Wer sich mal richtig reich fühlen will (als Wohneigentümer oder Immo-Hai) oder gruseln (als Kaufinteressent oder Mieter), kann ab sofort online die aktuellen Bodenrichtwerte mit denen früherer Jahre vergleichen. Dass ein Quadratmeter am Potsdamer Platz doppelt so viel kostet wie vor sechs Jahren (15.000 statt 7500 Euro) ist dabei weniger beeindruckend als die Entwicklung normaler Wohngegenden wie Prenzlauer Berg (ca. Faktor 7). Selbst im SXF-verlärmten Bohnsdorf am südlichen Stadtrand haben sich seit 2012 die Bodenpreise mehr als verdoppelt – und überall sind sie allein im vergangenen Jahr um rund 50% teurer geworden.
Was das ganz praktisch bedeutet, überschreibt die „Berliner Zeitung“ mit „Berliner Mieten steigen extrem“ und der Tagesspiegel mit „10,15 Euro pro Quadratmeter“. So hoch lag laut dem Wohnungsmarktbericht der Investitionsbank die „mittlere Angebotsmiete“ im vergangenen Jahr, wobei es im vierten Quartal schon stramm Richtung 11 Euro ging. Macht gut 70 Prozent Mieterhöhung binnen sieben Jahren. Allein die Preise für Neubauwohnungen stagnieren – bei rund 13 Euro. Damit scheint zumindest die Schmerzgrenze gefunden zu sein. Also die, an der Schmerz unerträglich wird.
Das Thema ist zwar dank Trump, AfD und Spritpreisbremse ein bisschen aus der Mode, aber die u.a. von Bauwirtschaft und Handwerkskammer vergebene Auszeichnung „Klimaschutzpartner Berlin“ lebt noch. Gestern Abend wurde sie auf den Berliner Energietagen in drei Kategorien vergeben: Die Fa. Solmove bekam eine für ihr Projekt eines Solarradweges im Gleisdreieckpark, die Stratum GmbH für den Aufbau eines Echtzeit-Energiemessnetzes in einer Schule und Velogut für seinen kostenlosen Lastenradverleih zu Testzwecken.