Dichte Wolken, zum Nachmittag hin etwas freundlicher bei bis zu 6 °C

100 Tage im Amt: die SenatsbilanzSchüler und Eltern empört über GEW-StreikAb morgen gilt der Corona-„Basisschutz“

auch heute wieder erstmal der Blick auf die Ereignisse der vergangenen Stunden:

+ Das russische Verteidigungsministerium hat für diesen Donnerstag eine Feuerpause in der umkämpften ukrainischen Stadt Mariupol zur Evakuierung von Zivilisten angekündigt. „Russlands Streitkräfte erklären – ausschließlich zu humanitären Zwecken – am 31. März ab 10.00 Uhr (9.00 Uhr MESZ) eine Feuerpause“, erklärte das Ministerium am Mittwoch. 

+ Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die russische Zusage einer Reduktion der militärischen Aktivitäten verworfen. „Wir glauben niemandem, keiner einzigen schönen Phrase“, sagte der Staatschef am Mittwoch in seiner abendlichen Ansprache. Demnach gruppierten sich die russischen Streitkräfte nur um, damit sie in der Donbass-Region im Osten stärker angreifen können. „Wir werden um jeden Meter unseres Territoriums kämpfen“, warnte er.

+ Die USA rechnen damit, dass Russland seine Truppen neu ausrüstet. Weniger als 20 Prozent der Verbände würden aus dem Raum Kiew verlegt werden. Einige Soldaten hätten das Ziel Belarus, aber keiner kehre in die Heimat zurück, teilte das US-Verteidigungsministerium mit. Man gehe davon aus, dass Russland die Truppen neu ausrüsten, versorgen und sie dann wieder zurück in die Ukraine schicken werde, sagte der Sprecher des Ministeriums, John Kirby. (Reuters)

Fortlaufend informieren wir Sie über die Situation hier in unserem Tagesspiegel-Liveblog.

Pünktlich zum „Tag des Bunsenbrenners“ (Geburtstag des gleichnamigen Erfinders) hat Wirtschaftsminister Robert Habeck wegen drohender Energie-Lieferengpässe die „Frühwarnstufe des Notfallplans Gas“ ausgerufen. Und sein Berliner Amtskollege Stephan Schwarz sekundiert: „Jeder Kubikmeter Gas und jede Kilowattstunde Strom, die wir im Haushalt oder am Arbeitsplatz einsparen, hilft, diese Herausforderung gemeinsam zu meistern.“

Wir ziehen weiter und zählen die energiefressenden Gaslaternen: 5000, 10.000, 15.000, 20.000… sollten die nicht längst durch LED-Leuchten ersetzt sein? Anruf bei Jan Thomsen, dem Sprecher der Umweltverwaltung – und der bestätigt: 24.000 Stück davon gibt es noch, pro Jahr werden 2000 umgerüstet. Und als erfolgreicher Absolvent des Kurses „Mathe mit dem Checkpoint“ rechnet er vor: „Auf diese Weise dauert es noch 12 Jahre, bis alle umgerüstet sind.“ Abschalten lassen sich die Dinger wegen der Verkehrssicherheit aber auch nicht so einfach, allenfalls in Grünanlagen – aber da verheizen nur 200 Leuchten das kostbare Gas. Thomsen rechnet nochmal nach: „Das sind weniger als ein Prozent.“

Thomsens Kollege Matthias Kuder hat für uns drei Tage recherchiert, wie es denn so in der Wirtschaftsverwaltung aussieht – hier das Ergebnis: „Vorreiter in Sachen Energiereduzierung“ sei das Haus – nur bei der Kantine ist er sich nicht sicher, woher die Energie bezogen wird. Da muss wohl mal ein Kalorienzähler installiert werden.

