagen versterben.
Im August 2022 hat die Innensenatorin der Polizei feierlich das neue Gelände für sichergestellte Autos in Marzahn übergeben. „Deshalb wird die Anlage in der Belziger Straße in Schöneberg in diesem Herbst geschlossen“, teilte die Polizeipräsidentin bei der Gelegenheit mit. In welchem Herbst? Das ehemalige Straßenbahndepot „wird durch die Polizei Berlin weiterhin für die Unterbringung sichergestellter Fahrzeuge benötigt, bis am Standort Blumberger Damm ausreichend Kapazitäten geschaffen wurden“, heißt es jetzt auf Grünen-Anfrage. Vier bis fünf Jahre solle das dauern, aber: „Inwieweit das Areal dann seitens der Polizei Berlin tatsächlich freigezogen werden kann, kann mit Blick auf ggf. zukünftige Bedarfe und Entwicklungen derzeit nicht abschließend beantwortet werden.“
Die Berliner Hotels waren im ersten Halbjahr 2023 im Schnitt nur zu knapp 56 Prozent ausgelastet, aber der Senat sieht Bedarf für mehr als 9000 weitere Betten bis 2030. Wo die entstehen sollen, überlässt er den Investoren.
Die Polizei macht sich den Trend zum Stadtpanzer zunutze: Zu ihrem Fuhrpark gehören „insgesamt 141 Fahrzeuge mit dem Erscheinungsbild eines SUV“, teilt die Innenverwaltung auf Anfrage von Ferat Koçak (Linke) mit. Und auf die Anschlussfrage, wofür die Polizei die hochbeinigen Spritschlucker braucht: „aus einsatztaktischen Gründen“. Weil SUVs im Stadtbild so häufig und dementsprechend unauffällig seien, nutze die Polizei sie „überwiegend als neutrale Einsatzwagen“. Zivilpolizisten im Vernunftauto wären offenbar verdächtig.
Das Bezirksamt Lichtenberg versteigert ab 19. Juli 130 Autos und andere Gefährte, sofern sie nicht vorher abgeholt werden – darunter Roller namens Uno und Uno, einen erst ein Jahr alten VW-Transporter, fünf Hybrid-Toyotas (@Polizei: die sind auch schön unauffällig!) und einen E-Scooter von Voi. Man kann sich auch einen 34 Jahre alten Bootsanhänger mit Boot angeln, sofern man bei der Auktion nicht ausgebootet wird.
Die neue private Erschließungsstraße von der Wackenbergstraße in Pankow soll künftig „Rubinweg“ heißen. „Der Name leitet sich von dem von Menschen am längsten geschätzten Edelstein Rubin her“, heißt es dazu im aktuellen Amtsblatt. Falls Sie Einwände haben (weil Sie z.B. den Smaragd diskriminiert sehen), können Sie binnen eines Monats beim Ordnungsamt Widerspruch einlegen.
Selbst wenn die Schotten dicht sind, sind sie tolle Gäste: Sie spielen Dudelsack für ein deutsches Hochzeitspaar, sie tragen einer Oma den Regenschirm; laut dem Satiremagazin „Postillon“ haben sie außerdem 40 Kinder aus einem brennenden Waisenhaus gerettet und Stuttgart 21 vollendet: Die Gewinner der Herzen bei dieser Fußball-EM sind die Schotten bzw. deren Fans. „Warum nutzen wir nicht diese Chance und beginnen eine wunderbare Freundschaft zwischen zwei fußballbegeisterten Ländern und ihren Fans?“, heißt es in der Begründung einer am Donnerstag gestarteten Online-Petition für ein jährliches deutsch-schottisches Freundschaftsspiel. Schöne Idee, oder?

