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Mehr als die Hälfte aller neuen Lehrer nicht voll ausgebildetGaslaternen kosten Berlin Millionen EuroRBB will sein Hochhaus verkaufen

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auch in Bayern kann es schön sein, dies hat Checkpoint-Leser Frank Schnelle mit diesem Foto festgehalten und schreibt dazu: „Auf dem Weg nach Südtirol hat uns im bayerischen Vilgertshofen dieser tolle Abendhimmel erfreut.“

Grüße von Frank Schnelle aus Vilgertshofen (Bayern)

Beach, Berge oder Balkonien – nehmen Sie uns mit! An dieser Stelle zeigen wir während der Sommerferien, wo Sie gerade den Checkpoint lesen. Schicken Sie uns ein Foto mit einem Satz zum Urlaubsort an checkpoint-aktion@tagesspiegel.de.

Weiter geht’s mit einer tollen Nachricht: Der Eiffelturm steht bald (wieder) in Berlin! Vor über einem Jahr musste der 13 Meter hohe Bau vor dem Centre Français de Berlin (CFB) im Wedding abgerissen werden. Grund: Der Berliner Eiffelturm ist anders als sein Pariser Vorbild aus Holz – und das wurde so langsam marode.

Ein Wiederaufbau war aus Kostengründen zunächst nicht geplant. Doch bereits im März 2024 konnte das Centre Français mitteilen, dass genug Spenden für einen Wiederaufbau zusammen gekommen sind. „Die Stockwerke 2 bis 4 sind soweit fertig, fehlt noch die Spitze und der Rumpf“, teilte Florian Fangmann, Leiter des CFB, nun mit. Dieser werde zusammen mit Schülerinnen und Schülern, die im Rahmen eines Praktikums für handwerkliche Berufe sensibilisiert werden sollen, fertiggestellt werden.

„Beeindruckend“ sei das Engagement der Nachbarschaft, sagte Fangmann am Checkpoint-Telefon. Insgesamt seien 18.000 Euro aus 424 Spenden zusammengekommen. Ein genaues Datum für die Einweihung kann Fangmann noch nicht nennen. Nur so viel: Anfang November soll der Eiffelturm mit einem kleinen Fest wieder eingeweiht werden. „Wir wollen den Menschen etwas zurückgeben“, sagte Fangmann dem Checkpoint. Content de te revoir, petite Tour Eiffel! Und in unserer Checkpoint-Sommerplaylist darf ab sofort ZAZ („Je veux)“ den Eiffelturm besingen.

„Berlin kann es sich nicht leisten, auch nur auf einen Schulplatz zu verzichten.“ CDU-Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch lässt kurz vor dem Ende der Sommerferien schon mal durchblicken, wo sie kein Einsparpotenzial sieht (wenngleich die Haushälter von CDU und SPD genau diesen Bereich gerade besonders unter die Lupe nehmen).

Die Schulbauoffensive soll, wenn es nach Günther-Wünsch geht, ungebremst weiterlaufen. Nicht unumstritten für ein gigantisches Infrastrukturprojekt, das pro Jahr mindestens eine Milliarde Euro bindet. Aber auch kein Wunder: Die Berliner Schülerschaft ist dieses Jahr eine Hydra mit 404.000 Köpfen (aber niedlich!) – so viele waren es zuletzt vor 25 Jahren. Wer soll die bändigen? Zum Beispiel die hier:

+ Knapp 3000 neue Lehrkräfte wurden zum neuen Schuljahr eingestellt

+ Nur 1273 der Neuzugänge haben ein Lehramtsstudium und ein Referendariat abgeschlossen

+ Je nachdem, wen Sie fragen, fehlen 690 oder 1500, um den Bedarf zu decken.

Die Lage ist und bleibt also recht düster – vor allem, weil die Bildungsqualität in der Hauptstadt eigentlich dringend steigen müsste. Wie sprach Wilhelm Busch? „Also lautet ein Beschluß: Daß der Mensch was lernen muß.“ Die Frage ist: von wem?

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Heute geht’s in der Checkpoint-Vollversion unter anderem um fragwürdige neue Stellen in der Bildungsverwaltung und Parlamentarier, die beim Senat nach EM-T-Shirts betteln. Hier geht’s zu unserem Angebot für die Checkpoint Langstrecke.

Telegramm

Ein Checkpoint-Klassiker: Gaslaternen. Rund 21.000 gibt es davon noch in Berlin. Ganz schön, finden manche. Ganz schön teuer, hat nun die Verkehrsverwaltung ausgerechnet (hier der Bericht). Auf 12,2 Millionen Euro taxiert die Verwaltung die Energiekosten im Jahr 2024 und damit auf rund 581 Euro pro Gasleuchte. Zum Vergleich: Die 209.000 elektrischen Laternen kosten Berlin rund 32 Millionen Euro, macht 153 Euro pro Leuchte.

Opinary: Sollte Berlin einige Gaslaternen aus ästhetischen Gründen behalten?