Nord-Stream-2-Fangirl Manuela Schwesig gab gestern bekannt, dass der russische Kriegsverbrecher im Kreml „offensichtlich alle getäuscht“ hat: „Wie viele andere Menschen auch, hätte ich mir nicht vorstellen können, dass Putin die Ukraine angreift.“ Wir haben den Text für Sie nochmal redigiert – hier das Ergebnis:

Anders als viele andere Menschen war ich naiv. Die Morde an Boris Nemzow, Boris Beresowski, Alexander Litvinenko, Sergej Magnitski, Natalja Estemirowa, Anna Politkowskaja, Juri Schtschekotschichin und etlichen weiteren Putin-Kritikern haben mich ebenso wenig irritiert wie die Anschläge auf Sergej und Julia Skripal, Aleksej Nawalny, Pjotr Wersilow und Dmitrij Bykow, um nur einige zu nennen. Die Annexion der Krim und den Tiergartenmord habe ich irgendwie verschlafen.“

Und was ist mit Gerhard Schröder? Nach den SPD-Kreisverbänden Mitte und Treptow-Köpenick fordert auch Michael Müllers treuer Husar Robert Drewnicki einen Parteiausschluss: „Die SPD muss jetzt klar Haltung zeigen! Auch das sind wir der Ukraine schuldig!“ Die politische Spitze von Drewnickis Kreisverband Charlottenburg-Wilmersdorf (auch als „Charlottengrad“ bekannt) möchte sich allerdings lieber zurückhalten.

Wenn Sie den Kriegsopfern der Ukraine helfen wollen, können Sie das mit einer Spende für unserer Tagesspiegel-Aktion „Menschen helfen!“ tun. Gemeinsam mit unserem Partner „Bündnis Entwicklung Hilft“ unterstützen wir auch Träger in Berlin und Brandenburg.

Spendenaktion Der Tagesspiegel e.V.
Verwendungszweck: „Menschen helfen! / Ukraine“
Berliner Sparkasse BIC: BELADEBE
IBAN: DE43 10050000 0250030942

In unserem Live-Blog begleiten wir heute sechs Menschen in der Ukraine – sie zeigen uns einen Tag lang ihr Leben im Krieg.

Die Ukraine-Hilfe der Rotarier wird vom Berliner Club „Platz der Republik“ koordiniert (Domizil Zollpackhof) – die Mitglieder vermitteln hier Flüchtende bereits unterwegs an Gastfamilien (die BBC hat schon berichtet). Eine schöne Idee ist auch das deutsch-ukrainische Kinderbuch, das der „Ueberreuter Verlag“ für Rotary produziert: In der kommenden Woche überreicht der Club die ersten 2000 Exemplare an die Stadtmission am Hauptbahnhof (wo die „Kids Corner“ leider seit vergangener Woche nachts geschlossen ist). Zur Webplattform von Rotary mit allen Infos geht’s hier.

Zu den anderen Themen aus Berlin:

Unser Corona-Wörterbuch bekommt einen neuen Eintrag: „Basisschutz“ (m). Der „Basisschutz“ gilt von morgen an (1. April, kein Scherz) und ersetzt die „Eindämmungsmaßnahmen“. Der Duden vermeldet zum Thema „Basisschutz“: „Leider gibt es für Ihre Suchanfrage im Wörterbuch keine Treffer.“ Wikipedia schreibt: „Der Basisschutz bewirkt in der Elektrotechnik den Schutz gegen einen elektrischen Schlag.“ Marco Buschmann („Basisschutz“-Propagandist und Innenminister, FDP) bietet als Synonym „Liebe zur Freiheit“ an – auch Viren sollen endlich die Möglichkeit erhalten, „sich ungehindert zu bewegen“.

In der Praxis sieht das dann so aus: Auf dem Weg in die Kneipe oder zum Club muss auch im leeren Bus noch Maske getragen werden („Basisschutz“), in den jetzt auch „3G“-nachweislosen Aerosolschwitzbuden nicht („Freiheit“). Das und alles weitere bestimmt die Neufassung des bundesweit gültigen Infektionsschutzgesetzes, das damit im Zeichen der Ampel erstmals seinem Namen gerecht wird (schützt Infektionen). Wenn der Senat seinem offiziellen Motto gemäß davon abweichen wollte („Berlin bleibt anders“), müsste er die Stadt zum „Hotspot“ erklären – aber dafür sind wir wohl zu cool (die Grünen wollen es trotzdem versuchen).

