es wird gedanklich fröhlich durchgemischt im seriösen Deutschland: Von Jamaika bis Kenia, von der Ampel- bis zur Turnschuh-und-Currywurst-Koalition scheint 2021 vieles möglich. Die politische Farbpalette wirkt so bunt wie nie, Armin Laschet und Robert Habeck (T-Plus: Analyse von Felix Hackenbruch) plappern sich um ihre Kanzlerkandidatur. In Berlin bleibt die Lage ein halbes Jahr vor der Abgeordnetenhauswahl dagegen: stabil. Die Mehrheit der rot-rot-grünen Koalition sitzt betonfest, findet konstant zwischen 55 bis 60 Prozent Wählerzustimmung – mal profitieren die Linken, lange Zeit die Grünen, jetzt holt die SPD auf. Alternativlos ist der Zweckverbund aber nicht, die Berliner sind traditionell unzufrieden.
Drei Trends der Wahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz könnten auch in Berlin einiges durcheinanderwirbeln: Erstens scheint die Macht der CDU in der Breite zu erodieren. Eine Unzufriedenheit mit der Dauerregierungspartei setzt sich fest, die selbst die Älteren im Ländle zu den Grünen trieb. Dann ist da noch die Korruptionsaffäre. Zweitens bestätigen die Grünen ihre neue Stärke. In beiden Ländern trat die Partei aber ausgesprochen bürgerlich auf. Ob Spitzenfrau Bettina Jarasch ausreicht, damit die Besserverdiener von der Torstraße den starken Linksaußen-Flügel in Berlin vergessen? Drittens wird eine Schwäche von Jarasch offengelegt: fehlende Bekanntheit.