Anfrage von Prof. Dr. Martin Pätzold (CDU) an den Senat: „Ist geplant, auf der Strecke der Tramlinie 27 wieder die längeren Straßenbahnzüge der Baureihe ‚T 40‘ einzusetzen?“ Und wann? Und warum zurzeit nicht? Antwort der Verkehrsverwaltung: „Eine Baureihe ‚T 40‘ existiert bei der BVG nicht.“ Und falls die 40 Meter lange Version der Flexity-Züge gemeint sein sollte: Die könne nur auf jenem Abschnitt der Linie fahren, der schon für dieses etwas breitere Modell hergerichtet worden ist.
Am 5. Juli präsentiert der Tagesspiegel in seiner traditionellen Abitur-Beilage die Namen der Berliner Absolventinnen und Absolventen. Es gibt darin noch ein paar freie Plätze für Ihre Gratulationen: Wir drucken die emotionalsten, witzigsten und originellsten Grüße aus der Leserschaft. Glückwünsche nehmen wir unter der Mailadresse abi@tagesspiegel.de entgegen (Betreff: Glückwunsch).
Es folgt eine Kurzmitteilung von CP-Leser Johannes N., Betreff: Lob für schnelles BA Xhain: „Digital beantragter Bewohnerparkausweis war innerhalb von drei Tagen zugestellt. Es geht doch, vielen Dank an BüA BO4!“ Möge sich angesprochen und gepriesen fühlen, wer immer damit gemeint ist.
Falls Sie Ihr weißes Rennrad vermissen, das Sie am 3. Mai in der Elsenstraße abgestellt hatten, … oder Ihr schwarzes Prophete-E-Bike aus der Schnellerstraße 139 … oder falls Sie Ayad Davod heißen und Ihr am 20.4. einkassiertes Fahrrad „Serios“ zurückbekommen möchten: Alle Räder stehen auf dem Polizeiabschnitt 35 am Segelfliegerdamm zur Abholung bereit. (Q: Amtsblatt)
Hier noch was Schönes aus dem Spam-Ordner. „Umfrage enthüllt: Fitnesstraining macht so glücklich wie ein Sommerflirt“, informiert eine Fitnessgerätevermietung und liefert noch ein weiteres Umfrageergebnis mit: „64 Prozent der Deutschen haben eine Sommerromanze erlebt oder hätten gerne eine.“ Unklar ist, wie die Fragestellung lautete. Denn es macht doch einen gewissen Unterschied, ob man eine Sommerromanze erlebt hat oder gerne hätte. Für mehr Aussagekraft hätte die Sache auch zeitlich eingegrenzt werden müssen, denn nicht jeder zehrt noch von seinem 1969er-Techtelmechtel bei den Pfadfinder:innen in Oberursel oder im Pionierlager auf dem Darß.
Zitat
„Ich habe selber auch Angst, in bestimmte Gegenden zu gehen, muss ich sagen.“
Cansel Kiziltepe (SPD), gebürtige Berlinerin und Sozialsenatorin, spricht im Podcast „Gewaltenteilung“ mit dem SPD-Abgeordneten Orkan Özdemir über den Erfolg der Rechtsextremen bei der Europawahl, von dem Berlin nur teilweise verschont blieb.
Stadtleben
Verlosung – Wir schicken Sie ins Schlossparktheater: Dort gibt Brigitte Grothum in „Ein deutsches Leben“ die Sekretärin Brunhilde Pomsel – zunächst tätig für einen jüdischen Rechtsanwalt, später für Propagandaminister Joseph Goebbels. Das Ein-Frau-Stück basiert auf einem Interview, das Pomsel mit 102 Jahren gegeben hat. Sie erzählt von ihrer Arbeit, von dem, was sie mitbekommen hat und dem, was sie nicht mitbekommen haben will. In 75 Minuten ohne Pause zeigt Grothum auf, wie sich ein Mensch in eine selektive Realität einhüllen, den eigenen Anteil am Bösen wegrelativieren kann – ein schmerzhaft aktuelles Stück. Tickets für den nächsten Termin am 29. Juni (16 Uhr) erstehen Sie für 27,50 Euro hier oder klicken auf unseren roten Button: Wir verlosen 3x2 Tickets.
