Unter der Überschrift „Berlin-Bashing in Cannes“ berichtet Lars Wiederhold in der „Immobilien-Zeitung“ über den Auftritt des Projektentwicklers Christoph Gröner bei der Immobilienmesse „Mipim“ – der CDU-Großspender und selbsternannte Freund von Kai Wegner hatte sich das Bauen in Berlin nach dem Senatswechsel offenbar leichter gedacht: „Sie können sich nicht vorstellen, wie viele Gründe Bauordnungsämter finden können, um nicht zu genehmigen“, erregte sich Gröner bei einer Podiumsdiskussion unter Palmen mit Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt – in Berlin reiche es schon, „den falschen Namen zu haben oder mit viel Geld in Zusammenhang gebracht zu werden“, um abgewiesen zu werden.
Mit viel Geld hatte sich Gröner allerdings selbst in Zusammenhang gebracht – durch seine außergewöhnlich hohe Spende von insgesamt 820.000 Euro an die Berliner CDU (davon 320.000 Euro als Privatperson und 500.000 Euro über seine Gröner Family Office GmbH). Ein früherer Senator aus den Reihen der CDU-SPD-Koalition sagte dem Checkpoint jetzt dazu: „Ich halte es für ausgeschlossen, dass Gröner ohne zu erwartende Gegenleistung so viel eigenes Geld an die CDU gespendet hat.“ Und ein hochrangiger CDU-Funktionär bringt im Gespräch mit dem Checkpoint eine weitere mögliche Erklärung auf: „Das kam nicht alles von ihm. Gröner hat bei verschiedenen Gelegenheiten und Veranstaltungen Geld von anderen Unternehmern eingesammelt.“ Der Vorteil dieser anderen Unternehmen wäre: Sie könnten sich hinter Gröner verstecken und tauchten offiziell nirgendwo als Spender auf – nur wenige Entscheidungsträger in der CDU wüssten, wer sie sind.
Einen Teilerfolg hat Gröner jedenfalls schon mal erreicht: Senatsbaudirektorin Kahlfeldt kommentierte den Auftritt des Investors mit den Worten „Übertreibung macht anschaulich“, versprach mehr Entgegenkommen der Verwaltung bei den Baustandards – und bot Gröner ein persönliches Gespräch an. Von der Gunst einer solchen Audienz können weniger Vermögende nur träumen.
Die folgende Meldung ist selbst für die typischen behäbigen Berliner Behördenverhältnisse außergewöhnlich bizarr. Vor wenigen Tagen bekam ein heute 21-Jähriger Post vom Ordnungsamt Lichtenberg zu einem Vorfall vor drei Jahren. Wir lesen mal auszugsweise rein…
„Sehr geehrter Herr (Name der Red. bekannt),
nach meinen Feststellungen sollen Sie folgende Ordnungswidrigkeit begangenen haben.
1) Beim Verlassen der eigenen Wohnung oder gewöhnlichen Unterkunft war der Aufenthalt im öffentlichen Raum im Freien, insbesondere Straßen, Wegen, Plätzen und in Grünanlagen in Berlin nur allein, im Kreis der §2 Absatz 2 InfSchMV genannten Personen oder mit Angehörigen eines weiteren Haushalts gestattet. Es galt eine Personenobergrenze von höchstens fünf zeitgleich anwesenden Personen. Sie haben am Freitag, den 26.03.2021 um 14:30 Uhr in 10317 Berlin, Hauptstraße 4A vorsätzlich dieser Beschränkung zuwidergehandelt, indem Sie sich mit fünf weiteren Personen, mit denen Sie nicht in einem Haushalt leben, draußen aufgehalten haben.
2) Bei Kontakten zu anderen Personen einschließlich aller Zusammenkünfte und Veranstaltungen war im öffentlichen Raum in Berlin ein Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten. Sie haben am Freitag, den 26.03.2021 um 14:30 Uhr in 10317 Berlin, Hauptstraße 4A vorsätzlich dieser Beschränkung zuwidergehandelt, indem Sie den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestabstand nicht eingehalten haben.“
Soweit das. Es folgt eine ausufernde Erläuterung aller möglichen verletzten damaligen Corona-Vorschriften (Sie erinnern sich?) und der Hinweis zur Möglichkeit einer Äußerung („Wenn Sie sich nicht äußern, werde ich auf Grund des hier bekannten Sachverhalts entscheiden“).