Übrigens (I): Wegen der durch die Decke schießenden Corona-Zahlen tagt der Bildungsausschuss morgen digital. In den Schulen fallen nach der Wiedereinführung der Präsenzpflicht dagegen die Masken. Und nein, verstehen können müssen Sie das alles nicht.

Übrigens (II): Amts-, Land- und Verwaltungsgericht genehmigen sich eine Ausnahme der nach Angaben des Senats aus rechtlichen Gründen ausnahmslos durchzusetzenden Rückkehr zu dem, was die FDP Freiheit nennt: Mit Hinweis auf das Hausrecht und die „sehr angespannte Infektionslage“ bleibt’s in Moabit bei der Maskenpflicht.

Wir haben 6.275 Checkpoint-Leserinnen und Leser gefragt,wie sie mit dem „Basisschutz“ umgehen werden – und was sie von einer Impfpflicht halten (Abstimmung heute im Bundestag). Hier die Ergebnisse:

1) Werden Sie auch nach dem Ende der Maskenpflicht noch eine Maske tragen?

+ 68,46 %: Ja, in Innenräumen trage ich weiterhin Maske.

+ 17,47 %: Nein, wenn es nicht mehr vorgeschrieben ist, trage ich keine Maske mehr.

+ 8,91 %: Ich weiß es noch nicht. Das entscheide ich spontan.

+ 5,16 %: Sonstiges

2) Befürworten Sie die weitreichenden Lockerungen trotz aktuell steigender Infektionszahlen?

+ 37,94 % Nein.

+ 27,82 % Eher nein.

+ 20,76 % Ja.

+ 8,75 % Eher ja.

+ 4,72 % Unentschieden

3. Brauchen wir eine allgemeine Corona-Impfpflicht?

+ 58,47 %: Ja, dringend.

+ 30,37 %: Nein, das ist nicht nötig.

+ 11,16 %: Sonstiges

100 Tage ist der neue Senat im Amt – und wie hat er sich geschlagen? Die Einzelbilanz der Senatorinnen und Senatoren können Sie hier lesen. Und warum das Berliner Bündnis nicht nur besser funktioniert, als viele erwartet hatten, sondern auch besser als die Ampel, beschreibt Julius Betschka hierOppositionsführer Kai Wegner von der CDU hat auch für uns Bilanz gezogen – sein Resümee: „Bisher hat die Koalition nur Überschriften produziert.“ Die Arbeit seiner eigenen Fraktion bewertete Wegner in einer Sprachnachricht an den Checkpoint so: „Wir haben nahezu einstimmig den Fraktionsvorstand gewählt. Wir haben in großer Übereinstimmung die fachpolitischen Sprecher gewählt und auch die Arbeitskreise besetzt. Und jetzt entwickeln wir seit Beginn dieser Legislaturperiode Ideen für die Berlinerinnen und Berliner, die wir immer wieder ins Parlament einbringen.“ Dann wissen Sie das jetzt also auch (und machen Sie damit doch, was Sie wollen).

Mit einem Tagesspiegel-Plus-Abo können Sie heute u.a. folgende Themen lesen:

In der Pandemie verbringen Kinder und Jugendliche immer mehr Zeit vor Laptop und Smartphone. Das kann krank machen. Wir haben hier ein paar Tipps für verzweifelte Eltern.

Tschüss, Deutschland! Ein neuer Job, besseres Gehalt und mehr Wohnraum: Hier erklären sechs Deutsche, warum es sie in die Schweiz zieht – und was die Alpenrepublik so besonders für sie macht.

Sex, Streit, Spiritualität: Glücklich bis ans Lebensende – diese acht Fragen müssen Sie als Paar klären.