Essen & Trinken – Cafékultur auf Japanisch kredenzt das frisch eröffnete Yume: Um die Ecke vom Boxhagener Platz serviert das kleine Café und Diner nicht nur fancy Matchas, sondern auch fotogene japanische Obstsandwiches aus Milchbrot, Sahne und Obstscheiben (acht Euro). Alternativ kommen japanischer Eiersalat oder Hähnchen auf die Sandwiches – außerdem stehen nicht zuletzt Parfaits, Chiffon-Kuchen, Miso-Suppe und Gyoza auf der Karte. Zu gustieren an den schlichten Holzbänken des Cafés oder beim Picknick am Boxi. Mo-Fr 12-22 Uhr, Sa-So 10-22, Gabriel-Max-Straße 2, U-Bhf Samariterstraße
Berlinbesuch – Dass Andreas Mühe angefangen hat, sich mit Bunkern zu beschäftigen, hat einerseits mit Vergnügen zu tun und andererseits mit dunkler, deutscher Geschichte, wie so oft in seiner Kunst. Beim Surfen an der französischen Atlantikküste konnte er die vielen Bunker kaum übersehen. Die Relikte des Atlantikwalls prägen die Landschaft noch heute, mehr als 8000 Bunkeranlagen ließ Hitler während des Zweiten Weltkriegs bauen. Mühe hat die unterschiedlichen Formen der Bunker studiert, nicht nur an der Atlantikküste, auch in Städten wie Berlin oder Wien, den harten Beton, die dunkle Geschichte und die Anziehungskraft, die sie ausstrahlen, ihr zweites Leben als Spielplatz, als Club, als Schuppen. Für die Ausstellung „Bunker – Realer Raum der Geschichte“ im Kunsthaus Dahlem hat er 6000 Bunker-Miniaturmodelle aus weichem Stoff anfertigen lassen, elf unterschiedliche Formen, verschiedene Grautöne. In diesen „Kuschel-Bunkern“ können die Besucher Geschichte erleben. Mi-Mo 11-17 Uhr, bis zum 6. Oktober, Eintritt 6/4 Euro.
Last-Minute-Tickets – Lies Pauwels ist neugierig. Die belgische Regisseurin hat keine Angst vor großen Themen und erst recht nicht vor den Gefilden, in die sie ihre Imagination entführen kann. Sie ist eine Künstlerin, die es versteht, sich trotz der Zwänge des Theaterbetriebs jenen Spielraum zu bewahren, in dem die eigene Vorstellungskraft und die Neugier auf die Begegnung mit anderen sich noch frei entfalten können. Für ihr Stück „Love Boulevard“ lud das Berliner Ensemble unter anderem über das Netzwerk der Beratungsstelle Hydra Sexarbeiter:innen ein, um über ihren Job, über ihre Dienstleistung am Begehren der anderen zu reflektieren. Es geht um Liebe, Loslassen und Sich-Hingeben-Können, Kontrolle, Distanz und Einsamkeit. Heute wird das Stück um 20 Uhr gespielt (mit anschließendem Publikumsgespräch), Tickets gibt es für 32/16 Euro hier.
Grübelstoff – Heute ist Schwimm-eine-Runde-Tag (neben dem Ende der Spargelsaison, versteht sich)! Welche wildromantische Badestelle ist für Sie das bestgehütete Geheimnis Berlins – und gibt es ein Ufer, das Sie früher öfter besucht haben, heute aber meiden?
Kiekste

Diese 1-PS-starke Staren-Taxe wurde von Leserin Barbara Thiele in Lübars, dem laut Wikipedia ältesten Dorf Berlins, gesichtet. Wir staunen mal wieder! Weitere Bilder aus dem dörflichen und urbanen Berlin gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem KIEKSTE-Wettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – Alt-Friedrichsfelde (Friedrichsfelde): Zwischen Charlottenstraße und Gensinger Straße kommt es ab 12 Uhr in beiden Richtungen zu Fahrstreifenreduzierungen, stadtauswärts auch im Bereich des Autotunnels (erster Bauabschnitt bis Ende Juli).