Die Mutter des Jungen schreibt uns dazu:
„Ich bin froh, dass mein Sohn, damals 18-jährig, so gut und psychisch unbeschadet durch die Corona Zeit gekommen ist. Ich bin wütend über den Inhalt dieses Briefes. Mein Sohn soll nach drei Jahren wegen einer Ordnungswidrigkeit angehört werden, die aus heutiger Sicht unverständlich erscheint. Es scheint, als hätte das Bezirksamt ausreichend Kapazitäten, um sich um derlei Sachverhältnisse zu kümmern. Vor kurzem ist mein Sohn ausgezogen. Einen Termin zur Ummeldung für die neue Wohnung beim Bürgeramt bekommt er nicht. Somit begeht er erneut eine Ordnungswidrigkeit. Wie unverhältnismäßig die Bürokratie doch ist…“
Man muss der Politik für ihren damaligen Regulierungswahn nicht einmal einen Vorwurf machen, um festzustellen, dass die Verfolgung solch minimaler Verstöße von Jugendlichen aus dieser völlig anderen Zeit heute, also drei Jahre später, durch die Berliner Behörden in jeder Hinsicht absolut irre ist. Solche sinnlosen Verfahren gehören sofort eingestellt – und sei es offiziell durch eine Amnestie.
Die emotionalen und teils auch heftigen Reaktionen auf unseren Checkpoint-Podcast „Anzeige ist raus! Berlin auf Falschparker-Jagd“ zeigen, wie sehr in Berlin der Straßenkampf tobt. Da gibt es zum einen die Anzeigenszene, in der sich neben „Knöllchenhorst“, „Bongokarl“ und dem „Anzeigenhauptmeister“ zehntausende weitere selbsternannte Verkehrswächter per App einen Wettbewerb um die meisten fotografierten und angezeigten Verstöße liefern. Zum anderen ist da die „Abschleppgruppe“ um den 110-Wähler Andreas Schwiede aka „Polizeibeobachter“, der zur Beseitigung von falsch parkenden Autos gleich auf den Notruf setzt. Beide Aktivistengruppen sind einander spinnefeind, sie eint nur eins: die Verachtung regelbrechender Autofahrer, was allerdings auf Gegenseitigkeit beruht. Wenn Sie wissen wollen, wie Berlins Hobbysheriffs ticken, ob Massenanzeigen sowie Bloßstellungen im Internet überhaupt legal sind und ein Notruf wegen Falschparkens gerechtfertigt ist, dann empfehlen wir Ihnen, sich unseren dazu Podcast anzuhören. Sie finden ihn hier bei tagesspiegel.de, auf allen bekannten Podcast-Plattformen sowie hier in unserem Checkpoint-YouTube-Kanal.
Und was halten Sie von Berlins Hobbysheriffs? Am Sonnabend hatten wir Sie das hier im Checkpoint-Newsletter gefragt – das Ergebnis:
+ 52 Prozent stimmten für „Gar nichts, das sind spießige Denunzianten!“
+ 40 Prozent für „Das sind tapfere Kämpfer für mehr Verkehrssicherheit!“
+ 8 Prozent machten mit, konnten sich aber nicht entscheiden bzw. meinen: „Weder Noch“ oder„Sowohl-als-auch“.
Morgen gibt’s hier eine neue Umfrage zu einem anderen Thema.
