Seit mehr als einem Jahr berichtet der Berliner Intensivpfleger Ricardo Lange im Tagesspiegel jede Woche über seine Arbeit während der Pandemie (hier die Folge von vergangener Woche: „Beim Pflegepersonal brennt es“). Lange war u.a. mit Jens Spahn und Lothar Wiehler in der Bundespressekonferenz, in der Tagesschau der ARD und im ZDF bei Markus Lanz. Im Januar traf er den Regierenden Bürgermeister, Lange erinnert sich daran genau: „Was mich nachhaltig beeindruckt hat, war: In diesem prunkvollen Gebäude mit schweren Teppichen und pompöser Kunst an den Wänden, stand auf Müllers Schreibtisch ein Teller mit zwei schlichten Stullen. Die Ränder des Aufschnitts kräuselten sich schon, so als stünden die Brote da bereits eine Weile.“
Doch gestern teilte Deutschlands berühmtester Intensivpfleger dem Regierenden Bürgermeister mit, dass er es satthat, auf den versprochenen Nachschlag aus dem Roten Rathaus zu warten:
„Anfang Januar hatten wir ein Gespräch, wo wir über gesundheitspolitische Fragen gesprochen haben, welche mir im Anschluss per Email beantwortet werden sollten. Heute frage ich enttäuscht: Vergessen? Keine Lust?“
Indessen hat sich die Sprecherin des Senats bei Lange entschuldigt, wie der Pfleger am Freitagmittag auf Twitter schreibt. Die Antworten auf seine Fragen seien bereits am 30.März verschickt worden. Leider, teilte ihm die Senatssprecherin mit, habe die Verschickung an die falsche E-Mailadresse stattgefunden.