Rhinstraße (Alt-Hohenschönhausen): In Richtung Am Tierpark steht vor der Meeraner Straße nur ein Fahrstreifen zur Verfügung (bis Anfang Juli).
Julie-Wolfthorn-Straße (Mitte): Im Kreuzungsbereich Richtung Bernauer Straße ist die Fahrbahn auf einen Fahrstreifen verengt. Das Linksabbiegen in die Gartenstraße ist nicht möglich (bis Mitte Juli).
Köpenicker Landstraße (Niederschöneweide): Zwischen Minna-Todenhagen-Straße und Karlshorster Straße steht ab dem Vormittag in beiden Richtungen nur noch jeweils ein Fahrstreifen zur Verfügung (bis Mitte Juli).
Schönhauser Allee (Prenzlauer Berg): Stadtauswärts ist die Fahrbahn nach der Pappelallee auf einen Fahrstreifen verengt (bis Freitagabend).
Bernauer Straße (Tegel): Im Bereich der Kreuzung Sterkrader Straße ist die Fahrbahn verengt und verschwenkt. An der Kreuzung bestehen Abbiegebeschränkungen (für ca. zwei Wochen).
Königin-Elisabeth-Straße (Westend): In Richtung Fürstenbrunner Weg steht zwischen Knobelsdorffstraße und Haeselerstraße nur ein Fahrstreifen zur Verfügung (bis Mitte Juli).
Demonstration – Bitte beachten Sie, dass es generell zu kurzfristigen Absagen und Verboten kommen kann. Heute sind 34 Demos bei der Polizei angemeldet (Stand: 23.6., 14 Uhr):
„Heißer Sommer“: 800 Personen, Wittenbergplatz über Tauentzienstraße und Ku’damm zurück zum Wittenbergplatz (10-14 Uhr)
„Musikschulen sichern für Alle!“: 350 Menschen, „Verdi Berlin Brandenburg“, vor dem Abgeordnetenhaus in der Niederkirchnerstraße (12.30-13.45 Uhr)
„Kundgebung gegen Leitfaden Obdachlosigkeit vom Bezirksamt Neukölln“: 30 Teilnehmende, „Union für Obdachlosenrechte Berlin“, vor dem Rathaus Neukölln in der Karl-Marx-Straße (12.30-14.15 Uhr)
„Trauerweg für die Opfer des Krieges in der Ukraine“: 25 Menschen, Ukrainische Botschaft in der Albrechtstraße über Friedrichstraße bis zur Russischen Botschaft Unter den Linden (18-19.30 Uhr)
„Görli für alle! Kein Zaun, Ende der Repression und mehr soziale Prävention“: 30 Personen, Partei Die Linke, Lohmühlenstraße (18.30-21 Uhr)
Gericht – Nach 15 Straftaten in fünf Monaten wird einem 34-Jährigen der Prozess gemacht. In einem Fall habe er einen Einsatzwagen der Polizei mit einer gefüllten Plastikflasche beworfen und eine Beamtin attackiert, bei anderen Taten geht es um Körperverletzungen und Beleidigungen (9.30 Uhr Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 621).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Alexander Beyer (51), Schauspieler („Good Bye, Lenin!“, „Sonnenallee“) / „Die üblichen Verdächtigen gratulieren Dieter Hapel, dem letzten Bezirksbürgermeister von Tempelhof und ersten Bezirksbürgermeister von Tempelhof-Schöneberg und langjährigen Abgeordneten und Parlamentarischen Geschäftsführer der CDU-Fraktion, sehr herzlich zum Geburtstag! Möge dir eine stabile Gesundheit beschieden sein.