Dass überproportional viele AfD-Freunde bei der Selbstauskunft zu ihrer Bildungskarriere laut einer Facebook-Auswertung als höchsten Abschluss „Baumschule“ angeben, verwundert eigentlich nicht – bereits vor 100 Jahren haben deutsche Nationalisten in Eichenlaub gebadet und ganz Germanien zum „Waldvolk“ erklärt. Umso seltsamer wirkt vor dieser stämmigen Haltung die Unwissenheit, die zwei AfD-Abgeordneten jetzt per Anfrage zur „Holzernte im Grunewald“ zu Protokoll gaben (Quelle: „Eigene Anschauung“). Staatssekretärin Britta Behrendt klärt sie hier über „die planmäßigen Waldpflegemaßnahmen“ auf: Alle fünf bis zehn Jahre werden in einem bewirtschafteten Wald Bäume gefällt, „damit andere ihre Kronen und ihr Wurzelwerk ausdehnen können“. Die verbleibenden Bäume würden dadurch „vitaler und widerstandsfähiger gegen Sturm, Trockenheit und Schädlinge“. Jedenfalls bleibt so auch künftig genug Holz übrig, damit jeder heimatverwurzelte Remigrator sein Brett vorm Kopf bekommt: Den 40.000 in diesem Winter „geernteten“ Kubikmetern stehen pro Jahr mindestens 130.000 frisch nachgewachsene Kubikmeter entgegen. (Q: Drs 19 / 18 440, MdA Alexander Bertram und Frank-Christian Hansel)
Werfen wir einen Blick in die Unterwelt: Laut einer noch unveröffentlichten Statistik der Innenverwaltung ist Friedrichshain-Kreuzberg der bedröhnteste Bezirk Berlins: 4746 Rauschgiftdelikte wurden hier im vergangenen Jahr registriert. Auf Platz zwei und drei folgen Mitte (3337) und Neukölln (2005). Am Ende der Tabelle stehen weit abgeschlagen Steglitz-Zehlendorf (456) und Marzahn-Hellersdorf (459). Offen bleibt allerdings, wieviel Champagner stattdessen im reichen Südwesten geschnupft wird – und ob im fernen Osten tatsächlich weniger Drogen konsumiert werden oder ob die Dealer einfach nur geschickter sind (bzw. die Polizei dort bereits aufgegeben hat).
Die meisten Vergehen beziehen sich auf Cannabis – das dürfte sich demnächst aber ändern, der Bundesrat hat am Freitag der Legalisierung zugestimmt. Was genau von April an bei Anbau, Bezug und Konsum erlaubt ist, hat Caspar Schwietering hier für Sie zusammengestellt.
Doch auch beim Kokain gab’s im vergangenen Jahr viele Treffer, 1396 insgesamt – 789 davon fallen allein auf Friedrichshain-Kreuzberg. Berlins Crack-Capital dagegen ist, jedenfalls bei den registrierten Vergehen, mit weitem Vorsprung der Bezirk Mitte (Q: Drs. 19/18483, MdA Stefanie Bung). Auch Crack basiert auf Kokain, ist aber viel gefährlicher – und verbreitet sich rasant. Wie das Zeug wirkt, was da auf die Stadt zukommt und womit der Senat gegensteuern kann, beschriebt Hannes Heine heute hier in seinem Kommentar.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Sein zweiter Auftritt der Berlin-Tour unter dem Motto „Kai Wegner vor Ort“ findet im Stadion statt: Der Regierende Bürgermeister empfängt Sie am 15. April um 17 Uhr in der Alten Försterei (Schlosserei im 1. OG) – aber nur dann, wenn Sie sich rechtzeitig unter diesem Link hier anmelden (so schnell wie möglich, spätestens am 27. März) und dann auch noch Plätze frei sind. Sie werden wieder gebeten, vorab eine Frage einzureichen, zur besseren Vorbereitung. Aber seien Sie diesmal nicht zu streng – für Hertha-Fan Wegner ist es ein Auswärtsspiel in der Heimat von Union.
Mit dem Slogan „Neue Wege gehen“ wirbt der Bezirk Steglitz-Zehlendorf um neue Mitarbeiter – gesucht wird hier u.a. jemand für die Stelle „Urnenträger/in (m/w/d)“. Allerdings geht es nicht um einen sicheren Transport von Stimmzetteln bei den nächsten Wahlen, sondern um den Weg von der Trauerhalle zum Grab. Erklärtes Ziel der Bezirksverwaltung laut Ausschreibungstext: „Es sollen sich alle wohlfühlen.“ Na dann: Wir wünschen viel Spaß bei der nächsten Beisetzung.
„Auch Faxe erreichen das Jugendamt gesichert“, versichert der Bezirk Neukölln den Schulen – nachdem ihnen vom selben Amt per Mail mitgeteilt wurde, dass sie bei Problemfällen und in Notlagen wegen Personalmangels in den kommenden Wochen keine reguläre Unterstützung mehr bekommen.
