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Enteignungsvolksbegehren ist fast nur in der Innenstadt erfolgreichBerlin soll wie Bullerbü werden: So sieht die grüne Hauptstadtvision ausOhne Impfausweis zur Spritze: So funktioniert der Eintrag in den richtigen Impfpass

wünscht CP-Leserin Judith Wahrheit von ihrer Terrasse in Torre Pali, Apulien: „Schön, auch hier zu lesen, was in meinem 2169 km entfernten Berlin gerade so passiert“. 

Urlaubsfoto 29

Beach, Berge oder Balkonien – nehmen Sie uns mit! An dieser Stelle zeigen wir während der Sommerferien, wo Sie gerade den Checkpoint lesen. Schicken Sie uns ein Foto mit einem Satz zum Urlaubsort an checkpoint@tagesspiegel.de.

Unerwartet ist es nicht, aber die Deutlichkeit überrascht doch: Die 184.000 Unterschriften für das Volksbegehren „Deutsche Wohnen und Co enteignen“ kommen fast ausschließlich aus den Innenstadtbezirken. Ganz vorn liegt Friedrichshain-Kreuzberg mit 32.203 Unterschriften, fast jeder vierte Bewohner des Bezirks hat unterschrieben. Es folgen Pankow (25.583) und Mitte (24.592). Deutlich weniger enteignungsfreudig sind die Bewohner der bevölkerungsreichen Außenbezirke: Marzahn-Hellersdorf (4907), Reinickendorf (4724) und Spandau (4303). Innenstadt oder Außenbezirk – häufig auch eine politische Frage.

Der CDU-Abgeordnete Mario Czaja, aus dessen Anfrage die Zahlen hervorgehen, kommentiert: „Die Enteignungs-Initiative war in den Innenstadtkiezen grünen-naher Bürgerkinder erfolgreich, nicht dort wo die allermeisten Berliner leben – außerhalb des S-Bahn-Rings.“ Neben der Sozialisierung der Bewohner, dürften aber vor allem die Wohnverhältnisse zur Unterstützung für das Volksbegehren beigetragen haben: Seit 2016 sind die Angebotsmieten in Berlin (vor allem innerhalb des Rings) um 42 Prozent gestiegen – so stark wie nirgendwo sonst in Deutschland.