Na gut, wenn Sie darauf bestehen, gleich noch eine Laternen-Meldung hinterher: In Steglitz-Zehlendorf hat die CDU offenbar ein recht gestörtes Verhältnis zu dem Thema. Erst fragte der Verordnete Leonard Wolters den zuständigen Bezirksstadtrat per Schriftlicher Anfrage, ob dem Bezirksamt bekannt sei, „dass Steglitz-Zehlendorf mit 26.158 die meisten defekten Leuchten in Berlin“ habe (Drucksache - 1020/VI).

Und als dieser antwortete, dass es im ganzen Bezirk überhaupt „nur 23.117 Leuchten“ gebe, von denen derzeit 432 defekt seien, schrieb die CDU 17 Tage später (!) in ihrer Bezirkspostille folgendes: „Mehr als 10 000 kaputte Straßenlaternen im Bezirk haben die CDU-Fraktion zu einer Kleinen Anfrage in der BVV veranlaßt.“ Uns fällt dazu spontan nur ein: Hä?

Sparkurs beim Land Berlin, Sparkurs auch beim RBB. Intendantin Ulrike Demmer kündigte gestern an, dass der Sender sein Fernsehzentrum an der Masurenallee verkaufen will. Das Team, das zurzeit aus dem 14-stöckigen Hochhaus sendet, soll zum Teil in das benachbarte Haus des Rundfunks ziehen. „Wir sparen lieber an den Gebäuden als am Programm“, sagte Demmer.

Zugegeben, viele Vorschläge, für welches Tier AGH-Präsidentin Cornelia Seibeld eine Patenschaft übernehmen könnte, sind nicht bei uns eingetroffen (Checkpoint von gestern). Lediglich der Gecko wurde genannt („so vielfarbig wie die Parteien im Parlament“). Die gute Nachricht: Sie können noch einen Tag länger überlegen. Das Patentier wird erst am Freitag (10.15 Uhr im Zoo) bekannt gegeben und nicht schon heute, wie wir gestern schrieben.

Auswahl hat Seibeld jedenfalls genug. Denn, was sollen wir sagen, es läuft beim Zoo. Schon wieder meldeten die Tierpfleger gestern Nachwuchs. Diesmal gibt’s drei neue Zwergmangusten und ein Weißbartpekari. Falls Sie nicht wissen, was für Tiere das sind, empfehlen wir einen Besuch im Zoo.

Neukölln macht Ernst beim Kampf gegen Micro-Apartments. Der Bezirk will ab sofort den Bau der teuren und meist möblierten Mini-Wohnungen nicht mehr genehmigen. Es sollen „echte Wohnungen entstehen“, sagte Baustadtrat Jochen Biedermann (T+). Die meisten Berlinerinnen und Berliner sind immerhin auch echte Menschen.

Nachtrag zum Thema Trinkgeld (Checkpoint von gestern und vorgestern): Das BRLO Brwhouse antwortete uns gestern doch noch und weist den Vorwurf eines „erzwungenen Trinkgeldes“ zurück: „Bei unseren Kartenlesegeräten arbeiten wir mit Hinweisschildern, die verdeutlichen, wie man Trinkgeld geben kann, aber auch wie ein Bezahlvorgang abgeschlossen werden kann, ohne Trinkgeld zu geben.“ Trinkgeld geben sei immer Option, aber keinesfalls ein Muss.

Nach einer Saison, in die Union Berlin als Champions-League-Teilnehmer startete und die dann beinahe mit dem Bundesligaabstieg endete, kann etwas göttlicher Beistand vielleicht nicht schaden: Zweieinhalb Stunden vor dem ersten Heimspiel gegen den FC St. Pauli morgen Abend veranstaltet die evangelische Kirchengemeinde Oberschöneweide jedenfalls einen Gottesdienst für den 1. FC Union Berlin in der Christuskirche Oberschöneweide. Eisern! Beziehungsweise: Amen!

Zitat

„Ich erkläre die Paralympischen Spiele von Paris 2024 für eröffnet.“

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gab gestern Abend den Startschuss für die 17. Paralympischen Sommerspiele. Aus Deutschland sind 143 Athletinnen und Athleten dabei. Wenn Sie in den kommenden zwei Wochen nichts verpassen wolle: In unserer „Paralympics Zeitung“ halten wir Sie auf dem Laufenden.

 

Kiekste

Illegale Müllablagerung, Zumutung, Frechheit, wäre ein Framing dieses Phänomens. „Gehört zu Berlin: Luftige Bleibe, teilmöbliert, zentral gelegen, frei ab sofort“, schreibt uns dagegen Leser Jochen Eichner zu seinem Bild aus der Dennewitzstraße. Merci! Weitere Fotos aus der Hauptstadt erreichen uns per checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.