Zur nächsten Baustelle: Sie erinnern sich an die Hakenkreuzaffäre im Jugendamt Pankow? Eine leitende Angestellte hatte ihre auf den Unterarm tätowierte Swastika als Zeichen der Verbundenheit mit dem Buddhismus verteidigt. Das Verfahren vor dem Landesarbeitsgericht zieht sich hin, die Akte füllt inzwischen hunderte Seiten, eine wichtige Zeugin hat Berlin verlassen, das linksgedrehte Hakenkreuz ist umtätowiert, die Trägerin dauerkrank, das Amt quasi lahmgelegt – und der Anwalt spielt per Fristverlängerung auf Zeit. Nein, es ist nicht leicht, in Berlin Kind zu sein.
Digitale Anzeigentafel I: Kurz vor Weihnachten nietete ein Autofahrer an der Bushaltestelle Askanischer Platz den „Daisy“-Mast mit dem elektronischen Fahrplan um – und der neue leidet bis heute an einer Betriebsstörung. Wir haben da mal nachgefragt, das Ergebnis: Die BVG bittet noch um ein wenig Geduld und verweist auf die QR-Codes, die es an allen Haltestellen gibt – die führen zum „Abfahrtmonitor“ und damit zu Echtzeitinfos auf dem Smartphone.
Digitale Anzeigentafel II: Im Bürgeramt Tempelhof gehen die Uhren offenbar anders – im Warteraum sind auf den Bildschirmen elf Tage alte Nachrichten zu sehen (Beweisfoto mit Datum hier). Super Trick! Da kommt den Leuten die Wartezeit auf ihren Termin gar nicht mehr so lang vor.
Dazu hier auch noch der Blick auf die Senatswebsite zur Buchung eines Termins auf dem Bürgeramt… ach, schon wieder schade: „Leider sind aktuell keine Termine für ihre Auswahl verfügbar.“ Aber wir haben noch einen Tipp für die Rubrik „Amt aber glücklich“, den uns unser Leser Paul geflüstert hat: Das Bürgeramt Lankwitz wird seinem guten Ruf oft auch bei Spontanbesuchen gerecht – vielleicht probieren Sie es einfach mal aus.
Bilanz der Polizeikontrollen zum zeitlich begrenzten Verbot des Mitführens „gefährlicher Gegenstände“ an den Bahnhöfen Ostkreuz, Alexanderplatz und Gesundbrunnen (zwei Wochenendnächte, 257 eingesetzte Beamte; CP v. 21.3.): 59 zum hauptstädtischen Hauen und Stechen geeignete Gerätschaften, elf Verstöße gegen das Waffengesetz sowie als Beifang 30 Drogenfunde und neun weitere Straftaten. Seit Sonntagfrüh können Sie Ihre Nagelfeilen aber auch in der XXL-Version wieder überall mit sich führen.
Falls Sie statt Wärmepumpe im Keller ein privates Atomkraftwerk betreiben, haben wir leider schlechte Nachrichten für Sie: Die Zentralstelle für radioaktive Abfälle des Landes Berlin hat die Preise erhöht. So kostet die Abgabe der Neutronenquelle Radium 226 Typ Phywe 9080 mit 130 Megabecquerel ab sofort 10.100 Euro pro Stück und mit 259 MBq sogar 15.320 Euro. Etwas günstiger ist Typ Leybold 55930 (7030 Euro). Unser Tipp für Sparfüchse: Geradezu ein Schnäppchen ist Cäsium 137 Am-241 – das werden Sie schon ab 2700 Euro los (Stückpreis).
Aus der Reihe „Perlen des Berliner Immobilienmarkts“ – heute im Angebot: ein WG-Zimmer von 10 qm für 550 Euro Nahe Nollendorfplatz (gefunden von unserem Leser Volker). Voraussetzung: „Du bist schwul“. Außerdem: Du bist auch klein – „Raumhöhe nur 1,88m!“ Tja, offenbar entwickeln sich die Berliner zurück zum Höhlenmenschen.
Zitat
„Die von Frau Lengsfeld gespendete Summe dürfte dazu ausreichen, eine der Haarlocken des gut drei Meter hohen Propheten zu bezahlen.“
Aus der Stellungnahme von Wilhelm von Boddien zur Behauptung der Schloss-Kritiker Philipp Oswalt und Jürgen Zimmerer, „rechtslastige Kreise“ würden durch Spenden für die vor kurzem auf der Schlosskuppel aufgestellten Statuen „die schrittweise Radikalisierung des ohnehin so umstrittenen Projektes fortsetzen.“ Die frühere CDU-Abgeordnete und heutige AfD-Sympathisantin Vera Lengsfeld hatte für die Daniel-Figur gespendet.