Zum kostenlosen und unverbindlichen Probemonat für das Tagesspiegel-Plus-Abo (freier Zugriff auf alle Texte bei tagesspiegel.de) können Sie sich hier anmelden: Sie erhalten damit auch täglich die Checkpoint-Vollversion, können an allen Verlosungen und Veranstaltungen teilnehmenund unterstützen unserer neues ukrainisch-russisches Exil-Journalistenprojekt. Für eine freie, unabhängige Berichterstattung!

Telegramm

Triggerwarnung: Falls Sie sehr von sich überzeugt sind, sollten Sie die folgende Meldung überspringen. Für die harten Zweifler unter uns: Nehmen Sie sich eine Schere und schneiden Sie den nächsten Abschnitt als Bedarfsvorlage aus.

Städter irren öfter“, stellte soeben ein Forschungsteam vom University College London fest (Q: „Nature“). Demnach hat eine bessere Orientierung, wer auf dem Land aufwächst. Ein nachträglicher Umzug nach Brandenburg hilft allerdings nicht.

Der Lehrkräftestreik der GEW am 7. April (pünktlich zur Abi-Prüfung) lässt bei den Betroffenen den Blutdruck steigen. Hier zwei Statements:

Landesschülerausschuss: „Wir finden es erschreckend, dass die GEW eine solch angespannte Situation für die Schüler:innen absichtlich ausnutzt, um somit ihrem Streik mehr Nachdruck zu verschaffen. Aus unserer Sicht werden nämlich statt der politischen Entscheidungsträger:innen vor allem die Schüler:innen mit voller Härte vom Streik getroffen.“

Landeselternausschuss: „Sich nach zwei Jahren Pandemie ausgerechnet auf Prüfungen zu fokussieren, lässt Empathie für die Betroffenen vermissen. Daher bleibt sehr zu hoffen, dass die Beteiligung gegen Null geht. So wichtig die Forderungen auch sind: Die Rahmenbedingungen sind nicht vorhanden und lassen sich ohne Qualitätseinbußen bei der Qualifizierung des notwendigen Personals auch nicht in der gewünschten Geschwindigkeit herstellen.“

In Berlins Bullerbü (auch bekannt unter dem Namen Friedrichshain-Kreuzberg) sammelt sich Rot-Grün-Rot zum Aufstand: „Das Bezirksamt soll alle zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um den verkehrs- und klimapolitisch falschen Weiterbau der A100 zu verhindern“, heißt es in einem gemeinsamen Antrag. Hm, wirklich alle Mittel? Na gut: Den Sekundenkleber C1500 von „Diamond“ gibt’s im Internet gerade in der praktischen 500-Gramm-Großpackung für nur 26,80 Euro.

Zwei bahnbrechende Entscheidungen hat der Senat gefällt – wir zitieren hier der Bedeutung wegen die offiziellen Pressemitteilungen:

1) „Politische Erklärung auf den Weg gebracht.“

2) „Konzept zur Erarbeitung eines Leitfadens beschlossen.“

Dazu auch unsere heutige Aufgabe für Sie: Ordnen Sie diese Stichworte den Beschlüssen zu: a) „Neustart Agenda“, b) „Mikro Depots“. Ihre Lösungen schicken Sie bitte an folgende Adresse: Senatskanzlei, z. Hd. Die Regierende Bürgermeisterin von Berlin, Jüdenstraße 1, 10178 Berlin. Zu gewinnen gibt es mit etwas Glück die Teilnahme an einer Bürgersprechstunde. Achtung: Nur für normale Leute; Aktivisten und Funktionäre sind von der Teilnahme ausgeschlossen (Begründung hier).

