das Wochenende beginnt mit Klopfzeichen aus der Gruft der deutschen Kaisergeschichte: Die Hohenzollern mit ihrem Oberhaupt Georg Friedrich Prinz von Preußen erheben Ansprüche auf tausende Kunstwerke aus öffentlichen Museen in Berlin und Brandenburg – und damit nicht genug: Der Ururenkel von Wilhelm II. begehrt ein dauerhaftes unentgeltliches Wohnrecht im Potsdamer Schloss Cecilienhof sowie ein ebenfalls dauerhaftes unentgeltliches und im Grundbuch verbrieftes Nutzungsrecht auf einem Schlossgrundstück für private, öffentliche oder gesellschaftliche Anlässe als Veranstaltungsort.
Und falls Sie jetzt denken, das sei alles Kaiserschmarrn: Die Forderungen sind Teil von streng geheimen Verhandlungen der Hohenzollern mit dem Bund sowie den Ländern Berlin und Brandenburg. Mein Kollege Thorsten Metzner hat wochenlang in dieser Sache recherchiert, ihm liegen die entscheidenden Unterlagen vor, seine große Geschichte können Sie heute auf drei Seiten im Tagesspiegel lesen.
Das Bundeskanzleramt hat die Maximalforderungen der Kaiserfamilie zwar zurückgewiesen, dennoch sind die staatlichen Stellen zu bemerkenswerten Kompromissen und Zugeständnissen bereit – in einem unstrittigen Vergleichsentwurf werden rechtliche Unklarheiten konstatiert. Und um den Druck zu erhöhen, kündigten die Hohenzollern Leihverträge mit der Preußischen Schlösserstiftung für Exponate aus dem Familieneigentum.