Stadtleben
Verlosung – Für Heimwerker und Do-it-Yourself-Liebhaberinnen: Wenn kein Sonnenschein mehr durch die dreckigen Fenster kommt, bringt die diplomierte Kräuterpädagogin Doris Kern Licht ins Dunkel. Mit ihrem jüngst erschienenen Büchlein „Natürlich sauber“ wird ein Blick in den Vorratsschrank geworfen und die eigene Wohnung frühlingsfit gemacht. Dabei kommen nicht nur Essig, Natron und Zitrone für die domizile Grundreinigung zum Einsatz. Auch Asche oder Bienenwachs sind umweltfreundliche Alternativen zu den altbekannten Reinigungsmitteln aus der Drogerie. Wer vor den Putzhandschuhen an den Händen, noch einen Blick in die Lektüre werfen möchte, schreibt uns eine Mail. Wir verlosen ein Exemplar!
Trinken – Das Alkohol-Fasten nimmt mit Ostern ein Ende. Wer nach der Zeit des Verzichts fließend in die Feiertage übergehen möchte, dem empfiehlt sich ein Abstecher im Hallenschen Haus. Freunde des flüssigen Vergnügens können dort den „Ming River Sichuan Baijiu“ für 35 Euro einheimsen. Jener Schnaps stammt übrigens aus der ältesten kontinuierlich betriebenen Destillerie Chinas und bildet sein Fundament auf einer regionalen roten Sorghumhirse sowie Wasser aus einer geschützten Quelle nicht weit von der Brennerei entfernt. Genuss-Redakteur Ulrich Amling gibt in seinem Artikel Einblick in die am meisten produzierte Spirituose der Welt. Zum Wohl! Mo/Mi-Sa 10-18 Uhr. Tempelhofer Ufer 1, U-Bhf Hallesches Tor
Berlinbesuch – mit in die Domäne Dahlem nehmen! Bis zum 28. März findet auf dem Landgut im Südwesten Berlins ein Osterferienprogramm statt. Dabei werden die Kinder an die Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt herangeführt – Heute bspw. durch das Säen von Blumen und Gemüse. Morgen werden alle Hühner glücklich gemacht! Eintritt: 3 Euro pro Kind (6-12 Jahre). Königin-Luise-Straße 49, U-Bhf Dahlem-Dorf
Noch Hingehen – Die Künstlerin La Chola Poblete wurde 1989 als Mauricio Poblete in Guaymallén, einer Gemeinde der argentinischen Provinz Mendoza geboren. Im vergangenen Jahr kürte die Deutsche Bank sie zur „Künstlerin des Jahres“. Wie der Titel ihrer Ausstellung „Guaymallén“ verrät, widmet La Chola sich im Palais Populaire noch bis zum 1. April ihrer Herkunft. Ihre Werke definieren sich nicht nur über die Abbildung von ihr bekannten Landschaften mit umrankenden Olivenbäumen, Weinbergen und den Anden, sondern auch der Einarbeitungen von Gefühlen eines nichtbinären, indigenen Teenagers. Eintritt: 5/erm. 3 Euro. Täglich außer Di 11-18, Do 11-21 Uhr. Unter den Linden 5, U-Bhf Museumsinsel
Grübelstoff – Über die Wintermonate hat sich vermutlich auch an Ihrem Fahrrad einiges an Staub und Schmutz angesammelt. Bevor mit dem Zweirad in die Saison gestartet wird, lohnt sich also auch hier ein Frühlingsputz! Wann haben Sie Ihr Fahrrad wohl zuletzt so richtig auf Vordermann gebracht?
Kiekste

Ruth Uhlenbruck mailte uns dieses Arrangement vom Parkdeck des Kriminalgerichts Moabit. Merci! Weitere Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – A100 (Stadtring): In Fahrtrichtung Neukölln ist zwischen den AS Tempelhofer Damm und Gradestraße nur der rechte Fahrstreifen verfügbar (bis vsl. 7. April).
A100 (Stadtring): Sperrung der Autobahnzufahrt in Fahrtrichtung Neukölln an der AS Kaiserdamm-Süd werktags von 8 bis 15 Uhr.