Während Franziska Giffey noch live zu haben ist, gibt’s Angela Merkel schon als Kuschelbärin: 41 cm groß, „fünffach gegliedert“, aus Mohair-Plüsch, feste Wattefüllung – und in der Luxusversion für 299 Euro sogar mit „Brummstimme“. Als Sparversion (sitzend, „Sohlen blau bestickt“, „aufwändige Perücke“, limitiert auf 1600 Exemplare, ab 1. April erhältlich) kostet „die Kanzlerin der Herzen“ sogar nur 189 Euro – und wartet mit einem besonderen Detail auf: „Sie haben ein komplettes Rückgaberecht von 60 Tagen“, heißt es in der Werbung. Ziemlich gute Idee – sollte für alle Kanzler gelten.

Zu den Ausschreibungen des Tages: Die Innenverwaltung sucht jemanden „für die Mitarbeit in der Beschaffung (m/w/d)“, und zwar schon ab morgen (1.4.22). Abteilung: „Verfassungsschutz“. Und die Justizverwaltung sucht „Referendarinnen und Referendare für die Landespflege“, und zwar in der „besten Stadt der Welt“ (haben sie bestimmt aus dem Checkpoint abgeschrieben).

Und hier noch eine gute Nachricht für das notorisch überlastete Landeskriminalamt: „Wegen Krankheit: ‚Mord im Orientexpress‘ fällt bis einschließlich Sonntag, den 3. April aus.“

Zitat

Na, geht doch. Alte Freundschaft rostet nicht. Anstatt den Importstopp für russisches Gas, Öl & Kohle SOFORT zu beschließen und diesen blutigen Vernichtungskrieg gegen ukrainische Frauen und Kinder zu stoppen, freut man sich riesig in Berlin, dass der Kremlchef noch ein bisschen Geduld hat.“

Andrij Melnyk, Botschafter der Ukraine, kommentiert die Meldung „Putin sichert Scholz Möglichkeit von Gaszahlungen in Euro zu“.

 

Tweet des Tages

‚Stell dich nicht als Held hin, nur weil du versucht hast, mich zu verstehen!‘ (U-Bahnhof Spichernstraße)

@PBahners

Antwort d. Red.:
@steffen_siegel

Es ist tatsächlich wahr, dass ich heute Nachmittag im exakt selben U-Bahnhof diesen Satz gehört habe (junger Mann zu seiner Freundin): ‚Ich habe dir genau zugehört, doch bevor ich antworte, will ich sichergehen, dass ich dich richtig verstanden habe.‘ Was ist da los auf der U9?

Stadtleben

Essen – Das kleine Kiezcafé „&Coffee“ ist gemütlich, schick eingerichtet und wird liebevoll geführt. Die Preise sind fair, der Kaffee gut, der Kuchen köstlich, je nach Tagesangebot gibt es z.B. Apfel-Marzipan-Torte oder Carrot Cake. Außerdem diverse Eierspeisen, mittags auch viele vegetarische Gerichte. Perfekt, um nach einem Spaziergang am Schloss Charlottenburg oder um den Lietzensee einzukehren. Nehringstraße 6, tägl. 9.30-18 Uhr, U-Bhf Richard-Wagner-Platz

Berliner Gesellschaft

Geburtstag – „Michael Georg Bruno, mein dicker Freund, bist jetzt 74. Alles Liebe von Pete“ / Dennis Buchner (45), für die SPD im AGH / Laurent Daniels (59), Schauspieler / Sylvester Groth (64), Schauspieler, Hörbuch- und Synchronsprecher / Karen Heinrichs (48), Moderatorin / Dr. med. Ellis Huber (73), Mediziner / „Margarete Malmedé, 97: weiter so!“ / „Dr. Peter Münster, wir gratulieren unserem Trauzeugen“ / „Steffi Neumeister: alles Liebe und Gute für eine Frau voller Energie und Behauptungswille auch in schwierigen Situationen, jederzeit, ohne Kompromisse. Bleib so wie Du bist – wir sehen uns im Sommer im Bergmannkiez“ / „Anke Rotter, Rechtsanwältin und Steuerberaterin, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, alles Gute und beste Gesundheit von Deiner Spargelrunde. Wir freuen uns auf die nächste Spargelfahrt“ / Maren Schellenberg (60), Bezirksbürgermeisterin in Steglitz-Zehlendorf (Grüne) / Volker Schlöndorff (83), Filmregisseur / „Wolf-Christian Strauss (54), unserem unerschütterlichen Vorsitzenden, von seinen Difu-Betriebsratskolleg*innen die besten (Glück-)Wünsche“ / Thomas „Tom“ Vogt (65), Synchronsprecher und Schauspieler / Bettina Zimmermann (47), Schauspielerin und Synchronsprecherin