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Berliner Gesellschaft

Geburtstag – Eva Cancik-Kirschbaum (59), Altorientalistin, seit 2003 für Altorientalische Philologie und Geschichte am Seminar für Altorientalistik der Freien Universität Berlin / „Liebe Barbara, zu Deinem Geburtstag übermittle ich Dir auch auf diesem Wege die herzlichsten Glückwünsche. Hab einen wunderschönen Tag. Deine langjährigen Freunde Irene und Thomas“ / „Unsere Ama – Annemarie Gerke – wird 98 Jahre alt. Die gesamte Familie gratuliert ganz herzlich und wir freuen uns sehr. Ein Prost auf Dich!“ / „Liebe Helli, zu Deinem Geburtstag gratulieren Dir die ‚üblichen Verdächtigen‘ sehr herzlich und wünschen Dir, dass Du die aktuellen Herausforderungen gut meisterst, selbst gesund bleibst und bald auch mit uns wieder fröhliche Stunden verbringen kannst“ / Felix von Jascheroff (42), Schauspieler und Sänger, spielt seit 2001 die Rolle des John Bachmann in der Serie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ / Jutta Kleinschmidt (62), Rallye-Raid-Fahrerin / „Christian Muhs, Naturschützer und Landschaftsplaner seit 1969 in Berlin, herzlichen Glückwunsch!“ / Philipp Moog (63), Schauspieler und Drehbuchautor / Rotraut Schindler (84), Schauspielerin / Lucas Vogelsang (39), Autor und Journalist, war als freier Autor für den Tagesspiegel tätig und begründete den 11 Freunde Liveticker. 2020 erschien sein Buch „Was wollen die denn hier? Deutsche Grenzerfahrungen“ / „Jochen Zabel hat Geburtstag. Seine Lieblingsnachbarn Thomas und Irene wünschen alles Gute, insbesondere Gesundheit.“
Nachträglich – „Justyna hatte am 26. August Geburtstag. Ich hab’s vermasselt, trotzdem herzlichen Glückwunsch nachträglich, Wolfgang“

+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++

Gestorben – Meinolf Dierkes, * 24. September 1941, verstorben am 18. August 2024 / Annegret Grunst (geb. Raeder), * 14. Februar 1939, verstorben am 14. August 2024 / Gerd Klocke, * 7. Dezember 1951, verstorben am 22. August 2024 / Uta Tate, * 16. August 1946, verstorben am 12. August 2024 / Horst Weißenborn, * 6. August 1940, verstorben am 12. August 2024

Stolperstein – Ida Elsbach (geb. Rosenberg) wurde am 15. Februar 1871 in Hannover geboren und heiratete dort 1892 den Textilfabrikanten Ferdinand Elsbach. Zwischen 1893 und 1900 kamen drei gemeinsame Kinder zur Welt. Die Familie Elsbach waren angesehene Bürger in Hannover: Ferdinand sogar Teil des Vorstands der Handelskammer sowie Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde. Nach seinem Tod zog Ida im Jahr 1931 nach Berlin. Hier bewohnte sie ein möbliertes Zimmer in einer Pension. Am 17. August 1942 wurde sie mit fast tausend weiteren Berliner Juden von den Nazis vom Güterbahnhof Moabit aus nach Theresienstadt deportiert, keine zwei Wochen später, am 29. August, wurde sie dort ermordet. Ein Stolperstein in der Schlüterstraße 54 in Charlottenburg erinnert an Ida Elsbach.

Wer in Berlin über die Gedenktafeln stolpert und mehr wissen will: Mit einem Klick gelangt man über die App „Stolpersteine – Die Schicksale“ zu den Biografien der Verfolgten.

Encore

Wer in Berlin ein Loch gräbt, stößt schnell auf Wasser – und das hat durchaus Vorteile. Heute in unserer Serie der Berliner (Sommer-)Löcher: Berlins handbetriebene Wasserpumpen. Meist grün, oft gusseisern und vereinzelt aufwendig verziert stehen Sie auf vielen Gehwegen und werden gern von Kindern als Spielzeuge zweckentfremdet. Mehr als 2000 dieser sogenannten Schwengelpumpen gibt es in Berlin. Sie beziehen ihr Wasser direkt aus dem Grundwasser – somit gibt es mehr als 2000 Löcher direkt im Berliner Boden.

Im Ernstfall werden sie überlebenswichtig: Sollte das Berliner Trinkwassernetz attackiert werden, liefern die Notbrunnen weiter Wasser – mindestens zwei Drittel laut Umweltportal des Landes Berlin sogar in Trinkwasserqualität. Einsatzbereit sind, wie im Checkpoint berichtet, aktuell allerdings nur 1614 Brunnen.
 

Einsatzbereit für diesen Checkpoint waren Isabella Klose, Margarethe Gallersdörfer (Recherche), Tobias Langley-Hunt und Lea-Marie Henn. Morgen pumpt hier wieder Margarethe Gallersdörfer die besten Berlin-Geschichten aus dem märkischen Sand.

Auf bald,

Ihr Daniel Böldt

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