“ / Michael Kessler (57), Schauspieler („Switch“, „Manta Manta“), Komiker und Autor; Engagements u.a. am Theater am Kurfürstendamm / Annika Klose (32), SPD-Bundestagsabgeordnete für Berlin-Mitte / Uwe Krupp (59), ehemaliger Eishockeyspieler und -trainer (bis 2018 bei den Eisbären) / Michael Parensen (38), ehemaliger Fußballspieler, Technischer Direktor der Profiabteilung der Männer beim 1.FC Union / Eugen Ruge (70), Schriftsteller („In Zeiten des abnehmenden Lichts“, „Pompeji oder Die fünf Reden des Jowna“) / Hans-Jürgen Schult (85), Aktionskünstler („Trash People“, „Love Letters“ / Saralisa Volm (39), Schauspielerin („Finale“, „Dancing with the devils“), Filmproduzentin, Regisseurin, Kuratorin und Autorin
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – „Am 20.6.2024 hat uns unsere Freundin Gabriele Undine Bellmann verlassen. Klug, schön, Ärztin, Feministin, unersetzlich.“ / Friedhelm Kahlert, * 9. April 1947 / Manfred Nasserke, * 18. August 1953 / Susan Nitz
Stolperstein – Siegmund Müller (*1881) studierte Medizin und erhielt 1908 seine Approbation. Er war dreimal verheiratet. Mit seiner letzten Frau, Helene Hedwig Müller, wohnte er in Berlin-Frohnau. Seine Praxis hatte er in Reinickendorf. 1934 wurde ihm die Zulassung der Betriebskrankenkasse der Berliner Verkehrs-A.G. wegen „nichtarischer Herkunft“ entzogen, 1938 verlor er auch die Zulassung der Ersatzkassen. Am 23. Juni 1938 erhielt er heimlich Besuch vom SA-Standartenführer Heidenreich, der ihn vor seiner geplanten Verhaftung warnte. Daraufhin nahm der Arzt eine Überdosis Veronal-Tabletten, er starb am 24. Juni 1938 im Krankenhaus. An Dr. Siegmund Müller erinnert ein Stolperstein in der Residenzstraße 46 in Reinickendorf.
Wer in Berlin über die Gedenktafeln stolpert und mehr wissen will: Mit einem Klick gelangt man über die App „Stolpersteine – Die Schicksale“ zu den Biografien der Verfolgten.
Encore
Weiter geht’s mit unserem EM-Tippspiel. Am Wochenende war SPD-Chefin Nicola Böcker-Giannini gegen Andreas Kämpf alias Curry-Paule angetreten. Die Ergebnisse:
Samstag:
Belgien vs. Rumänien 2:0 (NBG 2:1 / AK 2:1),
Georgien vs. Tschechien 1:1 (NBG 0:2 / AK 2:2),
Türkei vs. Portugal 0:3 (NBG 0:2 / AK 1:3)
Sonntag:
Schweiz vs. Deutschland 1:1 (NBG 1:2 / AK 1:3),
Schottland vs. Ungarn 0:1 (NBG 0:2 / AK 1:2).
Zur Erinnerung: Pro Spiel gibt es für den richtigen Tipp 3 Punkte, für die richtige Tordifferenz 2 Punkte und für den richtigen Sieger-Tipp einen Punkt. Demnach gewinnt Curry-Paule und tritt heute gegen Grünen-Fraktionschef Werner Graf an („Am liebsten schaue ich gerade im Pridehouse Berlin Spiele an. Tolle Stimmung und alles so schön bunt dort :-)“).
Die Tipps:
Kroatien vs. Italien (AK 1:3 / WG 1:2),
Albanien vs. Spanien (AK 0:2 / WG 0:3).
Qualifiziert wie gewohnt war das Personal in diesem Checkpoint, namentlich Lotte Buschenhagen (Stadtleben) und Jasmine Dellé (Frühproduktion). Morgen ist hier Robert Ide für Sie am Ball. Kommen Sie gut in die Woche!