A103 (Steglitz-Zubringer): Sperrung in den beiden folgenden Nächten von 21 bis 5 Uhr in Fahrtrichtung Steglitz zwischen den AS Saarstraße und Filandastraße.
Adlergestell (Adlershof): Ab 7 Uhr steht stadteinwärts hinter der Neltestraße nur ein Fahrtreifen zur Verfügung (bis 27. März).
Halleschen Ufer (Kreuzberg): In Richtung Reichpietschufer ist hinter der Möckernstraße nur ein Fahrstreifen befahrbar (bis Donnerstag).
Hauptstraße (Schöneberg): In Richtung Rheinstraße ist die Fahrbahn in Höhe Eisenacher Straße auf einen Fahrstreifen verengt.
J.-F.-Kennedy-Platz (Schöneberg): Erhöhtes Verkehrsaufkommen von 18 bis 20 Uhr über Belziger Straße – Akazienstraße – Winterfeldtplatz.
Alt-Tegel (Tegel): Erhöhtes Verkehrsaufkommen von 18 bis 20.30 Uhr über Treskowstraße – Marzahnstraße – Alt-Tegel.
S-Bahn – S5: Die Linie ist von 4 Uhr durchgehend zwischen Hoppegarten und Mahlsdorf unterbrochen (bis 2. April, ca. 1.30 Uhr).
Regionalverkehr – RE5: Zugausfall von 6 bis 19.45 Uhr zwischen Oranienburg und Berlin Südkreuz.
Demonstration – Für heute sind 22 Demonstrationen (Stand 24.3., 14 Uhr) angemeldet, u.a. „Demonstration in Solidarität mit dem kubanischen Volk, für die Freilassung aller politischen Gefangenen in Kuba, den Respekt der Menschenrechte und das Ende der kubanischen Diktatur.“: 20 Protestierende, „PatriaYVida e.V.“, Gotlandstraße 15 (10-14 Uhr)
„Religion und Freiheit aus der christlichen Perspektive in Bezug auf die Religionsfreiheit und dessen Ausübung.“: 20 Teilnehmende, Breitscheidplatz (14-17 Uhr)
„Infoaktion zur Verkehrssicherheit“: Zehn Menschen, „KungerKiezInitiative e.V.“, Kiefholzstraße (17-17.30 Uhr)
„Tegel steht auf für sofortigen Waffenstillstand und Diplomatie, statt Waffenlieferungen und Kriegstreiberei. (...)“: 55 Demonstrierende, Alt-Tegel 2 – Gorkistraße – Alt-Tegel 2 (18-20.30 Uhr)
„Spirituelle Mahnwache – für Frieden in Nahost und in der Welt“: 20 Personen, „Bündnis für Frieden – Berlin“, Potsdamer Platz (18-22 Uhr)
Gericht – Wegen mehreren Raubtaten muss sich ein 27-Jähriger verantworten. In einem Fall soll er im Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg mit vier Mittätern einen Mann überfallen und ausgeraubt haben (9 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 504).