+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++

Gestorben Jürgen Bonk, * 30. November 1938 / Dr. Alexander Lentze, * 25. Mai 1935 / Frank Meißner, * 9. März 1963, langjähriger Verantwortlicher für Produktion und Broadcast-Technologie bei der WeltN24 GmbH / Hans Schmidt, * 7. Juli 1937

StolpersteinLiane Lea Löw wurde heute vor 95 Jahren, am 31. März 1927, in Wien geboren, als jüngstes Kind von Nuchem und Erna Löw. Im Jahr 1934 zog die Familie nach Berlin. Der Vater entging am 9. November 1938 durch einen Zufall der Gestapo, daraufhin beschlossen die Eltern, die 11-Jährige Liana Lea Löw und ihren Bruder Willy in der Fremde in Sicherheit zu bringen, bei Verwandten in Brüssel. Liana flieht nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht im Mai 1940 von dort weiter nach Arcachon nahe Bordeaux. Ein Jahr später muss sie nach Berlin zurückkehren, da ihre Verwandten ein Visum für die USA bekommen haben und sie nicht mitnehmen können. Sie schreibt zahlreiche Briefe an ihren Bruder Willy, der mittlerweile in Kanada lebt, ab 1942 nur noch Rot-Kreuz-Telegramme. Die Eltern müssen Zwangsarbeit leisten. Am 17. Mai 1943 wird Liana Lea Löw mit ihren Eltern mit dem 38. „Osttransport“ nach Auschwitz deportiert, sie ist 16 Jahre alt. Was dort mit ihr geschehen ist, ist nicht dokumentiert. Liana Lea Löw wird mit ihren Eltern zum Kriegsende am 8. Mai 1945 offiziell für tot erklärt. An der Thomasiusstraße 11 in Moabit erinnert seit 2015 ein Stolperstein an Liane Lea Löw.

Encore

Zum Abschluss ein Blick in den Himmel, in unendliche Welten… und wir versuchen, auch noch diese Meldung zu verstehen: Astronomen haben „dank des Hubble-Teleskops und eines riesigen Galaxienhaufens“ den „entferntesten Stern“ entdeckt. „Volle 12,8 Milliarden Jahre vergingen, bevor dieses Licht das Hubble-Weltraumteleskop erreichte, vergrößert durch einen glücklichen Trick der Schwerkraft, um als winziger Photonenfleck auf Hubbles Bildsensor zu erscheinen“, heißt es auf der Website „The Verge“. „Earendel“ nannten die Astronomen den Stern, der 8,2 Milliarden Jahre älter ist als die Sonne und 12,1 Milliarden Jahre älter als die ersten Tiere unseres Planeten. Ist das zu begreifen?

Mit einem glücklichen Trick der Schwerkraft haben heute Thomas Lippold (Recherche), Sarah Borufka (Stadtleben) und Kathrin Maurer (Produktion) diesen Checkpoint geerdet. Morgen früh hebt hier dann wieder Anke Myrrhe für Sie ab, um den Berliner Kosmos zu erforschen. Bis dahin,

Ihr Lorenz Maroldt

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Seit 2014 berichten wir exklusiv aus Berlins Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wir stellten Berlins marode Schulen vor, bis die Politik reagierte. Wir standen vor dem Bürgeramt, bis es wieder Termine gab. Wir recherchieren hartnäckig und gründlich.

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