Universität – Die Akademie der Künste lädt ab heute zu einer zweitägigen Konferenz im Zeichen der Europawahl im Juni. Unter dem Titel „Europäische Allianz der Akademien. Das Klima, in dem wir leben. Eine Allianz gegen Rechtsextremismus“ werden Pressionen betroffener Künstler aus verschiedenen europäischen Ländern in den Fokus gerückt.Die Teilnahme ist kostenlos. Beginn: 19 Uhr. Pariser Platz 4, S/U-Bhf Brandenburger Tor
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Franz Dinda (41), Schauspieler, u.a. in der Literaturverfilmung „Die Wolke“ / Michaela Dorfmeister (51), ehem. österreichische Skirennläuferin, Olympiasiegerin und Weltmeisterin / Bettina Engelhardt (53), Schauspielerin, u.a. in internationalen Filmen der Berliner Festspiele / Lisa Görsdorf (28), Profifußballerin beim 1. FC Union Berlin / Ulrike von der Groeben (67), Moderatorin, u.a. in der Sportabteilung von RTL Aktuell / Wolfgang Helfrich (92), Physiker / Wladimir Klitschko (48), ehem. ukrainischer Boxer / Wolfgang Laib (74), Künstler, vorwiegend bekannt als Bildhauer / Wolf Maahn (69), Musiker und fester Bestandteil der Kölner Rockmusikszene / Patrick Müller (36), Schauspieler, u.a. in der RTL-Daily-Soap „Unter uns“ / Ulf Poschardt (57), „WeltN24“-Chefredakteur / Markus Maria Profitlich (64), Comedian und Schauspieler / Dieter Sturma (71), Philosoph und Professor für Philosophie an der Universität Bonn / Petra Zieger (65), Rocksängerin
Nachträglich zum 13. März: „Nachträglich zu deinem 80sten, lieber Bernd Hartmann, die besten Wünsche für die Zukunft.“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Gerhard Brückner, Mitglied im Vorstand Haus & Grund Berlin-Neukölln e.V. / Dr. med. Hans-Peter Ramdohr, * 1. September 1937 / Aribert Reimann, * 4. März 1936 / Ina Sommer, * 3. April 1963
Stolperstein – Adele Alifeld wurde am 29. Dezember 1865 in Pasewalk bei Stettin geboren. Warum sie nach Berlin zog, ist ungewiss. Als alleinstehende Frau wohnte sie ab 1939 als Untermieterin in der Babelsberger Straße 48. Am 17. März 1943 deportierten die Nationalsozialisten sie in das Ghetto Theresienstadt. Dort wurde die 78-Jährige heute vor 81 Jahren ermordet. Auf der Nassauischen Straße 30 in Wilmersdorf erinnert ein Stolperstein an sie.
Encore
Nach dem Besuch der Frida-Kahlo-Ausstellung im Napoleon-Komplex an der Modersohnbrücke (Achtung! Nur noch bis zum 7. April!) musste ich am Sonnabend mit meinem lieben Köln-Besuch noch ganz beeindruckt von der 3-D-Farbexplosion der immersiven Show auf dem Heimweg vor dem Nachmittagsregenguss in den kleinen Kaffeeladen „Görlitzer Bahnhof“ in der Manteuffelstraße flüchten. Und was lag da neben dem „Tagesspiegel“ wie bestellt auf dem Tresen? Das Magazin „K wie Köln“, herausgegeben von der dortigen Tourismus-Gesellschaft. Produziert wird das Heft allerdings in Berlin von der Raufeld-Medien-GmbH, deren Chefredakteurin die gelegentliche Tagesspiegel-Autorin Lydia Brakebusch ist.
So ein Zufall aber auch – und ein guter Anlass, mal nachzuschauen, was sich jenseits der Glanzgeschichten am Rhein so tut. Schließlich ist die Domstadt nicht erst seit dem Einsturz des Stadtarchivs eine administrative Seelenverwandte Berlins. Und Köln hat zwar einen funktionierenden Flughafen, der anders als der in Berlin Tag und Nacht geöffnet ist, aber durchaus auch den einen oder anderen BER. Einer davon ist die Oper: Sanierungsbeginn 2012, erster Fertigstellungstermin 2015 zu damals geschätzten Kosten von 253 Mio.
Nun ja. Wir schreiben das Jahr 2024, die von unserem BER bekannte Firma Imtech hat auch in Köln ihr Unwesen getrieben, es gab u.a. Probleme mit der Brandschutzanlage, die Wiedereröffnung wurde gerade wieder verschoben, und der Rat der Stadt Köln musste das Sanierungsbudget nochmal um 37 Millionen erhöhen – auf inzwischen mehr als eine Milliarde Euro. Für das Geld bauen andere Städte fast Flughäfen! Es kommentiert der frühere Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer: „Die Krankheit unserer Zeit ist der Perfektionismus.“
Dieser Meinung ist übrigens auch der Psychologe Thomas Curran – hier erklärt er Ihnen, warum es nichts Schlechtes ist, in einer Sache so richtig mies zu sein.
Wir geben uns dennoch immer die allergrößte Mühe! Kerngesund und ziemlich perfekt haben deshalb heute Thomas Lippold, Alexander Fröhlich (Recherche), Sophie Rosenfeld (Stadtleben) und Florian Schwabe (Produktion) zur rechtzeitigen Fertigstellung innerhalb des vorgegebenen Kostenrahmens beigetragen. Morgen hebt hier Margarethe Gallersdörfer ab, um für Sie hinter die Berliner Kulissen zu schauen.
Ihr